Hipster-Rap

im Hip-Hop verbreitete, vorgeblich avantgardistische Mode, die als Abgrenzung vom Gangsta- und Hardcore-Rap dient

Hipster-Rap ist die 2008 von den Medien geprägte Bezeichnung einer im Hip-Hop verbreiteten, vorgeblich avantgardistischen Mode, die als Abgrenzung vom Gangsta- und Hardcore-Rap dient. Begründet wurde das Subgenre von Kanye West, dessen Lied Stronger als erster Hipster-Rap-Song gilt.[1] Weitere Wegbereiter sind André 3000, Pharrell Williams (mit N.E.R.D)[2] und Lupe Fiasco.[1][3] Der Begriff wird von den Interpreten selbst allerdings nicht benutzt.[2][4]

Hipster-Rap wird in erster Linie über die Songtexte definiert. Diese beschreiben im Gegensatz zu den traditionellen Rap-Inhalten über das Straßenleben und Feiern eher Banalitäten wie das Skateboard- (Lupe Fiasco) und BMX-fahren (The Cool Kids), die Verehrung der Spielfigur Sonic (Charles Hamilton), das College-Leben (Asher Roth) und modische Statussymbole wie Sneakers (Wale). Auch durch die stilbewusste, oft an Dandys erinnernde Kleidermode grenzen Hipster-Rapper sich von Gangsta-Rappern ab.[3]

Musikalisch vermischt der Hipster-Rap unterschiedlichste Stile mit Rap. Viele Stücke sind unterlegt von gesampleten, ungewöhnlich scheinenden Instrumentals; beispielsweise verwendet Chiddy Bang Instrumentals von Künstlern wie MGMT, Radiohead und Passion Pit. Oftmals sind Electro-Einflüsse zu hören, so kollaborierte etwa Kanye West mit Daft Punk, Wale mit Justice und Kid Cudi mit den Crookers. Asher Roth integriert dagegen Live-Musik, während The Cool Kids von der Old School beeinflusst sind.

Bekanntheit erlangten die meisten Hipster-Rapper über die Blogosphäre,[5] in der zumeist vor der Veröffentlichung des Debütalbums mehrere kostenlose Mixtapes erschienen.

Weitere bekannte Hipster-Rapper sind Drake, B.o.B, Jay Electronica, The Pack, Kidz in the Hall und Mickey Factz.[1][6]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Jan Wehn: Hipster Rap – Legerer Habitus dank Majordeal im Gucci-Bag. In: hiphop.de. 22. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2009; abgerufen am 31. März 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hiphop.de
  2. a b Matthias Manthe: „Hipster-Rap? Wir machen 3D-Hip Hop!“ In: laut.de. Abgerufen am 21. Oktober 2010 (Interview).
  3. a b Uh-Young Kim: Hipster-Rap: Schampus statt Schießerei. In: Spiegel Online. 11. April 2007, abgerufen am 31. März 2010.
  4. So meinte etwa der vermeintliche Hipster-Rapper Wale, er habe nie verstanden, was ein Hipster-Rapper sei. In: Juice, Ausgabe Januar/Februar 2010, Seite 88 (Interview von Jan Wehn).
  5. Jan Wehn: Don't Call It Hipster Rap. In: Juice, Ausgabe Januar/Februar 2010, Seite 59.
  6. Greg Ramey: Interview: Chiddy Bang. In: RoneBreak.com. 23. Juni 2010, abgerufen am 21. Oktober 2010 (Interview).