Dardanus

Oper von Jean-Philippe Rameau

Dardanus ist eine Oper in einem Prolog und fünf Akten von Jean-Philippe Rameau (Musik) mit einem Libretto von Charles-Antoine Leclerc de La Bruère.

Werkdaten
Titel: Dardanus
Originaltitel: Dardanus
Form: Tragédie lyrique
Originalsprache: Französisch
Musik: Jean-Philippe Rameau
Libretto: Charles-Antoine Leclerc de La Bruère
Uraufführung: 19. November 1739
Ort der Uraufführung: Paris
Spieldauer: ca. 2½ Stunden
Personen
  • Vénus (Sopran)
  • Amour, ihr Sohn (Sopran)
  • Iphise, Tochter des Teucer (Sopran)
  • Dardanus, Sohn des Zeus und der Elektra (Tenor)
  • Anténor, Prinz und Verbündeter Teucers (Bassbariton)
  • Teucer, König von Phrygien (Bassbariton)
  • Isménor, Magier und Priester des Zeus (Bass)

Handlung Bearbeiten

Dardanus befindet sich im Krieg mit König Teucer, der versprochen hat, seine Tochter Iphise dem Prinzen Anténor zur Frau zu geben. Dardanus und Iphise lernen sich durch die Vermittlung des Zauberers Isménor kennen und verlieben sich. Dardanus bekämpft ein Ungeheuer, das Teucers Königreich bedroht, und rettet dabei das Leben Anténors bei dessen erfolglosem Versuch, das Ungeheuer zu töten. Teucer und Dardanus schließen Frieden, und Dardanus heiratet Iphise.

Entstehung Bearbeiten

Das originale Libretto des Diplomaten und Gelegenheitsdichters Leclerc de La Bruère basiert vage auf dem griechischen Mythos von Dardanos. Die erste Fassung der Oper von 1739 erlebte wegen der Schwächen der Handlung nur wenige Aufführungen. Rameau arbeitete die Oper daraufhin 1744 radikal um: nur die ersten beiden Akte blieben weitgehend unverändert, während der Rest des Stücks mit sehr viel mehr Dramatik geladen wurde. Rameau bezeichnete die zweite Fassung konsequenterweise als nouvelle trágedie. 1760 erfolgte noch eine zweite, kleinere Umarbeitung, bei der der Prolog entfiel.

Musik Bearbeiten

Während die Handlung des Dardanus wegen ihrer Schwächen schon bei Rameaus Zeitgenossen auf Kritik stieß, gilt die Oper wegen ihrer differenzierten Musik als einer der Höhepunkte der Tragédie lyrique.

Rezeptionsgeschichte Bearbeiten

Im 20. Jahrhundert wurde die Oper zunächst nur zögernd auf die Bühnen gebracht. 1907 wurde sie in Dijon aufgeführt, 1979 in Paris unter Raymond Leppard. Aufführungen in Basel (1981) und Wuppertal (1984) folgten. Die Neuausgabe der Oper von Mary Elizabeth C. Bartlet und Sylvie Bouissou, die auf der Fassung von 1739 beruht, aber zwei Szenen aus der Fassung von 1744 integriert, bildete 1998 die Grundlage einer konzertanten Aufführung und einer CD-Einspielung unter der Leitung von Marc Minkowski. 2004 folgte eine szenische Produktion in Freiburg im Breisgau, 2006 in London und 2008 in Trier.

Aufnahmen / Tonträger Bearbeiten

Daneben existiert eine Reihe von Aufnahmen der instrumentalen Orchestersuite, die aus Auszügen der Oper besteht.

Weblinks Bearbeiten