Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hamburg tabellarisch und graphisch wieder.

Wappen
Wappen

Am 31. Dezember 2022 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Hamburg nach Fortschreibung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 1.892.122 (nur Hauptwohnsitze, Fortschreibung vom Zensus 2011).[1]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  
Einwohnerentwicklung von Hamburg. Oben ab 950 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

1787 überschritt die Einwohnerzahl von Hamburg die Grenze von 100.000. Während der Hamburger Franzosenzeit, der Besatzung durch die französische Armee zwischen 1806 und 1814, sank die Bevölkerungszahl um die Hälfte. So wurden zu Beginn des Winters 1813/14 alle Bewohner, die sich nicht mindestens sechs Monate selbst versorgen konnten, darunter vor allem Arme, Alte und Schwache, aus der Stadt vertrieben. Beim Einmarsch der russischen Truppen am 30. Mai 1814 lebten noch 55.000 Menschen in Hamburg.

Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1852 rund 160.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 700.000. Um 1905 war Hamburg mit den benachbarten preußischen Städten Altona-Ottensen im Westen und Wandsbek im Osten vollständig zusammengewachsen. Diese drei Städte hatten damals zusammen über eine Million Einwohner, doch wurden sie erst 1938 mit Hamburg zu einer Kommune vereinigt.

1912 überschritt die Stadt Hamburg die Grenze von einer Million Einwohner. Bei der Volkszählung vom 5. Dezember 1917 wurde eine ortsanwesende Gesamtbevölkerung von 846.055 Personen ermittelt. Darunter waren nach Angaben der Volkswirtschaftlichen Abteilung des Kriegsernährungsamtes 32.568 Militärpersonen und 1.579 Kriegsgefangene. Zwischen 1913 und 1917 sank die Bevölkerungszahl um 18 Prozent. Schon im Dezember 1919 hatte die Stadt wieder mehr als eine Million Einwohner.

Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurden insgesamt 48 Gemeinden und zwei Gemeindeteile mit zusammen 546.396 Einwohnern (1933) und einer Fläche von 61.096,02 Hektar mit Hamburg zu einer Kommune zusammengeschlossen. Folgende Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern wurden am 1. April 1938 Teil der Stadt Hamburg (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 16. Juni 1933): Altona (241.970), Harburg-Wilhelmsburg (112.593), Wandsbek (46.255), Bergedorf (19.564), Lokstädt (17.868), Rahlstedt (14.349) und Billstedt (12.852).

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, im Mai 1939, hatte Hamburg bereits 1,712 Millionen Einwohner. Durch eine Serie schwerer Bombardierungen britischer Flugzeuge im Juli/August 1943 (Operation Gomorrha) wurden ungefähr 35.000 Einwohner getötet und rund ein Drittel aller Wohngebäude zerstört. Etwa 125.000 Hamburger wurden verletzt, 900.000 obdachlos. Nach mehreren Evakuierungen sank die Bevölkerungszahl bis 1944 unter die Millionengrenze, lag aber beim Einmarsch der britischen Truppen am 3. Mai 1945 wieder darüber. 1953 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg.

Seinen bislang höchsten Einwohnerstand mit 1.857.431 erreichte Hamburg im Jahre 1964. Auf dem Höhepunkt des Baby-Booms in der Mitte der 1960er-Jahre betrug die zusammengefasste Geburtenziffer in Hamburg etwa 1,9 (Deutschland: 2,5). Durch das hohe Durchschnittsalter, welches aus niedrigen Geburtenziffern in der Vergangenheit resultierte, und dem Geburteneinbruch der 1970er-Jahre entstand ein enormes Geburtendefizit. Die Kinderzahl pro Frau sank Anfang der 1970er-Jahre auf 1,2 und verblieb seitdem auf diesem Niveau. Das Geburtendefizit betrug in den 1970ern bis zu 6 pro 1000 Einwohnern. Zusätzlich wanderten netto etwa 3 pro 1000 Einwohnern jedes Jahr ab, die Bevölkerung Hamburgs sank somit um 0,9 % pro Jahr. Hauptsächlich das Geburtendefizit, weniger die Suburbanisierung, führte anschließend zu einem Bevölkerungsrückgang bis 1986 auf 1.571.267 Einwohner. Nach 1986 wurde die Wanderungsbilanz wieder positiv und durch Effekte in der Altersstruktur nahm das Geburtendefizit kontinuierlich ab. Die Kinderzahl pro Frau lag 2008 bei 1,25. Ende 2010 stand die Stadt mit 1.786.448 Einwohnern unter den deutschen Großstädten hinter Berlin (etwa 3,4 Millionen Einwohner) auf Platz zwei der Großstädte Deutschlands, gefolgt von München mit 1,3 Millionen Einwohnern. Zwischen 1986 und 2010 nahm die Bevölkerung Hamburgs um 13,7 Prozent (215.181 Personen) zu.

Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1826 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 950 bis 1870 Bearbeiten

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
950 500
1050 900
1200 1.500
1300 5.000
1430 16.000
1560 20.000
1600 40.000
1650 60.000
1750 75.000
1787 100.000
1800 130.000
1811 106.983
Jahr/Datum Einwohner
1814 55.000
1826 122.861
3. Dezember 1834 ¹ 130.385
3. Dezember 1837 ¹ 135.375
3. Dezember 1840 ¹ 136.956
3. Dezember 1846 ¹ 148.754
3. Dezember 1852 ¹ 161.390
3. Dezember 1855 ¹ 166.148
3. Dezember 1858 ¹ 171.696
3. Dezember 1861 ¹ 178.841
3. Dezember 1864 ¹ 175.700
3. Dezember 1867 ¹ 225.074

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1871 bis 1944 Bearbeiten

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 240.251
1. Dezember 1875 ¹ 264.675
1. Dezember 1880 ¹ 289.859
1. Dezember 1885 ¹ 305.690
1. Dezember 1890 ¹ 323.923
2. Dezember 1895 ¹ 625.552
1. Dezember 1900 ¹ 705.738
31. Dezember 1901 725.971
31. Dezember 1902 739.747
31. Dezember 1903 754.261
31. Dezember 1904 776.354
1. Dezember 1905 ¹ 802.793
31. Dezember 1906 830.578
31. Dezember 1907 856.226
31. Dezember 1908 881.874
31. Dezember 1909 907.522
Datum Einwohner
1. Dezember 1910 ¹ 931.035
31. Dezember 1911 946.236
31. Dezember 1912 1.000.903
31. Dezember 1913 1.031.480
1. Dezember 1916 ¹ 876.833
5. Dezember 1917 ¹ 846.055
8. Oktober 1919 ¹ 985.779
31. Dezember 1919 1.004.427
31. Dezember 1920 1.026.989
31. Dezember 1921 1.041.057
31. Dezember 1922 1.071.924
31. Dezember 1923 1.066.991
31. Dezember 1924 1.089.091
16. Juni 1925 ¹ 1.079.126
31. Dezember 1925 1.087.049
31. Dezember 1926 1.101.132
Datum Einwohner
31. Dezember 1927 1.115.511
31. Dezember 1928 1.131.599
31. Dezember 1929 1.145.014
31. Dezember 1930 1.145.124
31. Dezember 1931 1.135.317
31. Dezember 1932 1.123.500
16. Juni 1933 ¹ 1.129.307
31. Dezember 1933 1.127.917
31. Dezember 1934 1.112.195
31. Dezember 1935 1.101.105
31. Dezember 1936 1.096.796
31. Dezember 1937 1.094.715
31. Dezember 1938 1.689.100
17. Mai 1939 ¹ 1.711.877
31. Dezember 1940 1.725.500
31. Dezember 1944 958.247

. ¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Hamburg

Eine Einschätzung der Bevölkerungsentwicklung im Zweiten Weltkrieg ergeben die Ergebnisse der Verbrauchergruppenstatistiken, die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen wurden und 1953 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden. Nach der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik umfasste die versorgte Zivilbevölkerung in Hamburg[2] Anfang Februar 1943 1.494.043 Personen (darunter 52.067 Gemeinschaftsverpflegte), zu Beginn der am 23. August 1943 beginnenden Zuteilungsperiode nur noch 921.400 (darunter 75.846 Gemeinschaftsverpflegte), Anfang Februar 1944 wieder 1.114.306 (darunter 115.818 Gemeinschaftsverpflegte), Mitte August 1.088.926 (darunter 106.556 Gemeinschaftsverpflegte) und Mitte Dezember 1944 noch 1.077.034 Personen (darunter 118.306 Gemeinschaftsverpflegte).

Von 1945 bis 1987 Bearbeiten

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Mai 1945 1.004.325
31. Dezember 1945 1.350.278
29. Oktober 1946 ¹ 1.403.300
31. Dezember 1947 1.482.639
31. Dezember 1948 1.518.900
13. September 1950 ¹ 1.605.606
31. Dezember 1951 1.658.038
31. Dezember 1952 1.687.190
31. Dezember 1953 1.722.819
25. September 1956 ¹ 1.751.289
6. Juni 1961 ¹ 1.832.346
31. Dezember 1961 1.840.543
31. Dezember 1962 1.847.523
31. Dezember 1963 1.854.637
Datum Einwohner
31. Dezember 1964 1.857.431
31. Dezember 1965 1.854.361
31. Dezember 1966 1.847.267
31. Dezember 1967 1.832.560
31. Dezember 1968 1.822.837
31. Dezember 1969 1.817.122
27. Mai 1970 ¹ 1.793.823
31. Dezember 1970 1.793.640
31. Dezember 1971 1.781.621
31. Dezember 1972 1.766.214
31. Dezember 1973 1.751.621
31. Dezember 1974 1.733.802
31. Dezember 1975 1.717.383
31. Dezember 1976 1.698.615
Datum Einwohner
31. Dezember 1977 1.680.340
31. Dezember 1978 1.664.305
31. Dezember 1979 1.653.043
31. Dezember 1980 1.645.095
31. Dezember 1981 1.637.132
31. Dezember 1982 1.623.848
31. Dezember 1983 1.609.531
31. Dezember 1984 1.592.447
31. Dezember 1985 1.579.884
31. Dezember 1986 1.571.267
25. Mai 1987 ¹ 1.592.770

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Von 1987 bis 2011 Bearbeiten

 
Vergleich der Bevölkerungszahlen nach der Fortschreibung der Volkszählung (blau) und dem Melderegister (rot) von 1987 bis 2017. Der stark abgefallene Wert des blauen Graphen beim 9. Mai 2011 entspricht der Korrektur aufgrund des Zensus

Amtliche Bevölkerungsfortschreibung ("die amtlich festgestellte Bevölkerungszahl"),[3] der zweite Wert ist die Melderegisterangabe zum 31. Dezember.[4] Erstere basiert auf dem Volkszählungsergebnis von 1987 und berücksichtigt in der Fortschreibung nur Geburten/Sterbefälle sowie Zuzüge/Wegzüge von Einwohnern (Wanderungssaldo). Anfang 2009 mussten die Melderegister nach Abgleich mit den Steueridentifikationsnummern um 16208 Einträge bereinigt werden;[5] alle Einträge vor dem 31. Dezember 2008 sollten daher als leicht überhöht betrachtet werden.

Tatsächlich erhöhte sich die Einwohnerzahl in diesen 24 Jahren nur um 113.926 (7,2 % bzw. 0,3 % p. a.). Die „amtliche Bevölkerungsfortschreibung“ führte mit 196.759 zu einer signifikant überhöhten Bevölkerungszahl. Die Abweichung entspricht der Größe einer „Mittelstadt“ wie Tübingen oder Flensburg.

Durchschnittlich zogen 1987–2011 jährlich 80.000 Personen nach Hamburg und 75.000 aus Hamburg weg. Wenn nur 5 % der notwendigen Abmeldungen „vergessen“ wurden, werden so jährlich ca. 4.000 imaginäre Bürger der Stadt generiert. Über einen langen Zeitraum zwischen zwei Volkszählungen kann sich so ein imaginärer Bestand von 80.000 Bürgern kumulieren.

Datum Fortschreibung Melderegister
25. Mai 1987 1.592.770
31. Dezember 1987 1.594.190 1.641.023
31. Dezember 1988 1.603.070 1.647.399
31. Dezember 1989 1.626.220 1.669.599
31. Dezember 1990 1.652.363 1.692.680
31. Dezember 1991 1.668.757 1.701.144
31. Dezember 1992 1.688.785 1.712.034
31. Dezember 1993 1.702.887 1.719.281
31. Dezember 1994 1.705.872 1.716.993
31. Dezember 1995 1.707.901 1.715.789
31. Dezember 1996 1.707.986 1.707.247
31. Dezember 1997 1.704.731 1.703.588
31. Dezember 1998 1.700.089 1.691.654
31. Dezember 1999 1.704.735 1.696.065
Datum Fortschreibung Melderegister
31. Dezember 2000 1.715.392 1.704.929
31. Dezember 2001 1.726.363 1.710.932
31. Dezember 2002 1.728.806 1.712.413
31. Dezember 2003 1.734.083 1.714.923
31. Dezember 2004 1.734.830 1.715.225
31. Dezember 2005 1.743.627 1.720.632
31. Dezember 2006 1.754.182 1.732.503
31. Dezember 2007 1.770.629 1.741.182
31. Dezember 2008 1.772.100 1.735.663
31. Dezember 2009 1.774.224 1.733.260
31. Dezember 2010 1.786.448 1.746.813
30. April 2011 1.789.529
9. Mai 2011 1.706.696 ¹

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011[6] Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Ab 2011 Bearbeiten

Datum Fortschreibung Melderegister
9. Mai 2011 1.706.696 ¹
31. Dezember 2011 1.718.187 1.760.017
31. Dezember 2012 1.734.272 1.775.659
31. Dezember 2013 1.746.342
31. Dezember 2014 1.762.791
31. Dezember 2015 1.787.408
31. Dezember 2016 1.810.438 1.860.759
31. Dezember 2017 1.830.584 1.880.997
31. Dezember 2018 1.841.179
31. Dezember 2019 1.847.253 1.899.160[7]
31. Dezember 2020 1.852.478 1.904.444[8]
31. Dezember 2021 1.853.935
31. Dezember 2022 1.892.122

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011[9]

Bevölkerungsprognosen Bearbeiten

 
Die nebenstehenden Prognosen im Vergleich zu der reale Einwohnerentwicklung seit 1990. Die Prognosen der Bertelsmannstiftung sind in Grüntönen geplottet – die des BBSR in Rot

Prognosen der Bertelsmann Stiftung Bearbeiten

In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Hamburg ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 3,9 Prozent (68.443 Personen) vorausgesagt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Einwohnerzahl Hamburgs gem. Zensus 2011 mit rd. 1.707.000 Einwohnern gegenüber der prognostizierten Zahl für 2015 mit rd. 1.837.000 um etwa 130.000 bzw. knapp 8 % darunterliegt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Hamburg (Hauptwohnsitze):[10]

Im Jahr 2011 gab es eine Überarbeitung dieser Prognose, welche insgesamt ein stärkeres Bevölkerungswachstum prognostiziert. Im Jahr 2015 gab es eine neue Prognose, basierend auf Post-Zensus 2011 Daten. Eine Prognose bis 2040 liegt aufgrund der „schwierigen Datenlage“ noch nicht vor.[10] (Stand: 2022)

Prognose 2009
Datum Einwohner
31. Dezember 2006 1.754.182
31. Dezember 2010 1.775.364
31. Dezember 2015 1.797.092
31. Dezember 2020 1.813.422
31. Dezember 2025 1.822.625

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose 2011
Datum Einwohner
.
31. Dezember 2009 1.772.680
31. Dezember 2015 1.837.310
31. Dezember 2020 1.873.490
31. Dezember 2025 1.894.360
31. Dezember 2030 1.899.980

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose 2015
Datum Einwohner
.
.
31. Dezember 2012 1.733.210
31. Dezember 2020 1.832.150
31. Dezember 2025 1.855.590
31. Dezember 2030 1.863.250

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognosen des Statistischen Amts für Hamburg und Schleswig-Holstein Bearbeiten

Die Bevölkerungsvorausschätzung des Statistisches Amt aus dem Jahre 2019 prognostiziert auf Grundlage der 14. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (14. KBV) des Bundes und der Länder in der mittleren Variante für Hamburg eine Einwohnerzahl von 1,988 Millionen im Jahre 2040. Das wäre ein Anstieg um 8,0 Prozent (rund 147.000 Personen) bezogen auf 2019. Die Prognose trifft die Annahme, dass zwischen 2025 und 2040 der Fortzug innerhalb der Bundesländern schrittweise gegen null geht.

Sollte das Wanderungssaldo Deutschlands mit dem Ausland auf hohem Niveau bestehen bleiben, würde Hamburg im Jahr 2035 die 2-Millionen-Marke überschreiten.[11]

Datum Einwohner
1. Januar 2019 1.841.000
31. Dezember 2020 1.868.000
31. Dezember 2025 1.913.000
31. Dezember 2030 1.937.000
31. Dezember 2035 1.959.000
31. Dezember 2040 1.988.000

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 2019[11]

Prognose des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 2021 Bearbeiten

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichte Ende 2021 seine Raumordnungsprognose 2040 basierend auf demografischen Daten seit 1990, welche auf Basis des Zensus 2011 korrigiert wurden.[12]

Nach dieser Prognose soll sich die Bevölkerungszahl Hamburgs gegenüber 2017 bis 2040 um 8 % erhöhen und auf rund 1,977 Millionen steigen.[13]

Jahr Einwohner
2017 1.830.600
2020 1.867.000
2025 1.912.000
2030 1.939.100
2035 1.959.400
2040 1.976.600

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2021[13]

Ausländische Bevölkerung Bearbeiten

Die Tabelle zeigt die größten Gruppen der melderechtlich mit Hauptwohnsitz in Hamburg registrierten Ausländer.[14] Daneben verfügten 144.000 Einwohner (2012) neben der deutschen Staatsbürgerschaft über bis zu drei andere Staatsbürgerschaften.[15]

Rang Bevölkerung aus 2010 2015 2020 2021
1. Turkei  Türkei 51.799 45.541 43.857 43.419
2. Polen  Polen 20.635 28.571 27.725 27.590
3. Afghanistan  Afghanistan 11.732 14.600 21.803 24.202
4. Syrien  Syrien 7.108 17.381 17.907
5. Rumänien  Rumänien 2.940 8.196 12.771 13.278
6. Bulgarien  Bulgarien 3.686 8.248 11.027 11.570
7. Portugal  Portugal 8.713 9.962 10.108 10.108
8. Russland  Russische Föderation 7.521 8.339 9.712 9.735
9. Iran  Iran 5.742 6.258 9.246 9.701
10. Italien  Italien 6.042 7.813 9.123 9.213
11. Nordmazedonien  Nordmazedonien 4.336 5.929 7.538 7.849
12. Spanien  Spanien 3.261 6.423 7.337 7.502
13. Ghana  Ghana 5.276 5.474 7.032 7.431
14. Serbien  Serbien 1.336 7.179 7.336 7.305
15. Kroatien  Kroatien 4.476 6.048 7.219 7.247
16. Griechenland  Griechenland 6.115 6.801 6.769 6.703
17. Indien  Indien 2.467 3.280 5.498 6.176
18. China Volksrepublik  China 3.267 4.454 5.506 5.567
19. Philippinen  Philippinen 4.535 5.592 5.675 5.420
20. Irak  Irak 1.925 5.131 5.193
21. Frankreich  Frankreich 3.947 5.181 5.015 4.940
22. Osterreich  Österreich 4.060 4.394 4.473 4.444
23. Ukraine  Ukraine 3.818 3.841 4.170 4.238
24. Bosnien und Herzegowina  Bosnien-Herzegowina 3.731 4.282 4.220 4.238
25. Vereinigte Staaten  USA 2.779 3.537 3.954 3.880
26. Eritrea  Eritrea 3.018 3.181
27. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 3.723 4.237 3.053 2.953
28. Niederlande  Niederlande 2.260 2.707 2.781 2.850
29. Agypten  Ägypten 1.935 2.679 2.873
30. Vietnam  Vietnam 1.680 2.063 2.679 2.863
31. Kosovo  Kosovo 2.875 2.640 2.690
32. Serbien  ehem. Serbien/Montenegro 11.081
33. andere 46.909 55.545 57.769 59.502
Alle Nationen gesamthaft 237.867 288.338 334.260 341.759

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Melderegister jeweils am 31. Dezember.[16]

Altersstruktur Bearbeiten

 
Bevölkerungspyramide für Hamburg (Datenquelle: Zensus 2011[17])

Am 31. Dezember 2020 lebten 17.250 Personen, die über 90 Jahre alt sind, in Hamburg.[18] Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Gesamtbevölkerung und die einzelner Altersgruppen von 1995 bis 2012. Alle Daten stammen vom 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Amtliche Bevölkerungsfortschreibung).[19]

Jahr Gesamtbevölkerung
absolut
Alter 0 bis 17
absolut
Alter 0 bis 17
in %
Alter 18 bis 64
absolut
Alter 18 bis 64
in %
Alter ab 65
absolut
Alter ab 65
in %
1995 1.707.901 272.868 16,0 1.144.778 67,0 290.255 17,0
1996 1.707.986 274.547 16,1 1.145.098 67,0 288.341 16,9
1997 1.704.731 275.533 16,2 1.143.338 67,1 285.860 16,7
1998 1.700.089 274.510 16,2 1.142.218 67,2 283.361 16,6
1999 1.704.735 274.814 16,1 1.144.192 67,1 285.729 16,8
2000 1.715.392 276.206 16,1 1.149.508 67,0 289.678 16,9
2001 1.726.363 277.286 16,1 1.154.252 66,9 294.825 17,0
2002 1.728.806 277.168 16,0 1.152.524 66,7 299.114 17,3
2003 1.734.083 276.628 16,0 1.152.204 66,5 305.251 17,5
2004 1.734.830 275.245 15,9 1.148.670 66,2 310.915 17,9
2005 1.743.627 274.513 15,7 1.150.492 66,0 318.622 18,3
2006 1.754.182 273.255 15,6 1.155.288 65,9 325.639 18,6
2007 1.770.629 273.184 15,4 1.167.430 65,9 330.015 18,6
2008 1.772.100 271.754 15,3 1.166.992 65,9 333.354 18,8
2009 1.774.224 272.229 15,3 1.165.585 65,7 336.410 19,0
2010 1.786.448 273.825 15,3 1.176.506 65,9 336.117 18,8
2011 1.798.836 275.233 15,3 1.186.267 65,9 337.336 18,8
2012 1.814.597 277.374 15,3 1.197.863 66,0 339.360 18,7

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Fortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987.

Seit 2011 wird die Altersstruktur der Einwohner auf Basis des Zensus 2011 fortgeschrieben.

Jahr Gesamtbevölkerung
absolut
Alter 0 bis 17
absolut
Alter 0 bis 17
in %
Alter 18 bis 64
absolut
Alter 18 bis 64
in %
Alter ab 65
absolut
Alter ab 65
in %
2011 1.718.187 270.869 15,8 1.119.915 65,2 327.403 19,1
2015 1.787.408 288.774 16,2 1.164.225 65,1 334.409 18,7
2020 1.852.478 313.491 16,9 1.202.355 64,9 336.632 18,2

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein.[18]

Stadtbezirke Bearbeiten

 
Bezirke in Hamburg Stand 2008

Die Zahlen für die Bevölkerung wurden anhand des Melderegisters (Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres) ermittelt.[20] Durch die Gebietsreform 2008 wurde im Bezirk Altona der neue Stadtteil Sternschanze geschaffen, der sich im Wesentlichen aus einem großen Anteil vom Stadtteil St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte) und einem kleinen Anteil des Bezirks Eimsbüttel zusammensetzt.

Bezirk Fläche
[km²]
Einwohner
(1990)
Einwohner
(2000)
Einwohner
(2005)
Einwohner
(2008)
Einwohner
(2009)
Einwohner
(2010)
Einwohner
(2011)
Einwohner

(2016)

Einwohner

(2021)

EW/km²
(2021)
Zuwachs
(2011–2021)
Altona 78,8 239.231 240.102 242.557 250.223 250.172 251.563 253.735 (247.011)(2) 270.263 275.011 3.490 2.800 EW/a
Bergedorf 154,7 99.328 114.631 118.282 118.910 119.338 120.328 121.053 (118.828)(2) 126.395 130.711 845 1.188 EW/a
Eimsbüttel 49,6 238.753 244.893 244.350 242.699 243.495 245.979 247.477 (242.757)(2) 262.130 269.964 5.443 2.721 EW/a
Harburg(1) 125,3 143.937 150.138 151.365 153.667 152.429 152.607 153.404 (147.392)(2) 163.771 170.482 1.361 2.309 EW/a
Hamburg-Mitte(1) 141,5 295.842 274.185 279.637 281.472 280.430 282.781 285.936 (271.382)(2) 301.550 300.277 2.122 2.890 EW/a
Hamburg-Nord 57,5 282.715 275.802 277.149 279.285 278.961 282.090 284.891 (275.349)(2) 306.732 315.929 5.494 4.058 EW/a
Wandsbek 147,7 392.874 405.178 407.292 409.407 408.435 411.465 413.521 (403.977)(2) 429.918 444.037 3.006 4.006 EW/a
Hamburg 755,1 1.692.680 1.704.929 1.720.632 1.735.663 1.733.260 1.746.813 1.760.017 (1.706.696)(2) 1.860.759 1.906.411 2.525 19.972 EW/a

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein.

(1) Nach der Gebietsreform 2008 wird der Stadtteil Wilhelmsburg (Zuwachsrate 385 EW/a) nicht mehr dem Bezirk Harburg, sondern Bezirk Hamburg-Mitte zugerechnet; kursive Werte sind bereinigte Einwohnerzahlen. – (2) Zensus 2011.[21] Ab 2011 ausschließlich auf Basis des Zensus 2011.[22]

Klage der Hansestadt Hamburg gegen die Berechnung beim Bundesverfassungsgericht Bearbeiten

Die Hansestadt Hamburg klagte gemeinsam mit der Stadt Berlin gegen die Berechnungsgrundlage des Zensus 2011 und dessen Fortschreibung (Stand Oktober 2017).[23] Hintergrund war, dass den Städten durch zu niedrig angesetzte Werte Ausgleichszahlungen nach dem Länderfinanzausgleich entgehen (s. a. Art. 107 GG und Zensusgesetz 2011). Den in den Klagen vorgebrachten Argumenten wurde durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts jedoch nicht gefolgt und der Zensus 2011 als mit dem Grundgesetz vereinbar beurteilt.[24]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Georg Wilhelm von Viebahn: Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands., Verlag Georg Reimer, Berlin, 1858–1868, 3 Bände
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich., 1880–1918.
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich., 1919–1941/42.
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden., 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland., 1952 ff.
  • Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Temporal population graphs of Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Monatszahlen - Bevölkerung - Statistikamt Nord. Archiviert vom Original am 28. Mai 2022; abgerufen am 15. März 2024.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistische Berichte, Arb.-Nr. VIII/19/1, Die Zivilbevölkerung des Deutschen Reiches 1940–1945. Ergebnisse der Verbrauchergruppen-Statistik. Wiesbaden 1953, S. 37.
  3. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bevölkerungsstand in den Hamburger Stadtteilen (Fortschreibung) (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  4. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bevölkerungsstand in den Hamburger Stadtteilen (Melderegister 2004ff) (Memento des Originals vom 10. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  5. Ab 2008 korrigiertes Melderegister Hamburger Abendblatt vom 26. September 2009
  6. Zensus 9. Mai 2011 (PDF; 556 kB)
  7. [1]
  8. [2]
  9. Fortschreibung ab 2011 (Memento vom 18. Juli 2014 im Internet Archive), abgerufen am 14. April 2024.
  10. a b Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
  11. a b Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Bevölkerungsentwicklung 2019 bis 2040 in Hamburg – Ergebnisse der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. 25. September 2019, S. 5–6 (statistik-nord.de [PDF]).
  12. Steffen Maretzke, Jana Hoymann, Claus Schlömer, Alexander Stelzer: Raumordnungsprognose 2040 – Bevölkerungsprognose: Ergebnisse und Methodik. Hrsg.: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. März 2021, S. 16–17 (bund.de [PDF]).
  13. a b Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.): Bevölkerungsentwicklung insgesamt im Zeitraum 2017 bis 2040. März 2021 (bund.de [XLSX]).
  14. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: (PDF)
  15. Senat will doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern – DIE WELT 15. März 2013
  16. Ausländische Bevölkerung in Hamburg - Statistikamt Nord. Abgerufen am 29. August 2022.
  17. Datenbank Zensus 2011, Hamburg, Alter + Geschlecht
  18. a b Bevölkerung nach Geschlecht und Altersgruppen (Zensus2011). Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, abgerufen am 29. August 2022.
  19. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Die Bevölkerung in Hamburg und Schleswig-Holstein nach Alter und Geschlecht (Memento des Originals vom 27. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  20. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Melderegister 1987ff: detaillierte Regionalergebnisse (Memento des Originals vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  21. Statistik Nord meldet 83 000 Einwohner weniger
  22. Bevölkerungsstand in den Hamburger Stadtteilen (Melderegister) - Statistikamt Nord. Abgerufen am 29. August 2022.
  23. Verhandlungsgliederung in Sachen „Zensus 2011“, Pressemitteilung Nr. 88/2017 vom 17. Oktober 2017, Aktenzeichen: 2 BvF 1/15, 2 BvF 2/15 www.bundesverfassungsgericht.de
  24. 2 Senat Bundesverfassungsgericht: Bundesverfassungsgericht - Entscheidungen - Vorschriften über den Zensus 2011 verfassungsgemäß. 19. September 2018, abgerufen am 10. Oktober 2020.