Deinste

Gemeinde in Niedersachsen

Deinste (plattdeutsch Deinst) ist eine Gemeinde im Landkreis Stade in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Deinste
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Deinste hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 32′ N, 9° 26′ OKoordinaten: 53° 32′ N, 9° 26′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Stade
Samtgemeinde: Fredenbeck
Höhe: 19 m ü. NHN
Fläche: 27,21 km2
Einwohner: 2166 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21717
Vorwahl: 04149
Kfz-Kennzeichen: STD
Gemeindeschlüssel: 03 3 59 011
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schwingestraße 1
21717 Fredenbeck
Website: www.fredenbeck.de
Bürgermeister: Jörg Müller (CDU)
Lage der Gemeinde Deinste im Landkreis Stade
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Karte

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde Deinste besteht aus zwei Ortsteilen. Die beiden Dörfer Deinste und Helmste sind mit jeweils knapp über 1200 Einwohnern annähernd gleich groß.

Geschichte Bearbeiten

Eine Besiedlung der Gegend während der Jungsteinzeit ist anzunehmen, da 1,5 km südöstlich des Ortes an einem verlandeten See Grabhügel gefunden wurden. Bei Untersuchungen in den 1950er Jahren wurde die Steinkammer von Deinste entdeckt.

Name Bearbeiten

Alte Bezeichnungen von Deinste sind um 900 Tunstede, 1315 Deinstede, 1383 Deynstede, 1433 Deyenste und 1500 Deynstede. Das Grundwort des Ortsnamens stammt vom niederdeutschen „-stede“ ab, dessen Bedeutung mit „Stelle, Stätte, Siedlungsstelle“ gedeutet werden kann. Im ersten Teil ist ein Personenname zu vermuten. Letztlich ist von einer Grundform „Dein-s-sted-“ auszugehen, die aus einem männlichen Personenname „Dego, Dago“, und „-sted(e)“ besteht. Der Ortsname bedeutet wohl „Siedlung des Dego oder Dago“; „dag“ bedeutet „Tag, glücklicher Tag“.[2]

Eingemeindungen Bearbeiten

Seit dem 1. Juli 1972 gehört die ehemalige Gemeinde Helmste zur Gemeinde Deinste.[3]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Rat der Gemeinde Deinste besteht aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2000 und 3000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze
CDU 48,59 % 6
FWG-Pro Bürger 21,94 % 3
SPD 19,30 % 3
GRÜNE 10,17 % 1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 63,56 % über dem niedersächsischen Durchschnitt von 57,1 %.

Die Ratsmitglieder von FWG-Pro Bürger und GRÜNEN vereinbarten für die Wahlperiode 2021 bis 2026 eine gemeinsame Gruppe.

Bürgermeister Bearbeiten

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Jörg Müller (CDU) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.

Jörg Müller ist seit dem 29. Oktober 2013 Bürgermeister.[5] Er folgte seinem am 30. September 2013 verstorbenen Vorgänger Jochen Sturhan (SPD).[6] Zum Jahreswechsel 2015/2016 trat Jörg Müller aus der SPD aus, bei den Gemeindewahlen 2016 und 2021 kandidierte er auf der Liste der CDU als Bürgermeisterkandidat.

Ehemalige Bürgermeister Bearbeiten

  • 1972–1996 Heinrich Klintworth (CDU) †, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Deinste[7]
  • 1996–2006 Hans-Wilhelm Schmetjen (CDU) †
  • 2006–2011 Marianne Wiebusch (CDU)
  • 2011–2013 Jochen Sturhan (SPD) †
  • 2013–jetzt Jörg Müller (CDU)

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde Deinste zeigt in Gold über einem halben schwarzen Wasserrad einen silbernen Stechhelm im roten Quadrat.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten


Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Deinste liegt an der 1898 eröffneten Bahnstrecke Bremervörde–Stade, die westlich an der Ortschaft vorbeiführt. 1992 wurde sie von den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser übernommen, 1993 folgte hier die Einstellung des Personenverkehrs. Da seit 2003 auch der Güterverkehr ruht, dient der Abschnitt nur noch als Betriebsstrecke und wird im Sommer von touristischen Zügen (Moorexpress) befahren.

Das eingeschossige Empfangsgebäude des Bahnhofes mit angebauten Güterschuppen steht unter Denkmalschutz und wurde 2007 bis 2011 im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms saniert. Ein Förderverein betreibt ein Café und führt Kulturveranstaltungen durch.[10]

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

  • Ingeborg Glock (1941–2016), Politikerin (GAL), Schriftstellerin und Satirikerin (Pseudonym: Fanny Müller)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Deinste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 26. Januar 2016; abgerufen am 3. August 2019.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 246.
  4. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 18. Februar 2017.
  5. tageblatt.de: Jörg Müller wird mit knapper Merheit zum neuen Deinster Bürgermeister gewählt, abgerufen am 29. Oktober 2013
  6. Kreiszeitung Wochenblatt Politik vom 1. Oktober 2013: Bürgermeister von Deinste verstorben (sb), abgerufen am 1. Oktober 2013
  7. Heinrich Klintworth : Nachruf : Stader Tageblatt. Abgerufen am 19. Juli 2021.
  8. Hauptsatzung der Gemeinde, § 2.1 Gestaltung des Wappens (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive)
  9. Deutsches Feld- und Kleinbahnmuseum e.V. Abgerufen am 19. Juli 2021 (deutsch).
  10. Andreas Mausolf: Vom Schuppen zum Schmuckstück. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7, 2019, ISSN 0342-1902, S. 44–45.