Francis Wodié

ivorischer Politiker

Romain Francis Wodié (* 25. Februar 1936[1][2] in Abidjan; † 3. Juli 2023[3]) war ein ivorischer Politiker und Vorsitzender der Parti Ivoirien des Travailleurs (PIT).[4]

Francis Wodié

Leben und Karriere Bearbeiten

Wodié wurde am 25. Februar 1936 in Abidjan geboren[1][2] und lehrte dort später Recht. Er war Gründungsmitglied der Ivorischen Liga für Menschenrechte, und von 1985 bis 1989 war er Vorsitzender der ivorischen Sektion von Amnesty International.[2] Im Jahr 1990 gründete er die PIT[2][4] und war der einzige Kandidat dieser Partei, der in den Parlamentswahlen 1990 einen Sitz erringen konnte.[2][5][6] Er saß als Abgeordneter des Distrikts Cocody[2][4][6] im Parlament, bis er bei den Wahlen 1995 seinen Sitz verlor.[2] Bei den Präsidentschaftswahlen 1995 trat er als einziger Gegenkandidat zu Amtsinhaber Henri Konan Bédié an; bei den Wahlen, die von allen anderen Oppositionsparteien boykottiert wurden,[7][8] erreichte er 3,52 % der Stimmen.[8]

In der am 11. August 1998 angelobten Regierung wurde Wodié zum Minister für Höhere Bildung und Forschung ernannt[9]. Er blieb bis 1999 in dieser Position.[1][4] Die Frage, warum er ein Regierungsamt annahm, erklärte Wodié damit, dass seine Partei zwar eine Oppositionspartei sei, aber zur nationalen Entwicklung beitragen wolle.[10] Beim Weihnachtsputsch 1999 wurde Wodié zusammen mit zahlreichen anderen Ministern festgenommen, aber bereits wenige Tage später freigelassen.[11] Im Februar 2000 kündigte er an, erneut für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen;[12] in dieser Wahl erreichte er mit 5,7 % der Stimmen Platz drei.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c UN-Dokument über die Wahl eines Mitglied des Internationalen Gerichtshofs, mit dem Lebenslauf von Wodié (PDF; 156 kB), 17. September 2001.
  2. a b c d e f g Kandidatenprofil (Memento vom 19. Oktober 2004 im Internet Archive), abidjan.net
  3. Décès du Professeur Francis Wodié ce lundi 03 juillet 2023 à 87 ans. In: rti.info. 3. Juli 2023, abgerufen am 3. Juli 2023 (französisch).
  4. a b c d Webseite der PIT: Geschichte der Partei (Memento des Originals vom 20. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pit-ci.org
  5. Robert J. Mundt, "Côte d'Ivoire: Continuity and Change in a Semi-Democracy", Political Reform in Francophone Africa (1997), ed. Clark and Gardinier, S. 192.
  6. a b "Nov 1990 - Legislative elections", Keesing's Record of World Events, Volume 36, November, 1990 International, S. 37841.
  7. Mundt, S. 197.
  8. a b c Elections in Côte d'Ivoire, African Elections Database.
  9. "Aug 1998 - COTE D’IVOIRE", Keesing's Record of World Events, Volume 44, August, 1998 International, S. 42430.
  10. "Ivorian Workers Party leader on new ministerial post, opposition role", Radio France Internationale (nl.newsbank.com), 20. August 1998.
  11. "Cote d'Ivoire: Junta releases half-dozen ex-ministers", AFP, 28. Dezember 1999.
  12. "Programme summary of Radio France Internationale 1830 gmt 18 Feb 00", Radio France Internationale (nl.newsbank.com), 19. Februar 2000.