Dserschinski (Stadt)

Stadt in Russland

Dserschinski (russisch Дзержи́нский) ist eine Stadt in Russland am linken Moskwa-Ufer in der Oblast Moskau. Sie liegt südöstlich von Moskau unmittelbar hinter dessen Stadtgrenze, zwischen den Städten Widnoje und Ljuberzy. Die Einwohnerzahl Dserschinskis beträgt 47.163 (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Dserschinski
Дзержинский
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Stadtkreis Dserschinski
Bürgermeister Alexei Pleschakow
Gegründet 1380
Frühere Namen Ugrescha (1380–1938)
Stadt seit 1981
Fläche 16 km²
Bevölkerung 47.163 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2948 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 160 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 495
Postleitzahl 140090–140093
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 411
Website www.ugresh.ru
Geographische Lage
Koordinaten 55° 38′ N, 37° 51′ OKoordinaten: 55° 38′ 0″ N, 37° 51′ 0″ O
Dserschinski (Stadt) (Europäisches Russland)
Dserschinski (Stadt) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dserschinski (Stadt) (Oblast Moskau)
Dserschinski (Stadt) (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau
Liste der Städte in Russland

Geschichte Bearbeiten

 
Erlöser-Verklärungs-Kathedrale des Nikolaus-Klosters

Der Ort entstand 1380 mit der Gründung eines Klosters durch den Moskauer Großfürsten Dmitri Donskoi zu Ehren seines vorangegangenen Sieges über die Goldene Horde. Nach dem nahen Flüsschen Ugrescha bekam das Kloster den Namen Nikolaus-Kloster an der Ugrescha, die daneben entstandene Siedlung nannte man ebenfalls Ugrescha oder Ugreschskaja. Das Kloster existierte bis 1920, wurde danach von den Bolschewiki aufgelöst und zu einem Arbeitslager für Straßenkinder umfunktioniert. 1921 wurde neben dem Lager eine Arbeitersiedlung angelegt, die 1938 den Status einer städtischen Siedlung sowie ihren heutigen Namen Dserschinski (zu Ehren des Politikers und Mitinitiators des Lagers Felix Dserschinski) erhielt. Seit 1981 ist Dserschinski eine Stadt, seit 1996 eine kreisfreie Stadt.

Das Nikolaus-Kloster wurde erst 1991 wieder an die Russisch-Orthodoxe Kirche zurückgegeben, allerdings ohne das älteste Kirchengebäude des Klosters: Die Nikolaus-Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert wurde 1940 abgerissen.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

In Dserschinski gibt es mehrere chemische Fabriken und ein Heizkraftwerk. Verkehrstechnisch ist die Stadt an den Moskauer Autobahnring MKAD angebunden. Mehrere Bus- und Marschrutka-Linien stellen öffentliche Verkehrsverbindungen mit Moskau und Ljuberzy her. Darüber hinaus existiert eine Eisenbahn-Stichstrecke von Ljuberzy nach Dserschinski, die allerdings 1997 für den Personenverkehr stillgelegt wurde.

Vorfälle Bearbeiten

Am 30. März 2006 fiel der langjährige Bürgermeister Dserschinskis Wiktor Dorkin einem mutmaßlichen Auftragsmord zum Opfer, woraufhin im Juni des gleichen Jahres in Dserschinski vorzeitige Bürgermeisterneuwahlen stattfanden. Als Hintergrund der Tat wurde der Streit Dorkins mit einer örtlichen Baufirma vermutet. [2]

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. focus.de, abgerufen am 22. November 2007

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dserschinski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien