Can-Am Duel
Veranstaltungsort: Daytona International Speedway
Hauptsponsor: Can-Am
Erstes Rennen: 1959
Distanz: 150 Meilen (241 km)
Anzahl Runden: 60
Ehemalige Namen: 100 Mile Qualifying Races (1959–1967)

125 Mile Qualifying Races (1969–1980)

UNO Twin 125 Qualifiers (1981–1984)

7-Eleven Twins (1985–1987)

Twin 125 Qualifiers (1988–1989)

Gatorade Twin 125 Qualifiers (1991–1993)

Gatorade Twin 125s (1994–1996)

Gatorade 125s (1997–2004)

Gatorade Duel (2005–2012)

Budweiser Duel (2012–2015)

Can-Am Duel (ab 2016)

Die Can-Am Duels (früher auch bekannt unter den Namen Budweiser Duels und Gatorade Duels,[1]) sind die Qualifikationsrennen zum Daytona 500, welches der NASCAR Sprint Cup im Februar auf dem Daytona International Speedway austrägt. Es sind zwei 150 Meilen-Rennen (251 Kilometer), dessen Zieleinläufe die Startreihenfolge des Daytona 500 bestimmen.

Geschichte Bearbeiten

Schon beim ersten offiziellen Daytona 500 im Jahre 1959 wurde die Startreihenfolge durch zwei Kurzrennen festgelegt, welche jeweils 100 Meilen (40 Runden) lang waren. Diese Rennen zählten damals noch zu den normalen Punktrennen und waren somit mitentscheidend für den Ausgang der Meisterschaft. Prämien wurden jedoch separat von den Prämien des Daytona 500 vergeben. Erst 1972 änderte man das Reglement, so dass es Rennen waren für die es keine Punkte gab. Die Prämien wurden jedoch weiterhin separat vergeben.

1968 sollten die Rennen auf 125 Runden verlängert werden, mussten dann jedoch aufgrund von Regen abgesagt werden. 1969 wurde dann das erste Rennen mit einer Länge von 125 Meilen (50 Runden) gefahren. Dadurch veränderte sich die Boxenstrategie, da nun Tankstopps notwendig waren.

Anfang der 1980er Jahre begann der US-Fernsehsender CBS damit die Duelle im Fernsehen zu übertragen. Sie wurden am Vortag des Daytona 500 editiert ausgestrahlt.

Als 1988 die Restrictor Plates, die die Geschwindigkeiten senken sollten, eingeführt wurden, war es für Fahrer wieder möglich ein Rennen ohne Boxenstopp zu beenden. In der Zeit von 1988 bis 2004, dem letzten Jahr, in dem die Distanz von 125 Meilen gefahren wurde, gingen neun Duelle ohne Gelbphase zu Ende und jedes Mal machte der Sieger keinen Boxenstopp.

Ab 2001 wurden die Rennen live im Fernsehen übertragen. Dabei wechselten sich die Sender FOX und NBC jährlich ab.

2005 wurden die Rennen auf 150 Meilen verlängert, was zur Folge hatte, dass jeder Fahrer wieder in die Box kommen musste. Auch das Format wurde leicht verändert und die Duelle erhielten den Namen „Gatorade Duels“.

2007 Bearbeiten

2007 waren die Gatorade Duels, welche erstmals auf dem Sender Speed TV ausgestrahlt wurden, geprägt von Skandalen.

Im Pole-Qualifying, welches am Sonntag vor dem Daytona 500 ausgetragen wurde, fiel auf, dass an den Autos von Scott Riggs (#10) und Elliott Sadler (#19) verbotene Veränderungen gemacht wurden. Beide verloren 25 Punkte in der Fahrer- und Ownerpoints-Wertung. Zudem wurden die Crew Chiefs zu einer Geldstrafe von 25.000 US-Dollar verurteilt und für zwei Rennen gesperrt. Kasey Kahne, der Teamkollege von Riggs und Sadler, sowie Matt Kenseth wurden ebenfalls wegen illegaler Modifikationen bestraft. Da es sich um einen härteren Fall handelte, verloren sie aber gleich 50 Punkte in der Fahrer- und Ownerpoints-Wertung. Zudem wurden die Crew Chiefs zu einer Geldstrafe von 50.000 Dollar verurteilt und für vier Rennen gesperrt.

Drei Tage nach dem Pole-Qualifying, am 14. Februar 2007, wurden David Hyder, der Crew Chief von Michael Waltrip (#55) und Bobby Kennedy, der als „Competition Director“ gleich für alle Fahrzeuge des Teams (#00,#44,#55) verantwortlich war, von NASCAR-Offiziellen von der Strecke geschickt. NASCAR begründete dies damit, dass eine verbotene Substanz in Waltrips Benzin gefunden wurde. Noch am selben Tag gab NASCAR offiziell bekannt, dass Hyder und Kennedy auf unbestimmte Zeit gesperrt sind.

Michael Waltrip (#55) verlor 100 Punkte in der Fahrer- und Ownerpoints-Wertung. Zudem musste er mit dem Ersatzauto im Gatorade Duel antreten, schaffte die Qualifikation aber trotzdem. Hyder musste ein Bußgeld von 100.000 US-Dollar zahlen. Aufgrund der Tatsache, dass dies am Anfang der Saison passiert ist, war Waltrip der erst zweite Fahrer, der eine negative Punktzahl hatte. Erst am 4. Juni 2007 konnte er sich wieder für ein Rennen qualifizieren und seine Punktzahl in den positiven Bereich bringen.

Das erste Gatorade Duel ging an Tony Stewart (#20), der insgesamt 37 Runden führte. Zweiter wurde Dale Earnhardt junior (#8) vor Jeff Burton (#31), dem von der Pole gestarteten David Gilliland (#38) und Denny Hamlin (#11).

Folgende Teilnehmer des ersten Duells qualifizierten sich nicht für das Daytona 500 2007: Ward Burton (#4), Stanton Barrett (#30), Jeremy Mayfield (#36), Bill Elliott (#37), Mike Bliss (#49), James Hylton (#58), Brandon Whitt (#72), Kenny Wallace (#78), A. J. Allmendinger (#84).

Das zweite Gatorade Duel gewann Jeff Gordon (#24), allerdings wurde er nach dem Rennen auf dem 42. Startplatz nach hinten versetzt, weil der Wagen zu niedrig war. Es gab jedoch keine Punkt- oder Geldstrafen. Zweiter wurde Kurt Busch (#2) vor David Stremme (#40), der überraschend auf Platz 3 landete. Auf den Plätzen 4 und 5 folgten Kyle Busch (#5) und Matt Kenseth (#17). Der Rookie Juan Pablo Montoya (#42) führte das Rennen 18 Runden an, musste dann aber mit einem Aufhängungsproblem aufgeben.

Folgende Teilnehmer des zweiten Duells qualifizierten sich nicht für das Daytona 500 2007: Eric McClure (#04), Paul Menard (#15), Mike Skinner (#23), Kirk Shelmerdine (#27), Kevin Lepage (#34), Regan Smith (#39), Frank Kimmel (#71), Derrike Cope (#74), Brian Vickers (#83).

Format Bearbeiten

Noch vor den Gatorade Duels findet das Pole Qualifying statt. Jedes Auto kann in diesem Qualifying zwei Runden fahren, wovon die schnellste zählt. Der schnellste Fahrer ist automatisch für das Rennen gesetzt und kann von der Pole-Position starten. Der zweitschnellste Fahrer ist ebenfalls gesetzt. Er startet in der „Outside Pole“, ist somit das erste Fahrzeug in der äußeren Linie. Alle weiteren Fahrer müssen sich durch die Gatorade Duels qualifizieren. Die beiden direkt qualifizierten Fahrer dürfen aber ebenfalls in den Gatorade Duels starten, so dass sie genauso viel Zeit auf der Strecke haben und nicht benachteiligt werden.

Ablauf der Duels bis 2005 Bearbeiten

  • Die 14 bestplatzierten Fahrer aus jedem Duell waren für die Daytona 500 gesetzt. Die Top 14 des ersten Duells starteten auf der inneren Linie in den Reihen 2–15, die Top 14 des zweiten Duells auf der äußeren Linie in den Reihen 2–15. In der ersten Reihe standen die beiden Schnellsten des Pole Qualifyings.
  • Die Einteilung der Startposition 30 bis 43 hat sich mehrmals geändert. Bis 1995 wurden die Positionen 31 bis 40 von den schnellsten verbliebenen Fahrern des Pole Qualifyings eingenommen. Von 1995 bis 1997 die Positionen 31 bis 38 und von 1998 bis 2003 die Positionen 31 bis 36. Im Jahre 2004 wurde es wieder die Positionen 31 bis 38 zurückgesetzt.
  • Die verbleibenden Position wurden durch die bestplatzierten Autos in der Ownerpoints-Wertung des Vorjahres besetzt. Bis 1994 waren dies die Position 41 und 42, von 1995 bis 1997 die Position 39 bis 42 und von 1998 bis 2003 die Position 37 bis 42.
  • Der 43. Startplatz wurde für einen nicht qualifizierten ehemaligen Winston-Cup-Champion freigehalten. Befand sich kein ehemaliger Champion außerhalb des gesetzten Feldes, ging diese Position an den nächstbesten Piloten, der nicht qualifiziert war.

Ablauf der Duels seit 2005 Bearbeiten

  • In den Gatorade Duels werden die Autos nach den „Ownerpoints“ der Vorsaison aufgestellt. Das sind die Punkte, die eine bestimmte Autonummer in der vorherigen Saison geholt hat. Zuerst werden die Autos gesetzt, welche eine Position in den Top 35 hatten. Die Top-35 Teams sind für das Rennen sicher gesetzt. Alle Autos mit einer ungeraden Position starten im ersten Gatorade Duel, alle Autos mit einer geraden Position im zweiten Gatorade Duel.
  • Die übrigen Auto, welche nicht innerhalb der Top 35 der Ownerpoints sind, werden danach nach dem gleichen System in die Duels unterteilt.
  • Die Startreihenfolge ergibt sich durch die Qualifikationszeiten im „Pole Qualifying“
  • Der Schnellste des Pole Qualifyings steht auf der Pole-Position im ersten Duell, der Zweitschnellste auf der Pole-Position im zweiten Duell.
  • Die Top 35 der Vorsaison sind sicher für das Daytona 500 qualifiziert unabhängig vom Rennausgang. Für sie geht es nur um die Startposition.
  • Die zwei besten Nicht-Top 35 Fahrer aus jedem Duell sind für das Daytona 500 sicher qualifiziert. Die Fahrer des ersten Duells starten auf der inneren Linie, die des zweiten Duells auf der äußeren Linie.
  • Die verbliebenen Positionen werden von den schnellsten nicht qualifizierten Nicht-Top 35 Fahrern des Pole Qualifyings eingenommen. So soll verhindert werden, dass ein Fahrer aufgrund eines Unfalls, an dem er womöglich nicht einmal schuldig war, die Qualifikation nicht schafft.

Alle Gewinner der Can-Am Duels Bearbeiten

Jahr Duell 1 Duell 2
1959 Bob Welborn Shorty Rollins
1960 Fireball Roberts Jack Smith
1961 Fireball Roberts Joe Weatherly
1962 Fireball Roberts Joe Weatherly
1963 Junior Johnson Johnny Rutherford
1964 Junior Johnson Bobby Isaac
1965 Darel Dieringer Junior Johnson
1966 Paul Goldsmith Earl Balmer
1967 LeeRoy Yarbrough Fred Lorenzen
1968 Rennen abgesagt Rennen abgesagt
1969 David Pearson Bobby Isaac
1970 Cale Yarborough Charlie Glotzbach
1971 Pete Hamilton David Pearson
1972 Bobby Isaac Bobby Allison
1973 Buddy Baker Coo Coo Marlin
1974 Bobby Isaac Cale Yarborough
1975 Bobby Allison David Pearson
1976 Dave Marcis Darrell Waltrip
1977 Richard Petty Cale Yarborough
1978 A.J. Foyt Darrell Waltrip
1979 Buddy Baker Darrell Waltrip
1980 Neil Bonnett Donnie Allison
1981 Bobby Allison Darrell Waltrip
1982 Cale Yarborough Buddy Baker
1983 Dale Earnhardt Neil Bonnett
1984 Cale Yarborough Bobby Allison
1985 Bill Elliott Cale Yarborough
1986 Bill Elliott Dale Earnhardt
1987 Ken Schrader Benny Parsons
1988 Bobby Allison Darrell Waltrip
1989 Ken Schrader Terry Labonte
1990 Geoff Bodine Dale Earnhardt
1991 Davey Allison Dale Earnhardt
1992 Dale Earnhardt Bill Elliott
1993 Jeff Gordon Dale Earnhardt
1994 Ernie Irvan Dale Earnhardt
1995 Sterling Marlin Dale Earnhardt
1996 Dale Earnhardt Ernie Irvan
1997 Dale Jarrett Dale Earnhardt
1998 Sterling Marlin Dale Earnhardt
1999 Bobby Labonte Dale Earnhardt
2000 Bill Elliott Ricky Rudd
2001 Sterling Marlin Mike Skinner
2002 Jeff Gordon Michael Waltrip
2003 Robby Gordon Dale Earnhardt Jr.
2004 Dale Earnhardt Jr. Elliott Sadler
2005 Michael Waltrip Tony Stewart
2006 Elliott Sadler Jeff Gordon
2007 Tony Stewart Jeff Gordon
2008 Dale Earnhardt Jr. Denny Hamlin
2009 Jeff Gordon Kyle Busch
2010 Jimmie Johnson Kasey Kahne
2011 Kurt Busch Jeff Burton
2012 Tony Stewart Matt Kenseth
2013 Kevin Harvick Kyle Busch
2014 Matt Kenseth Denny Hamlin
2015 Dale Earnhardt Jr. Jimmie Johnson
2016 Dale Earnhardt Jr. Kyle Busch

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pete Fink: Neu in Daytona: Die Budweiser Duels. In: motorsport-total.com. 24. Februar 2012, abgerufen am 24. Februar 2012.