Dexheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.

Wappen Deutschlandkarte
Dexheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dexheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 8° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Selz
Höhe: 201 m ü. NHN
Fläche: 5,69 km2
Einwohner: 1467 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 258 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55278
Vorwahl: 06133
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 011
Adresse der Verbandsverwaltung: Sant’ Ambrogio-Ring 33
55276 Oppenheim
Website: dexheim.de
Ortsbürgermeister: Hubert Horn (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Dexheim im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Rathaus
Dicker Stein

Geographische Lage Bearbeiten

Der Weinort liegt zwischen Mainz und Worms in Rheinhessen.

Geschichte Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung von Dexheim steht in einer Urkunde von 774. Festgehalten wurde darin eine Schenkung des fränkischen Königs Karlmann an das Kloster Lorsch zu dem auch ein Gut in Dexheim gehörte. Als Reichsdorf war Dexheim reichsunmittelbar. Die Dörfer Dexheim, Schwabsburg und Nierstein bildeten eine Gemeinde, die vom Niersteiner Rittergericht verwaltet wurde.[2] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]

1375 wurde Dexheim zusammen mit Schwabsburg und Nierstein an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz verpfändet. Damit kamen diese Orte unter die Herrschaft von Kurpfalz und verloren ihre Reichsfreiheit. Als Teil des Oberamtes Oppenheim war Dexheim bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des Kurstaates. Danach gehörte Dexheim als Teil des Département du Mont-Tonnerre zu Frankreich. Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege fiel Dexheim 1816 an das Großherzogtum Hessen.

Zwischen 1953 und Ende 2009 unterhielten die US-amerikanischen Streitkräfte in der Nähe der rheinhessischen Ortsgemeinde ein rund 75 Hektar große Kasernengelände mit Wohn-, Versorgungs- und Verwaltungsgebäuden. Obwohl sich das Areal komplett auf dem Stadtgebiet von Nierstein (Gemarkung/Stadtteil Schwabsburg) befand, trug die Kaserne den Namen US Army Anderson Barracks Dexheim.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Dexheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]

Wahl SPD FWG WGR Gesamt
2019 5 11 16 Sitze
2014 7 9 16 Sitze
2009 6 9 1 16 Sitze
2004 4 6 6 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Dexheim

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Der bisherige Ortsbürgermeister Hubert Horn (FWG) wurde am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 63,98 % in seinem Amt bestätigt.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Seit 2000 befindet sich der „Dicke Stein“ auf dem „Freien Platz“ in Dexheim. Es handelt sich um einen Menhir, der wahrscheinlich als vorgeschichtlicher Kultstein und als mittelalterlicher Grenzstein diente. Der Stein befand sich vorher an der heutigen Kreisstraße 44. Am heutigen Freien Platz befand sich von 1830 bis 1974 das alte Rathaus. Eine Gedenktafel erinnert an den Bau.

Siehe auch

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Im vom Weinbau geprägten Dexheim existieren mehrere Weingüter.[6] Die Gemeinde beherbergt zudem eine Kindertagesstätte sowie mehrere kleine Handwerks- und Einzelhandelsbetriebe.

Verkehr Bearbeiten

Dexheim ist durch die Buslinie 646 der KRN im Stundentakt an Oppenheim und Nierstein angebunden.[7]

Die Bundesstraße 420 führt durch den Norden der Gemeinde und verbindet Dexheim im Straßenverkehr so mit Nierstein und Wörrstadt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dexheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 23.
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen 2019. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  6. Weingüter & Gastronomie auf dexheim.de
  7. Fahrplan der Linie 646, rnn.info
  8. Johann Siebmacher: Die Wappen bürgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz. Reprograph. Nachdr. von Siebmacher’s Wappenbuch Band 5, N. F., Abt. 1–3, Nürnberg 1936, 1961 u. 1967. In: Otto Titan von Hefner; Adolf Matthias Hildebrandt; Gustav Adelbert Seyler (Hrsg.): J. Siebmacher’s großes Wappenbuch. Band 13; Neue Folge Band 5. Bauer und Raspe, Neustadt an der Aisch 1975, DNB 750244755, S. 12.