Der Feinschmecker ist eine monatlich in Hamburg erscheinende Special-Interest-Zeitschrift, die sich mit feiner Küche, Wein und anderen Fragen des gehobenen Genusses beschäftigt.

Der Feinschmecker

Beschreibung Deutsche Gourmetzeitschrift
Verlag Jahreszeiten Verlag, Hamburg (Deutschland)
Erstausgabe 1975
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage 57.023 Exemplare
(IVW 4/2023)
Verbreitete Auflage 58.684 Exemplare
(IVW 4/2023)
Chefredakteurin Deborah Middelhoff[1]
Weblink feinschmecker.de
ISSN (Print)

Geschichte Bearbeiten

Der Feinschmecker erschien erstmals im Oktober 1975 als Übernahme aus dem Arne-Verlag von Arne Krüger, der Herausgeber blieb. Chefredakteur und seit 1988 Herausgeber war Jochen Karsten (1925–2005).

Die derzeitige Chefredakteurin der im Hamburger Jahreszeiten Verlag erscheinenden Zeitschrift ist Deborah Middelhoff. Die vorherige stellvertretende Chefredakteurin trat Anfang 2020 die Nachfolge von Madeleine Jakits an, die seither stattdessen die Position der Herausgeberin bekleidet. Jakits hatte die Leitung der Redaktion 1997 von Wolf Thieme übernommen, deren Stellvertreterin sie seit 1994 gewesen war.[2]

Im November 2023 kündigte Deborah Middelhoff an, sie werde im Februar 2024 ihre Chefredaktion der Kulinarik-Magazine im Jahreszeiten Verlag beenden, und erläuterte: „Vor dem Hintergrund meiner Zugehörigkeit zur jüdischen Glaubensgemeinschaft und aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Deutschland habe ich mich entschieden, meinen Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlegen.“[3]

Laut IVW 4/2023 beträgt die verkaufte Auflage 57.023 Exemplare.

Redaktioneller Inhalt Bearbeiten

Die Zeitschrift enthält in jeder Ausgabe die Rubriken Reisen, Essen, Trinken und Lebensart. Zu den ständigen Autoren gehören und gehörten unter anderem Stuart Pigott, Eckart Witzigmann, Wolfram Siebeck und Alexander Oetker. Der Feinschmecker kürt alljährlich einen „Koch des Jahres“, einen „Aufsteiger des Jahres“ sowie ein „Restaurant des Jahres“.

Darüber hinaus werden im Laufe eines Jahres immer wieder Ranglisten veröffentlicht, die der Zeitschrift als Supplements in Form kleinformatiger, broschierter Taschenbücher beiliegen, wie zum Beispiel „Die 500 besten Restaurants in Deutschland“, „Die besten Restaurants für jeden Tag“, „Die besten Cafés und Röstereien“ oder „Deutschlands beste ausländische Restaurants“.

Weiterhin betreut die Redaktion die Buchreihe Der Feinschmecker Guide mit Titeln wie Der Feinschmecker Restaurant Guide, Der Feinschmecker Guide – Hotels & Restaurants an der Ostsee, Der Feinschmecker Guide – Landgasthäuser in Deutschland oder Der Feinschmecker Guide – Kulinarisches Wörterbuch. Außerdem werden sogenannte Bookazines produziert – „eine Mischung aus Buch und Magazin“ – mit Titeln wie Wein aus Österreich, Australien kulinarisch oder Genfer See.

Restaurant-Bewertungen Bearbeiten

Die Tester von Der Feinschmecker bewerten die von ihnen besuchten Restaurants mit bis zu fünf Punkten, wobei als Zwischenstufen auch halbe Punkte vergeben werden können. Zur Visualisierung wurde viele Jahre „F“-Symbole (sogenannte „Feinschmecker-Fs“) vergeben. Inzwischen werden die Wertungen mithilfe roter Sechsecke symbolisiert.

  • ½ Punkt: Solide Küche, sympathisches Lokal
  • 1 Punkt: Gute Küche
  • 2 Punkte: Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente
  • 3 Punkte: Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert
  • 4 Punkte: Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich
  • 5 Punkte: In jeder Hinsicht perfekt.[4]

Aus diesen Beschreibungen folgt, dass bereits eine Bewertung mit einem halben Punkt grundsätzlich als Auszeichnung zu verstehen ist.

Die Punkte von Der Feinschmecker werden von Aggregatoren wie dem Hornstein-Ranking, der Gerolsteiner-Restaurant-Bestenliste oder dem Gastronomie-Portal Restaurant-Ranglisten berücksichtigt, um auf den Bewertungen verschiedener Restaurant-Führer basierende Gesamt-Ranglisten zu erstellen.

Vergebene Auszeichnungen Bearbeiten

Aufsteiger des Jahres Bearbeiten

Seit 1985 wird zum Ende eines Jahres der „Aufsteiger des Jahres“ nach einer Leserumfrage des Feinschmecker gekürt. Mit der Auszeichnung wird zugleich die „Trophée Laurent-Perrier“, die vom gleichnamigen Champagnerhaus gestiftet wird, vergeben.

Koch des Jahres Bearbeiten

Seit 1996 zeichnet Der Feinschmecker jeweils zum Ende eines Jahres einen herausragenden Koch in Deutschland aus. Preisträger sind bislang:

Restaurant des Jahres Bearbeiten

Diese Auszeichnung wird von der Redaktion seit 2000 verliehen. Die bislang ausgezeichneten Unternehmen sind:

Feinschmecker-Gastro-Awards Bearbeiten

2019 wurden die Auszeichnungen „Koch des Jahres“ und „Restaurant des Jahres“ erstmals im Rahmen der „Feinschmecker Gastro-Awards“ verliehen. Weitere Award-Rubriken waren: „Gastgeber“ (Markus Klaas, Restaurant im Hotel Geisels Werneckhof, München), „Sommelier“ (Bärbel Ring, Söl’ring Hof, Sylt), „Patissier“ (René Frank, Coda, Berlin), „Weinkarte“ (Restaurant Adler, Vogtsburg), „Nachhaltigkeit“ (Thomas Imbusch, 100/200, Hamburg), „Lebensleistung“ (Hans Haas, Tantris, München) und „Innovation“ (Benjamin Peifer, Intense, Kallstadt).

2020 gingen weitere Gastro-Awards an: Restaurant Bianc, Hamburg (Kategorie „Restaurantdesign“), Andree Köthe und Yves Ollech, Restaurant Essigbrätlein, Nürnberg („Gemüse-Visionär“), Marco Müller, Restaurant Rutz, Berlin („Innovative Küche“), Restaurant Haus Stemberg, Velbert („Lieblingsgasthaus“), Matthias Gförer, Restaurant Gutsküche Wulksfelde („Nachhaltigkeit“), Joachim Kaiser, Restaurant Meyers Keller, Nördlingen („Vorbildlicher Arbeitgeber“), Tobias Bätz, Restaurant Alexander Herrmann by Tobias Bätz, Wirsberg („Teamplayer“) sowie Ilona Scholl/Max Strohe, Aktion Kochen für Helden/Restaurant Tulus Lotrek, Berlin („Sonderpreis Solidarität“).[14]

2021 wurden keine Gastro-Awards verliehen. Stattdessen kürte die Redaktion im Kontext der Auszeichnungen „Koch des Jahres“ und „Restaurant des Jahres“ „die 50 spannendsten deutschen Restaurants“, die sie in fünf Kategorien unterteilte (zeitgemäße Kochkunst, Regionalität, Impulsgeber, neue Generation, neue Genusskonzepte).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deborah Middelhoff: Chefredakteurin. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  2. Marc Bartl: Beim Feinschmecker: Madeleine Jakits übergibt Chefredaktion an Deborah Gottlieb. In: kress.de. 3. Dezember 2019, abgerufen am 8. September 2020.
  3. Deborah Middelhoff beendet 2024 die Chefredaktion der Kulinarik-Magazine im Jahreszeiten Verlag. In: jalag.de. 8. November 2023, abgerufen am 9. November 2023.
  4. Der Feinschmecker. Die besten Restaurants für jeden Tag 2021. Neu getestet: 500 Tipps in ganz Deutschland. Legere Bistros, Szenelokale, gemütliche Gasthäuser, Jahreszeiten-Verlag 2020, Seite 3.
  5. Gourmetwelten: Sebastian Zier ist Aufsteiger 2010 im Feinschmecker. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  6. Stefan Meier ist "Aufsteiger des Jahres 2016". Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  7. Geniesser: Genussbereit: Dortmund: DER SCHNEIDER Aufsteiger des Jahres im „Feinschmecker“. In: Genussbereit. 5. Dezember 2017, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  8. Thomas Wübker: Gut für Seele und Bauch – Osnabrücker Kesselhaus und Bimarkt laden zum Koch- und Mal-Event im Internet. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 1. April 2021, abgerufen am 2. April 2021.
  9. a b Die FEINSCHMECKER Gastro-Awards 2022. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  10. a b c Patricia Bröhm & Stefan Chmielewski: Die FEINSCHMECKER Gastro Awards 2023. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  11. Jan Hartwig ist Koch des Jahres des FEINSCHMECKER. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  12. "Der Feinschmecker": Nils Henkel ist "Koch des Jahres". Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  13. Clemens Rambichler ist "Koch des Jahres". Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  14. Feinschmecker Gastro-Awards 2020. In: feinschmecker.de. Abgerufen am 26. September 2020.