Daniel Tkaczuk

kanadischer Eishockeyspieler

Daniel Tkaczuk (* 10. Juni 1979 in Toronto, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1995 und 2011 unter anderem 135 Spiele für den ERC Ingolstadt und die Füchse Duisburg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sowie weitere 315 Partien in der American Hockey League (AHL) auf der Position des Centers bestritten hat. Zudem absolvierte Tkaczuk, der nach seinem Karriereende als Trainer tätig wurde, insgesamt 19 Begegnungen für die Calgary Flames in der National Hockey League (NHL).

Kanada  Daniel Tkaczuk

Geburtsdatum 10. Juni 1979
Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 86 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1997, 1. Runde, 6. Position
Calgary Flames

Karrierestationen

1995–1999 Barrie Colts
1999–2001 Saint John Flames
2001–2002 Worcester IceCats
2002–2003 Bridgeport Sound Tigers
2003–2004 Rauman Lukko
2004–2006 HC Milano Vipers
2006–2007 ERC Ingolstadt
2007–2009 Füchse Duisburg
2009–2010 Charlotte Checkers
2010–2011 Dornbirner EC
2011 Nottingham Panthers

Karriere Bearbeiten

Tkaczuk begann seine Karriere im Jahre 1995 in der kanadischen Juniorenliga Ontario Hockey League (OHL) bei den Barrie Colts. Bereits in seinem ersten Jahr erzielte der damals 17-Jährige in 61 Spielen beachtliche 61 Scorerpunkte. In seiner zweiten Saison konnte sich der Linksschütze noch einmal steigern und zog damit das Interesse einiger Scouts der National Hockey League (NHL) auf sich. Während des NHL Entry Draft 1997 waren es schließlich die Calgary Flames, die sich für Tkaczuk entscheiden konnten. Sie wählten den Kanadier in der ersten Runde an insgesamt sechster Stelle aus.

Zur Spielzeit 1999/2000 wechselte der 1,85 m große Center in die American Hockey League (AHL) zu den Saint John Flames. Nachdem er dort eine hervorragende Spielzeit absolvierte, stand der Angreifer im Jahr 2000 erstmals im Kader der Calgary Flames. Trotzdem kam er weiterhin überwiegend in der AHL zum Einsatz und gewann mit Saint John am Ende der Saison 2000/01 den Calder Cup. Zudem wurde der Linksschütze 19-mal in der NHL eingesetzt und erzielte dabei elf Scorerpunkte. Bevor sich der Stürmer jedoch dauerhaft im Kader der Calgary Flames etablieren konnte, wurde er im Juni 2001 Teil eines großen Transfergeschäfts. Gemeinsam mit Fred Brathwaite, Serhij Warlamow und einem Neuntrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2001 wurde Tkaczuk im Tausch für Roman Turek und ein Viertrunden-Wahlrecht im selben Draft an die St. Louis Blues abgegeben. Er kam dort jedoch ausschließlich in der AHL bei den Worcester IceCats zu Einsätzen, ebenso wie im folgenden Jahr beim Ligakonkurrenten Bridgeport Sound Tigers.

Im Sommer 2003 entschied sich Tkaczuk für einen Wechsel nach Europa, wo er in der finnischen SM-liiga einen Einjahres-Vertrag bei Rauman Lukko unterschrieb. Da der Kontrakt am Ende der Saison nicht verlängert wurde, zog es den Stürmer zur Spielzeit 2004/05 in die italienische Serie A1 zu den HC Milano Vipers, mit denen er in beiden Spieljahren Italienischer Meister wurde. Zudem gewann er mit dem Mailänder Klub auch jeweils einmal die Coppa Italia und Supercoppa Italiana. Aufgrund der in Italien gezeigten Leistungen wurde der Kanadier zur Saison 2006/07 vom ERC Ingolstadt aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag genommen. Im Sommer 2007 wechselte der Kanadier zum Ligakonkurrenten Füchse Duisburg, für die er zwei Jahre in Diensten stand. Im Anschluss kehrte Tkaczuk nach Nordamerika zurück und heuerte bei den Charlotte Checkers aus der ECHL an. In der Saison 2009/10 stand der Linksschütze außerdem auf Leihbasis für diverse AHL-Teams im Einsatz, bevor er im September 2010 ein Angebot des österreichischen Zweitligisten Dornbirner EC annahm. Die Spielzeit 2010/11 beendete der Stürmer schließlich im Trikot der Nottingham Panthers, mit denen er den Challenge Cup und die Playoff-Meisterschaft der Elite Ice Hockey League errang. Daraufhin beendete der 32-Jährige seine aktive Karriere.

Kanada   Daniel Tkaczuk
Trainerstationen
2011–2015 Owen Sound Attack (Assistenztrainer)
2015–2016 Kitchener Rangers (Assistenztrainer)
2016–2017 Chicago Wolves (Assistenztrainer)
2017–2018 St. Louis Blues (Skills Coach)
2018–2020 San Antonio Rampage (Assistenztrainer)
2020–2021 Utica Comets (Assistenztrainer)
seit 2021 Springfield Thunderbirds
(Assistenztrainer)

Nach seinem Karriereende im Sommer 2011 begann Tkaczuk als Trainer zu arbeiten. Er kehrte zunächst in die OHL zurück, wo er vier Jahre lang als Assistenztrainer bei den Owen Sound Attack tätig war sowie anschließend für die Saison 2015/16 bei den Kitchener Rangers. Nach fünf OHL-Jahren verließ er die Liga im Sommer 2016 und wurde – ebenfalls als Assistenztrainer – bei den Chicago Wolves aus der AHL vorgestellt. Auch dort war eine Saison im Amt, ebenso wie im Jahr danach bei den St. Louis Blues in der Funktion eines Skills Coachs. Zur Saison 2018/19 wechselte der Ex-Spieler erneut den Arbeitgeber und arbeitete zwei Jahre für die San Antonio Rampage in der AHL. Daraufhin betreute er in der Saison 2020/21 die Utica Comets als Assistenztrainer, ehe er nach erneut einer Spielzeit im Sommer 2021 zum Ligakonkurrenten Springfield Thunderbirds wechselte.

International Bearbeiten

Im Jahr 1998 stand Tkaczuk erstmals im Kader der kanadischen Juniorennationalmannschaft, mit der er im selben Jahr an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft teilnahm. Die Kanadier beendeten das Turnier auf dem achten Rang. Im folgenden Jahr nahm der Stürmer an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1999 in Kanada teil und gewann dort die Silbermedaille. Tkaczuk, der in sieben Begegnungen sechs Tore und vier Torvorlagen erzielte[1], wurde ins All-Star-Team des Turniers berufen.[2]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1995/96 Barrie Colts OHL 61 22 39 61 38 7 1 2 3 8
1996/97 Barrie Colts OHL 62 45 48 93 49 9 7 2 9 2
1997/98 Barrie Colts OHL 57 35 40 75 38 6 2 3 5 8
1998/99 Barrie Colts OHL 58 43 62 105 58 12 7 8 15 10
1999/00 Saint John Flames AHL 80 25 41 66 56 3 0 0 0 0
2000/01 Calgary Flames NHL 19 4 7 11 14
2000/01 Saint John Flames AHL 50 15 21 36 48 14 10 9 19 4
2001/02 Worcester IceCats AHL 75 10 27 37 37 3 1 1 2 2
2002/03 Bridgeport Sound Tigers AHL 69 9 18 27 44 9 3 7 10 18
2003/04 Rauman Lukko SM-liiga 36 7 11 18 16 4 0 0 0 18
2004/05 HC Milano Vipers Serie A1 34 24 35 59 34 13 6 10 16 18
2005/06 HC Milano Vipers Serie A1 34 14 33 47 63 7 6 4 10 12
2006/07 ERC Ingolstadt DEL 48 9 23 32 36 6 1 4 5 16
2007/08 Füchse Duisburg DEL 44 17 16 33 54
2008/09 Füchse Duisburg DEL 37 3 8 11 34
2009/10 Charlotte Checkers ECHL 46 11 34 45 18 4 4 1 5 2
2009/10 Syracuse Crunch AHL 3 0 0 0 2
2009/10 Rochester Americans AHL 7 0 2 2 4
2009/10 Hartford Wolf Pack AHL 2 0 0 0 0
2010/11 Dornbirner EC Nationalliga 26 16 17 33 65
2011/12 Nottingham Panthers EIHL 6 2 4 6 8 4 0 5 5 6
OHL gesamt 238 145 189 334 183 34 17 15 32 28
AHL gesamt 286 59 109 168 191 29 14 17 31 24
NHL gesamt 19 4 7 11 14
Serie A1 gesamt 68 38 68 106 97 20 12 14 26 30
DEL gesamt 129 29 47 76 124 6 1 4 5 16

International Bearbeiten

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1998 Kanada Jun.-WM 8. Platz 7 2 1 3 4
1999 Kanada U20-WM   7 6 4 10 10
Junioren gesamt 14 8 5 13 14

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. hockeycanada.ca, 1999 IIHF World Junior Championship – Statistics
  2. hockeycanada.ca, All-Star Teams - IIHF World Junior Championship