Guerrero Negro

Kleinstadt in Mexiko

Guerrero Negro (spanisch für „schwarzer Krieger“) ist eine mexikanische Stadt mit rund 13.000 Einwohnern (Zensus 2010) im Bundesstaat Baja California Sur, etwa zwei Kilometer südlich der Grenze zum Bundesstaat Baja California direkt an der mexikanischen Bundesstraße 1.

Guerrero Negro
Guerrero Negro (Baja California Sur)
Guerrero Negro (Baja California Sur)
Guerrero Negro
Guerrero Negro auf der Karte von Baja California Sur
Koordinaten 27° 57′ 57″ N, 114° 3′ 3″ WKoordinaten: 27° 57′ 57″ N, 114° 3′ 3″ W
Basisdaten
Staat Mexiko
Bundesstaat Baja California Sur
Municipio Mulegé
Stadtgründung 1957
Einwohner 13.054 (2010)
Detaildaten
Höhe m
Salzgewinnung in Guerrero Negro.
Salzgewinnung in Guerrero Negro.
Salzgewinnung in Guerrero Negro.

Guerrero Negro gehört verwaltungstechnisch als größte Stadt zum Municipio Mulegé.

Auffällig am Stadtbild ist, dass das Zentrum (Centro) zur Gänze im Südwesten der Neustadt (Nuevo Guerrero Negro) mit den überwiegend rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen liegt. Verkehrsberuhigt verläuft die Bundesstraße 1 am östlichen Stadtrand und der Hauptzubringer zum Zentrum bildet den südlichen Neustadtrand. Nördlich des Zentrums und westlich der Neustadt liegt ein Fußballstadion.

Geografie Bearbeiten

Guerrero Negro liegt auf etwa neun Metern über Meereshöhe im nördlichen Ausläufer der Vizcaíno-Wüste und grenzt an das Schutzgebiet Reserva de la Biósfera El Vizcaíno der pazifischen Bucht Bahía de Sebastián Vizcaíno, seit 1993 UNESCO-Welterbe.

Name Bearbeiten

Guerrero Negrospanisch für „schwarzer Krieger“ – leitet sich von einem US-amerikanischen Walfangschiff aus Boston namens Black Warrior ab, das 1858 hier in Guerrero Negro voll beladen strandete.

Industrie Bearbeiten

Meersalzgewinnung durch Verdunstung und Kristallisation von Meerwasser: Mit rund neun Millionen Tonnen Jahresproduktion in den 33.000 Hektar großen Auffangbecken[1] ist diese Saline (eine Aktiengesellschaft) die weltweit größte. Sie wurde 1957 von dem US-Amerikaner Daniel K. Ludwig (Nummer 1 in der ersten Forbes-Liste der 400 reichsten Amerikaner von 1982) an den Ufern der Laguna Ojo de Liebre gegründet und bietet inzwischen Arbeit für über tausend Menschen. Ihre Gründung führte gleichzeitig zur Entstehung der Stadt Guerrero Negro. Seit 1973 gehört sie zu 51 % dem mexikanischen Staat, die restlichen 49 % hält Mitsubishi.

Ökologie Bearbeiten

Die südwestlich gelegene Laguna Ojo de Liebre („Auge des Hasen“) ist Teil des Biosphärenreservats Vizcaíno. Dieses UNESCO-Welterbe ist das größte Schutzgebiet Mexikos und ein wichtiges Walschutzgebiet für den nordpazifischen Grauwal. Die Wale wandern zwischen ihren winterlichen Aufwuchsgebieten in den Lagunen und ihren sommerlichen Nahrungsgründen in der Tschuktschen-, Beaufort- und Beringsee.[1]

Aus der Sole der Meersalzgewinnungsbecken der Saline in Guerrero Negro wurde die halophile (salzliebende) Archaeenart Haloarcula californiae (Referenzstamm BJGN-2, GN = Guerrero Negro) isoliert.[2][3][4]

Verkehr Bearbeiten

Flughafen: Zur verkehrstechnisch schnelleren Erreichbarkeit wurde neben der Bundesstraße 1 etwa sechs Kilometer nördlich der Stadt ein öffentlicher Flughafen mit 2200 m langer asphaltierter Landebahn gebaut. Der IATA-Flughafencode lautet GUB.

Tourismus Bearbeiten

Zwischen Januar und März kommen besonders viele Touristen, um in der Lagune den Grauwalen zuzusehen, die hierher zum Kalben kommen. Jeweils in der ersten Februarhälfte wird in der Stadt das große Fest der alljährlichen Grauwalankunft gefeiert. Whale Watching statt Walfang ist nun die Devise.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Mündungsgebiet und die Sümpfe, wo über 200 verschiedene Arten von Vögeln leben, die Höhlen in der Sierra de San Francisquito, über 300 prähistorische Petroglyphen sowie die Inseln und Buchten nahe Guerrero Negro und schließlich die Salzgewinnung mit den riesigen weißen Meersalzgewinnungsbecken.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Sara E. Pratt: Laguna Ojo de Liebre: A Salty Sanctuary in Baja California Sur. Auf: SciTechDaily. Quelle: NASA Earth Observatory.
  2. Haloarcula at BacDive - the Bacterial Diversity Metadatabase, Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ), dsmz.de
  3. B Javor, C Requadt, W Stoeckenius: Box-shaped halophilic bacteria. In: Journal of Bacteriology. Band 151, Nr. 3, September 1982, ISSN 0021-9193, S. 1532–1542, PMID 6286602, PMC 220435 (freier Volltext) – (Epub 2. Februar 2021).
  4. NCBI Taxonomy Browser: "Haloarcula californiae" Torreblanca et al. 1985 (species).