Funkstreife Isar 12

deutsche Fernsehserie (1961–1963)

Funkstreife Isar 12 ist eine in den Jahren 1960 bis 1963 entstandene Fernsehserie mit 35 je 21-minütigen Folgen. Die Serie wurde von Bavaria Film im Auftrag des Westdeutschen Werbefernsehens für das Vorabendprogramm der ARD produziert. Die Polizeiserie spielt in München und war (neben dem Komödienstadel) die erste bayerische Fernsehserie überhaupt. Die erste Episode wurde am 10. Januar 1961 ausgestrahlt, die letzte am 17. Oktober 1963. Am 12. Dezember 1964 traten die Charaktere der Polizisten Huber und Dambrowski noch einmal in der 4. Folge der Fernsehserie Der Nachtkurier meldet auf (Staffel 1, Folge 4 „Polizisten sind auch nur Menschen“). Der Streifenwagen war der inzwischen legendäre BMW 501 („Barockengel“).

Fernsehserie
Titel Funkstreife Isar 12
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Krimi
Länge 21 Minuten
Episoden 35 in 3 Staffeln
Produktions­unternehmen Bavaria Film
Regie Michael Braun
Musik Bert Grund
Erstausstrahlung 10. Jan. 1961 – 12. Dez. 1964 auf Deutsches Fernsehen
Besetzung
Funkstreifenwagen BMW 501

Inhalt Bearbeiten

Die Serie spielt im München der frühen 1960er Jahre. Hauptcharakter Alois Huber ist Polizeimeister bei der Funkstreife der Münchner Polizei. Huber ist Bayer durch und durch und spielt den ruhigen, gemütlichen Wachtmeister, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Einzig sein Sohn Schorschi kann ihn kurz in Rage versetzen, was seine Frau aber schnell wieder ausbügeln kann. Ziel der Serie war es, dem Zuschauer ein umfassendes Bild des Lebens eines Polizisten zu vermitteln, was auch das Privatleben und Konflikte unter Kollegen nicht aussparte. Aus heutiger Sicht muten viele Fälle harmlos bzw. rührend an, da am Ende selbst die Verbrecher Herz und Reue zeigen.

In der ersten Staffel kommt der Osnabrücker Wachtmeister Dieter Resch neu nach München und muss von der Besatzung von Isar 12 in seinem Eifer erst einmal gebremst werden. Huber fährt normalerweise mit Hauptwachtmeister Herbert Dambrowski, der ebenfalls kein Bayer ist. Dambrowski ist von dem neuen Kollegen am Anfang alles andere als begeistert und es entwickelt sich eine gewisse Rivalität. Dies wird von Huber aber schnell ausgebügelt und durch seine bayerische Art kann er die Wogen bei Presssack und Bier schnell glätten. Inhaltlich ist die erste Staffel von eher harmlosen Fällen geprägt (Mutproben unter Kindern, Mietstreitigkeiten, Missverständnisse unter Freunden), zeigen aber auch typische Fälle aus der Nachkriegszeit (Fliegerbombenfunde, Benzindiebstähle bei der US Army). In vier Folgen fehlt Dambrowski aufgrund einer Operation und Resch fährt an seiner Stelle Isar 12.

In der zweiten Staffel fährt Resch auf einem anderen Streifenwagen und in Isar 12 nehmen wieder Huber und Dambrowski Platz. In dieser Staffel werden die Fälle dramatischer, so kommt die Schusswaffe einige Male zum Einsatz. Hier stehen Themen wie Schießereien, Entführungen, Brandstiftungen im Mittelpunkt. In der letzten Folge der Staffel begleitet ein Polizeikollege aus Chicago die Isar 12, um von der Münchner Polizei zu lernen. Als Huber von einem ehemaligen Festgenommenen im Hofbräuhaus belästigt wird, bringt der Besuch aus den USA den Störenfried schnell zur Räson.

In der dritten und letzten Staffel werden nochmals gesellschaftskritischere Themen behandelt (Kindesmissbrauch, Gewalt gegen Polizeibeamte, Mobbing in der Schule). Auch das Privatleben von Dambrowski rückt nun stärker in den Mittelpunkt der Serie. Dambrowski leidet an einer Kopfverletzung, die er sich in einem Einsatz zugezogen hat. Als er werdender Vater ist, kann ihn seine Frau dazu überreden, über den gefährlichen Dienst bei der Funkstreife nachzudenken. Auch Hubers Frau hat immer mehr Sorge um ihren Mann. Mit der Rettung eines entlaufenen Hundes im Englischen Garten endet die Serie Funkstreife Isar 12 Ende 1963.

Entstehung Bearbeiten

Regie führten abwechselnd Michael Braun, Günter Gräwert, Imo Moszkowicz, Theo Mezger und Günther Richardt,[1] die später auch alle abwechselnd Regie bei der Serie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger führten. Braun und Mezger waren beim Raumschiff Orion abwechselnd Regisseure. In Gastrollen waren Willy Schultes, Paula Braend, Elmar Wepper, Rosl Mayr, Maria Stadler, Wilfried Klaus, Leo Bardischewski und Hannelore Elsner zu sehen. Des Weiteren traten auf:

Figur Darsteller Folge
Automechaniker Heli, der Hehler Helmut Fischer Und Sonntag zum Mondsee
Mann in der Lederjacke Max Graf Isar an alle
Hauswirtin und Kneipenbedienung Veronika Fitz
Wirt Ludwig Wühr Perle unter Perlen
Frau Neubauer Annemarie Wendl
Herr Neubauer Herbert Tiede
Direktor Die Bombe
Sprengstoffexperte Staudacher Dietrich Thoms
Großmutter Huber Dora Altmann
Jupp Heini Göbel Fremdenpension Aida
Frau Grillmoser Franziska Liebig
Frau Kreitmayer Hausmittel
Frau Wert Eine Hilfeleistung
Nachbarin Maria Singer Hausmittel wirken Wunder
Herr Pullinger Ludwig Schmid-Wildy Alle Neune
Polizeiwachtmeister Franz Stöckl Helmut Fischer Glück im Unglück
Einbrecher Wolfgang Völz Polizeialarm
Wurmser Alfred Pongratz Der Prozeß
Richter Hans Fitz
Herr Steinmetz Franz Fröhlich

Die Drehorte ausgewählter Folgen waren:

  • Die Bombe
    • Bombenbaustelle Ecke Herzog-Rudolf-Straße / Galeriestraße (nach damaliger Straßenführung, heute Ecke Seitzstr.); Färberei Behr Herzog-Rudolf-Str. 24
    • Bombenentschärfung Panzerwiese
    • Bub radelt durch die Gebsattelstr. 34 („Fritz Arnold“)
  • Und Sonntags zum Mondsee
    • Flucht Helmut Fischer Abhang in der Lohstraße
    • Humboldtstraße Ecke Pilgersheimer Straße
    • Tegernseer Landstraße; Autobahnausfahrt Ramersdorf
    • Automechanik in der Sommerstraße 29 (Untergiesing)
  • Hausmittel wirken Wunder
    • Wohnung Huber: Cannabichstr. 7
    • Mariannenbrücke, über Praterwehrbrücke (Wehrsteg) zur Praterinsel
    • Junge hält Polizei an: Steinsdorfstraße
    • Straße mit dem Angler: Mariannenstraße
    • Polizeirevier 13: Adelgundenstr. 13 Kreuzung Mariannenstraße
  • Isar an alle
    • Kneipe in der Mondstr. 2 (Gruberwirt)
    • Lebensmittelladen Oettingenstraße / Ecke Himmelreichstraße
    • Ecke zum Engl. Garten: Lerchenfeldstraße
  • Eine Hilfeleistung
    • Aufzug: Ohmstraße 20

Episodenliste Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Website br-online.de zu Funkstreife Isar 12 (Memento vom 16. September 2007 im Internet Archive) abgerufen am 10. April 2011.

Weblinks Bearbeiten