Dun & Bradstreet

größte Dienstleister für Business-to-Business-Wirtschaftsinformationen der Welt

Dun & Bradstreet ist eine Wirtschaftsauskunftei. Der Sitz des Unternehmens befindet sich im US-amerikanischen Jacksonville in Florida.[1] Der Konzern beschäftigte Ende 2017 etwa 4.900 Mitarbeiter und betreute über 150.000 Kunden. In über 40 Ländern betreibt Dun & Bradstreet Partnerschaften mit regionalen Anbietern für Wirtschaftsinformationen.

The Dun & Bradstreet Corporation

Logo
Rechtsform Corporation
ISIN US26483E1001
Gründung 1841[1]
Sitz Jacksonville, Florida, Vereinigte Staaten
Leitung Anthony Jabbour, CEO
Mitarbeiterzahl 4.900[1]
Umsatz 1,743 Mrd. USD[1]
Branche Finanzen
Website www.dnb.com
Stand: 31. Dezember 2017

Geschäftsbereiche Bearbeiten

  • Einschätzung von Länderrisiken[2]
  • Einschätzung von geschäftlichen Risiken
  • Gewinnung potenzieller Neukunden
  • Transparenz im strategischen Einkauf

Dun & Bradstreet bietet Unternehmen an, weltweit Firmendaten und Bewertungen zu ihren Kunden, Lieferanten oder potenziellen Geschäftspartnern abzurufen. Nach eigenen Angaben sind Informationen zu mehr als 170 Millionen Unternehmen in über 200 Ländern, darunter 4,5 Millionen Unternehmen in Deutschland abrufbar.[3] Täglich werden weltweit 1,8 Millionen Angaben aktualisiert, davon 120.000 in Deutschland.
Zu den angebotenen Unternehmensinformationen zählen allgemeine Angaben zum Unternehmen (Umsatz, Mitarbeiterzahl, Branche), zur Geschäftsentwicklung oder zu Konzernverflechtungen. Außerdem wird das Zahlungsverhalten von Unternehmen beobachtet.[4] Diese Informationen fließen in Insolvenzprognosen, Bonitätseinschätzungen und Kreditempfehlungen ein.[5] Ebenfalls in den Unternehmensinformationen enthalten ist ein prognostiziertes Risiko, dass ein Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate entweder insolvent wird oder seine Geschäftstätigkeit einstellt, ohne alle Gläubiger bezahlt zu haben. Dieser Wert basiert auf demografischen Daten, Finanzdaten und „Zahlungserfahrungen“.

Die Zuordnung aller Informationen zu erfassten Unternehmen erfolgt über die 1962 eingeführte D-U-N-S-Nummer. In Deutschland wird die D-U-N-S-Nummer unter anderem vom Verband der Automobilindustrie, vom Verband der Chemischen Industrie, von der Europäischen Kommission und von der ISO eingesetzt.[6] Seit 2003 verlangt die amerikanische Bundesregierung, dass für sie tätige Unternehmen eine D-U-N-S-Nummer aufweisen müssen.

Ländergesellschaften Bearbeiten

Deutschland Bearbeiten

1937 übernahm die Auskunftei Schimmelpfeng die deutsche Tochtergesellschaft der R.G. Dun & Co. Nach dem Krieg gründete 1949 Dun & Bradstreet erneut eine deutsche Tochter als Dun Europa (ab 1960 als Dun & Bradstreet). Diese übernahm 1984 wiederum die Auskunftei Schimmelpfeng. Im Jahr 2004 übernahm Bonnier Business Information (heute Bisnode) die Geschäfte von Dun & Bradstreet in zehn europäischen Ländern als Franchise, darunter in Deutschland. Der Hauptsitz wurde von Frankfurt nach Darmstadt verlegt.[7] Im Jahr 2013 wurde das Unternehmen mit der Bisnode Deutschland verschmolzen und die Marke Dun & Bradstreet einschließlich des Namens D&B Deutschland weitgehend vom Markt genommen. Die Produkte werden von Bisnode weiterhin angeboten. 2020 wird wiederum bekanntgegeben, dass Dun & Bradstreet die Bisnode-Gruppe vom bisherigen Eigentümer Ratos übernimmt.[8]

Schweiz Bearbeiten

Die Schweizer Zentrale von Dun & Bradstreet befindet sich in Urdorf, weitere Filialen befinden sich in Lugano und Lausanne. 2013 fand eine Umbenennung zu Bisnode D&B statt; 2019 wurde Bisnode Schweiz mit Bisnode D&B fusioniert. Das Unternehmen tritt nun als Dun & Bradstreet Schweiz auf dem Schweizer Markt auf.

Österreich Bearbeiten

In Österreich ist Dun & Bradstreet seit 1977 mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Der Firmensitz ist Wien. Auch hier fand im Jahr 2013 eine Umbenennung in Bisnode statt.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Dun & Bradstreet 2017 Form 10-K Report (Memento des Originals vom 4. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/investor.dnb.com, abgerufen am 3. März 2018
  2. manager magazin, Firmen geben Griechenland verloren, 29. April 2010.
  3. All About Sourcing, D&B liefert 170 Mio. Unternehmensprofile, 13. Oktober 2010.
  4. Studie dpa-AFX (Memento des Originals vom 9. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dpa-afx.de: Zahlungsmoral deutscher Unternehmen steigt im April weiter, 7. Mai 2010.
  5. Financial Times Deutschland (Memento vom 21. April 2010 im Internet Archive), Kreditversicherungen sind schwer zu bekommen, 19. April 2010.
  6. ZF Friedrichshafen (Memento des Originals vom 1. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zf.com über die D-U-N-S-Nummer.
  7. Historie. Bisnode, archiviert vom Original am 21. Oktober 2013; abgerufen am 20. November 2020.
  8. Dun & Bradstreet Enters Into Agreement to Acquire Bisnode, a Leading European Data & Analytics Business. D&B, abgerufen am 24. November 2020.