Der rosarote Panther (1963)

Film von Blake Edwards (1963)

Der rosarote Panther (Originaltitel The Pink Panther) ist eine unter der Regie von Blake Edwards im Jahr 1963 entstandene Kriminalkomödie, der eine Reihe weiterer Pink-Panther-Filme folgte und darüber hinaus eine gleichnamige Zeichentrickserie. Der Filmstart in den bundesdeutschen Kinos war am 19. Dezember 1963.

Film
Titel Der rosarote Panther
Originaltitel The Pink Panther
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Blake Edwards
Drehbuch Maurice Richlin
Blake Edwards
Produktion Dick Crockett
Martin Jurow
Musik Henry Mancini
Kamera Philip H. Lathrop
Schnitt Ralph E. Winters
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung Bearbeiten

Im Mittelpunkt des Films stehen ein überdurchschnittlich großer Diamant, der aufgrund seines rosaroten Schimmers und eines kleinen Schattens in der Mitte, der einem springenden Panther ähnelt, der „rosarote Panther“ genannt wird, sowie ein englischer Meisterdieb, genannt „Das Phantom“, hinter dem sich der britische Adelige Sir Charles Lytton verbirgt.

Vor Beginn der Geschichte werden die Charaktere vorgestellt. Zuerst das Phantom, das durch Meisterhand Schmuck und Geschmeide stiehlt und es immer wieder schafft, der Polizei zu entkommen. Dann der Neffe von Sir Charles, George Lytton, der seinem Onkel gegenüber vorgegeben hat, in den USA zu studieren, in Wirklichkeit aber ebenfalls ein Gauner ist. Da ist noch die Ehefrau von Inspektor Clouseau, Simone, die in Wirklichkeit die Verbündete und Geliebte des Phantoms ist. Und schließlich der trottelige Inspektor Jacques Clouseau, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, dem Phantom endlich das Handwerk zu legen.

Die Protagonisten treffen in dem italienischen Wintersportort Cortina d’Ampezzo aufeinander. Die Prinzessin von Lugasch, Dala, verbringt dort ihren Winterurlaub. Sir Charles ist vor Ort, um die Gelegenheit zu nutzen, den Diamanten zu stehlen. Inspektor Clouseau ist in Begleitung seiner Frau anwesend, um gegebenenfalls das Phantom zu schnappen. Auch der Neffe von Sir Charles reist überraschenderweise an, um mitzumischen.

Sir Charles inszeniert eine Entführung des Hundes der Prinzessin, um durch die heldenhafte Verfolgung des Täters ihr Vertrauen zu gewinnen. Durch Vortäuschung eines verletzten Beines geht der Plan dann auch auf. Es gelingt ihm sogar, die normalerweise abstinente Prinzessin betrunken zu machen. Dabei verliebt er sich in sie. Seine Geliebte Simone bekommt dies mit und sieht ihre Beziehung zu ihm, Sir Charles, gestört.

Nach einigen Rückschlägen kann durch Ermittlungen über den Leihwagen, der bei der Hunde-Entführung zum Einsatz kam, herausgefunden werden, dass der Komplize bei diesem Coup in Diensten von Sir Charles steht und somit nur dieser das Phantom sein kann. Er kann jedoch in letzter Sekunde fliehen.

Schließlich ergibt sich eine neue Gelegenheit, als der Diamant in einer hoheitlichen Villa in Rom aufbewahrt wird. Während eines Kostümfestes, bei dem auch Inspektor Clouseau samt verkleideter Polizeitruppe anwesend ist, machen sich Sir Charles und George Lytton (zufälligerweise im gleichen Gorillakostüm) daran, den Diamanten zu stehlen. Als sie den Tresor endlich geöffnet haben, ist der Diamant jedoch verschwunden.

Nach einer wilden Verfolgungsjagd werden beide Lyttons festgenommen, sie erwartet nun ein Prozess. Madame Clouseau, die ihrem Geliebten aus der misslichen Lage heraushelfen möchte, wendet sich mit der Wahrheit an Prinzessin Dala. Sie ahnt bereits, dass die Prinzessin selbst den Diamanten gestohlen hat, um zum einen die Versicherungssumme von einer halben Million US-Dollar zu kassieren und zum anderen den Diamanten vor einer eventuellen Rückgabe an das Volk von Lugasch zu bewahren. (Der Diamant wurde einst dem König geschenkt, der ihn seiner Tochter gab. Nach Abschaffung der Monarchie verlangt das Volk den Diamanten zurück.)

Prinzessin Dala willigt schließlich ein, den wertvollen Stein Inspektor Clouseau unterzujubeln. Damit sind die Lyttons frei – und Clouseau wird nun unter dem Verdacht, das Phantom zu sein, verhaftet.

Synchronisation Bearbeiten

Die deutsche Fassung[2] entstand bei der Ultra-Film Synchron GmbH in Berlin.

Darsteller Rolle Synchronsprecher
David Niven Sir Charles Lytton Curt Ackermann
Peter Sellers Inspektor Jacques Clouseau Harald Juhnke
Robert Wagner George Lytton Michael Chevalier
Capucine Simone Clouseau Rosemarie Fendel
Claudia Cardinale Prinzessin Dala Dagmar Altrichter
Brenda de Banzie Angela Dunning Friedel Schuster
Colin Gordon Mr. Tucker Hugo Schrader
John Le Mesurier Verteidiger Friedrich Joloff
Guy Thomajan Artoff Klaus Miedel
James Lanphier Salud, Dalas Diener Lothar Blumhagen
Wael Zuaiter Butler auf Kostümparty Werner Peters
Philip H. Lathrop Pariser Polizist Kurt Waitzmann

Kritik Bearbeiten

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 90 %, basierend auf 29 Kritiken.[3]

„Die spritzige, elegant inszenierte Gaunerkomödie wurde nicht zuletzt auch berühmt durch ihren Trickfilm-Titelvorspann, aus dem später eine TV-Zeichentrickserie (in Deutschland: ‚Paulchen Panther‘) hervorging.“

„(…) mit einem spielfreudigen Peter Sellers, der Karikatur eines Detektivs (…). (Wertung: 3 von 4 möglichen Sternen – sehr gut)“

Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • Henry Mancini war 1965 in der Kategorie Best Music, Score – Substantially Original für einen Oscar nominiert.
  • 1988 gewann der Film einen ASCAP Award in der Kategorie Most Performed Feature Film Standards.
  • Peter Sellers war als bester Schauspieler in einer Komödie für einen Golden Globe nominiert, außerdem als bester britischer Schauspieler für den BAFTA.
  • Der Film erreichte in der Kategorie Beste Komödie den 2. Platz bei der Vergabe des Laurel Award.
  • Die Musik von Henry Mancini war außerdem für einen Grammy nominiert.
  • Die Filmmusik von Henry Mancini wurde in der vom American Film Institute herausgegebenen „Liste der 25 besten Filmmusiken aus 100 Jahren“ auf Platz 20 gewählt.[6]
  • 2010 wurde Der rosarote Panther als ein „besonders erhaltenswerter US-amerikanischer Film“ in das National Film Registry aufgenommen.[7]

Hintergründe Bearbeiten

Ursprünglich war die Rolle des Inspektor Clouseau für Peter Ustinov vorgesehen, der kurz vor Beginn der Dreharbeiten absagte. Daraufhin wurde dem bis dahin international unbekannten Peter Sellers die Rolle angeboten, der für eine Gage von 90.000 Britischen Pfund zusagte.[8] Die Rolle des Inspektor Clouseau bedeutete für Peter Sellers den internationalen Durchbruch. Diese Figur, die ursprünglich nur eine ausgebaute Nebenrolle war, stieß beim Publikum auf solche Resonanz, dass sich Blake Edwards nach Befragung von Peter Sellers dazu entschloss, dem schrulligen und tollpatschigen Inspektor weitere Filme zu widmen. Dazu schrieb Edwards das Drehbuch für Ein Schuß im Dunkeln zu einem Clouseau-Film um und entwickelte später weitere Drehbücher – nach dem Tod von Peter Sellers auch Fortsetzungen, die nur mit Ausschnitten und Outtakes früherer Filme arbeiteten.

Der Vorspann des Films führte zu der bekannten Trickfilmserie um den rosaroten Panther, die in Deutschland unter dem Titel Der rosarote Panther (inoffiziell auch Paulchen Panther) lief.

Berühmt wurde auch die Titelmelodie The Pink Panther Theme, die Henry Mancini komponierte und mit seinem Orchester einspielte. Das Saxophon-Solo wurde von Plas Johnson gespielt. Beim gemeinsamen Abend in Cortina wird das ebenfalls von Mancini komponierte Lied It Had Better Be Tonight (Meglio stasera) von der amerikanischen Schauspielerin und Sängerin Fran Jeffries gesungen.

Bei den Fahrzeugen, die sich eine wilde Verfolgungsjagd rund um einen Brunnen in Rom liefern (und einen alten Mann daran hindern, die Straße zu überqueren), handelt es sich um ein Autobianchi Bianchina Cabriolet, ein Ferrari 250 GT Cabriolet, ein Alfa Romeo 2000 Berlina und einen offenen Fiat Campagnola.

Die deutsche Fernseh-Erstausstrahlung des Films war am 1. März 1975 um 20:15 Uhr im ZDF.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Der rosarote Panther. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2004 (PDF; Prüf­nummer: 31 263 V/DVD).
  2. Der rosarote Panther (1963) in der deutschen Synchronkartei. Abgerufen am 1. Januar 2023
  3. Der rosarote Panther bei Rotten Tomatoes (englisch)
  4. Der rosarote Panther. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“(Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 686
  6. Liste der 25 besten Filmmusiken (American Film Institute), abgerufen am 3. Mai 2012
  7. Pressemitteilung der Library of Congress, 28. Dezember 2010 (abgerufen am 1. Januar 2011)
  8. Trivia zu The Pink Panther (1963) auf www.imdb.com