Island beim Eurovision Song Contest

Rolle von Island beim Eurovision Song Contest

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Islands als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Bilanz

Flagge Islands
Teilnehmende Rundfunkanstalt
RÚV
Erste Teilnahme
1986
Anzahl der Teilnahmen
35 (Stand 2023)
Höchste Platzierung
2 (1999, 2009)
Höchste Punktzahl
378 (2021)
Niedrigste Punktzahl
0 (1989)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
68,33 (Stand 2021)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
1,85 (Stand 2021)

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb Bearbeiten

 
Yohanna holte 2009 Islands bis heute bestes Ergebnis

Island konnte erst ab 1986 teilnehmen, da vorher die Datenfernübertragung auf die entlegene Insel technisch nicht realisierbar war. Das Debüt 1986 war allerdings von wenig Erfolg. Die Band ICY holte mit Platz 16 von 20 eine eher schlechte Platzierung. Aber auch 1987 und 1988 wurde nur Platz 16 erreicht, womit das Land dreimal in Folge denselben Platz erreichte. 1989 folgte dann die bis dahin schlechteste Platzierung im Wettbewerb. Daníel Ágúst landete auf dem letzten Platz und erreichte keinen einzigen Punkt. Dementsprechend erfolgreicher war dann 1990 das Duo Stjórnin. Sie erreichten Platz 4 und mit 124 Punkten Islands bis dahin bestes Ergebnis. Nach einem durchschnittlichen Platz 15 1991, folgte 1992 dann schon die zweite Platzierung unter den besten Zehn. Die Band Heart 2 Heart erreichte schließlich Platz 7. Von 1993 bis 1997 erreichte Island dann viele durchschnittliche Platzierung. 1994 landete der isländische Beitrag auf Platz 12, 1993 und 1996 auf Platz 13, 1995 auf Platz 15 und 1997 schließlich auf Platz 20. Durch diese eher schwachen Platzierungen musste das Land dann 1998 erstmals beim Wettbewerb aussetzen. Erst 1999 durfte das Land wieder teilnehmen.

1999 war die Rückkehr dann sehr erfolgreich. Selma holte mit Platz 2 fast Islands ersten Sieg und mit 146 Punkten Islands bis dahin bestes Ergebnis im Wettbewerb. Im Jahre 2000 wurde mit Platz 12 allerdings wieder nur ein durchschnittlicher Platz erreicht. 2001 wurde Island dann mit dem geteilten letzten Platz zum bereits zweiten Mal Letzter. Daraufhin musste das Land 2002 erneut aussetzen. Erst 2003 durfte das Land wieder teilnehmen und erreichte in demselben Jahr mit Platz 8 eine weitere Platzierung unter den besten Zehn. 2004 hingegen wurde mit Platz 19 wieder nur ein mäßiges Ergebnis erreicht. 2005 wurde dann erneut Selma geschickt, die 1999 Platz 2 holte. Allerdings war ihre zweite Teilnahme wenig erfolgreich. Selma erreichte im Halbfinale mit Platz 16 nicht das Finale und war damit die erste isländische Interpretin, die sich nicht für das Finale qualifizieren konnte. Allerdings gelang es den isländischen Interpreten 2006 und 2007 ebenfalls nicht das Finale zu erreichen. Somit war Island zum ersten Mal dreimal in Folge nicht im Finale vertreten. Erst ab 2008 lief es für Island wieder besser im Wettbewerb.

2008 schaffte es das Duo Euroband dann sich für das Finale zu qualifizieren, was den ersten isländischen Beitrag im Finale seit vier Jahren darstellte. Mit Platz 14 wurde dann aber nur ein durchschnittliches Ergebnis erreicht. 2009 folgte dann Islands bisher erfolgreichster Beitrag. Yohanna konnte das Halbfinale gewinnen und war somit für das Finale qualifiziert. Dort holte sie mit Platz 2 Islands beste Platzierung seit zehn Jahren. Mit 218 Punkten holte sie allerdings mehr Punkte als Selma 1999, womit sie Islands bis heute bestes Ergebnis holte. Ihre Punktzahl stellte außerdem Islands bis dahin höchste Punktzahl im Wettbewerb dar. Im Jahr 2010 konnte dieser Erfolg allerdings nicht wiederholt werden. Hera Björk erreichte im Halbfinale zwar Platz 3 und qualifizierte sich somit für das Finale, konnte dort aber nur Platz 19 erreichen und holte damit eine weitere durchschnittliche Platzierung für das Land. 2011 und 2012 holten die isländischen Interpreten mit je Platz 20 dann eher mäßige Ergebnisse. Auch 2013 erreichte Eyþór Ingi mit Platz 17 wieder nur ein durchschnittliches Ergebnis. Auch 2014 holten Pollapönk mit Platz 15 zwar das beste Ergebnis seit 2009, insgesamt war der Platz aber eher nur eine durchschnittliche Platzierung. Nichtsdestotrotz nahm Island von 2008 bis 2014 durchgehend im Finale teil. 2015 scheiterte María Ólafs dann im Halbfinale, womit Island das erste Mal seit acht Jahren nicht im Finale vertreten war. Mit dem drittletzten Platz scheiterte sie zudem deutlich an der Qualifikation. Auch Greta Salóme 2016, die bereits 2012 zusammen mit Jónsi teilnahm und Platz 20 erreichte, schied bereits im Halbfinale aus. Auch Svala konnte sich 2017 nicht für das Finale qualifizieren und scheiterte mit Platz 15 deutlich an der Qualifikation. 2018 folgte dann der bisherige Tiefpunkt Islands beim ESC. Ari Ólafsson wurde Letzter im Halbfinale, womit Island zum ersten Mal viermal in Folge das Finale verpasste. Dazu erhielt er 0 Punkte vom Televoting und nur 14 Punkte von der Jury. Außerdem wurde er Gesamtletzter, womit er Platz 43 erreichte, was Islands schlechteste Platzierung im Wettbewerb darstellt.

2019 gelang der Insel dann jedoch wieder nach vier Jahren der Einzug ins Finale, nachdem die Band Hatari Platz 3 im Halbfinale belegten. Im Finale erreichte Island mit Platz 10 die beste Platzierung seit zehn Jahren. Außerdem erreichte das Land 2019 mit 232 Punkten eine bis dahin neue Höchstpunktzahl. 2021 belegte die Band Daði & Gagnamagnið Platz 2 im Halbfinale und qualifizierten sich somit für das Finale. Im Finale schaffte es die Gruppe dann sogar Hataris Erfolg von 2019 zu übertreffen und belegte am Ende Platz 4, was das drittbeste Ergebnis Islands im Wettbewerb darstellt. Mit 378 Punkten wurde die Höchstpunktzahl von 2019 übertroffen und gilt somit nun für 2021. Auch 2022 erreichte man mit Systur das Finale. Mit Platz 23 von 25 erzielten sie allerdings nur einen Platz unter den Letzten im Finale. 2023 konnte man mit der Vertreterin Diljá nicht mehr an einer Finalteilnahme anknüpfen: Island schied zum ersten Mal seit 2018 im Halbfinale aus, wenn auch nur knapp als Elftplatzierter.

Insgesamt landeten also 10 von den 35 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Dazu verpasste das Land bisher siebenmal das Finale und wurde dreimal Letzter. Trotzdem landete das Land bisher zwei Mal auf Platz 2, gewann den Wettbewerb 1999 und 2009 also fast. Mit weiteren Platzierungen unter den ersten Zehn gehört der Inselstaat zu den durchschnittlich erfolgreichen Teilnehmern im Wettbewerb. Von 2008 bis 2014 konnte man sich zudem durchgängig für das Finale qualifizieren. Island ist allerdings das einzige nordische bzw. skandinavische Land, das den Wettbewerb bislang noch nicht gewinnen konnte, während Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland schon mindestens ein Mal den Sieg erzielten. Das Land wartet seit 1986 demnach noch auf einen Sieg.

Liste der Beiträge Bearbeiten

Farblegende: – 1. Platz. – 2. Platz. – 3. Platz. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz. – ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid. – keine Teilnahme/nicht qualifiziert. – Absage des Eurovision Song Contests.

Jahr Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung Finale Halbfinale/
Qualifikation
Nationaler Vorentscheid
Platz Punkte Platz Punkte
1986 ICY Gleðibankinn
M/T: Magnús Eiríksson
Isländisch Freudenbank 16 / 20 19 Direkte Teilnahme Söngvakeppni Sjónvarpsins 1986
1987 Halla Margrét Hægt og hljótt
M/T: Valgeir Guðjónsson
Isländisch Langsam und leise 16 / 22 28 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1987
1988 Beathoven Þú og þeir (Sókrates)
M/T: Sverrir Stormsker
Isländisch Du und sie (Sokrates) 16 / 21 20 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1988
1989 Daníel Ágúst Það sem enginn sér
M/T: Valgeir Guðjónsson
Isländisch Was niemand sieht 22 / 22 0 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1989
1990 Stjórnin Eitt lag enn
M: Hörður G. Ólafsson; T: Aðalsteinn Ásberg Sigurðsson
Isländisch Noch ein Lied 4 / 22 124 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1990
1991 Stefán & Eyfi Draumur um Nínu
M/T: Eyjólfur Kristjánsson
Isländisch Der Traum über Nina 15 / 22 26 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1991
1992 Heart 2 Heart Nei eða já
M: Friðrik Karlsson, Grétar Örvarsson; T: Stefán Hilmarsson
Isländisch Nein oder ja 7 / 23 80 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1992
1993 Inga Þá veistu svarið
M: Jon Kjell Seljeseth; T: Friðrik Sturluson
Isländisch Dann wirst du die Antwort kennen 13 / 25 42 Söngvakeppni Sjónvarpsins 1993
1994 Sigga Nætur
M: Friðrik Karlsson; T: Stefán Hilmarsson
Isländisch Nächte 12 / 25 49 Direkt für das Finale qualifiziert Söngvakeppni Sjónvarpsins 1994
1995 Bo Halldórsson Núna
M: Bo Halldórsson, Ed Welch; T: Jón Örn Marinósson
Isländisch Jetzt 15 / 23 31 interne Auswahl
1996 Anna Mjöll Sjúbídú
M/T: Anna Mjöll Ólafsdóttir, Ólafur Gaukur Þórhallsson
Isländisch Schubidu 13 / 23 51 10 / 29 49 interne Auswahl
1997 Paul Oscar Minn hinsti dans
M: Paul Oscar, Trausti Haraldsson; T: Paul Oscar
Isländisch Mein letzter Tanz 20 / 25 18 Direkt für das Finale qualifiziert interne Auswahl
1998 Nicht qualifiziert
1999 Selma All Out of Luck
M: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson, Sveinbjörn I. Baldvinsson, Selma Björnsdóttir; T: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson
Englisch Vom Glück verlassen 2 / 23 146 Direkt für das Finale qualifiziert interne Auswahl
2000 August & Telma Tell Me!
M: Örlygur Smári; T: Örlygur Smári, Sigurður Örn Jónsson
Englisch Sag es mir! 12 / 24 45 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2000
2001 Two Tricky Angel
M: Einar Bárðarson, Magnús Þór Sigmundsson; T: Einar Bárðarson
Englisch Engel 22 / 23 3 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2001
2002 Nicht qualifiziert
2003 Birgitta Open Your Heart
M: Birgitta Haukdal; T: Hallgrímur Óskarsson
Englisch Öffne Dein Herz 8 / 26 81 Direkt für das Finale qualifiziert Söngvakeppni Sjónvarpsins 2003
2004 Jónsi Heaven
M: Sveinn Rúnar Sigurðsson; T: Magnús Þór Sigmundsson
Englisch Himmel 19 / 24 16 interne Auswahl
2005 Selma If I Had Your Love
M: Þ. Þorvaldsson, Vignir Vigfusson; T: Selma, Linda Thompson
Englisch Wenn Du mich lieben würdest Ausgeschieden 16 / 25 52 interne Auswahl
2006 Silvía Nótt Congratulations
M: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson; T: Silvia Night
Englisch Herzlichen Glückwunsch Ausgeschieden 13 / 24 62 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2006
2007 Eiríkur Hauksson Valentine Lost
M: Sveinn Rúnar Sigurðsson; T: Peter Fenner
Englisch Verlorenes Valentinstagsgeschenk Ausgeschieden 13 / 28 77 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2007
2008 Euroband This Is My Life
M: Örlygur Smári; T: Paul Oscar, Peter Fenner
Englisch Das ist mein Leben 14 / 25 64 8 / 19 68 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2008
2009 Yohanna Is It True?
M/T: Óskar Páll Sveinsson, Chris Neil, Tinatin
Englisch Ist es wahr? 2 / 25 218 1 / 18 174 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2009
2010 Hera Björk Je ne sais quoi
M/T: Örlygur Smári, Hera Björk
Englisch, Französisch Ich weiß nicht was 19 / 25 41 3 / 17 123 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2010
2011 Sjonni’s Friends Coming Home
M: Sigurjón Brink; T: Þórunn Erna Clausen
Englisch Heimkehren 20 / 25 61 4 / 19 100 Söngvakeppni Sjónvarpsins 2011
2012 Greta Salóme & Jónsi Never Forget
M/T: Greta Salóme
Englisch Vergesse nie 20 / 26 46 8 / 18 75 Söngvakeppnin 2012
2013 Eyþór Ingi Ég á Líf
M/T: Örlygur Smári, Pétur Örn Gudmundsson
Isländisch Ich habe ein Leben 17 / 26 47 6 / 17 72 Söngvakeppnin 2013
2014 Pollapönk No Prejudice
M: Heiðar Örn Kristjánsson; T: Heidar Orn Kristjansson, Haraldur Freyr Gislason, John Grant
Englisch Keine Vorurteile 15 / 26 58 8 / 16 61 Söngvakeppnin 2014
2015 María Ólafsdóttir Unbroken
M: Ásgeir Orri Ásgeirsson, Pálmi Ragnar Ásgeirsson, Sæþór Kristjánsson; T: Ásgeir Orri Ásgeirsson, Pálmi Ragnar Ásgeirsson, Sæþór Kristjánsson, María Ólafsdóttir
Englisch Ungebrochen Ausgeschieden 15 / 17 14 Söngvakeppnin 2015
2016 Greta Salóme Hear Them Calling
M/T: Greta Salóme Stefánsdóttir
Englisch Höre sie rufen Ausgeschieden 14 / 18 51 Söngvakeppnin 2016
2017 Svala Paper
M: Svala Björgvinsdóttir, Einar Egilsson, Lester Mendez, Lily Elise; T: Svala Björgvinsdóttir, Lily Elise
Englisch Papier Ausgeschieden 15 / 18 60 Söngvakeppnin 2017
2018 Ari Ólafsson Our Choice
M/T: Þórunn Erna Clausen
Englisch Unsere Wahl Ausgeschieden 19 / 19 15 Söngvakeppnin 2018
2019 Hatari Hatrið mun sigra
M/T: Hatari
Isländisch Hass wird siegen 10 / 26 232 3 / 17 221 Söngvakeppnin 2019
2020 Daði & Gagnamagnið Think About Things
M/T: Daði Freyr
Englisch Über Dinge denken Absage wegen der COVID-19-Pandemie
durch die EBU
Söngvakeppnin 2020
2021 Daði & Gagnamagnið 10 Years
M/T: Daði Freyr
Englisch 10 Jahre 4 / 26 378 2 / 17 288 interne Auswahl
2022 Systur Með Hækkandi Sól
M/T: Lovísa Elísabet Sigrúnardóttir
Isländisch Mit der aufgehenden Sonne 23 / 25 20 10 / 17 103 Söngvakeppnin 2022
2023 Diljá Power
M/T: Diljá Pétursdóttir, Pálmi Ragnar Ásgeirsson
Englisch Kraft Ausgeschieden 11 / 16 44 Söngvakeppnin 2023
2024 Hera Björk Scared Heights
M/T: Ásdís María Viðarsdóttir, Michael Burek, Jaro Omar, Ferras Alqaisi
Englisch Höhenangst Söngvakeppnin 2024

Nationale Vorentscheide Bearbeiten

Bis einschließlich 1994 wurden alle isländischen Beiträge in einem nationalen Vorentscheid gewählt, 1990 gab es zudem zwei Halbfinalrunden. Oft wurden die Auswahl nach der Entscheidung noch verändert: 1986 wurde der Beitrag ursprünglich nur von Pálmi Gunnarsson vorgetragen, die Gruppe Icy wurde erst später gebildet. 1994 war der Fernsehsender RÚV unzufrieden und ersetzte zum einen die Sängerin Sigrún Eva Ármannsdóttir durch Sigríður Beinteinsdóttir (mit der sie zwei Jahre zuvor noch in der Gruppe Heart2Heart gesungen hatte) und zum anderen wurde das Lied Nætur von Frank McNamara neu arrangiert.[1]

In der Phase 1995 bis einschließlich 1999 wurden alle Beiträge intern ausgewählt, bevor bis 2003 wieder ein Vorentscheid nach altem Konzept eingeführt wurde, der aber 2004 und 2005 erneut der internen Auswahl weichen musste. 2006 wurde ein neuer Vorentscheidmodus eingeführt, der drei Halbfinalrunden mit je acht Titeln umfasste. Das Konzept erzielte hohe Quoten, sodass es 2007 erneut durchgeführt wurde.

2008 wurde ein neuer Modus eingeführt. Damals gab es elf Viertelfinals mit jeweils drei Liedern, von denen jeweils eines direkt weitergewählt wurde. Eine Jury wählte aus den anderen Liedern drei Beiträge für ein zwölftes Viertelfinale aus.[2] Die zwölf Gewinner wurden auf vier Halbfinals verteilt. Von drei Liedern wurden jeweils zwei per Telefonvoting in das Finale gewählt. Auch im Finale entschieden ausschließlich die Zuschauer über den Sieger.[3] 2009 wurde dieses komplizierte System entschlankt. Seitdem gibt es keine Viertelfinals mehr, nur noch zwei Halbfinals und ein Finale. Die Entscheidung über die Finalteilnehmer und des Gewinners fällt nach wie vor durch Telefonvoting.

2021 verzichtete der Fernsehsender RÚV auf einen Vorentscheid und wählte Daði & Gagnamagnið intern aus.[4]

Sprachen Bearbeiten

Island blieb seiner Landessprache bis einschließlich 1998 immer treu. In den Jahren 1986 bis 1997 wurden die isländischen Beiträge regelkonform in der Landessprache vorgetragen, auch wenn von allen Liedern eine englische Fassung aufgenommen wurde.[5] Nach dem Fall der Sprachregel änderte sich das Bild, seitdem wurden bis auf 2013, 2019 und 2022 alle Beiträge komplett auf Englisch gesungen (2010: Französischsprachige Titelzeile). In den Jahren, in denen ein nationaler Vorentscheid stattfand, mussten bei diesem jeweils alle Beiträge auf Isländisch vorgestellt werden, sodass in diesen Jahren auch isländische Fassungen existieren (2000, 2001, 2003, 2006, 2007 und seit 2011). 2013 hat Island zum ersten Mal mit einem Beitrag in der Landessprache teilgenommen, ohne dass die Regeln dies vorschreiben.[6] 2019 sang Island zum zweiten Mal auf Isländisch, ohne dass es die Regeln vorschreiben.

Punktevergabe Bearbeiten

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Island (Stand: 2023):[7]

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Schweden  Schweden 267
2 Danemark  Dänemark 198
3 Norwegen  Norwegen 182
4 Finnland  Finnland 120
Frankreich  Frankreich 120
5 Portugal  Portugal 83
Die meisten im Finale erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Schweden  Schweden 137
2 Danemark  Dänemark 131
3 Norwegen  Norwegen 130
4 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 100
5 Finnland  Finnland 084
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Schweden  Schweden 335
2 Danemark  Dänemark 274
3 Norwegen  Norwegen 255
4 Finnland  Finnland 219
5 Portugal  Portugal 156
Die meisten insgesamt erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Danemark  Dänemark 229
2 Finnland  Finnland 209
3 Schweden  Schweden 207
4 Norwegen  Norwegen 188
5 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 153

Vergaben der Höchstwertung Bearbeiten

Seit 1986 vergab Island im Finale die Höchstpunktzahl 17 verschiedene Länder, davon achtmal an Dänemark. Im Halbfinale vergab Island die Höchstpunktzahl an 15 verschiedene Länder, davon dreimal an Dänemark und Finnland.

Höchstwertung (Finale)
Jahr Land Platz
(Finale)
1986 Schweden  Schweden 5
1987 Deutschland  Deutschland 2
1988 Jugoslawien  Jugoslawien 6
1989 Zypern Republik  Zypern 11
1990 Frankreich  Frankreich 2
1991 Schweden  Schweden 1
1992 Schweiz  Schweiz 15
1993 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2
1994 Irland  Irland 1
1995 Norwegen  Norwegen 1
1996 Estland  Estland 5
1997 Zypern Republik  Zypern 5
1998 Nicht qualifiziert
1999 Danemark  Dänemark 8
2000 Danemark  Dänemark 1
2001 Danemark  Dänemark 2
2002 Nicht qualifiziert
2003 Norwegen  Norwegen 4
2004 Ukraine  Ukraine 1
2005 Norwegen  Norwegen 9
2006 Finnland  Finnland 1
2007 Finnland  Finnland 17
2008 Danemark  Dänemark 15
2009 Norwegen  Norwegen 1
2010 Danemark  Dänemark 4
2011 Danemark  Dänemark 5
2012 Schweden  Schweden 1
2013 Danemark  Dänemark 1
2014 Niederlande  Niederlande 2
2015 Schweden  Schweden 1
2016 Niederlande  Niederlande (J) 11
Schweden  Schweden (T) 5
2017 Portugal  Portugal (J & T) 1
2018 Osterreich  Österreich (J) 3
Danemark  Dänemark (T) 9
2019 Schweden  Schweden (J) 5
Norwegen  Norwegen (T) 6
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Schweiz  Schweiz (J) 3
Finnland  Finnland (T) 6
2022 Schweden  Schweden (J) 4
Ukraine  Ukraine (T) 1
2023 Australien  Australien (J) 9
Finnland  Finnland (T) 2
Höchstwertung (Halbfinale)
Jahr Land Platz
(Halbfinale)
2004 Danemark  Dänemark 13
2005 Norwegen  Norwegen 6
2006 Finnland  Finnland 1
2007 Ungarn  Ungarn 2
2008 Danemark  Dänemark 3
2009 Finnland  Finnland 12
2010 Belgien  Belgien 1
2011 Finnland  Finnland 3
2012 Zypern Republik  Zypern 7
2013 Norwegen  Norwegen 3
2014 Niederlande  Niederlande 1
2015 Schweden  Schweden 1
2016 Niederlande  Niederlande (J) 11
Russland  Russland (T) 3
2017 Portugal  Portugal (J & T) 1
2018 Albanien  Albanien (J) 8
Tschechien  Tschechien (T) 3
2019 Australien  Australien (J) 1
Tschechien  Tschechien (T) 2
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Schweiz  Schweiz (J) 1
Danemark  Dänemark (T) 11
2022 Norwegen  Norwegen (J) 6
Ukraine  Ukraine (T) 1
2023 Australien  Australien 1

Verschiedenes Bearbeiten

  • Die englischen Versionen sowohl des Beitrages von 1987 als auch von 1990 heißen One More Song.
  • Bevor er 1995 intern als Vertreter ausgewählt wurde, hatte Bo Halldórsson bereits sechs Mal an der isländischen Vorentscheidung teilgenommen.
  • In der Studiofassung des Beitrages von 2006, die auch auf der Compilation-CD des Eurovision Song Contest enthalten ist, ist die Zeile “I’ll fucking win” enthalten, es ist das erste und bisher einzige Mal, dass ein „schmutziges Wort“ auf einer offiziellen CD des Wettbewerbs enthalten ist. In der Live-Version ersetzte Silvia Night die Zeile nach Drohungen durch die EBU, sie zu disqualifizieren, durch das ähnlich klingende “I’ll freaking win”. Bei den Proben hatte sie zuvor auf der Originalversion beharrt.
  • Manche Beiträge wurden zwar in Isländisch im nationalen Vorentscheid präsentiert, wurden aber im internationalen Wettbewerb in Englisch aufgeführt. Seit 1999 war dies bis auf 2013 und 2019 in jedem Jahr der Fall.
  • 2019 hielten bei der Punkteverkündung die Teilnehmer Hatari Palästinensische Banner in die Kamera. Dies verstößt gegen die Regeln des Wettbewerbs. Ob es Auswirkungen oder Sanktionen seitens der EBU gab ist bis heute unbekannt.
  • 2021 wählte der Fernsehsender RÚV Daði & Gagnamagnið intern aus, da dieser aufgrund der Absage des Eurovision Song Contest 2020 dort nicht teilnehmen konnte und angekündigt hatte, bei einem erneuten Vorentscheid nicht teilnehmen zu wollen.[4]
  • 2021 präsentierte der wegen seiner Rolle im Film Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga als Jaja Ding Dong Guy bekannte Hannes Óli Ágústsson die Punkte der isländischen Jury. Er wünschte sich, dass das Lied Jaja Ding Dong gespielt wird, und behauptete, dass die 12 Punkte der isländischen Jury an Jaja Ding Dong gehen würden.[8]

Impressionen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. geocities.ws
  2. natfinals.50webs.com
  3. natfinals.50webs.com
  4. a b NDR: Daði og Gagnamagnið singen 2021 für Island beim ESC. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  5. diggiloo.net
  6. Iceland: Videoclip released - entry to be performed in Icelandic. esctoday.com
  7. Eurovision Song Contest Databate. Abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).
  8. Eurovision 2021 - 12 points to Jaja Ding Dong. In: youtube.com. Abgerufen am 21. Juli 2021 (englisch).