Florent Amodio

französischer Eiskunstläufer

Florent Amodio (* 12. Mai 1990 in Sobral, Ceará, Brasilien) ist ein französischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startet. Er ist der Europameister von 2011.

Florent Amodio
Amodio bei der WM 2010
Amodio bei der WM 2010
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 12. Mai 1990
Geburtsort Sobral, Ceará, Brasilien
Größe 165 cm
Beruf Student
Karriere
Disziplin Einzellauf
Verein CSG Cergy Pontoise
Trainer Nikolai Morosow
Ehemalige Trainer Claude Thevenard,
Fabian Bourzat,
Bernard Glesser,
Shanetta Folle,
Katia Krier, P. Borie
Choreograf Nikolai Morosow
Status zurückgetreten
Karriereende 2016
Medaillenspiegel
EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Europameisterschaften
Gold Bern 2011 Herren
Bronze Sheffield 2012 Herren
Silber Zagreb 2013 Herren
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 250,53 EM 2013
 Kür 163,07 WM 2012
 Kurzprogramm 89,82 EM 2013
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Grand-Prix-Wettbewerbe 0 1 2
letzte Änderung: 9. April 2016

Persönliches Bearbeiten

Amodio wurde in Sobral, Ceará, Brasilien geboren und als Kind von einem französischen Paar adoptiert. Er wuchs in Fremainville, Val-d’Oise auf und hat die brasilianische sowie die französische Staatsbürgerschaft.

In dem Kurzfilm Programme libre von Vianney Etossé, der 2012 veröffentlicht wurde, spielt Amodio die Hauptrolle eines jungen Eiskunstläufers, der ungeachtet der Erwartungen anderer seinen eigenen, künstlerischen Stil findet.[1][2]

Werdegang Bearbeiten

Amodio begann im Alter von vier Jahren mit dem Eiskunstlaufen und wurde bis Mai 2010 von Bernard Glessner trainiert. Mit zwölf Jahren diagnostizierte man bei ihm Morbus Osgood-Schlatter. Dadurch konnte er 18 Monate nicht trainieren. 2004 kam er zurück und repräsentierte Frankreich erstmals international.

2008 wurde er französischer Vizemeister und ein Jahr später in Abwesenheit von Brian Joubert erstmals französischer Meister. Dadurch vertrat er zusammen mit Joubert Frankreich bei den Olympischen Spielen in Vancouver. Er erreichte bei seinem Olympiadebüt den zwölften Platz. Bei seinem Weltmeisterschaftsdebüt belegte er in Turin den 15. Platz. Im Mai 2010 wechselte Amodio zu Trainer Nikolai Morosow.

Bei seiner ersten Europameisterschaftsteilnahme wurde Florent Amodio 2011 in Bern auf Anhieb Europameister. Die Weltmeisterschaft in Moskau beendete er auf dem siebten Platz.

Nach einem schwachen Saisonstart gelang Amodio bei der Europameisterschaft 2012 in Sheffield der Gewinn der Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft in Nizza zeigte Amodio vor heimischem Publikum eine starke Leistung. Seine Kür eröffnete er mit einem vierfachen Salchow. Am Ende belegte er den fünften Platz in einem starken Feld und damit seine beste WM-Platzierung. Er verbesserte außerdem seine persönlichen Bestleistungen in jedem Segment und der Gesamtleistung.

Bei der Europameisterschaft 2013 in Zagreb führte Amodio nach dem Kurzprogramm mit einer persönlichen Bestleistung von 89,82 Punkten. In der Kür stand er zum ersten Mal zwei vierfache Sprünge. Am Ende gewann er damit die Silbermedaille hinter dem Spanier Javier Fernández. Bei der Weltmeisterschaft konnte er nicht an diese Leistungen anknüpfen und belegte den zwölften Platz.

2016 beendete Amodio seine Karriere mit der Teilnahme an der Europameisterschaft in Bratislava.[3] Er hatte bei seinem letzten Wettbewerb noch einmal einen beachtlichen vierten Platz belegt.

Trainer und Choreograf Bearbeiten

Seit dem Ende seiner eigenen Wettbewerbskarriere ist Florent Amodio als Trainer tätig. Er betreibt seine eigene Trainingsschule Amodio Figure Skating Academy. Sein erster Läufer im internationalen Spitzensport ist Luc Economides.[4] Amodio ist außerdem Choreograf für den Eiskunstlauf, unter anderem entwickelte er Choreografien für Jelisaweta Tuktamyschewa[5] und Michail Koljada.[6]

Ergebnisse Bearbeiten

Meisterschaft / Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Olympische Winterspiele 12. 18.
Weltmeisterschaften 15. 7. 5. 12. Z 9.
Europameisterschaften 1. 3. 2. 13. 9. 4.
World Team Trophy 4. 4.
Französische Meisterschaften 11. 7. 4. 2. 1. 2. 2. 1. 1. 1. 2.
-
Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16
Grand-Prix-Finale 6.
Skate America 4. 9. 11.
Skate Canada 4. 6.
NHK Trophy 3.
Cup of Russia 9.
Trophée Eric Bompard 2. 5. 3. 7. 11. Z

Z = Zurückgetreten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Florent Amodio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jean-Christophe Berlot: Amodio prepares different kind of 'Free Program'. In: icenetwork.com. 3. Juli 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 26. Dezember 2022.
  2. Programme libre bei IMDb
  3. »Es war eine unglaubliche Befreiung«. In: pirouette. Jahrgang 49, Nr. 2, 2016, S. 5.
  4. Luc Economides in der Datenbank der International Skating Union (englisch), abgerufen am 26. Dezember 2022.
  5. Jelisaweta Tuktamyschewa in der Datenbank der International Skating Union (englisch), abgerufen am 26. Dezember 2022.
  6. Michail Koljada in der Datenbank der International Skating Union (englisch), abgerufen am 26. Dezember 2022.