Das Birnli will nit fallen

Märchen in der Fassung der Brüder Grimm

Das Birnli will nit fallen (Das Birnchen will nicht fallen) ist ein Kettenmärchen in Versform (ATU 2030). Es stand in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm nur in der 1. Auflage von 1812 an Stelle 72 (KHM 72a).

Inhalt Bearbeiten

Es erzählt in acht Strophen, dass der Herr ein Birnchen schütteln will. Er schickt den Hahn, als der nicht schüttelt – den Hund, als der nicht beißt – den Prügel usw. Feuer, Wasser, Kalb, Metzger, Henker.

Herkunft Bearbeiten

Grimms Anmerkung notiert „Mündlich aus der Schweiz“, vergleicht KHM 30 Läuschen und Flöhchen, KHM 80 Von dem Tode des Hühnchens und ein Volkslied in Wagenseils „jüd. teutsche Red- und Schreibart Frankf. 1715. 4. S. 108-110“, auch in Des Knaben Wunderhorn III „S. 44-47“ und Gräters „Alterthumszeitung No. 40. u. 41. 1812.“ An Rhein und Main gebe es ein Lied vom Hund, der in der Küche die Bratwurst frisst etc.[1]

Ältester Beleg ist Johann Caspar Ulrichs Sammlung jüdischer Geschichten, welche sich mit diesem Volke in dem XIII. und folgenden Jahrhunderten bis auf MDCCLX in der Schweiz von Zeit zu Zeit zugetragen, 1768. Dessen Hinweis, Zürcher Kinder hätten das Lied von jüdischen Kindern gelernt, könnte Grimms Angabe „Mündlich aus der Schweiz“ erklären. Ähnlichen Wortlaut hat aber auch Der Bauer schickt sein Jockel aus in Johann Fischarts Spieleverzeichnis Geschichtsklitterung, 1575.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 529–530.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wikisource: Das Birnli will nit fallen (1812)
  2. Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 462–463.

Weblinks Bearbeiten

Wikisource: Das Birnli will nit fallen – Quellen und Volltexte