Erzurumspor

türkischer Fußballverein

Erzurumspor Kulübü bzw. kurz Erzurumspor war ein türkischer Fußballverein aus der osttürkischen Stadt Erzurum. Der Verein spielte in den 1990er und 2000er Jahren insgesamt drei Spielzeiten in der Süper Lig und befindet sich in deren Ewigen Tabelle auf dem 55. Platz.[1] Seine Vereinsfarben waren Blau-Weiß. Das Stadion des Clubs hieß ab 2010 Kâzım-Karabekir-Stadion und wurde 2010 auf eine Kapazität von 28.800 Zuschauern erweitert.

Erzurumspor
Logo
Basisdaten
Name Erzurumspor Spor Kulübü
Sitz Erzurum, Türkei
Gründung 1968
Auflösung 2015
Farben blau-weiß
Website erzurumspor.net
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Kâzım-Karabekir-Stadion
Plätze 28.800
Liga Süper Lig
2011/12 18. Platz (Abstieg)
Heim
Auswärts

Geschichte Bearbeiten

Vereinsgründung Bearbeiten

Der Verein wurde 1968 gegründet. Ein Jahr später nahm der Verein an der neu eingeführten dritthöchsten Spielklasse im türkischen Profifußball, der Türkiye 3. Futbol Ligi, teil.

Aufstieg in die höchste türkische Spielklasse Bearbeiten

Nachdem der Verein seit seiner Gründung abwechselnd in der zweithöchsten und dritthöchsten türkischen Liga, TFF 1. Lig bzw. TFF 2. Lig, tätig war, gelang dem Verein in der Zweitligasaison 1997/98 die erste Zweitligameisterschaft der Vereinsgeschichte. Durch diese Meisterschaft stieg der Verein das erste Mal in seiner Vereinshistorie in die höchste türkische Spielklasse, in die Süper Lig, auf. Hier spielte man drei Spielzeiten lang, wobei der Verein immer gegen den Abstieg kämpfte. Nachdem in den ersten zwei Erstligaspielzeiten der Klassenerhalt erreicht wurde, beendete der Verein Erstligaspielzeit 2000/01 als Vorletzter und stieg wieder in die TFF 1. Lig ab.

Freier Fall und Vereinsschließung Bearbeiten

Ab Mitte der 2000er Jahre hatte der Verein mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen. In die Drittligasaison 2008/09 startete der Verein mit dem Vereinspräsident Cevdet Tamgaç. Dieser trat in der Winterpause von seinem Amt zurück, weil er die Situation des Vereins als ausweglos bewertete. Als Tamgaç' Nachfolger wurde Coşkun Aslan gewählt. Unter diesem Präsidenten musste der Verein aufgrund Liquiditätsproblemen die meisten Spieler zu anderen Vereinen ziehen lassen. So wurde die Rückrunde mit lediglich 18 Spielern bestritten, wobei die meisten dieser Spieler aus der Reserve- und Nachwuchsmannschaft geholt wurden. Mit dieser Kader erreichte die Mannschaft durch ein 1:1-Unentschieden auswärts gegen 1461 Trabzon am letzten Spieltag noch den Klassenerhalt.[2]

Nach diesem kleinen Zwischenerfolg verschlechterte sich die Situation in der nächsten Saison weiter. So konnte die Mannschaft die Anreise für das Auswärtsspiel vom 4. Spieltag gegen Kırşehirspor nicht antreten. Der Schiedsrichter dieser Begegnungen entschied laut Regelwerk und sagte die Partie ab. Kırşehirspor wurde automatisch mit 0:3 als Sieger notiert. Den restlichen Teil der Hinrunde nahm der Verein trotz großer finanzieller Probleme am Ligabetrieb teil und belegte mit zwei Punkten weit abgeschlagen den letzten Tabellenplatz. Von den aus fünf Unentschieden gewonnen fünf Punkten wurden drei Punkte vom nationalen Fußballverband abgezogen. Zur ersten Begegnung der Rückrunde, diesmal zu Hause gegen Kızılcahamamspor, konnte der Verein ebenfalls keine Mannschaft aufstellen und verlor wieder per Regelwerk mit 0:3. Am 31. März 2010 wurde das Auswärtsspiel gegen Karsspor ebenfalls nicht angetreten. So entschied wenig später das Disziplinarkomitee (PFDK) des nationalen Fußballverbandes, den Verein mit sofortiger Wirkung in die TFF 3. Lig zwangsabsteigen zu lassen. Alle restlichen Begegnungen des Vereins wurden abgesagt und mit einer 0:3-Niederlage vorentschieden.[3]

Für die Viertligasaison 2010/11 erhielt der Klub wegen finanzieller Probleme vom nationalen Fußballverband keine Lizenz. Daraufhin wurden in einer Vereinsversammlung das Auflösen einiger Branchen beschlossen.[4] Nachdem die Mannschaft in den ersten zwei Spieltage der Saison nicht angetreten war, entschied wenig später das Disziplinarkomitee (PFDK) des nationalen Fußballverbandes, den Verein mit sofortiger Wirkung in die Bölgesel Amatör Ligi zwangsabsteigen zu lassen.[5] Noch im gleichen Jahr wurde der Verein endgültig aufgelöst.[6]

Erfolge Bearbeiten

Ligazugehörigkeit Bearbeiten

  • 1. Liga: 1998–2001
  • 2. Liga: 1973–1974, 2001–2003
  • 3. Liga: 1969–1973, 1974–1979, 2003–2010
  • 4. Liga: 2010–2011
  • Regionale Amateurliga: seit 2010

Trainer Bearbeiten

Rekordspieler Bearbeiten

Die meisten Erstligaspiele
Rang Name Einsätze Zeitraum
01. Turkei  Deutschland  Ömer Erdoğan 89 1998–2001
02. Turkei  Zafer Demir 84 1998–2001
03. Turkei  Osterreich  Ali Yılmaz 76 1998–2001
04. Turkei  Kürşat Karakaş 73 1998–2001
05. Turkei  Soner Neliker 72 1998–2001
06. Turkei  Muzaffer Bilazer 56 1998–2000
07. Turkei  Alparslan Tice 54 1998–2000
08. Turkei  Ali Salcı 46 1998–2000
09. Turkei  Coşkun Birdal 45 1998–2000
10. Turkei  Mutlu Dervişoğlu 44 1998–2000
Stand: 26. März 2016
Die meisten Erstligatore
Rang Name Tor Einsätze Tor/Spiel
01. Turkei  Coşkun Birdal 21 45 0,47
02. Deutschland  Alexander Löbe 13 30 0,43
03. Turkei  Mutlu Dervişoğlu 12 44 0,27
04. Turkei  Muzaffer Bilazer 10 30 0,33
05. Turkei  Osterreich  Ali Yılmaz 8 76 0,11
06. Serbien  Saša Kovačević 7 25 0,28
07. Marokko  Mohamed El Badraoui 5 13 0,38
08. Turkei  Alparslan Tice 4 54 0,07
Turkei  Zafer Demir 4 84 0,05
Turkei  Deutschland  Ömer Erdoğan 4 89 0,04
Stand: 26. März 2016

Bekannte ehemalige Spieler Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stand: Saisonstart 2014/15
  2. mackolik.com: "Erzurumspor'da Ligde Kalma Sevinci" (abgerufen am 26. Februar 2014)
  3. mackolik.com: "Erzurumspor Küme Düşürüldü!" (abgerufen am 26. Februar 2016)
  4. joganita.net: "Kar Fırtınası: Erzurumspor" (Memento des Originals vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/joganita.net (abgerufen am 26. Februar 2016)
  5. mackolik.com: "PFDK Ceza Yağdırdı" (abgerufen am 26. Februar 2016)
  6. erzurumgazetesi.com.tr: "44 yıllık Rüya ve Erzurumspor…" (Memento des Originals vom 26. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erzurumgazetesi.com.tr (abgerufen am 26. Februar 2016)