Eddie Bert

US-amerikanischer Jazz-Posaunist

Eddie Bert (* 16. Mai 1922 in Yonkers, New York als Edward Joseph Bertolatus; † 28. September 2012[1]) war ein US-amerikanischer Jazzposaunist.

Eddie Bert

Leben und Werk Bearbeiten

Bert hatte Unterricht bei Benny Morton, als dieser im Count Basie Orchestra im Famous Door auftrat, später auch bei Miff Mole und Trummy Young. Er spielte zunächst mit Sam Donahue (1940), Red Norvo (1941 bis 1943), Woody Herman und Charlie Barnet (1943) und leistete dann in einer von Bill Finegan geleiteten Army-Band seinen Wehrdienst ab.

Nach Kriegsende gehörte er zu den Bands von Herbie Fields (1946) und Stan Kenton (1947); ab 1950 war er wieder in Big Band Woody Hermans beschäftigt; dann spielte er in Bill Harris’ Band mit drei Posaunen und 1951 wieder in der Kenton-Band. Im März 1952 nahm Eddie Bert unter eigenem Namen zwei 78er Schallplatten für Discovery auf; in seiner Band spielten u. a Sal Salvador, Clyde Lombardi und Frank Isola („Malshaja“/„The Ming Tree“).
Er studierte an der Manhattan School of Music, wo er 1957 den Master erwarb. Nach Engagements bei Herbie Fields und Ray McKinley begann im Dezember 1955 die Zusammenarbeit mit Charles Mingus: Im New Yorker Jazzclub Café Bohemia spielte der Bandleader und Bassist außerdem mit George Barrow, Mal Waldron und Max Roach. Dabei spielte Bert mit flüssiger Eleganz, ohne gleich in Virtuosität zu erstarren (Weber/Filtgen). Mit den Stücken Jump Monk, Percussion Discussion, Worksong und dem in All You Things You C veränderten Jazzstandard All The Things You Are begannen bei diesem Konzert die musikalischen Ideen Mingus’ Gestalt anzunehmen.

Des Weiteren spielte Eddie Bert 1955 im Nonett von Gigi Gryce (Nica’s Tempo), bei den Metronome All-Stars, Tom Talbert, Tony Aless (1956), Lena Horne (1957), Benny Goodman (1957/58) und John Glasel (1959). Auch im Big-Band-Projekt von Thelonious Monk wirkte 1959 mit, um anschließend auf dem Broadway als Theater-Musiker tätig zu sein, was bei 1986 sein Hauptberuf war. Um 1960 arbeitete er auch mit Thelonious Monk, Gil Mellé und Chubby Jackson. 1965 spielte er mit Stan Getz und dem Eddie-Sauter-Orchestra die Filmmusik zu Mickey One ein. Anfang der 1970er saß er im Thad Jones/Mel Lewis Orchestra und wirkte 1972 bei dem Konzert Charles Mingus and Friends in Concert mit. Anschließend war er u. a. mit Lionel Hampton (1976 bis 1980) unterwegs, spielte im Fernsehorchester von Bobby Rosengarden in der Dick Cavett Show, im von John Lewis geleiteten American Jazz Orchestra, der New York Jazz Repertory Company, bei Illinois Jacquet, im Ellington-Orchester und in den späten 1990ern mit T. S. Monk.

In den 1980er Jahren spielte er in Loren Schoenbergs Orchester, der Gene Harris Band, in Walt Levinskys Great American Swing Orchestra und wirkte außerdem an Gunther Schullers Epitaph-Projekt mit. 1991 präsentierte er sich mit J. R. Monterose und einem gemeinsamen Quintett im New Yorker Birdland auf. Er trat bis 2009 immer wieder auf.

Eddie Bert hat zwar bereits in den 1950er Jahren mehrere Alben unter eigenem Namen aufgenommen, aber vor allem als Teamplayer Aufmerksamkeit erregt. Er machte sich auch als Jazzfotograf einen Namen, dessen Fotos in den Büchern Jazz Giants und From Bird with Love erschienen sind. das Metronome Magazin zeichnete ihn 1955 als Musiker des Jahres aus. Bert schrieb außerdem das Buch Eddie Bert Trombone Method (erschienen bei Chas. Colin Publ.).

Diskographische Hinweise Bearbeiten

Alben als Leader

Alben als Sideman

Lexikalischer Eintrag Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Nachruf in JazzTimes
  2. Der Hinweis auf die Savoy-Alben Eddie Berts als Leader ist dem Faksimile der Original-LP Howard McGhee & Milt Jackson (Savoy/Denon) entnommen, das zusätzliche Hinweise auf damalige Neuerscheinungen enthielt.