Hōshi (jap. 法師) ist ein japanisches Gasthaus (Ryokan) in Awazu-Onsen, Komatsu, Präfektur Ishikawa. 718 gegründet, befindet es sich seit 46 Generationen im Familienbesitz und ist somit eines der ältesten Familienunternehmen der Welt.

Hōshi

Geschichte Bearbeiten

718 (Yōrō 2) kam Zengorō I. (善五郎), als Mönch (法師, hōshi) mit dem Ordensnamen Garyō (雅亮), mit seinem Lehrmeister und Gründer des Haku-san-Kultes Taichō nach Awazu. Taichō zeigte den Dorfbewohnern eine heiße Quelle (Onsen) unter ihrem Dorf, die unheilbare Krankheiten heilen kann, und wies seinen Schüler an, ein Heilbad an dieser Quelle zu eröffnen.[1]

990 (Shōryaku 1), unter Zengorō X., kam der abgedankte Tennō Kazan auf dem Weg zu dem von Taichō gegründeten Tempel Nata-dera vorbei, machte Rast im Hōshi und kam später auch öfter wieder.

Im 15. Jahrhundert während der Zeit von Zengorō XXVII. versteckte sich hier der Mönch Rennyo als Koch.[1]

1640 (Kan’ei 17) wurde in Erinnerung des Besuchs des Kōmon[Anm. 1] (Minister) und früheren Daimyō von Kaga, Maeda Toshitsune, die Kōmon-Kiefer (黄門杉, Kōmon-sugi) am Eingang gepflanzt.[1]

Der Garten des Hōshi wurde während der Zeit von Zengorō XXXIII. von dem Daimyō von Ōmi-Komuro, Teezeremoniemeister, Architekt und Gartenbauer Kobori Enshū geschaffen.[1]

1987 wurde es Mitglied in der Association les Hénokiens, einer Vereinigung von Familienunternehmen mit mindestens 200-jähriger Geschichte.[2] Mit der Liquidation des Bauunternehmens Kongō Gumi im Jahr 2006 galt es als das älteste Familienunternehmen Japans.[3] Zudem zeichnete das Guinness-Buch der Rekorde es als ältestes Gasthaus der Welt aus,[4] verlor diesen Titel aber 2011 an das 705 gegründete Nishiyama Onsen Keiunkan in Hayakawa.[5] Eine Aufstellung der Universität Pisa benennt es als das älteste derzeit noch bestehende Familienunternehmen der Welt.[6]

Literatur Bearbeiten

  • William T. O’Hara: Inn for All Ages: Hoshi Ryokan. In: Centuries of Success: Lessons from the World’s Most Enduring Family Business. Adams Media, 2004, ISBN 1-58062-937-7, S. 17–32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Kōmon (黄門) ist eine chinesische Bezeichnung, wie sie im japanischen Mito-han verwendet wurde, für den Posten des Chūnagon.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d 法師の歴史. Hōshi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2012; abgerufen am 16. Januar 2012 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ho-shi.co.jp
  2. What is Les Heinokiens? Ryokan Hōshi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2009; abgerufen am 22. November 2008 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ho-shi.co.jp
  3. Toshio Goto: Longevity of Japanese family firms. In: Panikkos Zata Poutziouris, Kosmas X. Smyrnios, Sabine B. Klein (Hrsg.): Handbook of Research on Family Business. Edward Elgar Publishing, 2006, ISBN 978-1-84542-410-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. 法師の歴史. Hōshi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. November 2009; abgerufen am 16. Januar 2012 (japanisch, französisch, Guinness-Urkunde vom 22. November 19xx): „Il [Zengorō XLVI. Hōshi] est propiétaire de la plus vieille auberge du monde, à Awazu, Japon, qui existe depuis 1200 ans.“
  5. 山梨県 西山温泉 全館源泉掛け流しの宿 慶雲館. Keiunkan, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2012; abgerufen am 11. Dezember 2012 (englisch, Guinness-Urkunde vom 11. Februar 2011).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.keiunkan.co.jp
  6. The world’s oldest family companies. Università di Pisa, Formazione Avanzata Economia, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2008; abgerufen am 12. Oktober 2008 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mastermafab.it

Weblinks Bearbeiten

Koordinaten: 36° 19′ 54,1″ N, 136° 26′ 53,2″ O