Crosslauf-Weltmeisterschaften 2003

Die 31. Crosslauf-Weltmeisterschaften der IAAF fanden am 29. und 30. März 2003 in Lausanne/Avenches (Schweiz) statt.

Kurs Bearbeiten

Veranstaltungsort war das Hippodrom des Institut équestre national d’Avenches (INEA) in Avenches, 60 km entfernt von Lausanne, wo die Teams logierten. Die Männer bewältigten auf der Langstrecke 12,355 km, die Frauen auf der Langstrecke und die Junioren 7,92 km, die Juniorinnen 6,215 km und die Kurzstreckler beiderlei Geschlechts 4,03 km.

Wettkämpfe Bearbeiten

Das Rennen der Juniorinnen, das Kurzstreckenrennen der Männer und das Langstreckenrennen der Frauen fanden am 29. März statt, die anderen drei Rennen am darauffolgenden Tag.

Kenenisa Bekele verteidigte seinen Kurzstreckentitel, indem er 250 m vor dem Ziel seine kenianischen Kontrahenten John Kemboi Kibowen und Benjamin Limo mit einem enormen Endspurt abhängte. Weder war ihm anzumerken, dass er einen Monat zuvor eine Typhusinfektion überstanden hatte, noch dass er den Abend zuvor bei einem offiziellen Dinner der IAAF auf dem Genfersee verbracht hatte (er war zuvor noch nie auf einem Schiff gewesen) und deshalb erst um Mitternacht zu Bett gegangen war. Der erste Europäer im Ziel war der marokkanischstämmige Franzose Ismaïl Sghyr auf dem neunten Platz. Christian Belz wurde vor heimischem Publikum der erste nicht aus Afrika stammende Läufer auf Rang 18.

Im Langstreckenrennen schaffte Kenenisa Bekele wie im Vorjahr das Double. Auf der letzten Runde lief er einen Vorsprung von 13 Sekunden auf den Kenianer Patrick Mutuku Ivuti, den Silbermedaillengewinner von 1999, heraus. Bronze ging an Gebregziabher Gebremariam, den Juniorenweltmeister des Vorjahres. Der somalischstämmige US-Amerikaner Mebrahtom Keflezighi wurde als bester Läufer aus einem nicht-afrikanischen Land Elfter, der erste Europäer war der Portugiese Eduardo Henriques auf dem 16. Platz.

Bei den Frauen führte auf der Langstrecke lange die Vorjahreszweite Deena Drossin aus den USA. Ihr konnte lediglich Werknesh Kidane folgen, die im Vorjahr auf der Kurzstrecke Silber gewonnen hatte. 300 m vor dem Ziel spielte die Äthiopierin ihre stärkere Spurtkraft aus und siegte mit neun Sekunden Vorsprung. Den Kampf um die Bronzemedaille gewann die Äthiopierin Merima Denboba mit zwei Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Eyerusalem Kuma, und der ersten Kenianerin Magdaline Jepkorir Chemjor. Durch die Disqualifizierung der Sechstplatzierten Pamela Chepchumba, die bei einem Dopingtest am Vortag als erste Athletin aus Kenia des Missbrauchs von Erythropoetin (EPO) überführt worden war, rückte die Vorjahresdritte Colleen De Reuck auf den siebten Platz vor.

Auf der Kurzstrecke verteidigte Edith Masai ihren Titel und verhinderte mit einer Sekunde Vorsprung ein Double von Werknesh Kidane. Zwei Sekunden dahinter sicherte sich die Kenianerin Jane Wanjiku Gakunyi Bronze vor ihrer Landsfrau, der Vorjahresdritten Isabella Ochichi und der Australierin Benita Johnson, die 2002 Vierte geworden war. Die Juniorenweltmeisterin des Vortages Tirunesh Dibaba wurde Siebte, einen Platz vor der ersten Europäerin Alla Schiljajewa.

Ergebnisse Bearbeiten

Männer Bearbeiten

Langstrecke Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele Athiopien 1996  ETH 35:56
2 Patrick Mutuku Ivuti Kenia  KEN 36:09
3 Gebregziabher Gebremariam Athiopien 1996  ETH 36:17
4 Richard Limo Kenia  KEN 36:39
5 Paul Koech Kenia  KEN 36:42
6 John Cheruiyot Korir Kenia  KEN 36:50
7 Sileshi Sihine Athiopien 1996  ETH 37:03
8 Hicham Chatt Marokko  MAR 37:07

Von 117 gemeldeten Athleten gingen 113 an den Start und erreichten 102 das Ziel.

Als einziger Teilnehmer aus einem deutschsprachigen Land kam der Schweizer Bruno Heuberger auf den 70. Platz (40:23).

Teamwertung Bearbeiten
Platz Land und Athleten Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Kenia  Kenia
Patrick Mutuku Ivuti
Richard Limo
Paul Koech
John Cheruiyot Korir
17
02
04
05
06
2 Athiopien 1996  Äthiopien
Kenenisa Bekele
Gebregziabher Gebremariam
Sileshi Sihine
Ketema Nigusse
23
01
03
07
12 (13)
3 Marokko  Marokko
Hicham Chatt
Khalid El Aamri
Abderrahim Goumri
Jaouad Gharib
51
08
10
13 (15)
20 (23)

Insgesamt wurden 16 Teams gewertet.

Kurzstrecke Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele Athiopien 1996  ETH 11:01
2 John Kemboi Kibowen Kenia  KEN 11:04
3 Benjamin Limo Kenia  KEN 11:06
4 Michael Kipkorir Kipyego Kenia  KEN 11:18
5 Thomas Kiplitany Kenia  KEN 11:20
6 Khalid El Aamri Marokko  MAR 11:22
7 Meba Tadesse Athiopien 1996  ETH 11:24
8 David Kilel Kenia  KEN 11:25

Von 138 gemeldeten Athleten gingen 126 an den Start, die alle das Ziel erreichten. Der Spanier Alberto García wurde wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.

Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

Teamwertung Bearbeiten
Platz Land und Athleten Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Kenia  Kenia
John Kemboi Kibowen
Benjamin Limo
Michael Kipkorir Kipyego
Thomas Kiplitany
14
02
03
04
05
2 Athiopien 1996  Äthiopien
Kenenisa Bekele
Meba Tadesse
Tessema Absher
Abiyote Endale
31
01
07
11 (12)
12 (13)
3 Marokko  Marokko
Khalid El Aamri
Abderrahim Goumri
Ahmed Baday
Abdelkader Hachlaf
44
06
09 (10)
14 (15)
15 (16)

Insgesamt wurden 17 Teams gewertet. Die Schweizer Mannschaft belegte mit 138 Punkten den siebten Platz.

Frauen Bearbeiten

Langstrecke Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten
Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Werknesh Kidane Athiopien 1996  ETH 25:53
2 Deena Drossin Vereinigte Staaten  USA 26:02
3 Merima Denboba Athiopien 1996  ETH 26:28
4 Eyerusalem Kuma Athiopien 1996  ETH 26:30
5 Magdaline Jepkorir Chemjor Kenia  KEN 26:33
6 Elizabeth Rumokol Kenia  KEN 26:37
7 Colleen De Reuck Vereinigte Staaten  USA 26:49
8 Caroline Cheptanui Kilel Kenia  KEN 26:55

Von 68 gemeldeten Athletinnen gingen 66 an den Start und erreichten 63 das Ziel. Die Kenianerin Pamela Chepchumba, die ursprünglich den sechsten Platz belegte, und die Marokkanerin Asmae Leghzaoui wurden wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.

Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

Teamwertung Bearbeiten
Platz Land und Athletinnen Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Athiopien 1996  Äthiopien
Werknesh Kidane
Merima Denboba
Eyerusalem Kuma
Tereza Yohannes
17
01
03
04
09
2 Kenia  Kenia
Magdaline Jepkorir Chemjor
Elizabeth Rumokol
Caroline Cheptanui Kilel
Joan Jepkorir Aiyabei
30
05
06
08
11 (12)
3 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Deena Drossin
Colleen De Reuck
Katie McGregor
Elva Dryer
36
02
07
13 (15)
14 (17)

Insgesamt wurden sechs Teams gewertet. Die marokkanische Mannschaft fiel durch die Disqualifizierung von Asmae Leghzaoui nachträglich aus der Wertung.

Kurzstrecke Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten
Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Edith Masai Kenia  KEN 12:43
2 Werknesh Kidane Athiopien 1996  ETH 12:44
3 Jane Wanjiku Gakunyi Kenia  KEN 12:46
4 Isabella Ochichi Kenia  KEN 12:48
5 Benita Johnson Australien  AUS 12:48
6 Merima Denboba Athiopien 1996  ETH 12:52
7 Tirunesh Dibaba Athiopien 1996  ETH 12:54
8 Alla Schiljajewa Russland  RUS 12:56

Von 103 gemeldeten Athletinnen gingen 99 an den Start und erreichten 98 das Ziel. Die Marokkanerin Asmae Leghzaoui, die den elften Platz belegte, wurde wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.

Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

Teamwertung Bearbeiten
Platz Land und Athletinnen Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Kenia  Kenia
Edith Masai
Jane Wanjiku Gakunyi
Isabella Ochichi
Priscah Jepleting Ngetich
18
01
03
04
10 (11)
2 Athiopien 1996  Äthiopien
Werknesh Kidane
Merima Denboba
Tirunesh Dibaba
Ejegayehu Dibaba
24
02
06
07
09
3 Russland  Russland
Alla Schiljajewa
Olga Romanowa
Anastassija Subowa
Wiktorija Klimina
76
08
13 (14)
26 (30)
29 (34)

Insgesamt wurden 16 Teams gewertet. Die marokkanische Mannschaft fiel durch die Disqualifizierung von Asmae Leghzaoui vom dritten auf den vierten Platz zurück. Die Schweizer Mannschaft belegte mit 194 Punkten den 14. Platz.

Junioren Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Eliud Kipchoge Kenia  KEN 22:47
2 Boniface Toroitich Kiprop Uganda  UGA 22:49
3 Solomon Busendich Kenia  KEN 22:51

Von 122 gemeldeten Athleten gingen 121 an den Start und erreichten 116 das Ziel.

Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

  • 85: Rolf Rüfenacht (SUI), 26:57
  • 88: Daniel Fässler (SUI), 27:02
  • 92: Mathias Büschi (SUI), 27:11
  • 94: Claudio Ammann (SUI), 27:17
  • 106: Patrick Gentsch (SUI), 28:11
  • 113: Fabian Hertner (SUI), 29:18

Teamwertung Bearbeiten

Platz Land und Athleten Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Kenia  Kenia
Eliud Kipchoge
Solomon Busendich
Augustine Kiprono Choge
Moses Cheruiyot Mosop
15
01
03
04
07
2 Athiopien 1996  Äthiopien
Girma Assefa
Getachew Dinku
Tessema Absher
Solomon Molla
28
05
06
08
09
3 Uganda  Uganda
Boniface Toroitich Kiprop
James Kibet
Moses Ndiema Kipsiro
Isaac Kiprop
48
02
10 (13)
14 (18)
22 (27)

Insgesamt wurden 20 Teams gewertet. Die Schweizer Mannschaft belegte mit 267 Punkten den 19. Platz.

Juniorinnen Bearbeiten

Einzelwertung Bearbeiten

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Tirunesh Dibaba Athiopien 1996  ETH 20:21
2 Peninah Biwott Jepchumba Kenia  KEN 20:22
3 Gelete Burka Athiopien 1996  ETH 20:28

Von 108 gemeldeten Athletinnen gingen 104 an den Start und erreichten 100 das Ziel.

Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

  • 21: Stefanie Murer (SUI), 22:38
  • 82: Deborah Büttel (SUI), 25:15

Teamwertung Bearbeiten

Platz Land und Athletinnen Gesamt- und Einzelpunktzahl
(in Klammern Einzelplatzierung)
1 Athiopien 1996  Äthiopien
Tirunesh Dibaba
Gelete Burka
Meselech Melkamu
Sentayehu Ejigu
14
01
03
04
06
2 Kenia  Kenia
Peninah Biwott Jepchumba
Emily Chebet Muge
Gladys Jepkemoi Chemweno
Chemtai Rionotukei
22
02
05
07
08 (9)
3 Marokko  Marokko
Mariem Alaoui Selsouli
Siham Hilali
Najat El Fiddi
Loubna Jao
78
09 (13)
11 (19)
13 (22)
45 (66)

Insgesamt wurden 16 Teams gewertet.

Weblinks Bearbeiten

Koordinaten: 46° 53′ 10″ N, 7° 0′ 42″ O; CH1903: 567458 / 192866