Jürgen Elsässer

deutscher rechtsextremer Aktivist und Journalist

Jürgen Rainer Elsässer (* 20. Januar 1957 in Pforzheim) ist ein deutscher Journalist, Publizist und Aktivist, der als Gründer und Chefredakteur des Monatsmagazins Compact, als Mitgründer des rechtsextremen Kampagnennetzwerks Ein Prozent, als enger Kooperationspartner von Götz Kubitschek (Institut für Staatspolitik, Verlag Antaios) und Hans-Thomas Tillschneider (AfD) und als Kooperationspartner des russischen Instituts für Demokratie und Zusammenarbeit im rechtsextremen Spektrum aktiv ist.

Von etwa 1975 bis 2008 war er Autor, Redakteur und Mitherausgeber verschiedener linksgerichteter Printmedien wie Arbeiterkampf, Bahamas, Jungle World, junge Welt, konkret und Neues Deutschland. Von 1990 bis 2002 vertrat er antideutsche, ab 2003 antiimperialistische Positionen innerhalb der deutschen radikalen Linken.

Seit der globalen Finanzkrise von 2008 wandte er sich immer mehr dem Rechtspopulismus und dann dem Rechtsextremismus zu. 2009 gründete er die „Volksinitiative gegen das Finanzkapital“, die für Neue Rechte offenstand. Seit Ende 2010 ist er Chefredakteur des Monatsmagazins Compact. 2014 und 2015 trat er bei den Mahnwachen für den Frieden, beim Dresdner Demonstrationsbündnis Pegida und seinem Leipziger Ableger Legida auf. Seit 2016 positioniert er Compact als Wahlkampforgan für die Partei Alternative für Deutschland (AfD). Er vertritt anti-amerikanische, homophobe, rassistische, nationalistische, verschwörungsideologische und islamfeindliche Positionen, die er im Rahmen einer Querfront möglichst weit verbreiten will. Einige seiner Aussagen werden als antisemitisch eingestuft.

Elsässer als Redner bei LEGIDA, Oktober 2015

Kindheit und Ausbildung Bearbeiten

Jürgen Elsässer wurde in Pforzheim in „einfache Verhältnisse“ geboren.[1] Der Sohn eines Uhrmachers und einer Büroangestellten begann 1976 nach dem Abitur ein Lehramtsstudium in Freiburg (Geschichte und Deutsch). Nach Abschluss des Studiums war er vierzehn Jahre als Lehrer in Stuttgart tätig, zunächst an einer Grundschule, danach an einer Berufsschule.[2]

Politische Entwicklung Bearbeiten

Linker Aktivist und Journalist Bearbeiten

Elsässer wurde während seines Studiums Mitglied des Kommunistischen Bundes (KB) in Stuttgart und schrieb für dessen Zeitung Arbeiterkampf.[3] 1989 wurde er in das Leitende Gremium des Kommunistischen Bundes gewählt.[4] Anfang der 1990er Jahre bekämpfte Elsässer nationalistische Tendenzen in der Linken, kritisierte die Deutsche Wiedervereinigung als „Anschluss“ der DDR und warnte vor deren politischen Folgen (Abbau des Sozialstaats in Deutschland, Großmachtstreben Deutschlands in Europa, Geschichtsrevisionismus in Bezug auf die NS-Zeit).[5] Mit seinem 1990 erschienenen Artikel „Warum die Linke antideutsch sein muß“ begründete er diese Strömung in der radikalen Linken mit. In den 1990er Jahren gab er die Zeitschrift Bahamas der Gruppe K mit heraus. In einem konkret-Artikel meinte er 1995, gegen die „Tiraden“ des Historikers Ernst Nolte (gemeint waren dessen Aussagen seit dem Historikerstreit von 1986/87) helfe kein Argumentieren, nur „eine aufs Maul“; gegen Antisemitismus hülfen keine Aufsätze, nur „Baseballschläger“. Noltes Aussagen hätten das Programm der rechtsextremen DVU vorbereitet. Dieser Gewaltaufruf wurde damals öffentlich kaum beachtet.[6]

Elsässers Buch Antisemitismus – das alte Gesicht des neuen Deutschland (1992; 2003) und sein Aufsatz Ehrbarer Antisemitismus? (1994)[7] wurden zustimmend rezipiert. Darin hatte er auf das auch in gemäßigten deutschen Parteien fortbestehende Stereotyp des Weltjudentums, auf „zahlreiche Versatzstücke des Antisemitismus in linker Propaganda“[8] und auf die „Selektion anhand völkischer Richtlinien“ hingewiesen, die die Revolutionären Zellen 1991 an der Flugzeugentführung nach Entebbe von 1976 kritisierten.[9]

Von 1994 bis 1997 war Elsässer Redakteur der Zeitung junge Welt,[10] von 1. April bis 19. Oktober 1994 zusammen mit Kathrin Gerlof und Günter Kolodziej auch deren Chefredakteur.[11] Nach einem Konflikt mit der Geschäftsführung der jungen Welt um deren angestrebte orthodox-kommunistische Ausrichtung[3] gründete er 1997 die Jungle World mit und gab sie bis 2000 mit heraus. Wie andere Linke lehnte er den NATO-Krieg gegen Jugoslawien 1999 ab und wies dessen offizielle Begründungen 2000 als Propagandalügen zurück.[12] Später verabschiedete sich Elsässer jedoch von „antideutschen“ Positionen und schrieb wieder für die Junge Welt. Dort vertrat er laut den Extremismusforschern Eckhard Jesse und Uwe Backes beispielhaft die an Lenins Imperialismustheorie orientierte Linie, die den Staat Israel ablehnt und mit radikalen palästinensischen Organisationen sympathisiert.[13]

In seinem Braunbuch DVU (1998) stufte Elsässer die rechtsextreme Partei Deutsche Volksunion als „nationalrevolutionär“ ein und erklärte, Linke hätten Probleme, „das Sozialistische im Faschismus“ zu erkennen, auch in der NSDAP. Verschiedene Autoren wiesen diese Einschätzungen zurück.[14]

Von April 1999 bis Dezember 2002 war Elsässer Redakteur des Politikteils der Monatszeitschrift konkret. Dort kam es 2002 zu monatelangen heftigen internen Konflikten um die Haltung zum bevorstehenden Irakkrieg. Eine Gruppe um den Herausgeber Hermann L. Gremliza meinte, mögliche Angriffe des irakischen Diktators Saddam Hussein auf Israel verpflichteten die deutsche Linke, dem Sturz dieses Regimes mit deutscher Beteiligung zuzustimmen. Elsässer dagegen sah darin eine Abkehr vom Motto „Nie wieder Krieg“, das seit 1945 den pazifistischen „Minimalkonsens“ der westdeutschen Linken gebildet habe, mit Hilfe von aufgebauschten „Kriegslügen von links“. Nachdem er diesen Vorwurf in der jungen Welt gegen konkret erhoben hatte, entließ Gremliza ihn.[15]

Von 2003 bis 2006 schrieb Elsässer für das Onlinemagazin Telepolis.[16] Von April 2008 bis 15. Januar 2009 arbeitete er für die Tageszeitung Neues Deutschland und schrieb erneut Artikel für die Junge Welt und die Wochenzeitung der Freitag.[17]

 
Jürgen Elsässer beim Pressefest der Zeitung Neues Deutschland (Ende 2008)

Hinwendung zur politischen Rechten, ab 2000 Bearbeiten

Ab 2000 ergriff Elsässer zunehmend Partei für den Panserbismus und für verurteilte serbische Kriegsverbrecher.[18] Er rechtfertigte die ethnische Politik von Slobodan Milošević und begrüßte 2006 das Bündnis der slowakischen Sozialdemokraten mit der als rechtsextrem eingestuften Slowakischen Nationalpartei als „Querfrontbündnis“ gegen die USA, das die Positionen deutscher Antifaschisten in Frage stelle.[19]

Im März 2006 widersprach Elsässer Antisemitismusvorwürfen gegen den Film Tal der Wölfe – Irak und forderte, die Friedensbewegung solle den Film als Argument gegen die Irakpolitik der USA nutzen. Laut dem österreichischen Journalisten Karl Pfeifer wandte sich Elsässer damit einer „Volksgemeinschaft“ zu, „in der Rechte und Linke sich gegen den gemeinsamen Feind mit Islamisten und türkischen Chauvinisten verbünden wollen.“[20]

Im Sommer 2006 gab Elsässer der rechtsextremen französischen Zeitung Le Choc du Mois ein Interview, das dort neben Interviews mit den Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen und Bruno Mégret (Front National) erschien. Darin behauptete er im Anschluss an den französischen Neurechten Alexandre del Valle ein heimliches Bündnis der USA mit Islamisten und vertrat weitere Verschwörungstheorien: Die tatsächlichen Herrscher in den USA seien die Neokonservativen Dick Cheney, Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz. Sie wollten weltweites Chaos herbeiführen, um die Waffen und das Erdöl der USA leichter und teurer zu verkaufen, und hätten vermutlich am 11. September 2001 auch ein Attentat auf US-Präsident George W. Bush versucht. Später veröffentlichte Elsässer das Interview als Buch (Wie der Dschihad nach Europa kam) im Schweizer Verlag „Xenia Editions“. Elsässer beriet damals die PDS für den Untersuchungsausschuss zum Journalisten-Skandal.[5]

Im November 2006 schrieb Elsässer, mit Staatsgeldern werde „Multikulti, Gendermainstreaming und die schwule Subkultur gefördert, während die Proleten auf Hartz IV gesetzt werden und sich oft auch keine Kita, kein Schwimmbad und keine warme Wohnung mehr leisten können“. Das wurde als Plädoyer für eine Querfrontpolitik der Linksfraktion aufgefasst.[21] In seinem Buch Links oder lahm? (2006) plädierte Elsässer für Plebiszite als Weg zum Sozialismus, den die Bolivarische Revolution in Venezuela vorgemacht habe.[22] In seiner Publikation Angriff der Heuschrecken zur „Heuschreckendebatte“ plädierte er dafür, „Modernisierungsverlierer“ für eine Verteidigung des Nationalstaats gegen die „globalistischen Attacken der USA“ zu mobilisieren.[23]

Im Oktober 2007 plädierte Elsässer in einem Vortrag vor der nationalkonservativen Preußischen Gesellschaft in Berlin-Brandenburg für ein Querfrontbündnis „von links bis zur demokratischen Rechten“ oder „von Lafontaine bis Gauweiler“.[24] Er folgte damit dem Rechtsextremisten Horst Mahler, der Oskar Lafontaines Eintreten für die Tobin-Steuer 1999 begrüßt hatte: Erstmals seit Adolf Hitler habe ein deutscher Politiker „einen Unterschied gemacht zwischen dem schaffenden Kapital und dem raffenden Kapital“. Elsässer und Lafontaine traten bis 2007 öfter gemeinsam auf.[25] 2009 erschien Elsässers Vortrag als Buch (Nationalstaat und Globalisierung). Darin beschrieb er die Finanzkrise ab 2007 im ausdrücklichen Anschluss an Sahra Wagenknecht als „Herrschaft des Finanzkapitals“ und den Nationalstaat als einzigen noch wirksamen Schutz des „werktätigen Volkes“ dagegen. Das Schlusskapitel betitelte er „Alle Macht dem Volke“. Ohne die Notwendigkeit einer Querfront mit Rechten näher zu begründen, verlangte er hier bereits jene „Volksinitiative“, die er dann gründete.[26]

Am 10. Januar 2009 rief Elsässer in Berlin zum Aufbau einer „Volksinitiative gegen das Finanzkapital“ auf. Ein breites Bündnis „von Lafontaine bis Gauweiler“ solle den „bewussten Angriff des angloamerikanischen Finanzkapitals“ in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise abwehren. Dabei spiele der Nationalstaat „eine entscheidende Rolle“. Die „Volksfront“ müsse „die entschädigungslose Nationalisierung des Finanzsektors“ durchsetzen. Dazu kündigte Elsässer einen Kongress an, der auf keinen Fall marxistisch sein werde. Er schloss eine Zusammenarbeit mit der NPD aus. Der NPD-Vizevorsitzende Holger Apfel hatte Elsässers Vorstoß jedoch am Vortag begrüßt: Elsässer wolle „auf nationaler Grundlage den Dualismus von rechts und links durch die Schaffung einer antiglobalistischen und antiimperialistischen Gerechtigkeitsbewegung überwinden“. Die NPD und die neurechte Zeitschrift Junge Freiheit warben für Elsässers Aufruf.[27] Bei der Bekanntgabe der Volksinitiative waren auch Neonazis anwesend. Schon 2007 hatte das NPD-Vorstandsmitglied Jürgen Gansel Elsässers „Absage an Randgruppenkult, US-Hörigkeit und Israeltümelei“ gelobt.[28]

Die Linksfraktion dagegen distanzierte sich von Elsässers Initiative; Norman Paech sagte eine Diskussion mit ihm ab.[29] Weil Elsässer „an rechte Parolen angedockt“ habe und wegen der von ihm gegründeten „Volksinitiative“, der sich auch das „national“ bzw. „alt-europäisch-orientierte Kapital“ anschließen solle, kündigte das Neue Deutschland ihm am 15. Januar 2009 den Autorenvertrag.[30] Beim Bremer Landesverband der Linkspartei durfte er seine Initiative am 19. Januar 2009 jedoch vorstellen.[31] Andere Linke kritisierten seinen Aufruf als endgültige Hinwendung zu einer nationalistischen Querfront in der Tradition des Nationalsozialisten Otto Strasser und des Rechtskonservativen Kurt von Schleicher (Reichskanzler vor Hitler).[32]

Im Juni 2009 begrüßte Elsässer die Wiederwahl des Staatspräsidenten Mahmud Ahmadineschād bei der Präsidentschaftswahl im Iran 2009 als „schöne Schlappe für den Imperialismus“ der USA. Zu dessen Handlangern zählte er die inneriranische Opposition (laut Elsässer „Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals“) und begrüßte deren Unterdrückung.[33] 2012 nahm Elsässer an einer Reise zu einer Privataudienz bei Ahmadineschād in den Iran teil, die Yavuz Özoguz (Betreiber des islamistischen Online-Portals Muslim-Markt) organisiert hatte, und interviewte den iranischen Präsidenten. Der Besuch wurde als Legitimierung des iranischen Regimes scharf kritisiert, da Ahmadineschād Holocaustleugnung vertrat und das Existenzrecht Israels bestritt.[34] Elsässer entgegnete daraufhin, dass man zwar „scharf dagegenhalten“ müsse, wenn jemand den „Holocaust rechtfertigt oder verharmlost“. „Etwas anderes“ sei es jedoch, „ob man einen Ausländer in seinem Land – das Interview fand in Teheran statt – deutschen Gesetzen unterwirft“.[35]

Den verurteilten Kriegsverbrecher Ratko Mladić feierte Elsässer als „Kämpfer gegen die Islamisierung Europas“.[36]

Seine Nähe zur politischen Rechten beschrieb Elsässer im Januar 2018 folgendermaßen: „Alle zusammen in großer Einheit: Pegida, IB, AfD, Ein Prozent, Compact! Fünf Finger, alle kann man einzeln brechen, aber alle zusammen sind eine Faust!“[37]

Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle 2019 distanzierte sich Elsässer von dem Täter, der „sich in einer antisemitischen Wahnwelt“ bewegt habe, die „auf Ideologie-Elementen des Nationalsozialismus“ gründe. Die „aktuelle Rechte“ (laut Elsässer AfD, Pegida und die Identitäre Bewegung) habe „einen klaren Trennungsstrich zum Nazismus gezogen“. Christen seien mit den Juden „in dieser geschichtlichen Epoche in einer Schicksalsgemeinschaft verbunden“. „Gemeinsamer Feind“ sei der „Islamofaschismus“. Das schreibe, so kommentierte der Jurist Ronen Steinke, der Chef des Compact-Magazins, das „selten eine Gelegenheit“ auslasse, „antisemitische Stereotype aufzurufen“.[38]

In einem Videochat mit dem rechten Journalisten Oliver Janich auf dem YouTube-Kanal von Samuel Eckert, einem Unternehmer und Aktivisten von Querdenken 711, begrüßte Elsässer 2020, dass sich im Rahmen der Querdenken-Demonstrationen eine Art „Reichspopbewegung“ herausbilde mit der Reichsflagge als Symbol für ein neues Lebensgefühl, und zeigte sich erfreut über das – wie er sich ausdrückte – „Happening auf der Treppe des Reichstags“.[39] In der „Abwehr der Corona-Diktatur“ gehe es, so Elsässer, „um die unideologische Zusammenfassung aller Kräfte des Volkes jenseits des Links-Rechts-Schemas“. Dies sei „eine globale Front, die jedoch – hier bleibt der patriotische Ansatz wichtig – nur in Kämpfen auf nationalstaatlicher Ebene gewonnen werden“ könne.[40] Im November 2020 sagte Elsässer am Rand einer Querdenkerkundgebung, man erkenne „die Journalisten des Mainstreams daran, dass sie Masken aufhaben. Das sind wirkliche Untertanen.“[41]

Im Zuge der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020 und der sich abzeichnenden Niederlage Donald Trumps behauptete Elsässer auf Compact TV, es gebe „vier Szenarien. Drei gehen davon aus, dass es Bürgerkrieg gibt, eines sogar, dass sich die demokratischen Staaten vom Gesamtstaat abspalten könnten.“[42]

2021 erklärte Elsässer in einem Interview, Verschwörungsmythen wie QAnon (die Behauptung, eine satanistische Elite halte Kinder gefangen und missbrauche sie) seien „Erzählungen, Märchen und Allegorien“, sie seien jedoch nützlich, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen. Elsässer bezeichnete sie als „die Hefe, aus der ein politischer Widerstand im rationalen Sinn erst entstehen muss“. QAnon sei „nicht die Wahrheit“, aber diese Allegorien deuteten, so Elsässer, auf die Wahrheit hin. Derartige „mythische Übertreibungen“ seien notwendig für eine „Weiterentwicklung der Gesellschaft“. Des Weiteren hielt Elsässer die Behauptung, die Impfung gegen COVID-19 sei eine Biowaffe zur Reduzierung der Bevölkerung, für unbelegt; man solle, so Elsässer, „solche Angstszenarien erst verbreiten, wenn man sehr gute Belege habe“. In der Juli-Ausgabe 2021 seines Magazins Compact wurde jedoch spekuliert, das Coronavirus selbst könne eine „Biowaffe für den Great Reset“ sein, ohne irgendwelche Belege dafür zu liefern.[43]

2022 entschied das Landgericht Düsseldorf, dass Elsässers Autobiografie „Ich bin Deutscher: Wie ein Linker zum Patrioten wurde“ zurückgezogen werden muss. Beanstandet wurde dabei, dass der Schriftzug des Kleinverlags dtw-Buch, bei dem die Biografie erschienen ist, dem Logo des Buchverlags dtv zum Verwechseln ähnlich sehe, dessen Markenrechte dadurch verletzt würden. Laut Compact Online musste auch die Interview-CD zum Buch geschreddert werden.[44]

Chefredakteur von „Compact“, 2010-dato Bearbeiten

Im Dezember 2010 wurde Elsässer Chefredakteur des Monatsmagazins Compact und Mitherausgeber neben Andreas Abu Bakr Rieger und dem Verleger Kai Homilius. Elsässer gab an, er wolle mit dem Blatt Debatten zwischen Linken und Rechten jenseits der „Political Correctness“ anstoßen. Er gewann jedoch überwiegend neurechte und rechtskonservative Autoren, die auch in der Jungen Freiheit schreiben. Ab der zweiten Ausgabe machte er Anti-Amerikanismus und Anti-Imperialismus zur Hauptlinie des Blattes.[45] Rieger verließ die Redaktion im November 2014 wegen „rassistischer und nationalistischer Positionen“, etwa zu Pegida und zur Russlandkrise.[46]

2018 äußerte Elsässer, „Aufgabe der oppositionellen Medien“ sei es, „zum Sturz des Regimes beizutragen“.[47]

Compact wird als „Querfront-Magazin“[48] oder „rechtspopulistisches Magazin mit Hang zu Verschwörungstheorien[35] oder „Zentralorgan für Verschwörungstheorien“ und „momentane Speerspitze perfider Agitation gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung“ eingeordnet.[49] Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stufte das Magazin seit März 2020 als „Verdachtsfall“ ein.[50] Seit Dezember 2021 stuft das BfV es als „gesichert extremistische Bestrebung“ ein. Die Positionen und Aussagen des Blattes seien „eindeutig als völkisch-nationalistisch sowie minderheitenfeindlich zu bewerten“, enthielten „wiederholt antisemitische Verschwörungsmythen und islamfeindliche Motive“ und eine „Verächtlichmachung und Verunglimpfung der politischen Parteien, Politiker und Repräsentanten der Bundesrepublik“.[51]

Die Compact hat ihren Verlagssitz (Compact-Magazin GmbH, ehemals Kai Homilius Verlag) am Wohnsitz von Kai Homilius, im brandenburgischen Werder an der Havel und ihren Redaktionssitz an Elsässers Wohnort im brandenburgischen Falkensee.[52][53][54]

Redner bei Mahnwachen und Legida Bearbeiten

Ab 21. April 2014 trat Elsässer einige Male als Redner bei den von Lars Mährholz veranlassten „Friedensmahnwachen“ auf und lobte deren Teilnehmer, darunter NPD-Vertreter, als „die wahren Antifaschisten“, die aktuell gegen einen neuen Weltkrieg kämpften.[55] „Nicht links, nicht rechts, sondern vorwärts“, sei seine Parole.[56] Der gemeinsame Gegner des „Volkes“ sei die „internationale Finanzoligarchie“, als deren Vertreter er „die Herren Rockefeller, Rothschild, Soros, Chodorkowski“ namentlich hervorhob. Diese benutzten die Federal Reserve Bank, „um die ganze Welt ins Chaos zu stürzen“. Das Hervorheben einzelner jüdischer Bankiers als angebliche Lenker des globalen Finanzsystems und Drahtzieher internationaler Krisen wurde als traditionelles antisemitisches Klischee kritisiert.[57] Die Publizistin Jutta Ditfurth bezeichnete Elsässer mit Bezug auf ähnliche Aussagen bei den Mahnwachen als „glühenden Antisemiten“.[58] Elsässer klagte im Mai 2014 gegen diese Bezeichnung und erhielt im sog. Elsässer-Ditfurth-Prozess in zwei Gerichtsinstanzen Recht (Juli und Dezember 2014). Er verkündete das als „Finalsieg über Ditfurth“.[59] Deutsche und israelische Journalisten kritisierten die Urteilsbegründung der ersten Instanz als Verengung des Antisemitismusbegriffs auf die Nazizeit.[60]

Elsässers Auftritte verursachten erhebliche Konflikte bei den Mahnwachen, die der neue Hauptredner Pedram Shahyar, ein früherer Attac-Aktivist, ab Mai 2014 auszugleichen versuchte. Daraufhin lud Mario Rönsch, der rechtsextreme Organisator der Erfurter Mahnwache und wahrscheinliche Betreiber der rassistischen Hetzseite „Anonymous.Kollektiv“, Elsässer demonstrativ als Hauptredner nach Erfurt ein. Shahyar kritisierte in einem öffentlichen Aufruf, Elsässer trete „immer wieder mit schlimmen Ausfällen gegen konkrete Personen und Personengruppen in Erscheinung“, und appellierte an die Mahnwachen, einen „humanistischen Grundkonsens“ zu schützen.[61] Gegen die Abgrenzung der ersten Berliner Mahnwache von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie bildete sich im Juli 2014 eine zweite Berliner Mahnwache am Alexanderplatz, die Elsässer wieder reden ließ. Dabei sprach er erneut über eine von den „Eliten“ gesteuerte „Neue Weltordnung“, setzte Zionismus mit Faschismus gleich und nannte die israelische Politik Völkermord.[62] Am 3. Oktober 2014 machte Elsässer auf der Berliner Mahnwache Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich für zahlreiche Missstände verantwortlich und rief dazu auf, „den Protest in das Herz der Bestie [zu] tragen. Anders geht’s nicht.“ Nachdem Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa) bei einer Kundgebung in Köln Gewalt gegen Polizei geübt hatten, erklärte Elsässer auf seinem Blog, er würde die HoGeSa „zur nächsten Demo für Frieden und Souveränität einladen. Sonntag, 9. November, 13 Uhr, vor dem Bundeskanzleramt. […]“[30] Elsässer befürwortet die „Pegida“-Bewegung und deren Demonstrationen.[63] Die dort Teilnehmenden beschrieb er als „herzensgute[]“ Menschen und äußerte: „Ich mag diese einfachen Leute, die mehr fühlen als argumentieren. Die vor harter Arbeit gar keine Zeit haben zu denken, die aber jede Bedrohung sofort instinktiv spüren.“[10] Ende Dezember 2014 schrieb er auf seinem Blog von einer „Hetze gegen Pegida“ und bezeichnete den Zentralrat der Juden in Deutschland als „dieses Sprachrohr zionistischer Politik“.[64] Am 21. Januar 2015 trat er als Redner auf einer „Legida“-Demonstration in Leipzig auf,[65] von der sich die Pegida-Leitung kurz zuvor distanziert hatte.[66] Im März 2015 verlangten einige Vertreter der Friedensbewegung, Elsässer von den Mahnwachen auszuschließen.[67]

Im September 2016 berichtete Elsässer auf einer Compact-Veranstaltung, dass in der Anfangszeit der Pegida-Bewegung erwogen worden sei, die Proteste „Pegada“, für „Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes“, zu nennen. Die Entscheidung sei dann jedoch für den Begriff „Islamisierung“ gefallen, da man davon ausgegangen sei, das Volk damit besser mobilisieren zu können. Elsässer sagte, über die Gefahr des Amerikanismus mache er sich keinerlei Illusionen. Für eine direkte Kampagne sei diese jedoch zu abstrakt, zumal die deutsche Bevölkerung die amerikanische Kultur im Unterschied zur islamischen bereits verinnerlicht habe. Daher müsse man zuerst den konkreten Gegner Islam in Europa schlagen, bevor man gegen die subtiler wirkenden Einflüsse der USA vorgehen könne. Laut Volker Weiß trägt diese Unterscheidung Elsässers zwischen dem „angreifbaren Feind auf dem eigenen Territorium“ und dem „verborgenen, einstweilen unerreichbaren Hauptschuldigen USA […] deutliche Züge“ der Unterscheidung des NS-Juristen und Staatstheoretikers Carl Schmitt zwischen „wirklicher Feindschaft“ (der sichtbare Feind, dessen Beschwörung immense Zugkraft innerhalb der eigenen Anhänger entwickelt) und „absoluter Feindschaft“ (die totale Negation, mit der die „Gegenseite als Ganzes für verbrecherisch und unmenschlich“ erklärt wird).[68]

2016 betonte Elsässer in der Sonder-Ausgabe Nr. 9 von Compact mit dem Titel „Zensur in der BRD“ die Stoßrichtung der von ihm angestrebten Bewegung: „Damals waren es die Dynastien des Adels wie die Windsors, Habsburger und Romanows, heute sind es die Dynastien des Geldes, die Rockefellers und Co. Das Volk blutet, heute wie damals. Aber es kämpft. Wir kennen seine Helden aus den Geschichtsbüchern: Das waren etwa Robin Hood, Klaus Störtebeker, Thomas Müntzer und Wilhelm Tell. Die waren weder links noch rechts, das gab es damals nicht. Sie waren einfach für das Volk: für uns da unten, gegen die da oben.“[69]

Annäherung an die AfD, 2012-dato Bearbeiten

Elsässer näherte sich seit 2012 an Politiker der späteren AfD an und lud deren Vertreter Frauke Petry und Karl Albrecht Schachtschneider als Hauptreferenten zu den „Souveränitätskonferenzen“ von Compact 2013 ein. Er wurde seinerseits oft zu AfD-Veranstaltungen eingeladen und erklärte sich im April 2014 in Berlin öffentlich zum AfD-Anhänger. Im Oktober 2014 lud ihn die AfD Witten als Referenten zum Thema „Regieren uns die Medien?“ bei einem für März 2015 geplanten „Wissenskongress“ ein.[30]

Zur „4. Souveränitätskonferenz“ im Oktober 2015 lud Elsässer die AfD-Vertreter Alexander Gauland und Björn Höcke ein, die aus Termingründen absagten. Hauptthema der Konferenz sollte ein von Schachtschneider und dem rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek entwickelter „Plan für den Widerstand gegen die Abschaffung Deutschlands“ sein.[70]

Am 4. März 2016 trat Elsässer bei einer Veranstaltung der AfD in Ingolstadt auf. Ein Bündnis von Gewerkschaften, etablierten Parteien und Fangruppen des FC Ingolstadt 04 protestierte gegen den Auftritt.[71]

Im August 2017 sprach Elsässer in Magdeburg auf dem sogenannten „Russland-Kongress“ der AfD.[72] Auch beim Politischen Aschermittwoch der AfD im Februar 2018 in Nentmannsdorf gehörte Elsässer neben André Poggenburg, Björn Höcke, Andreas Kalbitz und Jörg Urban zu den Rednern.[73] Im Februar 2019 moderierte Elsässer in Burladingen eine Veranstaltung von als „Ultrarechte“ geltenden AfD-Mitgliedern, die dem innerparteilichen „Stuttgarter Aufruf“ zuzurechnen sind, wie Christina Baum, Stefan Räpple, Jens Ahnemüller, Jessica Bießmann und Doris von Sayn-Wittgenstein, und gegen die zur Zeit des Treffens Partei- bzw. Fraktionsausschlussverfahren liefen.[74]

Im Kursstreit innerhalb der AfD assistierte Elsässer im Februar 2019 Björn Höcke, indem er schrieb, die „einzigartige Chance AfD“ dürfe „nicht verspielt werden“: „Ihr braucht die ganze Spannbreite, von der wunderbaren Alice Weidel bis zum wunderbaren Kämpfer Björn Höcke.“[75] In Bezug auf Höckes Dresdner Rede und dessen Forderung nach einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ sagte Elsässer im Juli 2017, ihm reichten 100 Grad in der Geschichtspolitik. Man wolle „ja nicht alles umdrehen“. Jedoch müsse man, so Elsässer, „manchmal 180 Grad sagen, um 100 zu bekommen“.[76]

Haltung zu Russland und zum Ukraine-Konflikt Bearbeiten

Der Historiker Andreas Umland nennt Elsässer „Kremlpropagandist“ und attestiert ihm ein konservatives Familienbild, NATO-Gegnerschaft und Antiamerikanismus. So kooperiere er mit dem russischen Auslandsfernsehsender RT, während seine Aktivitäten und Einschätzungen Gegenstand wohlwollender Berichterstattung russischer Staatssender wie Rossija oder der Stimme Russlands seien. Auch regierungsnahe oder staatliche russische Einrichtungen wie die Denkfabrik Institut für Demokratie und Zusammenarbeit und das Berliner Russische Haus unterstützten Elsässers Tätigkeiten, z. B. die Organisation politischer Konferenzen. Elsässer benutze, unter anderem im Zusammenhang mit der Annexion der Krim durch Russland, dieselben apologetischen Argumentations- und Interpretationsmuster wie die russische Regierung und verbreite antiamerikanische Verschwörungstheorien. Sein erklärtes Ziel sei ein Bündnis mit Russland auf Grundlage der Ideologie des Eurasismus; so interviewte Elsässer 2013 den russischen Rechtsextremisten und Führer der internationalen Neoeurasischen Bewegung Alexander Geljewitsch Dugin. Des Weiteren unterstütze Elsässer den eine Verständigung mit Russland befürwortenden Flügel der AfD um Alexander Gauland.[77]

Einer ARD-Reportage zufolge nimmt Elsässer eine wichtige Rolle bei Versuchen ein, Deutschland im Sinne der russischen Regierung zu beeinflussen.[78] Laut dem Medienmagazin Zapp hat Elsässer Kontakte zu dem in Berlin gegründeten Tolstoi-Institut, dessen Aufgabe eine entsprechende Einflussnahme auf die deutsche Öffentlichkeit sei.[79] Laut der Osteuropa-Historikerin Anna Veronika Wendland wird Wladimir Putins Politik in Deutschland überwiegend aus dem rechten Lager oder von den Linken unterstützt. Dies zeige sich beispielhaft an Elsässer, der als eher linker Autor begann und später zusammen mit Rechtsextremisten gegen die USA kämpfte und für Verständnis für Russland warb.[80]

Nach Elsässers Ansicht bekämpft Russland den „Neo-Kommunismus Brüssels“, der eine „EUdSSR“ mit „ökosozialistischer Planwirtschaft, politischer Korrektheit, Zerstörung der traditionellen Werte von Christentum und Familie“ sei.[81]

Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine Ende Februar 2022 erklärte Elsässer auf der Compact-Website, der Angreifer sei, „wie schon oft in der Geschichte beobachtet, nicht der Aggressor“. Die Aggression gehe „von der NATO unter Führung der USA aus, die die Ukraine als Offensivplattform gegen Russland nutzen wollen“. Russlands Handeln sei „defensiv“ und diene „dem Schutz der […] Bevölkerung“ der Donbass-Republiken, die unter „Angriffen ukrainischer Kräfte“ leide. Putin betreibe „keine neo-sowjetische, sondern eine neo-zaristische Außenpolitik“. Und mit dem Zarenreich, so Elsässer, sei „Deutschland in der Regel gut ausgekommen“; er erwähnte dabei allerdings nicht, dass das deutsche Kaiser- und das russische Zarenreich im Ersten Weltkrieg gegeneinander Krieg geführt hatten. Weiter schrieb er, dass eine erneute „Spaltung“ der Welt in einen US-geführten und einen prorussischen Block „eine gute Nachricht“ wäre, denn dann käme „der zerstörerische Globalismus […] zum Stillstand“. Deutschland müsse in diesem Krieg „strikte Neutralität wahren“.[82][83][84]

Im Juni 2022 kommentierte Elsässer auf dem verschwörungstheoretischen österreichischen Sender AUF1-TV die Invasion mit den Worten, Putin habe dem „globalistischen Imperium“ dessen Grenzen aufgezeigt und er, Elsässer, freue sich, „dass es mal einer gemacht“ habe, sonst hätte es in zehn oder zwanzig Jahren „unsere Völker nicht mehr gegeben und unsere Kinder hätten wirklich 70 Geschlechter“.[85]

Anfang 2023 gründete Elsässer mit dem sachsen-anhaltischen AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider in Berlin den Verein Ostwind für „Frieden und Freundschaft mit Russland“.[86]

Haltung zur Flüchtlingskrise, 2015-16 Bearbeiten

Angesichts der Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015 rief Elsässer am 13. September 2015 in seinem Blog die Soldaten der Bundeswehr dazu auf, auf eigene Faust die deutschen Grenzen gegen den weiteren Zustrom von seiner Ansicht nach illegalen Migranten zu sichern. Die öffentliche Zusicherung Angela Merkels, Deutschland werde Flüchtlingen aus Bürgerkriegsländern zumindest ein Bleiberecht gewähren, bezeichnete er als „von der Kanzlerin befohlene Selbstzerstörung“, gegen die die Soldaten ihre „Machtmittel“ einsetzen sollten. In der tageszeitung wurde vermutet, Elsässer wolle mit diesem kaum verhohlenen Aufruf zum gewaltsamen Umsturz absichtlich ein Ermittlungsverfahren provozieren, um auf die nächste „Souveränitätskonferenz“ seiner Zeitschrift Compact aufmerksam zu machen.[87] Deutschland sei, so Elsässer, in „tödlicher Gefahr“ durch „Kulturbereicherer mit Hormonstau“.[88]

Im Juli 2016, nachdem der 18-jährige David Sonboly im und am Münchner Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen erschossen hatte, schrieb Elsässer von einem „Krieg gegen Deutschland“ und es gehe um „Landesverteidigung“. Polizisten, die über „‚von oben‘ unterdrückte Informationen verfügen“, sollten diese an sein Magazin übermitteln. Die Bundeswehr müsse herangezogen werden, um die Grenzen zu schließen, „Flüchtlingszentren“ abzuriegeln, eine „[s]ofortige Schließung der Moscheen“ und eine „[s]ofortige Verhaftung der islamischen Gefährder“ durchzuführen. Wenn dabei „nicht mindestens MEHRERE HUNDERT dieser Typen in U-Haft“ gingen, müsse „man von Verrat ausgehen“, schrieb Elsässer: Nur Stunden später stellte sich heraus, dass der Attentäter selbst eine offenbar rechtsextreme Gesinnung hatte und alle Getöteten einen Migrationshintergrund hatten oder deutsche Sinti waren.[89]

Nach den Vorfällen in der Silvesternacht 2015/16 in Köln schrieb Elsässer: „Im Millionenstrom der Zuwanderer kamen Zigtausende Gewalttäter nach Deutschland, die selbst im kleinsten Provinzkaff auf Beute lauern: Es geht um unsere Handys, unsere Brieftaschen, unsere Frauen, im Extremfall unser Leben.“[90]

Privatleben Bearbeiten

Stand 2021 lebte Elsässer im brandenburgischen Falkensee.[91]

Wissenschaftliche und journalistische Rezeption Bearbeiten

Karl Pfeifer schrieb 2006, dass sich Elsässer zum Nationalbolschewisten entwickelt habe und öffentlich mit Querfront-Strategien kokettiere.[92]

Für die Gründung seiner „Volksinitiative gegen das Finanzkapital“ wurde Elsässer scharf kritisiert. Thomas Vitzthum analysierte in Die Welt eine Querfront-Strategie, um eine Zusammenarbeit von rechts- und linksradikalen Antikapitalisten unter Betonung des Nationalismus herzustellen.[93] Die linke tageszeitung vermutete, der Wortlaut seiner Erklärung sei so formuliert, um „rechtsextreme Kreise explizit in sein Bündnis integrieren“ zu können. Die Redaktion des Neuen Deutschland warf ihm vor, er habe an „rechte Parolen angedockt“, die „höchst gefährlich“ seien, und beendete die Zusammenarbeit mit dem Autor.[94]

2010/11 attestierte ihm Mathias Brodkorb (Endstation Rechts) eine Wandlung „vom Antideutschen zum Antiimperialisten“. Überdies wolle er nunmehr „den Nationalstaat gegen das Finanzkapital in Stellung bringen“.[95]

Der Politikwissenschaftler Clemens Heni (2010) hält Elsässer für „seit einiger Zeit geistig abgedriftet“. Er schmiege sich „mittlerweile der Ideologie und Sprache des Nationalsozialismus sowie des heutigen Rechtsextremismus an“. Heni sieht in Elsässer – ähnlich wie in Henning Eichberg – einen „Freund des politischen Islam“ und einen Gegner des Universalismus.[96]

Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bezeichnete Elsässer als „linksnational“.[97]

Der Historiker Volker Weiß (2014) attestierte Elsässer, der sich „von schrill links nach schrill rechts“ entwickelt habe, einen „prorussischen Kurs“. Elsässer habe eine „populistische Begabung“ und personifiziere gekonnt eine Querfront-Strategie.[98]

Der Historiker Olaf Glöckner (2015) stellt fest, Elsässer werde „inzwischen bescheinigt, zunehmend auch mit rechtspopulistischen Gruppierungen und mit der sächsischen PEGIDA-Bewegung zusammenzuarbeiten.“ Er pflege – wie auch in der Vergangenheit – bestimmte Feindbilder u. a. „internationales Finanzkapital“, „Kriegsbrandstifter“ und „Washington, London und Jerusalem“. Dabei nutze er Provokation und Demagogie. Man könne dies wohlwollend als „diffusen verschwörungstheoretischen Amoklauf“ interpretieren.[99]

Als „schrille[r], neurechte[r] Hasardeur“ wurde er von dem Soziologen Oliver Nachtwey (2015) bezeichnet.[100]

Auch der Rechtsextremismusforscher Helmut Kellershohn (2015) versteht Elsässer als einen „Querfrontler“[101] und „Nationalbolschewisten“.[102] Alexander Häusler nennt ihn einen „rechten Querfront-Publizisten“.[103]

Der Rechtsextremismusexperte Andreas Speit u. a. (2015) hält Elsässer für einen „Neuzugang im neurechten Lager“.[88]

Laut Richard Stöss, Politikwissenschaftler, kommt Elsässer ursprünglich aus dem Linksextremismus. Mit seinem Monatsmagazin verfolge er eine „‚Querfront‘-Strategie“. Sein „intellektueller Beitrag für den zeitgenössischen Rechtskonservatismus [bewege] sich allerdings in bescheidenen Grenzen“. Es gehe eher um das Nähren von „Feindbildern, Verschwörungstheorien und Hassparolen“.[104]

Der Politologe Jürgen P. Lang (2016) beschrieb Elsässer als ehemaligen „kommunistischen“ Lehrer, der heute in einem „informellen, antiamerikanischen und prorussischen Netzwerk“ Einfluss habe und eine „populistische Querfront“ anstrebe. Elsässer habe sich von einem „antideutschen Publizisten“ zu einem „(rechts-)populistischen Agitator“ entwickelt, mit gleitenden Übergängen vom „Antideutschen zum Antiimperialisten und dann zum Deutschnationalen“.[105] Mit seiner Wortwahl kokettiere Elsässer in jüngster Zeit „auffallend häufig [...] bewusst haarscharf am Sprachgebrauch der Nationalsozialisten vorbei“. Lang attestierte ihm einen „Ritt am Rande des Abgrunds zum Rassismus“. Außerdem „beschritten [seine Publikationen] unaufhaltsam den Weg in den Sumpf der Verschwörungstheorien“.[106]

Bei der Leipziger Buchmesse 2016 protestierten linke und libertäre Verlage täglich unter dem Motto „Souverän gegen Rechts!“ gegen Elsässers Compact-Stand, den die Messeleitung ihren Ständen gegenüber postiert hatte.[107]

2018 nannte Melanie Amann im Spiegel Elsässer einen „deutsche[n] Stephen Bannon“.[10]

Für Fabian Fischer war Elsässer von Beginn an nationalistisch. Dies zeige vor allem seine frühe Wortschöpfung „Antideutsch“. Diese richte „sich vordergründig gegen das Nationale und konstruiert es ironischerweise zugleich“.[108]

Der Soziologe Felix Schilk (2020) bezeichnete Elsässer als „wichtigen Protagonisten eines »rechten Mosaiks«, das über strategische Themensetzungen, kontinuierliche Agitationsarbeit und die beharrliche Pflege effektiver Feindbilder ein heterogenes Milieu arbeitsteilig zusammenschweißt.“[109]

Laut den Journalistinnen Katja Bauer und Maria Fiedler (2021) hat Elsässer aufgrund seiner Verbindungen zur AfD und enger Kontakte zu rechten Vereinen und Bürgerinitiativen in der Szene „eine Art Scharnierfunktion“.[47]

Der Rapper Danger Dan bezeichnete Jürgen Elsässer in seinem Lied Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt (2021) als „Antisemiten“.[110]

Der Berliner Politikwissenschaftler Hajo Funke sagte 2022, „Rechtsextremisten wie Elsässer“ habe die mit wenig strategischem Geschick geführte Debatte über die COVID-19-Impfpflicht in die Hände gespielt.[111]

Schriften Bearbeiten

Monografien und Aufsätze (Auswahl)

  • Ich bin Deutscher. Wie ein Linker zum Patrioten wurde. btw-Buch, Berlin 2022, ISBN 978-3-948781-37-8[112]
  • Gegen Finanzdiktatur. Die Volksinitiative: Grundsätze, Konzepte, Ziele. Kai Homilius, 2009, ISBN 978-3-89706-410-2.
  • Nationalstaat und Globalisierung. Manuscriptum, Waltrop / Leipzig 2009, ISBN 978-3-937801-47-6.
  • Terrorziel Europa. Das gefährliche Doppelspiel der Geheimdienste. Residenz, 2008, ISBN 3-7017-3100-4.
  • Wie der Dschihad nach Europa kam. Gotteskrieger und Geheimdienste auf dem Balkan. (2005) Kai Homilius, Berlin 2008, ISBN 978-3-89706-840-7.
  • Kriegslügen. Der NATO-Angriff auf Jugoslawien. (2004) Kai Homilius, Berlin 2008, ISBN 978-3-89706-511-6.
  • Angriff der Heuschrecken. Pahl-Rugenstein, Köln 2007, ISBN 3-89144-376-5.
  • Der deutsche Sonderweg. Diederichs, 2003, ISBN 3-7205-2440-X.
  • Deutschland führt Krieg. Konkret, 2002, ISBN 3-930786-37-0.
  • Make Love and War. Pahl-Rugenstein, Köln 2002, ISBN 3-89144-295-5.
  • Deutsche Demokraten. Wie rechtsradikal sind CDU und CSU? Werkstatt-Verlag, 2001, ISBN 3-923478-94-1.
  • Die Fratze der eigenen Geschichte. Von der Goldhagen-Debatte zum Jugoslawienkrieg. Elefantenpress, Berlin 1999, ISBN 3-88520-756-7.
  • Nie wieder Krieg ohne uns. Konkret, 1999, ISBN 3-930786-23-0.
  • Braunbuch DVU. Konkret, 1998, ISBN 3-930786-18-4.
  • Vorwärts und vergessen? Ein Streit um Marx, Lenin, Ulbricht und die verzweifelte Aktualität des Kommunismus. Konkret, 1996, ISBN 3-930786-06-0.
  • Wenn das der Führer hätte erleben dürfen: 29 Glückwünsche zum deutschen Sieg über die Alliierten. Konkret, 1995, ISBN 3-930786-02-8.
  • Krisenherd Europa. Nationalismus – Regionalismus – Krieg. Werkstatt-Verlag, 1994, ISBN 3-923478-89-5.
  • Antisemitismus, das alte Gesicht des neuen Deutschland. Dietz, Berlin 1992, ISBN 3-320-01795-0.

als (Mit-)Herausgeber

  • Wladimir Putin. Reden an die Deutschen. Compact-Magazin GmbH, Werder 2014.
  • Malte Olschewski: Arabischer Frühling: Twitter und Flitter, Sex und Secret Service zwischen Tripolis und Damaskus. Kai Homilius, Berlin 2011, ISBN 3-89706-429-4.
  • Wilhelm Hankel, Karl Albrecht Schachtschneider: Der Euro vor dem Zusammenbruch: Wie retten wir unser Geld? Kai Homilius, Berlin 2011, ISBN 3-89706-427-8.
  • Andrea Ricci: Gaza – Die Kriegsverbrechen Israels. Kai Homilius, 2. Auflage, Berlin 2010, ISBN 3-89706-413-8.
  • Wolfgang Freisleben: FED – Die Zentralbank des Geldes: Das geheime Machtzentrum der Welt. Kai Homilius, Berlin 2010, ISBN 3-89706-420-0.
  • Jan Gaspard: Freimaurer und Illuminaten: Was noch nie über Geheimgesellschaften geschrieben wurde. Kai Homilius, Berlin 2010, ISBN 3-89706-425-1.
  • Rudolf Hänsel: Game Over!: Wie Killerspiele unsere Jugend zerstören. Kai Homilius, 2010, ISBN 3-89706-400-6.
  • Iran. Fakten gegen westliche Propaganda. Kai Homilius, Berlin 2009, ISBN 978-3-89706-414-0.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jürgen Elsässer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkmar Wölk: Jürgen Elsässer oder: Welche Farbe hat das Chamäleon? In: #AntifaMagazin @derrechterand. Dezember 2020 (englisch).
  2. Michael Steffen: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991, phil Diss. Universität Marburg 2002, S. 300 f.
  3. a b Jürgen P. Lang: Biographisches Porträt: Jürgen Elsässer. Baden-Baden 2016, S. 226 f.
  4. Michael Steffen: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991, phil Diss. Universität Marburg 2002, S. 300 f.
  5. a b Volkmar Wölk: Der (S)choc(k) des Monats – Oder: Wie Jürgen Elsässer zur extremen Rechten kam. Der Rechte Rand Nr. 103, November / Dezember 2006; Nachdruck bei HaGalil
  6. Steffen Kailitz: Die politische Deutungskultur im Spiegel des „Historikerstreits“: What’s right? What’s left? Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-531-13701-8, S. 72 f. und Fußnoten 339-340.
  7. Matthias Brosch: Exklusive Solidarität: linker Antisemitismus in Deutschland: vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung. Metropol, Berlin 2007, ISBN 3-938690-28-3, S. 399, Fußnoten 27.
  8. Annette Mingels: Dürrenmatt und Kierkegaard. Böhlau, Köln 2003, ISBN 3-412-10402-7, S. 136 f. und Fußnoten 80.
  9. Lars Rensmann: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Springer, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-322-80454-9, S. 318, Fußnote 1134.
  10. a b c Melanie Amann: Jürgen Elsässer: So denkt der Chefideologe der Neuen Rechten. Spiegel Online, 13. Januar 2018
  11. Anke Fiedler, Michael Meyen: Wer jung ist, liest die Junge Welt - Die Geschichte der auflagenstärksten DDR-Zeitung. Ch. Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-749-6, S. 264
  12. Reinhard Brühl, Lothar Schröter (Hrsg.): Bundeswehrreform – Reform der Bundeswehr: deutsche Militärpolitik und Bundeswehr am Beginn des neuen Jahrhunderts. Gesellschaft für Nachrichtenerfassung und Nachrichtenverbreitung, 2002, ISBN 3-89819-109-5, S. 84 und Fn. 14
  13. Eckard Jesse, Uwe Backes (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie, Band 20, 2008. Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 3-8329-4452-4, S. 241f.
  14. Jens Mecklenburg (Hrsg.): Braune Gefahr: DVU, NPD, REP. Geschichte und Zukunft. Elefanten Press, Berlin 1999, ISBN 3-88520-721-4, S. 39 und 108f.
  15. Peter Nowak: „Konkret“ macht Politik. taz, 7. Dezember 2002
  16. Jürgen Elsässer bei Telepolis
  17. Jürgen P. Lang: Biographisches Porträt: Jürgen Elsässer, Baden-Baden 2016, S. 230.
  18. Patrick Gensing: Jürgen Elsässer: Vom Antideutschen zum rechten Volkstribun. 3. Juni 2016
  19. Karl Pfeifer: Ein deutscher Nationalbolschewist begeistert sich: „Querfront-Regierung in der Slowakei“. HaGalil, 19. Juli 2006
  20. Karl Pfeifer: In bewährter Manier: Jürgen Elsässer propagiert „Tal der Wölfe“. HaGalil, 13. März 2006
  21. Ivo Bozic: Angst vor den Oskars. Jungle World 47, 22. November 2006
  22. Jochen Staadt: Mehr Ideologie wagen. FAZ, 6. Januar 2007
  23. Bernhard Schmid: Die Aliens kommen. WOZ, 25. Januar 2007
  24. Wolfgang Wippermann: Preußen: Kleine Geschichte eines großen Mythos. Herder, Freiburg 2011, S. 145 und Fn. 286
  25. Michael Fischer: Horst Mahler. Biographische Studie zu Antisemitismus, Antiamerikanismus und Versuchen deutscher Schuldabwehr. KIT Scientific Publishing, 2015, ISBN 3-7315-0388-3, S. 513, Fn. 57
  26. Mathias Brodkorb: Ein Bündnis von „Lafontaine bis Gauweiler“: Der Querkopf Jürgen Elsässer bastelt an einer Volksinitiative zur Rettung des Nationalstaats. Endstation Rechts, 11. Mai 2009
  27. Felix Lee, Veit Medick: Anschlussfähig an extreme Rechte: Linkspublizist gründet Volksfront. taz, 12. Januar 2009
  28. Thomas Vitzthum: Linker Publizist von der NPD für „Volksfront“ gelobt. Berliner Morgenpost, 16. Januar 2009
  29. Thomas Vitzthum: Anti-Kapitalismus: Linker Publizist von der NPD für „Volksfront“ gelobt. Welt Online, 16. Januar 2009
  30. a b c Günther Lachmann: Die AfD als Plattform für „Wirrköpfe“. Welt Online, 29. Oktober 2014
  31. Andrea Röpke, Andreas Speit: Umstrittener Gast: Linke streiten über „Volksfront“. taz, 20. Januar 2009
  32. Max Brym: Der Rechtspopulismus des Jürgen Elsässer. HaGalil, 19. Januar 2009; Hans-Peter Büttner: Antisemitismus und Finanzkapital: Zur Kritik des völkischen Denkens des ehemaligen Linken Jürgen Elsässer. Kritiknetz.de, 2009
  33. Reinhard Mohr: Ein Slibowitz auf Ahmadinedschad. Spiegel, 27. Juni 2009
  34. FDP-Politiker bei Ahmadinedschad: Hübschers wundersame Reisegruppe. Spiegel Online, 4. Mai 2012
  35. a b Konferenz mit Scholl-Latour, Herman und Sarrazin: Die Familienverschwörung. Süddeutsche Zeitung (SZ), 6. September 2013
  36. Sebastian Leber: Wie „Compact“-Chef Jürgen Elsässer die „Querdenken“-Bewegung hofiert. Tagesspiegel, 29. August 2020
  37. Michael Götschenberg: „Gesichert extremistisch“ www.tagesschau.de, 10. Dezember 2021
  38. Ronen Steinke: Terror gegen Juden. Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. 2. Auflage, Berlin Verlag, Berlin 2020, S. 54f.
  39. Hannes Opel: Wie nah sich Querdenker und Rechtsextreme sind. Stuttgarter Zeitung, 2. September 2020
  40. Reaktionen deutscher Rechtsextremisten auf die Erstürmung des US-Kapitols. Verfassungsschutz-bw.de, 21. Januar 2021
  41. Hans Demmel: Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien, begleitet von Friedrich Küppersbusch. Kunstmann, München 2021, S. 116
  42. Hans Demmel: Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien, begleitet von Friedrich Küppersbusch. Kunstmann, München 2021, S. 96
  43. Silvio Duwe, Susette Kleine, Daniel Laufer, Markus Pohl: Falschnachrichten für den Volkszorn www.tagesschau.de, 4. November 2021
  44. Andreas Speit: Jammern als Identität taz.de, 26. August 2022
  45. Mathias Brodkorb: Jürgen Elsässer und sein Magazin „Compact“ – Der Gottfried Feder des 21. Jahrhunderts? Endstation Rechts, 25. März 2011
  46. Wolfgang Storz: „Querfront“ – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks. Otto-Brenner-Stiftung, Frankfurt am Main 2015, ISSN 2365-1962 (PDF)
  47. a b Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-608-98412-5, S. 66.
  48. Erik Peter: Im Kampf gegen die Medien-Mafia. taz, 16. April 2014
  49. Jürgen P. Lang: Neue Rechte: Im Netz der Verschwörer. (Memento des Originals vom 15. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.br.de Bayerischer Rundfunk, 24. Januar 2016.
  50. Jan Petter: „Compact“: Das Magazin, das jetzt auch der Verfassungsschutz liest. In: Der Spiegel. 12. März 2020.
  51. Michael Götschenberg: Verfassungsschutz zu „Compact“ - „Gesichert extremistisch“. Tagesschau.de, 10. Dezember 2021.
  52. Brandenburg Jürgen Elsässer und "Compact" Von wegen Querfront von Andreas Fritsche, Neues Deutschland 8. April 2022
  53. Brandenburg rechtsaußen Compact-Magazin
  54. Proteste gegen Rechtsaußen-Magazin Ermittlungen nach Demo gegen „Compact“-Chef, von René Garzke, Potsdamer Neueste Nachrichten 18. Dezember 2017
  55. Frida Thurm: Proteste: Die ganz eigene Welt der Montagsdemonstranten. Die Zeit, 22. April 2014
  56. Mohamed Amjahid, Sabine Beikler, Jörn Hasselmann, Steffen Stadthaus: Neue Montagsdemos: Friedensbewegung mit Brauntönen. Tagesspiegel, 21. April 2014
  57. Sebastian Christ: Elsässer, Jebsen und die Montagsdemos: Warum die neue „Friedensbewegung“ so gefährlich ist (Memento vom 12. Juli 2014 im Internet Archive) Huffington Post, 22. April 2014; Daniel Majic : Montagsdemonstrationen: Elsässers Schein-Triumph. Frankfurter Rundschau, 10. Juni 2014
  58. Die neurechten Montagsdemos. Gespräch mit Jutta Ditfurth. 3sat, 16. April 2014
  59. Laura Meschede: Elsässer bejubelt „Finalsieg“ gegen Ditfurth. taz, 11. Dezember 2014
  60. Benjamin Weinthal: German judge sparks outrage, says anti-Semitism was only limited to Nazi period. The Jerusalem Post, 17. Oktober 2014
  61. Kristiana Ludwig: Politische Ausrichtung der Montagsdemos: Mission links. taz, 24. Juni 2014
  62. Stefan Lauer: „Wer die Kritiker kritisiert, ist für das System“ — Die Montagsdemos kreisen weiter um sich selbst. Vice.com, 22. Juli 2014
  63. Wolfgang Jung: „Pegida“ will wieder demonstrieren. Mainpost, 7. Dezember 2014
  64. Monika Schwarz-Friesel: Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl. Hentrich & Hentrich, Leipzig 2019, S. 121
  65. Sven Heitkamp, Thomas Schade: Leipzig im Ausnahmezustand. Sächsische.de, 21. Januar 2015
  66. Pegida-Ableger in Leipzig: Dresdner Original distanziert sich von Legida. Spiegel Online, 21. Januar 2015
  67. Der „Friedenswinter“ hat Probleme: Finger weg von Elsässer. taz, 15. März 2015
  68. Volker Weiß: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, Stuttgart 2018, S. 213 ff., 219 f.
  69. Andrea Röpke, Andreas Speit: Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Christoph Links, Berlin 2019, S. 50
  70. Rainer Balcerowiak: Rechte „Compact“-Konferenz: Jürgen Elsässer allein zu Haus. taz, 23. Oktober 2015
  71. Wegen Veranstaltung in Ingolstadt – Kritik an AfD-Chef Strixner. SZ, 4. März 2016
  72. Neue Rechte: Event für Greta-Hasser in Magdeburg. Volksstimme, 15. November 2019
  73. Matthias Kamann, Annelie Naumann: Aschermittwoch in Sachsen: Bei der AfD ist das Publikum noch radikaler als die Redner. Welt Online, 15. Februar 2018
  74. AfD: Die rechten Rebellen formieren sich in Burladingen. Südwestpresse (SWP), 9. Februar 2019; Matthias Badura: AfD-Veranstaltung in Burladingen verläuft ruhig. SWP, 9. Februar 2019
  75. Sabine am Orde: Extremismusvorwürfe gegen Höcke: Familienstreit um Kurs der AfD. taz, 3. März 2019
  76. „Guten Abend. Mein Name ist Jürgen Elsässer und ich bin Deutscher“ www.thueringen24.de, 5. Juli 2017
  77. Thomas Korn, Andreas Umland: Jürgen Elsässer, Kremlpropagandist. Zeit Online, 19. Juli 2014
  78. Spiel im Schatten – Putins unerklärter Krieg gegen den Westen. ARD-Mediathek 4. Juli 2016
  79. Bastian Berbner, Silvio Duwe: Kultur und Propaganda: Das Tolstoi-Institut (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive). In: Zapp, 1. April 2015.
  80. Anna Veronika Wendland: Левый неоимпериализм и состояние “российских” исследований: participant observation немецкого дискурса об украинском кризисе (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: Ab Imperio, 3/2014, S. 183–194. doi:10.1353/imp.2014.0094.
  81. Christian Jakob: Das reaktionäre „Bauchgefühl“ taz.de, 12. März 2022
  82. Frank Jansen: Hass auf die NATO, dafür Verständnis für Russland www.tagesspiegel.de, 24. Februar 2022
  83. Konrad Litschko: Putinversteher vs Ukrainefreunde taz.de, 25. Februar 2022
  84. Carla Reveland, Volker Siefert: „Querdenker“ für Putin www.tagesschau.de, 4. März 2022
  85. Oliver Klein: Verschwörungsmythen in Dauerschleife www.zdf.de, 7. September 2022
  86. Verein für rechte Putinfreunde taz.de, 2. Februar 2023
  87. Rainer Roeser: Höcke bei neurechtem Kongress „Ansturm auf Europa“. Blick nach Rechts, 15. September 2015; Rainer Balcerowiak: Ein rechtes Verständnis von Souveränität. In: tageszeitung vom 25. September 2015, S. 8.
  88. a b Konrad Litschko, Andreas Speit: „Neue Rechte“ radikalisiert Pegida. Die Anheizer. In: taz, 31. Oktober 2015, S. 5.
  89. Christian Jakob, Konrad Litschko: „‚Schließt euch an!‘ Die rechtsextreme Szene ruft Staatsdiener zum Widerstand auf.“ In: Matthias Meisner, Heike Kleffner (Hrsg.): Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz. Herder, Freiburg 2019, S. 59 f.
  90. Erik Peter: Die Stichwortgeber der Rechten: Scheue Angstmacher taz.de, 10. April 2016
  91. Daniel Ryser, Olivier Würgler: Satan in Hollywood: Wie Rechtsradikale gezielt Verschwörungstheorien verbreiten, um den Boden vorzubereiten für den Sturz des Systems: Besuch in Brandenburg beim rechten Einflüsterer Jürgen Elsässer. Serie «Eyes Wide Shut», Folge 5, republik.ch, 19. Januar 2021
  92. Karl Pfeifer: Ein deutscher Nationalbolschewist begeistert sich: „Querfront-Regierung in der Slowakei“. HaGalil, 19. Juli 2006.
  93. Linker Publizist von der NPD für „Volksfront“ gelobt, in: Die Welt vom 16. Januar 2009
  94. F. Lee, V. Medick (taz, 15. Januar 2009): Wegen rechtsextremer Rhetorik. ND entlässt Volksfront-Gründer
  95. Mathias Brodkorb, Stefan Bruhn: Zeitschriftenporträt: Hier & Jetzt. In: Uwe Backes, Alexander Gallus, Eckhard Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie, 22. Jahrgang (2010), Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6050-6, S. 238–254, hier: S. 243.
  96. Clemens Heni: „Völkerbrei“: Elsässer und die Sprache des Nationalsozialismus (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). publikative.org, 6. Januar 2010.
  97. Heribert Schiedel: Extreme Rechte in Europa. Ed. Steinbauer, Wien 2011, ISBN 978-3-902494-54-2, S. 66.
  98. Volker Weiß: Warten auf die Sturmabteilung. In: Jungle World, Nr. 51, 18. Dezember 2014.
  99. Olaf Glöckner: Moralische Sieger? Linksintellektuelle „Israelkritik“ zwischen Provokation, Demagogie und Antisemitismus. In: Monika Schwarz-Friesel (Hrsg.): Gebildeter Antisemitismus. Eine Herausforderung für Politik und Zivilgesellschaft (= Interdisziplinäre Antisemitismusforschung. Bd. 6). Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-1679-1, S. 75–92, hier: S. 85–88.
  100. Oliver Nachtwey: Rechte Wutbürger. Pegida oder das autoritäre Syndrom. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 3/2015, S. 81–89, hier: S. 81.
  101. Helmut Kellershohn: Das Institut für Staatspolitik und das jungkonservative Hegemonieprojekt. In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 462.
  102. Helmut Kellershohn: Das Institut für Staatspolitik und das jungkonservative Hegemonieprojekt. In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 464.
  103. Alexander Häusler, Rainer Roeser: „Erfurt ist schön deutsch – und schön deutsch soll Erfurt bleiben!“. Das politische Erscheinungsbild der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) in Thüringen. Hrsg. durch die Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen, Erfurt 2015, ISBN 978-3-95861-322-5, S. 60.
  104. Richard Stöss: Der rechte Rand des politischen Systems der Bundesrepublik. Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier Rechtsextremismus, 7. Juli 2016.
  105. Jürgen P. Lang: Biographisches Porträt: Jürgen Elsässer, Baden-Baden 2016, S. 225.
  106. Jürgen P. Lang: Biographisches Porträt: Jürgen Elsässer, Baden-Baden 2016, S. 237–239.
  107. Tim Caspar Boehme: Stände in direkter Nähe taz.de, 21. März 2016
  108. Fabian Fischer: Die konstruierte Gefahr. Feindbilder im politischen Extremismus. Nomos, Baden-Baden, S. 199.
  109. Felix Schilk: Der Zornunternehmer. Das COMPACT-Magazin als Scharnierbaustein im rechten Mosaik. In: kultuRRevolution – zeitschrift für angewandte diskurstheorie. Nr. 77/78, 2020, S. 32–44, S. 32.
  110. Bayerischer Rundfunk Ralf Summer: Danger Dan: So ist der Song "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" entstanden. 8. April 2021 (br.de [abgerufen am 17. April 2021]).
  111. Verfassungsschutz: Höcke und Kalbitz zentrale rechte Akteure www.faz.net, 6. Mai 2022
  112. Armin Pfahl-Traughber: Von Links- nach Rechtsaußen: Die Autobiographie von Jürgen Elsässer. 2. Juni 2022, abgerufen am 16. Juni 2022.