Isn’t Anything

Album von My Bloody Valentine

Isn’t Anything ist das Debütalbum der irischen Shoegazing-Band My Bloody Valentine. Es erschien im November 1988 auf Creation Records, nachdem die Band drei Jahre lang lediglich Extended Plays, Singles und Mini-Alben veröffentlicht hatte.

Isn’t Anything
Studioalbum von My Bloody Valentine

Veröffent-
lichung(en)

1. November 1988

Aufnahme

Frühling-Sommer 1988

Label(s)
  • Relativity Records (USA)

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Indie-Rock, Shoegazing

Titel (Anzahl)

12

Länge

37:48

Besetzung E-Gitarre, Gesang: Kevin Shields,
E-Gitarre, Gesang: Bilinda Butcher,
Bassgitarre: Debbie Googe,
Schlagzeug: Colm Ó Cíosólg

Produktion

die Band, Dave Anderson, Steve Nunn, Alex Russell

Studio(s)

Wales

Chronologie
Ecstasy
(1987)
Isn’t Anything Tremolo (EP)
1991

Entstehungsgeschichte Bearbeiten

Nachdem der ursprüngliche Sänger der Band, Dave Conway, 1987 die Band verließ, wurde er von Bilinda Butcher ersetzt. So fuhr die Band eine Zeit lang mit ihrem Noise-Pop-artigen Stil fort, bis Kevin Shields die Band wieder auf experimentellere Wege führte. Die Band fand heraus, was mit den Aufnahmetechniken möglich war, als sie 1988 bei Creation Records ihren Plattenvertrag unterschrieben.[1] Die ersten Früchte dieser Experimentierfreudigkeit fanden sich auf der Single/EP You Made Me Realise aus dem Juli 1988, bis dann Isn’t Anything später im Herbst folgte.[2] Der Großteil des Albums wurde in einem Studio in Wales aufgenommen.[3] Als das Album in einer kurzen Zeit von zwei Wochen aufgenommen wurde, schlief die Band pro Nacht nur etwa zwei Stunden.[1][2] Bilinda Butcher beschrieb den Effekt dieses Schlafmangels auf ihren Gesang:

„Es war oft halb acht morgens, wenn wir den Gesang aufgenommen haben. Da war ich dann meist schon eingeschlafen und musste zum Singen aufgeweckt werden. Vielleicht klingts deshalb so schläfrig. Ich versuche normalerweise, mich an meine Träume zu erinnern, wenn ich singe.“

Bilinda Butcher[4][2]

Diese extremen Produktionsbedingungen verschärften sich noch beim Folgealbum der Band, dem Shoegazing-Meilenstein Loveless von 1991.

Stil Bearbeiten

Das Album beinhaltet Elemente des Ethereal (Lose My Breath, No More Sorry und All I Need), noise-rock-artige Gitarrenlieder ((When You Wake) You’re Still In A Dream, Feed Me with Your Kiss, You Never Should) und Dream-Pop-Melodien (Several Girls Galore, Sueisfine). Dave Thompson beschrieb in seinem Buch Alternative Rock den Klang des Albums als wie Trockeneis schneidende, intensive Gitarren-Drones und heftiges Kopfnicken in eine ansteckende Hardcore-Suppe, was zu einem widersprüchlichen trance-entsponnenen Gefühl führt. Noise wird Schönheit, da das Feedback über den Gesang gelegt wird und das dann wieder über das Feedback ad infinitum.[5] Das Lied Several Girls Galore wurde als „kubistischer Versuch à la The Jesus and Mary Chain“ beschrieben.[1]

Das Album entwickelte sich zu einem großen Einfluss für viele Bands, welcher später als Shoegazing beschrieben werden würde.[2]

Rezeption Bearbeiten

Das Album wurde am Anfang positiv aufgenommen und hat sich seitdem für viele Kritiker zu einem der besten Alben aller Zeiten gemausert. So listete es The Guardian in seiner Liste 1000 Albums to Hear Before You Die[6] auf. Die Liste The top 40 Irish albums von der Irish Times platzierte das Album auf Platz #24[7] und es belegte beim Guardian ebenfalls Platz #16 auf der Liste "Alternative top 100 albums ever"[8]. Pitchfork Media wählte das Album zu einem der "Top 100 Albums of the 1980s" (Platz #22).[9] Der UNCUT-Autor David Stubbs nannte „Isn’t Anything“ „eines der wichtigsten, einflussreichsten britischen Rockalben der Achtziger Jahre“.[1]

UNCUT-Autor Stephen Troussé sagte bei der Wiederveröffentlichung des Albums (2008): "Gäbe es Rock-Algebra, könnte man sagen, [My Bloody Valentine] haben eine neue Formel ausgearbeitet inklusive der boshaften Mattheit von Mary Chain, die geschwindigkeitsverrückte Dringlichkeit von Sonic Youth und noch einem Klecks der Vaselines-Sauce. Aber nichts davon belegt das wilde, sehnsüchtige Ergebnis."[10]

Titelliste Bearbeiten

Alle Lieder wurden – sofern nicht anders vermerkt – von Kevin Shields geschrieben.

  1. Soft as Snow (but Warm Inside) (Shields, Colm Ó Cíosóig) – 2:21
  2. Lose My Breath (Bilinda Butcher, Shields) – 3:37
  3. Cupid Come (Butcher, Shields) – 4:27
  4. (When You Wake) You’re Still in a Dream (O’Ciosoig, Shields) – 3:16
  5. No More Sorry (Butcher, Shields) – 2:48
  6. All I Need – 3:04
  7. Feed Me with Your Kiss – 3:54
  8. Sueisfine (Shields, O’Ciosoig) – 2:12
  9. Several Girls Galore (Butcher, Shields) – 2:21
  10. You Never Should – 3:21
  11. Nothing Much to Lose – 3:16
  12. I Can See It (but I Can’t Feel It) – 3:10

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Stubbs, David (1999) "Sweetheart Attack: My Bloody Valentine's Isn't Anything is the Eighties rock album", UNCUT, Februar 1999
  2. a b c d Reynolds, Simon (2008) "It's the Opposite of Rock 'n' Roll", SPIN, August 2008, S. 78–84
  3. Blashill, Paul (1989) "My Waking Dream", SPIN, Mai 1989, S. 12, abgerufen am 25. April 2010
  4. Engl. Original: Often, when we do the vocals, it's 7:30 in the morning: I've usually fallen asleep and have to be woken up to sing. Maybe that's why it's languorous. I'm usually trying to remember what I've been dreaming about when I'm singing.
  5. Thompson, Dave (2000) Alternative Rock, Miller Freeman, ISBN 0-87930-607-6, S. 512
  6. "1000 Albums to Hear Before You Die: Volume 4", The Guardian, 21. November 2007, S. 3
  7. "The top 40 Irish albums", Irish Times, 29. Februar 2008, S. 4
  8. "Alternative top 100 albums ever", The Guardian, 29. Januar 1999
  9. "Top 100 Albums of the 1980s (Memento des Originals vom 28. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pitchfork.com", Pitchfork Media, 20. November 2002, abgerufen am 25. April 2010.
  10. Troussé, Stephen (2008) "MY BLOODY VALENTINE REISSUES SPECIAL - ISN'T ANYTHING/LOVELESS/THE CORAL SEA", UNCUT, abgerufen am 25. April 2010.