Jamal Ahmad Mohammad Al Badawi

jemenitischer Terrorist

Jamal Ahmad Mohammad Ali Al Badawi, auch Jamal Abu Abed Al Rahman Al Badawi, bzw. Dschamal Muhammad al-Badawi (arabisch جمال محمد البدوي, DMG Ǧamāl Muḥammad al-Badawī; geboren vermutlich 1960 oder 1963[1]; gestorben am 1. Januar 2019), war ein jemenitischer Staatsbürger und Terrorist. In der arabischen Höflichkeitsform (Kunya) ist er auch unter Abu Abd al-Rahman bekannt. Er wurde schuldig gesprochen, Drahtzieher und Mittäter bei dem Anschlag auf die USS Cole am 12. Oktober 2000 gewesen zu sein. Bei dem Selbstmordattentat vor der jemenitischen Hafenstadt Aden wurden 17 US-Militärangehörige getötet sowie 39 verwundet. Al Badawi wurde 2019 durch einen gezielten amerikanischen Luftschlag im Jemen getötet.

Jamal Ahmad Mohammad Al Badawi

Prozesse Bearbeiten

 
Schaden an der Bordwand der USS Cole nach dem Selbstmordanschlag im Oktober 2000

Die USA sahen Al Badawi als einen Drahtzieher des Anschlags auf die USS Cole an, den zwei Selbstmordattentäter verübt hatten und zu dem sich Osama bin Laden bekannt hatte. Die Attentäter fuhren mit einem kleinen Boot im Hafen von Aden längsseits der Cole und sprengten sich in die Luft, wodurch ein großes Loch in die Bordwand des amerikanischen Zerstörers gerissen wurde. Al Badawi soll die Attentäter mit Sprengstoff versorgt haben.[2][3]

Die Vereinigten Staaten erhoben am 15. Mai 2003[4] unter anderem wegen des Anschlags auf die USS Cole und des versuchten Anschlags auf die USS The Sullivans in 51 Punkten[4] in Abwesenheit Anklage gegen Al Badawi.[5][6] Er wurde im Jemen von jemenitischen Sicherheitskräften verhaftet und dort 2004 zum Tode verurteilt. Mit ihm zum Tode verurteilt wurde in Abwesenheit der Saudi Abd al Rahim Naschiri, vier weitere Angeklagte erhielten Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren.[7] Das Todesurteil gegen Al Badawi wurde im Februar 2005 aufgehoben und in 15 Jahre Haft umgewandelt.

Im Februar 2006 entkam Al Badawi aus der Haft.[8] 2007 stellte er sich den jemenitischen Behörden. Sie ließen ihn mit einer geheim gehaltenen Vereinbarung auf freiem Fuß, im Gegenzug für die Preisgabe seines Wissens über Al-Qaida-Operationen.[9] Medien berichteten, Al Badawi habe Gratulanten in seinem Haus in Aden empfangen. Das amerikanische Justizministerium zeigte sich „bestürzt und tief enttäuscht“, dass Al Badawi nicht in Gewahrsam gehalten wurde, dies habe man dem Jemen offiziell mitgeteilt.[10]

Abd al Rahim Naschiri befindet sich im Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base.[11] Bereits 2002 war ein vermutlich dritter Hintermann des Cole-Anschlags, Abu Ali al-Harithi, von der CIA im Jemen mit einer von einer Drohne MQ-1 Predator abgefeuerten Rakete getötet worden.[12]

Flucht Bearbeiten

Al Badawi war zweimal aus jemenitischen Gefängnissen geflüchtet. Das erste Mal entkam er am 11. April 2003 mit neun anderen Häftlingen aus einem Gefängnis für politische Gefangene in Aden. Im März 2004 wurde er wieder gefasst.[1] Nach seinem letzten Ausbruch im Februar 2006 war er auf der Flucht.[8] Er stand ab 2006 auf der Liste der FBI Most Wanted Terrorists, der Liste des FBI der meistgesuchten Terroristen.[1]

Tod Bearbeiten

Al Badawi wurde nach Medienberichten am 1. Januar 2019 durch einen Luftangriff amerikanischer Streitkräfte im jemenitischen Gouvernement Ma'rib getötet.[13] US-Präsident Trump verkündete den Tod Badawis am 6. Januar per Twitter.[14] Das United States Central Command bestätigte, dass Al Badawi durch einen Luftschlag östlich von Sanaa getötet worden sei.[15][16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jamal Ahmad Mohammad Al Badawi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Most Wanted Terrorists, Jamel Ahmed Mohammed Ali Al-Badawi. Federal Bureau of Investigation, abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  2. Trump: USA haben Terroristen Al-Badawi getötet. In: zdf.de. 6. Januar 2019, archiviert vom Original am 14. April 2019;.
  3. Death toll rises in blast that tore into U.S. destroyer. CNN, 13. Oktober 2000, archiviert vom Original am 15. Dezember 2006; abgerufen am 1. März 2013 (englisch).
  4. a b US v. Al-Badawi. United States District Court Southern District of New York, 15. Mai 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2004; abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  5. Anschlag auf „USS Cole“: Trump bestätigt Tötung von Drahtzieher Badawi. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. Januar 2019, abgerufen am 7. Januar 2019.
  6. Attentäter Al Badawi vermutlich getötet. In: tagesschau.de. 7. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019.
  7. Terroristen zum Tode verurteilt. In: faz.net. 29. September 2004, abgerufen am 8. Januar 2019.
  8. a b Hunt on for Yemeni jailbreakers. In: BBC News. 4. Februar 2006, abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  9. Felicia Sonmez: Key USS Cole bombing suspect Jamal al-Badawi killed in U.S. airstrike, Trump says. In: washingtonpost.com. 6. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  10. Terry Frieden, Kelli Arena: Justice Department 'dismayed' over release of USS Cole bombing leader. In: cnn.com. 26. Oktober 2007 (Memento vom 31. Dezember 2007 im Internet Archive) (englisch, via archive.org)
  11. USS Cole bomber died in Yemen air strike – Trump. In: BBC News. 6. Januar 2019, abgerufen am 9. Januar 2019.
  12. US missiles kill al Qaeda suspects. In: theage.com.au 6. November 2002, abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
  13. Ryan Browne, Barbara Starr: Trump: US military killed terrorist behind USS Cole bombing. In: cnn.com. 6. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  14. Al-Qaida-Anschlag auf USS „Cole“: US-Präsident bestätigt Tod von Terrorist al-Badawi. In: Spiegel Online. 6. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019.
  15. Bill Urban: USCENTCOM confirms the death of Jamal al-Badawi. In: centcom.mil. 7. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).
  16. U.S. Military Confirms Death of Al-Qaida Operative Involved in USS Cole Attack. In: time.com. 6. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2019; abgerufen am 8. Januar 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/time.com