Institución Atlética Sud América

uruguayischer Fußballverein

Institución Atlética Sud América, kurz Sud América (Spitznamen: Buzones, Naranjitas), ist ein Fußballverein aus Montevideo in Uruguay. Er spielt in der Saison 2014/15 in der höchsten uruguayischen Spielklasse, der Primera División.

Sud América
Abzeichen der Institución Atlética Sud América
Basisdaten
Name Institución Atlética Sud América
Sitz Montevideo, Uruguay
Gründung 15. Februar 1914
Präsident José Vicente
Website iasauy.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Uruguay Luis López
Spielstätte Estadio Carlos Angel Fossa
Montevideo, Uruguay
Plätze 6.000[1]
Liga Segunda División
2021 Clausura 15. Platz   (Primera División)
Heim
Auswärts

Der Sitz des in den Medien häufig auch als IASA bezeichneten Vereins befindet sich in der Domingo Aramburú 1634 bis 1636. Seine Heimspiele trägt der Klub mit den Vereinsfarben orange-schwarz, dessen Anhängerschaft sich schwerpunktmäßig aus den montevideanischen Barrios Villa Muñoz und Reus rekrutiert, im 6.000 Zuschauer fassenden Parque Carlos Angel Fossa aus. Der Spitzname Buzones (zu dt.: Briefkästen) rührt von den insoweit ähnlichen Vereinsfarben her. Gewählter Präsident von Sud América ist bis 2012 José Vicente.[2]

Geschichte Bearbeiten

Der Verein wurde am 15. Februar 1914 gegründet. Die Mannschaft Sud Américas spielte erstmals während der Phase der Spaltung der Organisationsstruktur im uruguayischen Fußball erstklassig. Seinerzeit trat man ab dem Jahr 1923 in der von der FUF ausgerichteten Parallelmeisterschaft an und belegte am Saisonende 1923 den 10. Tabellenplatz und 1924 den 7. Rang. Nach der Wiedervereinigung der Verbände sicherte sich der Klub für die Saison 1927 einen Startplatz in der Primera División.[3] Dieser gehörte man auch in der Folgezeit bis zum ersten Abstieg 1945 an. Im Jahr 1931 unternahm der Verein auf Einladung von Vasco da Gama eine Tournee durch Brasilien. Für diese mit einer am 15. März 1931 ausgetragenen Begegnung gegen eine Carioca-Auswahl begonnene Fußballrundreise, verstärkte sich der Klub mit zahlreichen Spielern anderer Vereine. Der Kader bei dieser unter anderem von Vereinspräsident Leoncio Lucas und Trainer Manuel Cardenez begleiteten Tournee bestand somit aus folgenden Spielern:

Tor: Luis Spósito (Leihspieler von Olimpia), Pedro Casella; Abwehr: Julio Oddo, Rodolfo Areco (Leihspieler von Central), Luis Minoli, Guido Laino (Leihspieler von Capurro); Mittelfeld: Juan C. Corazzo, Oscar Delbono (Leihspieler von den Montevideo Wanderers), Francisco Lema, Norberto Rodríguez (Leihspieler des Liverpool FC), Guillermo Campos, José Pedreira; Angriff: Felipe Longo, Domingo Sevilla, Francisco Arispe (Leihspieler von Nacional), Clotardo Dendi (Leihspieler von Capurro), Mario Portugal, Consuelo Píriz (Leihspieler von Nacional), Luis Matta (Leihspieler von Lito), Luis Scarpinacchi, Arturo De León, Eduardo Ithurbide (Leihspieler von Lito)

Weitere Gegner bei dieser Tournee waren Vasco da Gama, Atlético Mineiro, die Auswahlen von Minera, Santos, Bahiana und Espíritu Santo, Botafogo BA, Bahía, Royal, Ypiranga und Ypiranga (Niterói). Von den 13 absolvierten Partien gewann und verlor man je fünf. Dreimal erreichte man ein Unentschieden.[4]

Als 1932 in Uruguay Profifußballstrukturen eingeführt wurden, gehörte Sud América ebenfalls zu den Erstligateams. In der Spielzeit 1945 stieg die Mannschaft erstmals in die Zweitklassigkeit ab.[5] 1946 debütierte man nach dem Abstieg aus der Primera División am 8. September mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Danubio erstmals in der Zweiten Liga Uruguays, wo man in der Vereinsgeschichte seither insgesamt mehr als 37 Spielzeiten verbracht hat. Fünf Jahre später gelang infolge des errungenen Zweitligameistertitels 1951 der erste Aufstieg in die Primera División. Insgesamt gewann der Verein siebenmal (1951, 1954, 1957, 1963, 1975, 1994, 2012/13) die Meisterschaft der Segunda División Profesional de Uruguay. Bis 2009 war man in dieser Hinsicht lange Zeit Rekordhalter gemeinsam mit dem ebenfalls ein halbes Dutzend Mal erfolgreichen Verein River Plate Montevideo. Centro Atlético Fénix verdrängte mit seinen beiden Titelgewinnen 2007 und 2009 die beiden Vereine allerdings zwischenzeitlich von der Spitze dieser Rangliste. International konnte man 1995 als Teilnehmer an der Copa Conmebol mit dem Erreichen der zweiten Runde den bislang größten Vereinserfolg verbuchen.

Am Ende der Spielzeit 2012/13, in der Trainer Alejandro Apud für die Mannschaft verantwortlich war,[6] stieg Sud América nach Gewinn des Zweitliga-Meistertitels und nach 17 Jahre währender Erstliga-Abstinenz wieder in Uruguays höchste Spielklasse auf. Die Entscheidung fiel am letzten Spieltag durch einen 4:0-Sieg über Deportivo Maldonado.[7]

Am 5. März 2014 wurde der Verein von der FIFA-Disziplinarkommission für zwei Spielzeiten die Durchführung von Transfers sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene untersagt. Zudem erhielt der Verein eine Geldstrafe in Höhe vom 40.000 Schweizer Franken. Dies ist die Folge seitens der FIFA festgestellter illegaler Nutzungen des Transferabgleichungssystems (TMS) entgegen dem Reglement der FIFA im Jahre 2012 durch Sud América wie auch die vier argentinischen Vereine Central Córdoba aus Rosario, Rosario Central, Independiente und Racing de Avellaneda.[8] Die argentinischen Vereine hatten nach Feststellungen der FIFA sechs Spieler zu Sud América transferiert, die dort nur für einen kurzen Zeitraum zwischengeparkt wurden, aber nicht zum Einsatz kamen. Die Transfers erfolgten in dieser Form dabei aus nicht sportlichen Zwecken.[9]

In der Apertura 2013 wurde man Elfter, in der Clausura 2014 Zwölfter. Damit belegte Sud América in der Jahresgesamttabelle der Saison 2013/14 den 12. Platz.[10] Anstelle von Alejandro Apud übernahm zur neuen Spielzeit 2014/15 am 3. Juli 2014 der Argentinier Jorge Vivaldo das Traineramt bei den Montevideanern. Das Trainerteam ergänzen Jorge Casanova als Co-Trainer und Vivaldos Bruder Juan Martín Vivaldo als "Preparador físico".[11]

Nach Abschluss der Saison 2015/16 wurde der 7. Platz der Gesamttabelle erreicht.[12]

Erfolge Bearbeiten

  • Meister der Segunda División: 1951, 1954, 1957, 1963, 1975, 1994, 2012/13
  • Höchster Sieg der Vereinsgeschichte: 7:1-Heimspielsieg gegen Cerrito am 7. November 1954

Trainerhistorie Bearbeiten

Ehemalige Präsidenten Bearbeiten

Bekannte ehemalige Spieler Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. World Stadiums - Stadiums in Uruguay
  2. JOSE VICENTE CONTINÚA HASTA EL 2012 EN LA PRESIDENCIA DEL CLUB auf iasa1914.com
  3. Uruguay - List of Final Tables 1900–2000 auf rsssf.org, abgerufen am 15. Mai 2015.
  4. Giras de Sudamérica (1931 y 1958) (spanisch) auf el-area.com, abgerufen am 15. Mai 2015.
  5. Uruguay - List of Final Tables 1900–2000, auf rsssf.org, abgerufen am 15. Mai 2015.
  6. Mercado de pases: altas y bajas (Apertura 2013) (spanisch) auf tenfield.com.uy vom 29. Juli 2013, abgerufen am 30. Juli 2013.
  7. Sud América campeón en Segunda División - Buzones gigantes (spanisch) auf futbol.com.uy vom 15. Juni 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
  8. IASA: sanción de FIFA por pases puente - Puente angosto (spanisch) auf montevideo.com.uy vom 5. März 2014, abgerufen am 5. März 2014.
  9. Argentinische und uruguayische Vereine für Transfers über Zwischenverein bestraft (Memento vom 5. März 2014 im Internet Archive) auf fifa.com vom 5. März 2014, abgerufen am 5. März 2014.
  10. Fixture Campeonato Uruguayo 2013/2014 de Primera División. Clausura. (Memento vom 26. November 2017 im Internet Archive) (spanisch) auf auf.org.uy, abgerufen am 18. Mai 2014.
  11. Vivaldo asumió en Sud América: “La ilusión es que el club siga creciendo” (spanisch) auf tenfield.com.uy vom 3. Juli 2014, abgerufen am 3. Juli 2014.
  12. Uruguay 2015/16 auf rsssf.org, abgerufen am 28. Oktober 2016
  13. ENTREVISTA: Domingo „Bomba“ Cáceres
  14. Julio Comesaña es nuevo técnico de Sud America en Uruguay (Memento vom 12. November 2016 im Internet Archive) (spanisch) auf colmundoradio.com.co, abgerufen am 11. November 2016
  15. Julio Fuentes - Profil auf soccerway.com, abgerufen am 24. Oktober 2016
  16. José Galiana - Profil auf soccerway.com, abgerufen am 23. Oktober 2016
  17. Fallecio Walter Raggio auf iasa1914.com