Horst Jockusch

deutscher Künstler und Grafiker

Horst Jockusch, auch Horst Jokusch (* 30. April 1925 in Dresden; † 22. Dezember 2014[1]) war ein deutscher Künstler und Grafiker.

Leben Bearbeiten

Jockusch absolvierte von 1939 bis 1942 eine Lehre als Gebrauchswerber. Er wurde dann zur Wehrmacht eingezogen, nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete er von 1947 bis 1951 als kaufmännische Hilfskraft. Daneben besuchte er Mal- und Zeichenkurse in der Abendschule.

Von 1951 bis 1956 studierte Jokusch an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) bei Erich Fraaß, Hans Theo Richter und Max Schwimmer. Anschließend war er in Dresden von 1956 bis 1960 freischaffend tätig, woraufhin er 1960 als Dozent an die HfBK berufen wurde. Jockusch arbeitete für das in Dresden ansässige DEFA-Studio für Trickfilme und gestaltete Animationsfilme wie „Des Kaisers neue Kleider“, „Pinocchios Abenteuer“, „Spuk im Schloß“, „Rumpelstilzchen“ und Alarm im Kaspertheater. Seit 1990 befand er sich im Ruhestand.

Bekannt geworden ist er durch seine zahlreichen Grafiken, vor allem Holz- und Linolschnitte sowie Radierungen, die verschiedenste Facetten des Lebens oder des öffentlichen Raums abbilden.

Er stellte seine Werke sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Ausstellungen zur Schau. Von 1958 bis 1973 war er auf den Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden vertreten. Zuletzt waren sie im Jahr 2000 bei einer Retrospektive im Stadtmuseum Dresden mit dem Titel „Städtebilder“ zu sehen.

Zu den Schülern Jockuschs gehörten u. a. Andreas Dress, Gerhard Goßmann, Hans-Hendrik Grimmling und Lutz Friedel.

Jockusch lebte bis zu seinem Tod in Dresden. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er wurde am 30. Januar 2015 auf dem Heidefriedhof in Dresden beerdigt.[1]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Aus der Arbeiterbewegung (Holzschnitt; 1956, Diplomarbeit)[2]
  • Vergangenheit (Zyklus von 6 Holzschnitten, 1957)
  • Dresden, Die Hofkirche (Holzschnitt, 1957; im Bestand des Stadtmuseums Dresden)[3]
  • Zyklus "Dresden lebt" (Zyklus von 8 Holzschnitten; ausgestellt 1958 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[4]
  • Zyklus "Prag, Karlsbrücke" (Radierungen; ausgestellt 1962/1963 auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)[5]
  • Burg Hohnstein/Sächsische Schweiz (Farbholzschnitt, 1965)[6]
  • Zyklus „Arbeiterkinder heute“ (Holzschnitte, u. a. „Erika“; 1967; ausgestellt 1967/1968 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung)[7]

Publikationen Jokuschs (Auswahl) Bearbeiten

  • Elementare Übungen und Wege zur Plakatgestaltung. Für Direkt- und Fernstudien und für die Lehrerweiterbildung im Fach Kunsterziehung. 1968
  • Münzgasse 9 – Ein Kinderleben im alten Dresden. Verlag Die Scheune Dresden, 2001

Einzelausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 1966 Wismar, Kunstkabinett im Haus der Kultur („Prager Impressionen-. Reiseskizzen aus Bulgarien und der Sowjetunion“)
  • 1986 Dresden, Galerie Kunst der Zeit (Grafik; mit Hans Mroczinski)
  • 1988 Dresden, Galerie der Hochschule für Bildenden Künste im Brühlschen Garten (Zeichnungen und Druckgrafik)
  • 2013 Wismar, Galerie Hinter dem Rathaus („In memoriam“; Ölbilder und Grafiken)

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

  • Jockusch, Horst. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 404/405
  • Jockusch, Horst. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 108 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Kurt Liebmann: Dresden lebt. Zu einem Holzschnitt-Zyklus. In: Bildende Kunst, Berlin, 1958, S. 198–200

Weblinks Bearbeiten

https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=Horst%20%22jockusch%2C%20horst%22%20&index=obj-all

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Todesanzeige in der Sächsischen Zeitung vom 17./18. Januar 2015
  2. Bildindex der Kunst & Architektur
  3. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30116666/df_hauptkatalog_0263689
  4. Rudolph; Jockusch Kramer: Dresden lebt. Zur Mahnung. Mai 1965, abgerufen am 9. Januar 2024.
  5. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30128575/df_hauptkatalog_0030681
  6. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32011096/df_hauptkatalog_0092680
  7. Rudolph; Jockusch Kramer: Erika (aus dem Zyklus: Arbeiterkinder heute). 1967, abgerufen am 9. Januar 2024.