Eliminator ist das achte Album der amerikanischen Bluesrock-Band ZZ Top. Es erschien im März 1983 bei Warner Bros. Records. Das Album ist das bislang kommerziell erfolgreichste Album der Band, es erhielt 1996 in den USA Zehnfach-Platin („Diamond Award“) für 10 Millionen verkaufte Einheiten.[3] Das Musikmagazin Rolling Stone führt es auf Platz 398 seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten.[4] Das Gitarrensolo zu Sharp Dressed Man wurde von der Musikzeitschrift Guitar World 2008 auf Platz 43 der Besten Gitarrensoli gewählt.[5] Für die Songs Legs und Sharp Dressed Man wurden ZZ Top 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[6]

Eliminator
Studioalbum von ZZ Top

Veröffent-
lichung(en)

23. März 1983

Label(s) Warner Bros.

Genre(s)

Bluesrock, Hardrock

Titel (Anzahl)

11

Länge

44:28

Besetzung

Produktion

Bill Ham

Studio(s)

Ardent Studios

Chronologie
El Loco
1981
Eliminator Afterburner
1985
Singleauskopplungen
April 1983 Gimme All Your Lovin’
Mai 1983 Got Me Under Pressure
Juli 1983 Sharp Dressed Man
Dez. 1983 TV Dinners
Mai 1984 Legs
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Eliminator
  DE 25 02.05.1983 (44 Wo.)
  CH 11 06.11.1983 (20 Wo.)
  UK 3 30.04.1983 (137 Wo.)
  US 9 23.04.1983 (183 Wo.)
Singles[1][2]
Gimme All Your Lovin’
  UK 10 27.08.1983 (21 Wo.)
  US 37 02.04.1983 (12 Wo.)
Sharp Dressed Man
  UK 22 26.11.1983 (14 Wo.)
  US 56 23.07.1983 (9 Wo.)
TV Dinners
  UK 67 31.03.1984 (3 Wo.)
Legs
  UK 16 23.02.1985 (7 Wo.)
  US 8 19.05.1984 (19 Wo.)

Aufnahmen Bearbeiten

Anders als bei den Aufnahmen zu vorhergehenden Alben fanden die Studioaufenthalte nicht während einer laufenden Tournee statt. Die Band begab sich 1982 in ihre „zweite Heimat“[7] Memphis, Tennessee, um in den Ardent Studios einige Aufnahmen zu machen, die erst später zu den Eliminator Sessions wurden. Neben diesen Studioaufnahmen nutzte die Band die freie Zeit, um Ideen für ihre Stücke zu sammeln. So entstand TV Dinners beim Besuch des Green Parrot, eines Nachtclubs in Memphis. Die Melodie war bereits fertig, das Lied hatte jedoch weder einen Namen noch einen Text, als die Band auf dem Overall einer Besucherin diese Phrase las. Sie wussten zwar nicht, was die Worte bedeuten, fanden sie aber interessant und entschieden, das Lied so zu nennen.[7] Die Idee zu Legs (deutsch: „Beine“) beruht auf einem Erlebnis von Billy Gibbons. Als er eine attraktive Frau auf der anderen Straßenseite erblickte, wendete er sein Auto, um sie anzusprechen. In der Zwischenzeit hatte sie allerdings die Straßenseite gewechselt, weshalb Billy Gibbons sagte: „Sie hat Beine, und sie weiß sie einzusetzen.“[7] Während der Zeit in Memphis nahm die Band an einem Fitnessprogramm teil, Neil Cordell vom Peabody Hotel Health Club trainierte jeden Morgen zwei Stunden mit den Musikern, bevor sie ins Studio gingen.[8]

Musikalisch zeigte die Band sich unter dem Eindruck des Punkrock, den sie in London kennengelernt hatte.[7] Beeinflusst vom kreativen Ideenreichtum englischer Synthie-Pop-Bands schien den Musikern außerdem der Einsatz von Synthesizern eine interessante Möglichkeit.[9] Nach Meinung von Billy Gibbons war der Synthesizeranteil an der Musik noch recht sparsam, verglichen mit Bands wie Van Halen und deren Lied Jump. Rückblickend sei diese Mischung das Erfolgsrezept für das Album gewesen.[9]

Hot Rod „Eliminator Car“ Bearbeiten

 
„Eliminator Car“

Auf dem Plattencover ist ein Hot Rod in der Frontansicht abgebildet. Das Original dieses „Eliminator Car“ genannten Fahrzeuges baute Don Thelan 1983 im Auftrag von Billy Gibbons auf der Basis eines 1933er Ford-Coupés, der es als Symbol für das nächste Album einsetzen wollte. Das geflammte Bandlogo stammte von Kenny Youngblood. Seitdem gehört das Auto zu den nicht für den Straßenverkehr gedachten Hot Rods, die am meisten im Fernsehen gezeigt wurden.[10] Da ZZ Top das Originalfahrzeug mit auf Tournee nahm, wurde es stark beansprucht, weshalb Billy Gibbons Chuck Lombardo von California Street Rods beauftragte, eine Kopie zu bauen. Obwohl die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestand, unterschied sich die Kopie äußerlich nicht vom Original. Billy Gibbons nutzte die Kopie auch als Straßenfahrzeug.[10]

Titelliste Bearbeiten

  1. Gimme All Your Lovin’ – 4:03
  2. Got Me Under Pressure – 4:02
  3. Sharp Dressed Man – 4:18
  4. I Need You Tonight – 6:16
  5. I Got the Six – 2:54
  6. Legs – 4:31
  7. Thug – 4:19
  8. TV Dinners – 3:50
  9. Dirty Dog – 4:06
  10. If I Could Only Flag Her Down – 3:39
  11. Bad Girl – 3:16

Alle Titel wurden von Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard geschrieben.

Rezeption Bearbeiten

In einem zeitgenössischen Review im Rolling Stone meint der Rezensent, dass das Album die typische Geschichte eines Mannes erzählt, der sich ins Nachtleben von Houston stürzt, um eine Frau für eine Nacht zu finden. Er hat vernünftig gegessen (TV Dinners), trägt die richtige Kleidung (Sharp Dressed Man) und besitzt das richtige Auto und die richtige Einstellung (Gimme All Your Lovin). Am nächsten Morgen stellt er fest, dass alles zu schnell ging (Bad Girl) und gibt ihr wenig schmeichelhafte Namen (Dirty Dog).[11] Stephen Thomas Erlewine hebt das Hitpotenzial des Albums hervor, Gimme All Your Lovin‘,Sharp Dressed Man und Legs seien die großartigsten Singles seit Tres Hombres gewesen. Allein schon wegen der Lieder zähle das Album zu den drei besten von ZZ Top, aber der Einsatz der Synthesizer und Sequenzer habe genau den Zeitgeist getroffen und Eliminator damit zum Verkaufserfolg gemacht. Allerdings weist Erlewine darauf hin, dass die alten Fans aus den Bluesrock-Zeiten das Album sicher nicht uneingeschränkt gemocht haben. Frank Albrecht von Rock Hard bezeichnete das Album als „mit Hits vollgepackt[e] … arschgeile Platte, bei deren Hörgenuss man schlichtweg nicht ruhig sitzen bleiben kann“; das Magazin wählte Eliminator 2007 auf Platz 271 der nach Meinung der Redaktion besten 500 Rock- bzw. Metalalben.[12]

Verkaufszahlen und Auszeichnungen Bearbeiten

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
  Australien (ARIA)   4× Platin 280.000
  Deutschland (BVMI)   3× Gold 750.000
  Finnland (IFPI)   Platin 71.121
  Frankreich (SNEP)   2× Platin 600.000
  Kanada (MC)   Diamant 1.000.000
  Neuseeland (RMNZ)   8× Platin 120.000
  Österreich (IFPI)   Gold 25.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)   Diamant 10.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)   4× Platin 1.200.000
Insgesamt   2× Gold
  22× Platin
  2× Diamant
14.086.121

Hauptartikel: ZZ Top/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Quellen Chartplatzierungen: DE1 / DE2 / CH / UK@1@2Vorlage:Toter Link/chartarchive.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. / US, abgerufen am 24. März 2010.
  2. US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  3. Certifications: ZZ Top - Eliminator. RIAA, abgerufen am 25. März 2010.
  4. 500 Greatest Albums of All Time: ZZ Top, 'Eliminator'. Rolling Stone Magazine, 25. Mai 2012, abgerufen am 16. April 2014 (englisch).
  5. 100 Greatest Guitar Solos: 43) "Sharp Dressed Man" (Billy Gibbons). Guitar World, 30. Oktober 2008, archiviert vom Original am 26. Juli 2010; abgerufen am 26. März 2010 (englisch).
  6. Prince in die Hall of Fame aufgenommen. RP Online, 16. März 2004
  7. a b c d Billy Gibbons Pt. 2: Making Eliminator, Partying in Memphis, the Stories of "“Legs” and “Under Pressure”, ZZ Top and Punk Rock, “Texas Music”, etc. Rocks Off, 6. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juni 2009; abgerufen am 26. März 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blogs.houstonpress.com
  8. Glenn O’Brien: Life at the Top. In: Spin Magazine. Februar 1986, S. 42.
  9. a b Steven Rosen: ZZ Top: From A to ZZ. Guitar World, 22. Oktober 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2010; abgerufen am 20. März 2010 (englisch).
  10. a b Bo Bertilsson: Classic Hot Rods. MotorBooks/MBI, 1999, ISBN 978-0-7603-0721-2, S. 60 f.
  11. Steve Pond: ZZ Top: Eliminator. In: Rolling Stone. 12. Mai 1983.
  12. Frank Albrecht: ZZ TOP: Eliminator. In: Rock Hard (Hrsg.): Best of Rock & Metal. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-517-9, S. 105.

Weblinks Bearbeiten