Dalfsen

Gemeinde in der niederländischen Provinz Overijssel

Dalfsen (anhören/?) ist eine Gemeinde in der Provinz Overijssel (Niederlande). Sie hat eine Einwohnerzahl von 29.684 (Stand 1. Januar 2024).

Gemeinde Dalfsen
Flagge der Gemeinde Dalfsen
Flagge
Wappen der Gemeinde Dalfsen
Wappen
Provinz Overijssel Overijssel
Bürgermeister Erica van Lente (PvdA)[1]
Sitz der Gemeinde Dalfsen
Fläche
 – Land
 – Wasser
166,50 km2
165,14 km2
1,36 km2
CBS-Code 0148
Einwohner 29.684 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 178 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 30′ N, 6° 16′ OKoordinaten: 52° 30′ N, 6° 16′ O
Höhe m NAP
Bedeutender Verkehrsweg N35 N340 N348 N377 N757 N758
Vorwahl 0529, 0570, 0572
Postleitzahlen 7710–7714, 7720–7729, 8150–8159
Website Homepage von Dalfsen
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Orte Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus den Dörfern (in Klammern die geschätzte Einwohnerzahl):

  • Dalfsen (8.000), Sitz der Gemeindeverwaltung
  • Nieuwleusen (6.000)
  • Lemelerveld (3.200)
  • Hoonhorst (< 1.000)
  • Oudleusen (< 1.000)

sowie einigen kleinen Ortschaften. Ein Drittel der Einwohner lebt in Bauernhöfen usw. außerhalb der Ortskerne.

Lage und Wirtschaft Bearbeiten

Die Gemeinde liegt zwischen Zwolle und Ommen an der Vechte. Das Dorf Dalfsen, etwa 10 km östlich von Zwolle, hat einen Bahnhof an der Strecke Zwolle – Emmen. Die Gemeinde wird von Fernstraßen durchquert; es gibt aber keine Autobahnen.

Haupterwerbsquelle in der Gemeinde ist die Landwirtschaft, Nieuwleusen und Lemelerveld haben auch etwas Industrie. Auch der Tourismus ist von zunehmender Bedeutung.

Bilder Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

Der Name Dalfsen wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1231 erwähnt. Der Ort erhielt trotz seiner günstigen Lage an der Vechte nie das Stadtrecht. Gegenüber dem Dorf steht, inmitten eines schönen Waldes, das 1320 erbaute Schloss Rechteren, das schon seit etwa 600 Jahren vom Adelsgeschlecht der Grafen von Rechteren-Limpurg bewohnt wird. Lange Zeit stand am Ufer der Vechte eine Kastanie, die als Hochwassermarke diente. Wenn die Vechte den Stamm des Baumes umspülte, bestand Überschwemmungsgefahr. Im 19. Jahrhundert wurde der Fluss eingedeicht.

Lemelerveld Bearbeiten

Lemelerveld entstand als Arbeitersiedlung am Kanal Zwolle–Vroomshoop beim Zweig nach RaalteDeventer, wo 1865 eine Zuckerfabrik die Verarbeitung der hier angebauten Zuckerrüben begann. Eine Metallwarenfabrik übernahm 1917 das Gebäude, das nach der Schließung 2001 verschwand. Das Dorf lebt jetzt von der Dahlienzucht, der Landwirtschaft und vom Kleingewerbe; viele Einwohner sind Bauarbeiter.

Nieuwleusen Bearbeiten

Nieuwleusen entstand 1631 als „veenkolonie“ (Siedlung von Torfstechern). Im 20. Jahrhundert war die Fahrradfabrik Union größter Arbeitgeber des Dorfes.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Dalfsen hat eine sehenswerte alte Dorfkirche und ein kleines Heimatmuseum. Auf der Vechte ist Wassersport möglich. Die waldreiche Umgebung lädt zu Radtouren und Wanderungen ein. In der Gemeinde befinden sich ein kleiner Jachthafen mit Kanuverleih und mehrere Campingplätze. Die zahlreichen Herrenhäuser (havezates), die meistens als Bürogebäude dienen, und das Schloss Rechteren können nicht besichtigt werden; die Parks und Gärten dieser Landsitze sind im Allgemeinen frei zugänglich.

Alljährlich wurde in Lemelerveld ein Blumenkorso veranstaltet. Es fand 2009 zum letzten Mal im August an einem Dienstagabend statt.

Das steinzeitliche Gräberfeld von Dalfsen wurde 2015 präsentiert.

Politik Bearbeiten

Im Jahr 2022 entschied die Lokalpartei Gemeentebelangen zum wiederholten Male die Kommunalwahl für sich. Dabei holte sie über ein Drittel aller Stimmen sowie acht von 21 Ratssitzen.

Gemeinderat Bearbeiten

Kommunalwahl am 16. März 2022[3]
Wahlbeteiligung: 62,7 %
 %
40
30
20
10
0
37,98
26,15
13,65
9,54
7,46
5,22
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+2,00
+2,24
−1,77
+0,97
−0,09
−2,39
−0,96
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Gemeentebelangen

Seit 1982 wird der Gemeinderat von Dalfsen wie folgt geformt:

Partei Sitze[3]
1982 1986 1990 1994 1996a 2000b 2006 2010 2014 2018 2022
Gemeentebelangenc 2 3 3 4 4 4 5 7 9 9 8
CDA 8 8 9 7 7 8 7 7 6 5 6
ChristenUnie 3 3 3 3 3 3
PvdA 2 2 2 1 2 2 4 2 1 2 2
D66 1 1 1 1
VVD 2 2 1 2 2 1 2 2 1 1 1
LP 0
Algemeen Belang 2000c 3
SGP 0
GPV 1 2 2 2 2
Gesamt 15 17 17 17 17 21 21 21 21 21 21
Anmerkungen
a 
Aufgrund der mittels einer Grenzbereinigung erfolgten Eingemeindung des Dorfes Lemelerveld zum 1. Januar 1997 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 1996 statt.
b 
Aufgrund der Eingemeindung von Nieuwleusen zum 1. Januar 2001 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 2000 statt.
c 
Zur Kommunalwahl 2006 ging Algemeen Belang 2000 in die Lokalpartei Gemeentebelangen auf.

Städtepartnerschaft Bearbeiten

Die Gemeinde Dalfsen unterhält eine Städtepartnerschaft mit Hörstel, Nordrhein-Westfalen.

Zugunglück am 23. Februar 2016 Bearbeiten

Am Morgen des 23. Februar 2016 ereignete sich in der Gemeinde ein Zugunglück. Der Zug prallte an einem Bahnübergang mit einer fahrbaren Hebebühne zusammen. Einige Fahrzeugteile des einzelfahrenden mehrteiligen GTW entgleisten bei dem Zusammenprall und fielen um. Von 15 Insassen wurden mehrere verletzt und eine Person getötet. Bei dieser handelte es sich nach Angaben der Bahngesellschaft Arriva um den Lokführer.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dalfsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nieuwe burgemeester in Dalfsen. In: rijksoverheid.nl. Rijksoverheid, 26. November 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. November 2018; abgerufen am 6. Februar 2019 (niederländisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rijksoverheid.nl
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 10. Juni 2022 (niederländisch)