Guido Henkel

deutsch-amerikanischer Computerspielentwickler und Autor

Guido „Guy“ Henkel (* 9. September 1964 in Stuttgart) ist ein deutsch-US-amerikanischer Computerspielentwickler und Autor.

Guido Henkel (2011)

Karriere Bearbeiten

Henkel wurde in Stuttgart geboren.[1] Obwohl er Musiker werden wollte, absolvierte er nach der Schule erst eine Ausbildung als Schriftsetzer. Nachdem er diese abgeschlossen hatte, versuchte er seine Musikerkarriere als Gitarrist in verschiedenen Heavy-Metal-Bands weiterzuverfolgen, konnte in der Branche jedoch nicht Fuß fassen.[2] Nachdem er bereits in der Schule erste Programmiererfahrungen sammeln konnte,[3] begann er 1982 mit dem Programmieren auf dem Commodore VC 20. Nach mehreren vergeblichen Versuchen konnte er 1985 sein erstes Spiel Hellowoon über das Bertelsmann-Tochterunternehmen Ariolasoft veröffentlichen und entwickelte in Folge weitere Spiele. Zusammen mit seinen Schulfreunden Hans-Jürgen Brändle und Jochen Hamma gründete er 1990 den Spieleentwickler Attic Entertainment Software GmbH in Albstadt.[4] Zu den bekanntesten Werken des Unternehmens gehörte die von Henkel maßgeblich mitentwickelte Nordland-Trilogie (Schicksalsklinge, Sternenschweif, Schatten über Riva), die auf dem Regelwerk des Rollenspiel-Regelwerks Das Schwarze Auge basierte. Henkel fungierte als Produzent, Programmierer und für Sternenschweif und Schatten über Riva zudem als Komponist. Nach Verwerfungen mit seinen Geschäftspartnern verließ er Attic und zog 1997 nach Südkalifornien.[5] Dort arbeitete er für Interplay Entertainment unter anderem als Produzent am Rollenspiel Planescape: Torment, verließ das Unternehmen aber noch vor Fertigstellung des Titels. Seit 1998 betreibt Henkel zusammen mit seiner Ehefrau Thu-Lieu Pham die Webseite dvdreview.com, für die er seither neben seinen weiteren beruflichen Aktivitäten Reviews zu DVD- und BluRay-Veröffentlichungen von Filmen schreibt.[6] 2002 gründete Henkel die G3 Studios, ein Unternehmen für Handyspiele.[7]

Seit 2010 veröffentlicht Henkel als Autor die in viktorianischer Zeit spielende, englischsprachige Mystery-Horror-Serie Jason Dark: Ghost Hunter.[8] Der Name ist dabei eine Anspielung auf den fiktiven Autorennamen Jason Dark der Groschenromanreihe Geisterjäger John Sinclair von Helmut Rellergerd. Die Verwendung des Künstlernamens Rellergerds als Namen für den Hauptcharakter der Serie ist dabei nach Angaben Henkels eine Hommage an dessen Werk, das Henkel bei der Konzeption seiner Serie maßgeblich beeinflusste.[9]

Werk Bearbeiten

Ludografie (Auszug) Bearbeiten

Romane (Auszug) Bearbeiten

  • 2013: Nacht des Grauens (Thunder Peak Publishing)

Sachbücher Bearbeiten

  • 2014: Zen of eBook Formatting (Thunder Peak)
  • 2016: Zen of eBook Marketing (Thunder Peak)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Goodreads.com: Guido Henkel. Abgerufen am 10. April 2021.
  2. Brenda Garno & Frank Heukemes: Attic-Interview: Das Schwarze Auge 3. In: Power Play. Nr. 06/1996, Juni 1996, S. 152–158 (kultboy.com [ARTIKELSCAN]).
  3. Guido Henkel : Interview. In: Atari Legend. 5. März 2006, abgerufen am 14. Mai 2012.
  4. Sebastian Thöing: Interview zu DSA 4: Drakensang mit Entwicklerlegende Guido Henkel. In: PC Games. 29. Dezember 2007, abgerufen am 14. Mai 2012.
  5. SteadyHQ.com: SFS 13: Drachen von Laas #7 "Interview mit Guido Henkel". Abgerufen am 10. April 2021.
  6. Daniel Kreiss: Nase voll. In: PC Games. 27. Februar 2002, S. 5, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. September 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.pcgames.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Guido Henkel - vom Schwarzen Auge zum Schwarzen Jack. In: PC Games. 10. Januar 2002, abgerufen am 14. Mai 2012.
  8. Florian Stangl: DSA-Entwickler Guido Henkel schreibt jetzt Horror-Romane. In: PC Games. 5. Januar 2010, abgerufen am 14. Mai 2012.
  9. Jörg Langer: Guido Henkel veröffentlicht Jason Dark: Ghost Hunter (Upd.). In: Gamersglobal. 5. Januar 2010, abgerufen am 14. Mai 2012.