Englische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)

englische Fußballnationalmannschaft (U-21) Männer
England
Spitzname(n) Young Lions (junge Löwen)
Verband The Football Association
Konföderation UEFA
Cheftrainer Lee Carsley
Co-Trainer Ashley Cole
Joleon Lescott
Rekordtorschütze Eddie Nketiah (16)
Rekordspieler James Milner (46)
FIFA-Code ENG
Heim
Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
England 0:0 Wales
(Wolverhampton, England; 15. Dezember 1976)
Höchster Sieg
England 9:0 San Marino
(Shrewsbury, England; 19. November 2013)
Höchste Niederlage
Deutschland 4:0 England
(Malmö, Schweden; 29. Juni 2009)
Erfolge bei Turnieren
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 17 (Erste: 1978)
Beste Ergebnisse Europameister 1982, 1984, 2023
(Stand: 9. April 2024)

Die englische U-21-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft englischer Fußballspieler. Sie untersteht der The Football Association, dem englischen Fußballverband, und repräsentiert ihn auf der U-21-Ebene, in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA. Spielberechtigt sind Spieler, die ihr 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei Turnieren ist das Alter beim ersten Qualifikationsspiel maßgeblich.

Geschichte Bearbeiten

Die englische U21 wurde 1976 gegründet. Grund dafür waren die Neuordnung und Regelung der UEFA in diesem Jahr, die die Altersbegrenzung von 23 auf 21 herabsenkte. Zuvor gab es bereits eine U23, in der die Ursprünge der heutigen U-21-Auswahl liegen.

Ihr erstes Spiel absolvierte die Auswahl am 15. Dezember 1976 gegen den Nachbarn aus Wales. Im Molineux Stadium von Wolverhampton trennte man sich 0:0-Unentschieden.

Für die Europameisterschaft 2002 in der Schweiz konnte sich die englische Mannschaft qualifizieren. Allerdings schied sie bereits nach der Vorrunde vom Turnier aus. Nachdem im ersten Spiel Gastgeber Schweiz durch Tore von Jermain Defoe und Peter Crouch 2:1 geschlagen wurde, wurden die Partien gegen Italien und Portugal mit 1:2 bzw. 1:3 verloren. Somit verpasste die Mannschaft als letzter der Gruppe A das Viertelfinale.

Für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2006 wurde England mit Deutschland, Österreich, Polen, Wales und Aserbaidschan in die Gruppe 6 gelost. Sechs Siegen standen drei Unentschieden und eine Niederlage gegenüber. Außerdem wurde ein Torverhältnis von 21:7 erspielt. Nach zehn Spielen reichte diese Bilanz für den 2. Platz. Als einer der besten Zweitplatzierten zog die Mannschaft trotzdem in die Play-off-Runde ein. Gegen den Tabellenersten aus Deutschland endeten beide Partien mit einem Remis. Die einzige Niederlage gab es gegen Österreich am vorletzten Spieltag durch ein 1:2 auf heimischen Boden. Im Relegationsspiel kam es zum Treffen mit Frankreich. Nachdem das Hinspiel 1:1 endete, verloren die Inselfußball den zweiten Vergleich mit 1:2.

Da nach der EM 2006 bereits 2007 die nächste Europameisterschaft stattfinden sollte, wurde diese Qualifikation in einem Schnellverfahren ausgespielt. Angefangen mit einer Vorrunde, über eine kurze Gruppenphase mit drei Mannschaften und den Play-off-Spielen. England brauchte erst in der Gruppenphase einsteigen. In der Gruppe 8 wurde ihnen Moldawien und die Schweiz zugelost. Es fand nur ein Spiel gegen jede Mannschaft statt, so dass die Teams je einmal auswärts spielten und einmal Heimrecht hatten. In der ersten Partie enttäuschten die Engländer und kamen nicht über ein 2:2 gegen Moldawien hinaus. Da diese gegen die Schweiz verloren, war es für die Engländer Pflicht im letzten Spiel dieser Gruppe gegen die Schweiz zu gewinnen. Man setzte sich schließlich mit 3:2 durch und sicherte sich den ersten Platz. In der Relegation kam es wieder zum aufeinandertreffen mit dem DFB. Am 6. November 2006 ging der erste Vergleich durch einen Treffer von Leighton Baines an die jungen Löwen. Auch die zweite Spiel, vier Tage später, entschied die Mannschaft, durch späte Treffer von Theo Walcott, mit 2:0 für sich.

Bei der Endrunde mussten sich die Engländer in der Gruppe B mit Serbien, Italien und Tschechien messen. Mit zwei Unentschieden startete die Mannschaft eher unglücklich in den Wettbewerb. Um im Turnier verweilen zu können, musste am letzten Spieltag gegen Serbien, welches sich bereits qualifizierte, gewonnen werden. Leroy Lita und Matt Derbyshire schossen die wichtigen Tore und sicherten damit den Einzug in das Halbfinale. Dort war Gastgeber Niederlande der nächste Gegner. Nachdem Leroy Lita bereits in der 39. Minute das 1:0 für England erzielte, glich Maceo Rigters die Partie erst in der 89. Minute aus. Die Verlängerung brachte keinen Sieger, so dass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Nach 12:12 verschoss Matt Derbyshire aus Sicht der Engländer, aber auch Daniël de Ridder behielt die Nerven nicht und der Sieger musste weiter ermittelt werden. Nachdem Anton Ferdinand als dritter Schütze in Folge nicht treffen konnte, entschied Maceo Rigters die Partie zu Gunsten der Jong Oranje.

Ebenso konnte sich England für die U-21-Fußball-Europameisterschaft 2013 in Israel qualifizieren. Das Aufgebot für die EM umfasste zwar eine Reihe von Spielern aus der Premier League, allerdings wurden spielberechtigte Spieler wie Alex Oxlade-Chamberlain, Danny Welbeck und Kyle Walker aufgrund ihrer Rolle in der A-Nationalmannschaft nicht nominiert, Raheem Sterling und Callum McManaman fielen wegen Verletzungen aus.[1] Mit drei Niederlagen schied die Mannschaft bereits in der Vorrunde aus, woraufhin der Vertrag mit Trainer Stuart Pearce nicht verlängert wurde.[2] Stattdessen wurde Gareth Southgate am 22. August 2013 als neuer Trainer vorgestellt.[3]

Trivia Bearbeiten

Die Rekordzuschauerzahl, vor der die U21-Auswahl bisher spielte, wurde am 24. März 2007 gesetzt. Damals war Italiens U21 als Gast im neuen Wembley-Stadion, als die Teams vor 60.000 Besuchern spielten.[4] Dies stellt auch die weltweite Rekordkulisse eines U-21-Nationalteams in der bisherigen Geschichte dar.

Teilnahme an Europameisterschaften Bearbeiten

Teilnahme bei U-21-Europameisterschaften Bearbeiten

1978 Halbfinale
1980 Halbfinale
1982 Sieger
1984 Sieger
1986 Halbfinale
1988 Halbfinale
1990 nicht qualifiziert
1992 nicht qualifiziert
1994 in Frankreich nicht qualifiziert
1996 in Spanien nicht qualifiziert
1998 in Rumänien nicht qualifiziert
2000 in der Slowakei Vorrunde
2002 in der Schweiz Vorrunde
2004 in Deutschland nicht qualifiziert
2006 in Portugal nicht qualifiziert
2007 in den Niederlanden Halbfinale
2009 in Schweden Finale
2011 in Dänemark Vorrunde
2013 in Israel Vorrunde
2015 in Tschechien Vorrunde
2017 in Polen Halbfinale
2019 in Italien & San Marino Vorrunde
2021 in Slowenien & Ungarn Vorrunde
2023 in Georgien & Rumänien Sieger

Bemerkung: Zwischen 1978 und 1992 wurde die Endrunde einer U-21-Europameisterschaft nicht in einem Land ausgetragen, sondern durch Hin- und Rückspiele in den jeweiligen teilnehmenden Nationen absolviert.

Bisherige Trainer Bearbeiten

Der bisher erfolgreichste Trainer der Young Lions war Dave Sexton, der während der Betreuung der U21 auch die Premier-League-Klubs Manchester United (1977–1981) und Coventry City (1981–1983) trainierte. 1990 gab er sein Amt in die Hände von Lawrie McMenemy weiter, kehrte aber nochmals für drei Jahre als Trainer der Junioren zurück. Sein zweiter Nachfolger wurde Peter Taylor. Obwohl es die Mannschaft zu keinem Titel schaffte, erreichte er mit ihr eine beachtliche Bilanz. Für eine kurze Zeit wurde das Team von Peter Reid betreut, der sein Amt aber nach nicht mal einem Jahr an Howard Wilkinson weitergab. Dieser schaffte nur vier Siege in zehn Pflichtspielen und musste darauf hin seinen Platz für David Platt räumen. Platt hatte nur wenige Erfolge und wurde nochmals durch Tayler abgelöst. Da dieser damals auch in Verbindung zu Crystal Palace stand und auch für diesen arbeitete, entschied Steve McClaren, der damalige A-Nationaltrainer, ihn gegen einen Vollzeittrainer auszutauschen. Am 1. Februar 2007 wurde Stuart Pearce als Cheftrainer vorgestellt, obwohl auch er nur Teilzeit für die U21 arbeitete, da er noch bei Manchester City angestellt war. Ihm zur Seite wurde Nigel Pearson, Co-Trainer von Newcastle United, gestellt. Am 14. Mai 2007 wurde Pearce als Teammanager von Manchester City entlassen. Zwei Monate später, am 19. Juli, wurde er zum Vollzeit-Cheftrainer der Junioren-Auswahl ernannt. Diese leitete er sechs Jahre lang und wurde anschließend von Gareth Southgate beerbt, der zuletzt 2009 den FC Middlesbrough trainierte.

Rekordspieler Bearbeiten

Meiste Länderspiele Bearbeiten

Platz Spieler Damaliger Verein/Vereine U21-Spiele
1 James Milner Leeds United, Newcastle United, Aston Villa 46
2 Tom Huddlestone
Fabrice Muamba
Derby County, Tottenham Hotspur
Birmingham City, Bolton Wanderers
33
33
4 Michael Mancienne FC Chelsea, Hamburger SV 30
5 Scott Carson
Steven Taylor
Danny Rose
Leeds United, Liverpool
Newcastle United
Tottenham Hotspur
29
8 Jamie Carragher
Gareth Barry
Jordan Henderson
Jack Butland
FC Liverpool
Aston Villa
FC Sunderland, FC Liverpool
Birmingham City, Stoke City
27

Meiste Länderspieltore Bearbeiten

Platz Spieler Damaliger Verein/Vereine U21-Tore
1 Alan Shearer
Francis Jeffers
FC Southampton
FC Everton, FC Arsenal
13
3 Saido Berahino West Bromwich Albion 10
4 Frank Lampard
Darren Bent
James Milner
West Ham United
Ipswich Town, Charlton Athletic
Leeds United, Newcastle United, Aston Villa
9
7 Harry Kane
Mark Hateley
Carl Cort
Tottenham Hotspur
Coventry City, FC Portsmouth
FC Wimbledon
8
10 Mark Robins
Shola Ameobi
Jermain Defoe
Manchester United
Newcastle United
West Ham United
7

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stuart Pearce and England face tough job at Uefa Under-21 Championship, Artikel des Observer vom 1. Juni 2013
  2. fifa.com: U-21-Trainer Pearce muss den Hut nehmen (Memento des Originals vom 28. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  3. „Gareth Southgate named England Under-21 boss“ (BBC Sport)
  4. „Pazzini eröffnet in Wembley“ (kicker.de)