Europapokal der Pokalsieger 1961/62

Der Europapokal der Pokalsieger 1961/62 war die zweite Ausspielung des Wettbewerbs der europäischen Fußball-Pokalsieger. Erstmals wurde der Wettbewerb von der UEFA organisiert. 23 Klubmannschaften nahmen teil, darunter der Titelverteidiger und aktuelle italienische Pokalsieger AC Florenz, weitere 19 amtierende Pokalsieger und drei unterlegene Pokalfinalisten (Leicester City, Spartak Warna und Dynamo Žilina). Ungarn entsendete mit dem Újpesti Dózsa SC erneut den Vizemeister, da es einen landesweiten Pokalwettbewerb erst wieder ab 1964 gab.

Europapokal der Pokalsieger 1961/62
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Pokalsieger Spanien 1945 Atlético Madrid (1. Titel)
Beginn 7. September 1961
Finale 5. September 1962
Finalstadion Neckarstadion, Stuttgart
Mannschaften 23
Spiele 44
Tore 171  (ø 3,89 pro Spiel)
Torschützenkönig Ungarn 1957 János Göröcs (8)
Europapokal der Pokalsieger 1960/61

Aus Deutschland waren der DFB-Pokalsieger Werder Bremen, aus der DDR der FDGB-Pokalsieger SC Motor Jena, aus Österreich der ÖFB-Cupsieger SK Rapid Wien und aus der Schweiz der FC La Chaux-de-Fonds am Start.

Da das erste Finalspiel am 10. Mai 1962 im Hampden Park von Glasgow 1:1 endete und durch die bevorstehende Weltmeisterschaft keine Möglichkeit für ein zeitnahes Wiederholungsspiel bestand, wurde der Sieger erst vier Monate später bestimmt. Im Stuttgarter Neckarstadion setzte sich Atlético Madrid am 5. September gegen den Titelverteidiger AC Florenz mit 3:0 durch.

Modus Bearbeiten

Die Teilnehmer spielten wie im Vorjahr im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen den Sieger aus. Bei Torgleichstand nach Verlängerung im Rückspiel wäre es zu einem Entscheidungsspiel auf neutralem Platz gekommen. Die Auswärtstorregel galt noch nicht. Das Finale wurde ab dieser Saison in einem Spiel auf neutralem Platz entschieden. Allerdings wurde hier bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung ein Wiederholungsspiel angesetzt, da ein Elfmeterschießen noch nicht vorgesehen war.

1. Runde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden vom 7. September bis 16. Oktober, die Rückspiele vom 27. September bis 18. Oktober 1961 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
FC La Chaux-de-Fonds  Schweiz  6:7 Portugal  Leixões SC 6:2 0:5
Dunfermline Athletic  Schottland  8:1 Irland  St Patrick’s Athletic 4:1 4:0
Rapid Wien  Osterreich  5:2 Bulgarien 1948  Spartak Warna 0:0 5:2
Glenavon FC  Nordirland  2:7 England  Leicester City 1:4 1:3
UA Sedan-Torcy  Frankreich  3:7 Spanien 1945  Atlético Madrid 2:3 1:4
FC Floriana  Malta 1943  04:15 Ungarn 1957  Újpesti Dózsa SC 2:5 02:10
Swansea Town  Wales  3:7 Deutschland Demokratische Republik 1949  SC Motor Jena 2:21 1:5
1 
Das Hinspiel fand in Linz statt, da den Jenaer Spielern infolge der Düsseldorfer Beschlüsse die Einreise verwehrt wurde

2. Runde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden vom 25. Oktober bis 17. Dezember, die Rückspiele vom 1. November bis 19. Dezember 1961 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
AC Florenz  Italien  9:3 Osterreich  Rapid Wien 3:1 6:2
Werder Bremen  Deutschland Bundesrepublik  5:2 Danemark  Aarhus GF 2:0 3:2
Dunfermline Athletic  Schottland  5:2 Jugoslawien  Vardar Skopje 5:0 0:2
Leicester City  England  1:3 Spanien 1945  Atlético Madrid 1:1 0:2
Ajax Amsterdam  Niederlande  3:4 Ungarn 1957  Újpesti Dózsa SC 2:1 1:3
Olympiakos Piräus  Königreich Griechenland  2:4 Tschechoslowakei  Dynamo Žilina 2:3 0:1
Leixões SC  Portugal  2:1 Rumänien 1952  FC Progresul Bukarest 1:1 1:0
SC Motor Jena  Deutschland Demokratische Republik 1949  9:2 Luxemburg  Alliance Düdelingen 7:0 2:21
1 
Da den Jenaern infolge der Düsseldorfer Beschlüsse die Einreise nach Luxemburg verwehrt wurde, legte die UEFA letztlich fest, dass auch das Rückspiel in der DDR stattfinden sollte, da sich Düdelingen außer Stande sah, ein Spiel auf neutralem Boden zu finanzieren. Das Rückspiel fand am 19. Dezember 1961 in Erfurt statt.

Viertelfinale Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 17. Januar und 13./21./22. Februar, die Rückspiele am 28./20./27. und 25. Februar 1962 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Werder Bremen  Deutschland Bundesrepublik  2:4 Spanien 1945  Atlético Madrid 1:1 1:3
Újpesti Dózsa SC  Ungarn 1957  5:3 Schottland  Dunfermline Athletic 4:3 1:0
Dynamo Žilina  Tschechoslowakei  3:4 Italien  AC Florenz 3:2 0:2
SC Motor Jena  Deutschland Demokratische Republik 1949  4:2 Portugal  Leixões SC 1:1 3:11
1 
Da den Jenaern infolge der Düsseldorfer Beschlüsse die Einreise nach Portugal verwehrt wurde, schlug Leixões SC vor, auch das Rückspiel in der DDR auszutragen. Das Rückspiel fand bereits am 25. Februar 1962 in Gera statt.

Halbfinale Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 21./28. März, die Rückspiele am 11. April 1962 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
AC Florenz  Italien  3:0 Ungarn 1957  Újpesti Dózsa SC 2:0 1:0
SC Motor Jena  Deutschland Demokratische Republik 1949  0:5 Spanien 1945  Atlético Madrid 0:1 0:41
1 
Da den Jenaern infolge der Düsseldorfer Beschlüsse die Einreise nach Spanien verwehrt wurde, entschied die UEFA, das Rückspiel im schwedischen Malmö auszutragen. Das Spiel fand am 11. April 1962 vor 6.000 Zuschauern statt.

Finale Bearbeiten

Atlético Madrid AC Florenz
 
10. Mai 1962 in Glasgow (Hampden Park)
Ergebnis: 1:1 n. V. (1:1, 1:1)
Zuschauer: 27.000
Schiedsrichter: Tiny Wharton (Schottland  Schottland)
 


Edgardo MadinabeytiaFeliciano Rivilla, Isacio Calleja, RamiroChuzo, Jesús GlaríaMiguel Jones, Adelardo Rodríguez, Jorge Mendonça, Joaquín Peiró, Enrique Collar (C) 
Cheftrainer: José Villalonga
Giuliano SartiAlberto Orzan (C) , Sergio CastellettiAmilcaro Ferretti, Piero Gonfiantini, Claudio RimbaldoKurt Hamrin, Can Bartu, Aurelio Milani, Lucio Dell’Angelo, Gianfranco Petris
Cheftrainer: Nándor Hidegkuti (Ungarn 1957  Ungarn)
  1:0 Joaquín Peiró (11.)
  1:1 Kurt Hamrin (27.)

Wiederholungsspiel Bearbeiten

Atlético Madrid AC Florenz
 
5. September 1962 in Stuttgart (Neckarstadion)
Ergebnis: 3:0 (2:0)
Zuschauer: 38.000
Schiedsrichter: Kurt Tschenscher (Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland)
 


Edgardo MadinabeytiaFeliciano Rivilla, Isacio Calleja, RamiroJorge Griffa, Jesús GlaríaMiguel Jones, Adelardo Rodríguez, Jorge Mendonça, Joaquín Peiró, Enrique Collar (C) 
Cheftrainer: José Villalonga
Enrico AlbertosiVincenzo Robotti, Sergio CastellettiAlberto Orzan (C) , Saul Malatrasi, Rino MarchesiKurt Hamrin, Amilcaro Ferretti, Aurelio Milani, Lucio Dell’Angelo, Gianfranco Petris
Cheftrainer: Nándor Hidegkuti (Ungarn 1957  Ungarn)
  1:0 Miguel Jones (8.)
  2:0 Jorge Mendonça (27.)
  3:0 Joaquín Peiró (59.)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten