HMS Sahib (P212)

U Boot der britischen Royal Navy

HMS Sahib (Kennung: P212) war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Sahib
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Seraph-Klasse
Bauwerft Cammell, Laird & Company, Birkenhead
Kiellegung 5. Juli 1940
Stapellauf 19. Juni 1942
Indienststellung 13. Mai 1942[1]
Verbleib Am 24. April 1943 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 66,08 m (Lüa)
Breite 7,19 m
Tiefgang (max.) 3,4 m
Verdrängung aufgetaucht: 814–872 tn.l.[2]
getaucht: 990 tn.l.
 
Besatzung 48 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor
Maschinen­leistung 1.900 PS (1.397 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 6.000 sm (11.112 km) bei 10 kn sm
Tauchzeit 25–30 Sekunden
Tauchtiefe, max. 110 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15 kn (28 km/h)
Bewaffnung

Geschichte Bearbeiten

siehe: Geschichte der Seraph-Klasse und detaillierte Geschichte der S-Klasse

Die Sahib (arab.: Herr, siehe Sāhib) war ein U-Boot des dritten Bauloses der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Seraph-Klasse bezeichnet. Sie wurde am 5. Juli 1940 bei Cammell, Laird & Company im nordwestenglischen Birkenhead aufgelegt, lief am 19. Juni 1942 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 13. Mai 1942[1] in Dienst gestellt.

Das Einsatzgebiet des Kriegsneubaus lag im Mittelmeer. Die Kampfaufträge richteten sich hauptsächlich gegen den Nachschub der Achse im Krieg in Nordafrika. Der Kommandant des U-Bootes war Lt. John Henry Bromage.

Zwischen dem 12. und 16. September 1942 versenkte das britische U-Boot in den Seegebieten um Sardinien drei italienische Segelschiffe mit dem Bordgeschütz.

Am 14. November 1942 torpedierte und versenkte die Sahib vor Sizilien den italienischen Transporter Scillin (1579 BRT). Das Schiff transportierte alliierte Kriegsgefangene. Über 780 Kriegsgefangene und 165 Italiener fanden den Tod. Das U-Boot konnte lediglich 60 Schiffbrüchige aufnehmen und retten.[3]

Am 14. Dezember 1942 versenkte das U-Boot vor der tunesischen Halbinsel Kap Bon bei 37° 29′ N, 10° 46′ O das italienische Frachtschiff Honestas (4960 BRT). Am 11. Januar 1943 wurde das deutsche (ex franz.) Handelsschiff San Antonio (6013 BRT) ungefähr 15 Seemeilen östlich von San Remo torpediert und beschädigt. Drei Tage später sank der deutsche Transporter Oued Tiflet (1194 BRT) 20 Seemeilen südwestlich von Savona bei 44° 8′ N, 8° 17′ O durch Torpedos der Sahib.

Am 21. Januar 1943 wurde westlich von Bonifacio (Korsika) bei 41° 27′ N, 7° 4′ O das deutsche U-Boot U 301 versenkt. Nur ein deutscher Seemann überlebte den Untergang.

Im Februar und März 1943 wurden vor Sizilien sechs kleinere italienische Einheiten versenkt.

Kommandant Bromage erhielt am 6. April 1943 den Distinguished Service Order.

Am 22. April 1943 beschoss die Sahib 3 Seemeilen südlich von Capo Vaticano den italienischen Schlepper Valente (286 BRT) und einen Leichter. Der Schlepper wurde 45 mal und der Leichter 25 mal getroffen. Der Schlepper fing Feuer und brannte aus. Trotzdem müssen beide Einheiten schwimmfähig geblieben sein, denn sie wurden lediglich als „beschädigt“ bezeichnet.

Zwei Tage am später, am 24. April 1943, torpedierte die Sahib nordöstlich von Sizilien den italienischen Transporter Galiola (1428 BRT) und versenkte das Schiff. Die eskortierenden italienischen Korvetten Gabbiano, Climene und Euterpe griffen darauf hin gemeinsam mit einer deutschen Ju 88 des Lehrgeschwaders 1[4] bei 38° 30′ N, 15° 15′ O das U-Boot mit Wasserbomben an. Die Sahib wurde getroffen und erlitt schwere Beschädigungen am Druckkörper. Sie musste auftauchen. Die gesamte Besatzung verließ anschließend die sinkende Sahib und ging in italienische Kriegsgefangenschaft. Ein Besatzungsmitglied erlag am 3. Mai 1943 seinen Verletzungen.

Literatur Bearbeiten

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote, Karl Müller Verlag, Erlangen, Deutsche Ausgabe 1998, ISBN 3-86070-697-7

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sahib – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Das uboat.net gibt für die Indienststellung der Sahib den 13. März 1942 an, Hutchinson (siehe Literatur) den 30. Mai 1942.
  2. Robert Hutchinson (siehe Literatur) gibt 865 tn.l. an, Erminio Bagnasco (siehe Literatur) 814 bis 872 tn.l.
  3. www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/42-11.htm
  4. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1943. Abgerufen am 15. Januar 2017.