HMS Spearfish (Kennung: N69) war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Das britische U-Boot torpedierte im April 1940 das deutsche „Westentaschenschlachtschiff“ Lützow und beschädigte es so schwer, dass es nur durch glückliche Umstände nicht sank.

Spearfish p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Shark-Klasse
Bauwerft Cammell, Laird & Company, Birkenhead
Kiellegung 23. Mai 1935
Stapellauf 21. April 1936
Indienststellung 11. Dezember 1936
Verbleib Am 1. August 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 63,58 m (Lüa)
Breite 7,28 m
Tiefgang (max.) 3,4 m
Verdrängung aufgetaucht: 768 tn.l.
getaucht: 960 tn.l.
 
Besatzung 39 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor
Maschinen­leistung 1.550 PS (1.140 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 3800 sm (7038 km) bei 10 kn sm
Tauchzeit 25–30 Sekunden
Tauchtiefe, max. 95 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,75 kn (25 km/h)
Bewaffnung

Geschichte Bearbeiten

siehe: Geschichte der Shark-Klasse und detaillierte Geschichte der S-Klasse

Die Spearfish (engl.: Speerfisch) war ein Boot des zweiten Bauloses der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Shark-Klasse bezeichnet.

Sie wurde am 23. Mai 1935 bei Cammell, Laird & Company in Birkenhead auf Kiel gelegt und lief am 21. April 1936 vom Stapel. Die Royal Navy stellte sie am 11. Dezember 1936 in Dienst.

Das U-Boot wurde nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in der Nordsee eingesetzt. Deutsche Einheiten beschädigten die Spearfish am 24. September 1939 vor Horns Rev so schwer, dass sie tauchunklar war. Trotzdem konnte das U-Boot entkommen, wurde später von Schiffen der Home Fleet gerettet und kehrte in die Basis in Rosyth am 26. September zurück. Die Beschädigungen erzwangen einen längeren Werftaufenthalt, der bis zum März 1940 andauerte.

Am 11. April 1940 klärte das inzwischen wieder einsatzfähige U-Boot im Kattegat nordöstlich von Skagen auf der Position 57° 50′ N, 11° 0′ O den von dem Unternehmen Weserübung zurückkehrenden Schweren Kreuzer Lützow auf. Die Spearfish griff das große deutsche Kriegsschiff mit einem Torpedofächer an. Ein Torpedo traf das Heck der Lützow, das daraufhin abknickte. 15 deutsche Seeleute fanden den Tod. Da bei dem Angriff die letzten vier Torpedos verbraucht worden waren, erfolgte kein weiterer Angriff. Die anschließend antriebslos treibende Lützow konnte zwar gerettet werden, musste aber aufgrund der schweren Beschädigungen für länger als ein Jahr in die Werft.

Am 20. Mai 1940 versenkte die Spearfish auf der Position 55° 0′ N, 3° 30′ O die dänischen Fischfangfahrzeuge S. 130 und S. 175 mit dem Deckgeschütz.

Am 1. August 1940 entdeckte U 34 130 sm nordöstlich von Aberdeen (Schottland) auf der Position 58° 7′ N, 1° 32′ O die aufgetaucht fahrende Spearfish. Das deutsche U-Boot befand sich auf dem Heimweg seiner siebten Feindfahrt und hatte lediglich noch einen Torpedo an Bord. Die U 34 griff mit ihrem letzten Torpedo die Spearfish erfolgreich an. Der Volltreffer vernichtete die Spearfish innerhalb weniger Sekunden. Das deutsche U-Boot konnte lediglich einen einzigen Überlebenden der Spearfish retten. Etwa 38 britische Seemänner wurden getötet.

Kommandanten Bearbeiten

  • Lt. John Henry Eaden (17. Dezember 1938 – November 1939)
  • Lt.Cdr. John Hay Forbes (Februar 1940 – 1. August 1940)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Britische S-Klasse-U-Boote – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X.
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote. Karl Müller Verlag, Erlangen 1998, ISBN 3-86070-697-7.