Dorothee Rätsch

deutsche Künstlerin

Dorothee Rätsch (geb. Neumann; * 25. November 1940 in Heilsberg)[1] ist eine deutsche Bildhauerin und Grafikerin.

Dorothee Rätsch 2010
Kindergärtnerin am Nesselpfuhl in Lychen

Leben und Werk Bearbeiten

Dorothee Rätsch ist die Tochter der Schriftstellerin Margarete Neumann und Schwester des Schriftstellers Gert Neumann. 1945, mit Vorrücken der Front verließ die Mutter mit den Kindern Heilsberg westwärts und kam über Halle (Saale) nach Mecklenburg. Schon im Alter von neun Jahren begann Dorothee Neumann, sich in Kinder- und Jugendzirkeln mit plastischem Gestalten zu beschäftigen. Sie absolvierte von 1956 bis 1958 eine Lehre als Gärtnerin und arbeitete dann in ihrem Beruf. Von 1958 bis 1960 besuchte sie den Plastikzirkel der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1962 bis 1971 den Plastik-Zirkel von Karl Rätsch im Haus der Kultur und Bildung Neubrandenburg. Sie heiratete Rätsch. Die Ehe ging später auseinander. Dorothee Rätsch war als Autodidaktin so erfolgreich, dass sie 1969 als Kandidatin und 1971 als Mitglied in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen wurde. Ab 1972 arbeitete sie in Lychen als freischaffende Bildhauerin. Besonders wichtig war und ist ihr die Arbeit als Kursleiterin mit Kindern und Jugendlichen.[2]

Als sie nach der deutsche Wiedervereinigung als Bildhauerin arbeitslos wurde arbeitete sie ab 1991 in einer ABM-Stelle im Kulturbereich und baute von 1994 bis 1999 das Archäologische Freilichtmuseum Slawendorf Passentin als mittelalterlichen Lern- und Erlebnisort mit auf.[3]

Seit 2000 ist Dorothee Rätsch wieder freischaffend als Bildhauerin tätig. Sie lebt in Passentin, wo auf ihrem Grundstück ein Skulpturengarten entstand.

Von ihren vier Kindern haben zwei eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen: Maria (jetzt Wawra), fertigt kunstvolle Keramik (in Ballwitz)[4] und Stephan Rätsch ist Puppenspieler (in Passentin).[5]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Architektur, Landschaftsarchitektur Bearbeiten

 
Portal des Slawendorfes Passentin
  • seit 1989 Errichtung und Weiterentwicklung des Skulpturengartens Passentin-Terrakottafiguren in Harmonie mit der Natur- wie dort gewachsen. Zu besichtigen gelegentlich der jährlich in Mecklenburg-Vorpommern stattfindenden landesweiten Aktionen KUNST OFFEN und OFFENE GÄRTEN täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, sonst ganzjährig nach telefonischer Absprache Eintritt frei.
  • 1994–1999 Aufbau des Slawendorfes Passentin (Idee, Entwurf, Baubegleitung)
  • 2005 Schaffung eines Mandalas im interkulturellen Garten des Soziokulturellen Bildungszentrum Neubrandenburg e. V. Neubrandenburg/ Reitbahnviertel[6]

Bildende Kunst Bearbeiten

  • Großplastiken für den öffentlichen Raum, beispielsweise in der Stadt Neubrandenburg[7]
  • In Bronze, Terracotta, Stein, Beton und Holz entstehen Kleinplastiken, Medaillen und figurative Plastiken, Skulpturen und Reliefs.[8]
  • Zeichnungen, Holzschnitte

Ausstellungen seit der deutschen Wiedervereinigung (unvollständig) Bearbeiten

  • 2006 Teilnahme an der landesweiten Aktion KUNST:OFFEN[9]
  • 2007 Skulpturen und Zeichnungen in der Galerie am Kietz in Schwedt/Oder
  • 2007 im Schloss Rumpshagen (Ankershagen)
  • 2007/2008 im Schliemann-Museum[10]
  • 2008, 2009 und 2010 Teilnahme an der landesweiten Aktion KUNST:OFFEN[11][12]
  • 2010 Plastik – Malerei – Grafik in der Müritz-Sparkasse Waren
  • 2010 Skulptur aus Erde • Terrakottafiguren im Dominikanerkloster Prenzlau[13]

Ehrungen Bearbeiten

Rezeption Bearbeiten

  • Eva-Martina Weyer (Journalistin): „Welch ein Mut zu Rundung und Fülle. Sehr oft wiederholt sich das Motiv „Mutter und Kind“. Immer sind es behütete Szenen.“[14]
  • Werner Schinko: „Plastiken zeigen mehr als Poesie.“ … „Es ist zugleich ein wortloser Sprachversuch mit der Hoffnung auf Verständigung“[15]

Literatur (chronologisch) Bearbeiten

  • Herbert Schirmer: Stadt, Land, Wasser. Künstler und Kunsthandwerker im Müritzkreis – Ein kulturhistorischer und touristischer Reiseführer. Findling-Verlag, 2006, ISBN 3-933603-37-4.
  • Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler: Deutschland, Österreich, Schweiz, Band 2. 2. Auflage. De Gruyter Saur, Berlin 2007, ISBN 3-598-24737-0, S. 844.
  • Rätsch, Dorothee. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 737/738

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dorothee Raetsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kulturportal Mecklenburg-Vorpommern, Künstlerhomepage (Memento vom 28. März 2014 im Internet Archive) abgerufen am 12. November 2010.
  2. MOZ vom 1. April 2007 Eva-Martina Weyer: Mut zu Rundung und Fülle (Memento vom 24. November 2010 im Internet Archive)
  3. D. Rätsch in einer Radiosendung (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mmv-mediathek.de auf NB 88 (Reihe Stine und Malte vom 14. Juni 2014), abgerufen am 2. Juli 2014.
  4. Webseite der Tochter Maria, abgerufen am 20. Juli 2016.
  5. Stephan Rätsch – Der Poppenspöler von der Wilhelmshöhe, abgerufen am 20. Juli 2016.
  6. HP des Soziokulturellen Bildungszentrum Neubrandenburg e. V. abgerufen am 12. November 2010.
  7. Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Neubrandenburg, abgerufen am 8. Juni 2014.
  8. Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler: Deutschland, Österreich, Schweiz, Band 2. 2. Auflage. De Gruyter Saur, 2007, ISBN 3-598-24737-0, S. 844.
  9. pressemitteilungen/kunst offen 2006, Veranstaltungsplan,@1@2Vorlage:Toter Link/87.106.91.32 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 10. November 2010.
  10. Heinrich-Schliemann-Museum: Sonderausstellung "Skulptur & Zeichnung" (Memento vom 29. Januar 2013 im Internet Archive)
  11. HP des Landkreis Müritz Kunst offen 2008, Programm@1@2Vorlage:Toter Link/www.landkreis-mueritz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 9. November 2010.
  12. HP des Mueritzeum: kunst offen 2009 (PDF-Datei; 1,3 MB) Programm, abgerufen am 13. November 2010.
  13. HP des ehemaligen Dominikanerklosters Prenzlau, abgerufen am 10. November 2010.
  14. MOZ, Artikel am 1. April 2007 (Memento vom 25. November 2010 im Internet Archive) von, abgerufen am 12. November 2010.
  15. lokale Wochenzeitungen, Artikel vom 23. Juni 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.hallo-nachbar-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 12. November 2010.