Hoisdorf

Gemeinde in Schleswig-Holstein

Hoisdorf (niederdeutsch Hoisdörp) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Sie besteht aus den Ortsteilen Hoisdorf und Oetjendorf (niederdeutsch Mötendörp).[2]

Wappen Deutschlandkarte
Hoisdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hoisdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 40′ N, 10° 19′ OKoordinaten: 53° 40′ N, 10° 19′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Amt: Siek
Höhe: 58 m ü. NHN
Fläche: 16,04 km2
Einwohner: 3543 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 221 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 22955,
22961 (Oetjendorf)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 04107, 04534
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 035
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 49
22962 Siek
Website: www.hoisdorf.de
Bürgermeister: Alexander Franz (DGH)
Lage der Gemeinde Hoisdorf im Kreis Stormarn
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Karte

Geografie Bearbeiten

Hoisdorf liegt bei Großhansdorf im Einzugsbereich von Hamburg, etwa 30 km nordöstlich des Zentrums.

Geschichte Bearbeiten

 
Seit 1279
 
Ehemaliger Bahnhof Hoisdorf
  • Hoisdorf wurde erstmals 1279 urkundlich erwähnt. Es entstand wahrscheinlich einige Jahrzehnte zuvor als Rodungsdorf.
  • 1339 wurde es an das Hamburger Domkapitel verkauft. Nach der Reformation gelangte der Ort 1576 in den Besitz von Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf, der es dem landesherrlichen Amt Trittau zuordnete, wo es – wie auch Oetjendorf – zu den 17 so genannten Holzdörfern gehörte.
  • Mit der 1771 durchgeführten Verkoppelung begann die Geschichte des modernen Hoisdorfs.
  • 1857 wurde eine Schule eingerichtet.
  • Mit der Annexion von Schleswig-Holstein durch Preußen wurde Hoisdorf in den neuen Kreis Stormarn eingegliedert.
  • Die Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 ordnete es dem Amtsbezirk Lütjensee zu.
  • 1895 erfolgte der Anschluss an das Telefonnetz und 1913 erhielt der Ort Elektrizität.
  • 1907 erhielt Hoisdorf einen Bahnhof an der Südstormarnschen Kreisbahn (1952 stillgelegt), was zusammen mit der Endstation der Hamburger U-Bahn in Großhansdorf die Attraktivität des Ortes erhöhte und nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Bevölkerungssteigerung führte.
  • Einen weiteren deutlichen Zuwachs bewirkten die Folgen des Zweiten Weltkriegs: Ausgebombte Hamburger und Heimatvertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten siedelten sich im Dorf an.
  • 1948 kam Hoisdorf zum Amt Lütjensee, nach dessen Auflösung 1972 zum Amt Siek.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. März 1978 wurde Oetjendorf eingemeindet.[3]

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Kommunalwahl 2023

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung[4]
     
Insgesamt 17 Sitze

Kommunalwahl 2013

  • DGH: elf Sitze
  • CDU: vier Sitze
  • SPD: ein Sitz
  • gesamt: 16 Sitze

(Quelle unter[5])

Kommunalwahl 2008

Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister ist Alexander Franz (DGH).

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden ein golden bewurzelter grüner Lindenbaum, begleitet rechts von dem schwarzen hinteren Teil eines Pfluges mit Pflugeisen und Schar, links von einem schwarzen achtspeichigen Maschinenrad mit sechzehn Zähnen.“[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Theater und Museen Bearbeiten

In Hoisdorf gibt es das Theater Hoisdorf sowie die Jugendabteilung, das Junge Theater Hoisdorf. Beide sind dem TuS Hoisdorf als Sparte zugeordnet. Jedes Jahr führen beide Theater im Waldreitersaal des benachbarten Ortes Großhansdorf und anderen Theatern ihre Stücke auf.

In Hoisdorf befindet sich seit 1978 das Stormarnsche Dorfmuseum. Es ist in dem historischen Bauernhaus „Am Thie“ eingerichtet, das ursprünglich als Dorfschmiede gebaut worden war. Die präsentierten Objekte bieten einen Einblick in die bäuerliche Kultur, die verschiedenen Handwerke (Schuster, Weber, Imker etc.) und Institutionen (Schule, Feuerwehr etc.) sowie die Ur- und Frühgeschichte. Das Museum wird von ehrenamtlich engagierten Bürgern aus ganz Stormarn betreut, die auch kostenlose Führungen anbieten.

Grünflächen und Naherholung Bearbeiten

 
NSG Hoisdorfer Teiche

Das Naturschutzgebiet Hoisdorfer Teiche wurden 1987 unter Schutz gestellt. Es hat rund 30 Hektar Fläche und umfasst sieben stehende Gewässer. Das Gebiet wird vom Verein Jordsand betreut.

Sport Bearbeiten

In den 1990er Jahren spielte der TuS Hoisdorf mehrere Jahre in der Fußball-Regionalliga Nord und im DFB-Pokal.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Hoisdorf verfügt über eine eigene Schule, die in ihrer Tradition auf das Jahr 1857 zurückgeht.

Die Fahrbücherei im Kreis Stormarn hält im Drei-Wochen-Rhythmus an neun Haltepunkten in Hoisdorf.[7]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans Ewald Brennecke: Das Naturschutzgebiet „Hoisdorfer Teiche“. In Naturschutz und Landschaftspflege im Kreis Stormarn. Neumünster 1991.
  • Norbert Fischer: Hoisdorf und Oetjendorf. Stormarner Dorfgeschichte im Hamburger Umland. Neumünster 2001.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hoisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau – Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 337 (dnb.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 187.
  4. Ergebnis der Kommunalwahl 2023. In: Amt Siek. Abgerufen am 19. Juli 2018.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hoisdorf.de
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. Archivlink (Memento des Originals vom 8. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bz-sh.de