Essex Junction

Gemeinde im US-Bundesstaat Vermont

Essex Junction[1] ist ein Village in der Town Essex im Chittenden County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 10.590 Einwohnern (laut Volkszählung des Jahres 2020). Teile des Ortes, besonders die Mainstreet vom Bahnhof in die Innenstadt, sind im National Register of Historic Places aufgeführt.

Essex Junction

„The Vermonter“ am Bahnhof von Essex Junction
Lage in Vermont
Essex Junction (Vermont)
Essex Junction (Vermont)
Essex Junction
Basisdaten
Gründung: 15. November 1892
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Chittenden County
Koordinaten: 44° 29′ N, 73° 7′ WKoordinaten: 44° 29′ N, 73° 7′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 10.590 (Stand: 2020)
Haushalte: 4.513 (Stand: 2020)
Fläche: 12,6 km² (ca. 5 mi²)
davon 12,3 km² (ca. 5 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 861 Einwohner je km²
Höhe: 105 m
Postleitzahlen: 05451 bis 05453
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-24400
GNIS-ID: 1457378
Website: www.essexjunction.org

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Essex Junction liegt im Südwesten des Chittenden Countys, in den Green Mountains. Der Winooski River trennt das Village von South Burlington und Willston. Im Norden befindet sich die Town Essex.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[2]

Klima Bearbeiten

Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: www.weatherbase.com
Essex Junction, Vermont
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −3,0 −2,0 3,0 11,0 18,0 23,0 26,0 25,0 20,0 13,0 6,0 0,0 11,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −12,0 −12,0 −5,0 0,0 7,0 12,0 15,0 14,0 10,0 4,0 −1,0 −8,0 2,1
Niederschlag (mm) 48 41 54 61 77 87 98 90 87 79 69 51 Σ 842
Sonnenstunden (h/d) 9,8 11,0 12,5 14,0 15,4 16,1 15,7 14,5 13,0 11,4 10,1 9,5 12,8
Regentage (d) 14,8 11,7 12,2 13,1 15,0 14,4 13,7 13,3 12,1 14,2 13,8 15,2 Σ 163,5
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Die mittlere Durchschnittstemperatur in Essex Junction liegt zwischen −7 °C im Januar und 21 °C im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 8 Grad kühler.

Geschichte Bearbeiten

 
Nördliche Main Street
Gelistet im National Register of Historic Places

Es entstand als eine der Kernsiedlungen in der Gemeinde Essex und war zunächst als „Hubes Falls“, ab 1850 unter dem Namen „Painesville“ (nach dem Gouverneur Charles Paine) bekannt. Zu Beginn der 1850er Jahre wurden mehrere Bahnlinien durch Vermont gebaut. Die Bahnstrecke Windsor–Burlington war bereits 1849 fertiggestellt und ab 1851 zweigte in Painesville eine Strecke nach Rouses Point ab. 1877 wurde noch die Bahnstrecke Burlington–Cambridge Junction eröffnet, die ebenfalls diesen Knotenpunkt berührte. Die Schaffner der verschiedenen Linien riefen die Station als „Essex Junction“ („Knotenpunkt Essex“) aus, um die Fahrgäste auf die Umsteigemöglichkeiten hinzuweisen. Nach dem finanziellen Zusammenbruch Paines, der Betreiber einer dieser Bahnlinien war, wurde beim Neubau des Stationsgebäudes durch die neuen Besitzer dessen Name aus dem Bahnhofsschild entfernt und stattdessen „Essex Junction“ gewählt. Unter diesem Namen wurde auch der Ort bei den Reisenden bekannt. Bei der Ausrufung des Ortes als finanziell eigenverantwortliche Gemeinde (village) am 15. Oktober 1892 durch die Generalversammlung des Staates Vermont wurde er zum offiziellen Namen der Ortschaft bestimmt.

Mit der Verlegung einer 1913 gegründeten mehrtägigen Messe, der „Champlain Valley Exposition“, von Essex Center nach Essex Junction im Jahr 1922 wurde Essex Junction Teil des wirtschaftlichen Ballungsraums Burlington. Die Messe entwickelte sich zu einer zentralen Veranstaltung Vermonts, die bis heute existiert. Als 1953 im benachbarten Winooski, ebenfalls Teil des Ballungsraumes, bei der Schließung von Wollkämmereien rund 1.000 Arbeitsplätze verloren gingen, gründeten die betroffenen Ortschaften, darunter auch Essex Junction, eine gemeinsame Marketinggesellschaft, die für die Ansiedlung neuer Industrien im Ballungsraum sorgen sollte. Als Erfolg dieser Bestrebungen errichtete IBM ein Halbleiterwerk bei Essex Junction, das bis heute Mikrochips produziert und mit etwa 6.500 Arbeitsplätzen den größten Arbeitgeber Vermonts darstellt.

Seit den 1950er Jahren sind Bestrebungen zwischen Essex Junction und dem Umland erkennbar, die verwaltungstechnische Teilung der Samtgemeinde und ihres wirtschaftlichen Zentrums wieder aufzuheben. Dafür sind zeitgleiche positive Volksabstimmungen in beiden Verwaltungsbereichen notwendig. Eine erste derartige Abstimmung wurde 1958 ohne einheitliches Ergebnis durchgeführt. Seither wurden mehrere Abstimmungen veranlasst, die aber stets von einer der beiden Seiten abgelehnt wurden. Erst die Befragung vom 7. November 2006 erbrachte eine beidseitige Zustimmung für eine Zusammenlegung. Ein erfolgreiches Bürgerbegehren der Befürworter der Eigenständigkeit, das am 6. Dezember 2006 abgeschlossen wurde, erzwang einen erneuten Wahlgang, der am 23. Januar 2007 durchgeführt wurde, ergab wiederum eine Mehrheit für die Gegner der Verschmelzung, die daraufhin gekippt wurde. Im Juni 2011 stehen lediglich die Polizeibehörde und die Highschool unter einer gemeinsamen Verwaltung. Andere wichtige Einrichtungen wie die Feuerwehr, die Bibliothek und die Verwaltungen anderer Schulformen sind nach wie vor getrennt.

Religion Bearbeiten

Im Ort existieren zwei methodistische Gemeinden und eine Niederlassung der United Church of Christ.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 1.141 1.245 1.410 1.621 1.901 2.741 5.340 6.511 7.033 8.396
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 8.591 9.271 10.590

Volkszählungsergebnisse[3] Essex Junction, Vermont

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Der Ort ist auch heute, nach dem weitgehenden Niedergang der Eisenbahnen, ein wichtiger Schienenknoten für Vermont mit regelmäßigem Personenverkehr der Central Vermont Railroad und Vermont Railway; ebenso hält hier der Amtrak-Expresszug „The Vermonter“ auf seinem Weg von St. Albans nach Washington, D.C. Auch die übrigen Verkehrsanbindungen sind gut: Der Interstate 89 verläuft wenige Kilometer südlich der Stadt. Der Burlington International Airport liegt etwa vier Kilometer südwestlich des Ortes.

Bildung Bearbeiten

Essex gehört mit Westford zur Chittenden Central Supervisory Union.[4] In Essex gibt es zwei Schulbezirke, den Essex Town School District[5] und den Essex Junction School District.[6]

Der Essex Junction School District gehört zur Chittenden County Supervisory Union und umfasst die Essex High School, Summit Street School, Fleming School, Albert D. Lawton School, Hiawatha School, und das Center for Technology, Essex and Westford School.[6]

Die Essex Free Library gehört zur Town Essex und befindet sich an der Browns River Road.[7] In Essex Junction befindet sich die Brownell Library. Sie wurde im Jahr 1897 gegründet. Durch eine Spende des Geschäftsmanns Samul Brownell konnte in den 1920er Jahren ein neues Gebäude errichtet werden.[8]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

  • Brian Wood (* 1972), Comicautor, -zeichner und Grafikdesigner

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. Band III, p 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Abby Maria Hemenway: The Vermont historical Gazetteer, Band 1. Burlington 1867, S. 778 ff.
  • Francis Smith Eastman: A History of Vermont, from its first settlement to the present time. Holbrook and Fessenden, Brattleboro' 1828 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Essex Junction, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Essex Junction. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch)., abgerufen am 19. April 2012
  2. Koordinaten der Orte der Census-Behörde 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.census.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Einwohnerzahl 1910–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  4. Central Supervisory Union@1@2Vorlage:Toter Link/www.ccsuvt.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 9. Juni 2017
  5. Schulen in Essex Town School District, abgerufen am 3. Juni 2017
  6. a b Schulen in Essex Junction School District, abgerufen am 3. Juni 2017
  7. Essex Free Library (Memento des Originals vom 13. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.essex.org, abgerufen am 3. Juni 2017
  8. Brownell Library, abgerufen am 3. Juni 2017.