Frauke Schmitt Gran

deutsche Orientierungsläuferin

Frauke Schmitt Gran, geborene Frauke Schmitt, (* 12. März 1969 in Freiburg im Breisgau) ist eine ehemalige deutsche Orientierungsläuferin.

Karriere Bearbeiten

Schmitt stammt aus Lahr im Schwarzwald und begann 1979 mit dem Orientierungslaufen. 1987 startete sie erstmals bei einer Weltmeisterschaft und belegte dabei den 42. Platz im Wettbewerb auf der klassischen Distanz, der damals noch neben der Staffel den einzigen Wettbewerb bei Orientierungslauf-Weltmeisterschaften darstellte. Bei den folgenden drei Weltmeisterschaften nahm sie mit Platz 16 1991 auf der Langdistanz als beste Platzierung in einem Einzelwettbewerb teil. Bei den Weltmeisterschaften 1995 in Detmold gelang ihr der bis dahin größte Erfolg. Auf der Kurzdistanz über 4,4 Kilometer belegte sie den fünften Platz beim Sieg der Schweizerin Marie-Luce Romanens. Die Bronzemedaille verpasste sie dabei um lediglich zwei Sekunden. Auf der Langdistanz wurde sie Zehnte und mit der Staffel (mit Kerstin Hellmann, Karin Schmalfeld und Anke Xylander) erreichte sie ebenfalls Platz fünf.

1998 bekam sie ihr erstes Kind und legte deshalb auch eine Wettkampfpause ein. 1999 gelang ihr der nächste Triumph: Bei den Weltmeisterschaften im schottischen Inverness gewann sie hinter der Britin Yvette Baker und der Österreicherin Lucie Böhm die Bronzemedaille auf der Kurzdistanz und damit die erste Medaille für Deutschland bei einer Orientierungslauf-Weltmeisterschaft überhaupt. Im Jahr danach wurde sie norwegische Meisterin im Sprint und auf der Langdistanz und wurde mit ihrem norwegischen Verein Halden SK wie im Vorjahr Zweite bei den nationalen Staffelmeisterschaften. Bei ihrer letzten Weltmeisterschafts-Teilnahme 2001 erreichte sie Platz Zehn auf der Kurzdistanz.

Bei der Venla-Staffel im selben Jahr rettete sie womöglich der russischen Läuferin Anna Fadejewa das Leben, als sie mithilfe ihres Trikots das Bein der Russin abband, nachdem die Schlagader aufgerissen war. Dabei erhielt sie später auch Unterstützung von der Finnin Virpi Juutilainen und der Britin Jo Stevenson. Als ärztliche Hilfe eingetroffen war, setzte sie den Lauf fort. Für ihr Handeln wurde sie vom Deutschen Journalistenverband mit dem Fair-Play-Preis ausgezeichnet. 2005 überreichte ihr der damalige Bundesinnenminister Otto Schily die Flatow-Medaille.[1][2]

Schmitt Gran ist mit einem Norweger verheiratet und wohnt im norwegischen Halden. Sie misst 1,71 m und wog zu Wettkampfzeiten 61 kg.

Platzierungen Bearbeiten

Weltmeisterschaften Europameisterschaften Nord. Meisterschaften Deutsche Meisterschaften Norwegische Meisterschaften GWC
Jahr KD
MD
Kl
LD
St KD
MD
Kl
LD
St KD
MD
Kl
LD
St MD LD St Sp MD LD Kl N St
1987 42.
1988
1989 33. 8.
1990 1.
1991 22. 16. 7. 1. 3.
1992
1993 45. 70. 9. 2.
1994
1995 5. 10. 5.
1996 28.
1997 21. 14. 11. 27. 9. 10. 3. 5.
1998
1999 3. 11. 8. 27. 30. 9. 5. 5. 2.
2000 20. 17. 1. 3. 1. 9. 2. 16.
2001 10. 33. 6. 27. 44. 13. 7.
Erklärung: GWC = Gesamt-Weltcup / Sp = Sprint , KD = Kurzdistanz, MD = Mitteldistanz, LD = Langdistanz, Kl = Klassische Distanz, E = Einzelwettbewerb , St = Staffel, N = Nacht-OL

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. orientierungslauf.de: Hohe Auszeichnung – mahnende Erinnerung, 20. Mai 2005, abgerufen am 19. August 2011
  2. orientierungslauf.de: Fair-Play-Trophäe deutscher Journalisten an Frauke, 29. April 2002, abgerufen am 19. August 2011