Die Gauliga Böhmen und Mähren war eine der obersten Fußballligen in der Zeit des Nationalsozialismus. In der zwischen 1943 und 1944 existierenden Sportbereichsklasse wurde der regionale Meister Böhmen und Mährens bestimmt, der den Sportgau bei der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft vertrat.

Gauliga Böhmen-Mähren
Logo der GauligaVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband Fachamt Fußball
Erstaustragung 1943
Letztmalige Austragung 1945
Hierarchie 1. Liga
Mannschaften 14 (1943/44)
Rekordsieger MSV Brünn (1)
Qualifikation für Deutsche Fußballmeisterschaft
Region Böhmen und MährenVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ Bezirksklassen

Geschichte Bearbeiten

Die Gauliga Böhmen-Mähren wurde am 1. April 1943 unter Führung von SS-Obersturmführer Max Kopischke eingerichtet. Die Vereine aus Böhmen und Mähren spielten davor größtenteils in der Gauliga Sudetenland, die Vereine in den Sportkreisen Brünn und Iglau spielten zuvor in der Gauliga Donau-Alpenland. In der Saison 1943/44 nahmen 14 Mannschaften aufgeteilt in zwei Gruppen an der Gauliga teil. Gaumeister wurde der MSV Brünn und qualifizierte sich dadurch für die deutsche Fußballmeisterschaft 1943/44, bei der Brünn nach einer 3:6-Heimniederlage gegen den First Vienna FC bereits in der 1. Runde ausschied. Die Spielzeit 1944/45 sollte in drei Staffeln ausgespielt werden, kriegsbedingt fand kein Spielbetrieb mehr statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Böhmen und Mähren wieder Teil der Tschechoslowakei, die deutschen Sportvereine wurden aufgelöst.

Saison 1943/44 Bearbeiten

In der Saison 1943/44 nahmen 14 Mannschaften aufgeteilt in zwei Gruppen an der Gauliga teil. In der Gruppe Böhmen spielten sechs Teams, die Gruppe Mähren bestand aus acht Mannschaften. Tabellenstände sind nur teilweise überliefert.

Gruppe Böhmen Bearbeiten

Platz Verein Spiele Tore Quote Punkte
1. LSV Prag-Gbell 7 28:40 7,00 12:2
2. NSTG Budweis 7 19:40 4,75 10:4
3. SG Prag 8 27:15 1,80 08:8
4. SG Studentenkompanie Prag
5. LSV Königgrätz
6. LSV Pardubitz
  • Qualifikation Endspiele
  • Gruppe Mähren Bearbeiten

    Platz Verein Spiele Tore Quote Punkte
    1. MSV Brünn 10 58:13 4,46 18:2
    2. MSV Kremsier 9 27:23 1,17 11:7
    3. MSV Olmütz 9 27:27 1,00 09:9
    4. MSV Mährisch Weißkirchen
    5. LSV Boelcke Prossnitz
    6. NSTG Troppau
    7. NSTG Jägerndorf
    8. DSV Brünn
  • Qualifikation Endspiele
  • Finale Hinspiel Bearbeiten

    Paarung LSV Prag-Gbell – MSV Brünn
    Ergebnis 0:2 (0:1)
    Datum 12. März 1944
    Stadion Slavia-Platz, Prag
    Zuschauer 20.000
    Tore 0:1 Kerbach
    0:2 Belonoc
    LSV Prag-Gbell Kleinau; Ebhardt, Pohl; Gäza, Galler, Krettenauer; Wack, Patek, Mayer, Ullrich, Otten
    MSV Brünn Nigrin; Klug, Schukowitz; Hron, Hahn, Matula; Dragon, Körner, Hummenberger, Kerbach, Belonoc

    Finale Rückspiel Bearbeiten

    Paarung MSV Brünn – LSV Prag-Gbell
    Ergebnis 4:1 (2:0)
    Datum 19. März 1944
    Stadion Brünn
    Zuschauer 30.000
    Tore 1:0 Körner
    2:0 Körner
    3:0 Kerbach
    4:0 Belonoc
    4:1 Ullrich
    MSV Brünn Nigrin; Klug, Jurkowitz; Hron, Hahn, Matula; Körner, Hummenberger, Behounek, Kerbach, Belonoc
    LSV Prag-Gbell Kleinau; Ebhardt, Nieder; Gäza, Galler, Braun; Wack, Mayer, Patek, Ullrich, Otten

    Saison 1944/45 Bearbeiten

    Zur Spielzeit 1944/45 wurden die Mannschaften in drei Gruppen eingeteilt. Bedingt durch Kriegswirren fand in der Saison 1944/45 kein Spielbetrieb mehr statt.

    Gruppe Böhmen Gruppe Mähren-Nord-Ost Gruppe Mähren-Süd-West

    Weblinks und Quellen Bearbeiten