Johann III. (Sponheim-Starkenburg)

Graf von Sponheim

Graf Johann III. von Sponheim, der Ältere (* um 1315; † 30. Dezember 1398) regierte die Grafschaft Sponheim 67 Jahre. Er erhielt auch die Beinamen „der Edle“ und wegen seiner im Alter schwindenden Sehkraft „der Blinde“.

Grevenburg, Oktober 1734.

Leben Bearbeiten

Johann III. von Sponheim war der erste Sohn des Grafen Heinrich II. von Sponheim und dessen Frau Loretta von Salm. Er hatte zwei Brüder, Heinrich und Gottfried. Er wurde 1331 mit Mechthild von der Pfalz vermählt, Ludwigs des Bayern Nichte. Wichtige Ereignisse, die in seiner Regierungszeit stattfanden, schließen die Errichtung des Heilig-Geist-Hospitals in Enkirch und einen Krieg mit dem Trierer Erzbischof Boemund II. von Saarbrücken mit großen Schäden auf beiden Seiten ein. Graf Johann III. von Sponheim hatte, gleichwie seine Mutter, häufige Zwistigkeiten mit der trierischen Kirche. Johann führte eine Fehde gegen den Erzbischof Balduin von Luxemburg; diese wurde durch Sühne vom 13. April 1347 vertragen. Erzbischof Balduin setzte ihn am 4. Januar 1351 zum obersten Amtmann der rechts der Mosel liegenden Trierer Lande ein.[1] Balduins Nachfolger, Boemund, geriet 1356 mit Johann und dessen Schwager Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz in Streit um den Zoll bei Enkirch. Diese andere Fehde wurde vielen trierischen Orten durch Raub und Brand verderblich, aber Boemund zerstörte Starkenburg, Kirchberg und trieb Sponheim so in die Enge, dass Johann 1360 den Frieden erbitten musste.[2] Die nachfolgende Fehde zwischen Johann und seinem Vetter Walram war von keiner großen Bedeutung, da sie bald wieder ausgeglichen wurde. Am 9. Mai 1368 verlieh er das durch den Tod Simons von Waldeck erledigte sponheimische Erbmarschallamt und das mit diesem Lehen verbundene Dorf Sevenich dem Herrn Friedrich von Ehrenburg. Für Winterburg, Koppenstein und Birkenfeld erwarb er 1330 Stadtrechte vom Kaiser Ludwig. In Trarbach baute er eine Kirche; in welchem Jahr ist nicht bekannt; allein früh setzte er einen Abt aus dem Himmeroder Kloster nach Traben, der täglich, und in Abwesenheit des Grafen, dreimal wöchentlich, in Trarbach Messe lesen musste. Ob er an dem Zuge, den Graf Kuno II. von Falkenstein und Graf Walram von Sponheim 1362 gegen die das linke Rheinufer verheerenden Engländer unternahmen, teilgenommen, ist ungewiss. Johann III. ist der Erbauer der Grevenburg (Grafenburg) über Trarbach, die am 3. Oktober 1357 erstmals namentlich erwähnt wird. Er wurde im Kloster Himmerod beigesetzt.

Familie Bearbeiten

Johann III. war verheiratet 1331 mit Mechthild von der Pfalz († 1375). Mechthild war eine Tochter des Pfalzgrafen Rudolf I. bei Rhein und der Mechthild von Nassau. Väterlicherseits war sie damit Urenkelin König Rudolfs von Habsburg, mütterlicherseits Enkelin König Adolfs von Nassau. Der seit 1314 regierende spätere Kaiser Ludwig der Bayer war ein Bruder ihres Vaters. Ihre zwei Töchter Mechthild und Loretta wurden schließlich mit dem Aussterben der beiden Sponheim-Linien 1437 zu den posthumen Erbinnen der gesamten Grafschaft Sponheim zwischen Baden und Veldenz. Kinder:

Literatur Bearbeiten

  • Karl von Damitz: Die Mosel mit ihren Ufern und Umgebungen von Koblenz aufwärts bis Trier: in [30] Stahlstichen [nebst Karte des Mosellaufs] : mit dem begleitenden Texte nebst einigen Episoden aus der modernen Welt, Schumacher, Cöln 1838 (digitalisiert)
  • Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001 (digitalisiert)
  • Hans Immich-Spier: Anchiriacum – Enkirch 733–1983, herausgegeben von der Gemeinde Enkirch, Enkirch 1983.
  • Upmann: Beiträge zur Geschichte des Fürstenthums Birkenfeld. Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier über die Jahre 1861 und 1862, herausgegeben von dem Secretair Schneemann, Trier 1864 (digitalisiert)
  • Christofer Herrmann: Wohntürme des späten Mittelalters auf Burgen im Rhein-Mosel-Gebiet. Verlag Marie Leidorf, Espelkamp 1995, ISBN 978-3-924734-14-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. Hans Immich-Spier: Anchiriacum – Enkirch 733–1983, herausgegeben von der Gemeinde Enkirch, Enkirch 1983
  2. Reinhard Düring: Zollturm an der Mosel. Abgerufen am 27. Februar 2016 (private Website).
  3. 16. Oktober 1413 oder 12. April 1414
  4. nach 18. April 1395
  5. 1407 oder 1. November 1410
VorgängerAmtNachfolger
LorettaGraf von Sponheim
1331–1398
Johann IV.