Ingelfinger-Regel

Regel für wissenschaftliche Fachzeitschriften

Die Ingelfinger-Regel (englisch Ingelfinger rule) besagt, dass einmal veröffentlichte Artikel kein zweites Mal von einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift angenommen werden.

Geschichte Bearbeiten

Die Ingelfinger-Regel wurde 1969 von Franz J. Ingelfinger, dem damaligen Herausgeber des The New England Journal of Medicine (NEJM), aufgestellt.[1] Die Regel wurde von den meisten wissenschaftlichen Journalen übernommen und prägte die Forschungslandschaft.[2]

Eigenschaften Bearbeiten

Die Ingelfinger-Regel soll sicherstellen, dass medizinische Forschungsberichte zunächst einem Peer-Review unterzogen werden sollten, bevor sie in der breiten Öffentlichkeit angepriesen werden. Ärzte sind in der Lage medizinische Neuerungen besser zu bewerten als Laien. Vorzeitige Werbung für medizinische Forschungsergebnisse trage nur zur Verwirrung der Öffentlichkeit bei. Darüber hinaus sollte verhindert werden, dass Forscher ihre Publikationsquote durch den Mehrfachabdruck in Fachzeitschriften künstlich erhöhen.[1][3] Mit Online-Vorveröffentlichungen und der Duplikation in Webarchiven (z. B. ArXiv) wird diese Regel für Online-Veröffentlichungen durchbrochen.[4][5]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Arnold S. Relman: The Ingelfinger Rule. In: New England Journal of Medicine. 305, 1981, S. 824–826, doi:10.1056/NEJM198110013051408.
  2. E. Marshall: Franz Ingelfinger's Legacy Shaped Biology Publishing. In: Science. 282. Jahrgang, Nr. 5390, 1998, S. 861–3, 865–7, doi:10.1126/science.282.5390.861, PMID 9841429.
  3. Vincent Larivière, Yves Gingras: On the prevalence and scientific impact of duplicate publications in different scientific fields (1980-2007) (PDF; 199 kB)
  4. Christine L. Borgman: Scholarship in the digital age: information, infrastructure, and the Internet, MIT Press, October 31, 2007, ISBN 978-0-262-02619-2, p. 99
  5. S Harnad: Ingelfinger Over-Ruled: The Role of the Web in the Future of Refereed Medical Journal Publishing. In: The Lancet Perspectives. 356. Jahrgang, 2000, S. s16, doi:10.1016/S0140-6736(00)92002-6 (eprints.ecs.soton.ac.uk (Memento des Originals vom 28. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eprints.ecs.soton.ac.uk