Corbi (Argeș)

Gemeinde in Rumänien

Corbi (veraltet Corbii de Piatra [zu deutsch steinerne Raben]) ist eine rumänische Gemeinde im Kreis Argeș in der Großen Walachei.

Corbi
Corbi (Argeș) führt kein Wappen
Corbi (Argeș) (Rumänien)
Corbi (Argeș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Große Walachei
Kreis: Argeș
Koordinaten: 45° 17′ N, 24° 48′ OKoordinaten: 45° 17′ 10″ N, 24° 48′ 6″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 540 m
Fläche: 56,52 km²
Einwohner: 3.420 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km²
Postleitzahl: 117285
Telefonvorwahl: (+40) 02 48
Kfz-Kennzeichen: AG
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gliederung: Corbi, Corbșori, Jgheaburi, Poduri, Poienărei, Stănești
Bürgermeister: Anca-Alina Baciu (PMP)
Postanschrift: Str. Voicu Corvin, nr. 235
loc. Corbi, jud. Argeș, RO–117285
Website:
Sonstiges
Stadtfest: Gemeindefest Sf. Petru si Pavel, jährlich am 29. Juni

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Corbi im Kreis Argeș

In den Ausläufern des Iezer-Păpușa-Gebirges, ein Gebirgszug der Südkarpaten (Carpații Meridionali), im Tal des Doamnei – ein linker Nebenfluss des Argeș –, liegt der Ort an der Kreisstraße (Drum județean) DJ 731. Die Stadt Curtea de Argeș (Argisch) befindet sich südwestlich; die Kleinstadt Câmpulung (Langenau) östlich, zu je etwa 30 Kilometer; die Kreishauptstadt Pitești liegt ca. 55 Kilometer südlich von Corbi entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Corbi wurde erstmals 1456 in der historischen Region Walachei (Țara Românească), in einer slawischen Urkunde in Târgoviște erwähnt.[3]

Nach Gründung der rumänischen Fürstentümer Walachei und Moldau, werden auch hier in der Region Munteniens („Gebirgsland“) im 15. und 16. Jahrhundert Leibeigene, vor allem aus den Randgebieten Siebenbürgens, als freie Bewohner angesiedelt. Mit Beginn der Unruhen im 18. Jahrhundert – des Bauernaufstandes von 1784 –, fliehen viele rumänische Leibeigene aus Siebenbürgen in die Walachei. So siedelte sich ein Teil der Bevölkerung aus dem Ort Jina (deutsch Sinna oder Schinna) – im heutigen Kreis Sibiu – hier in Corbi an. Im Gegensatz zu andern Orten der Region, trafen die Siedler hier in Corbi auf eine einheimische Gemeinschaft im Niedergang und so konnten sich diese mit ihren Sitten und Bräuchen durchsetzen, und auch bis heute beibehalten.[4]

Bevölkerung Bearbeiten

Bei der Volkszählung 2002 wurden auf dem Gebiet der Gemeinde 4395 Einwohner gezählt. 4392 davon bezeichneten sich als Rumänen, zwei als Roma und einer bezeichnete sich als Italiener.[5] 2011 wurden in der Gemeinde 3784 Menschen registriert, von denen waren 3681 Rumänen.

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Viehzucht (hauptsächlich die Schafzucht) und der Obstbau. Von den etwa 5600 Hektar der Gemeindefläche, werden ca. 400 Hektar landwirtschaftlich genutzt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Dreifaltigkeitskirche (Sf. Treime; str. Voicu Corvin 282), 1830 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Die Felsenkirche Sf. Apostoli Petru și Pavel()[7] im eingemeindeten Dorf Jgheaburi, Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet, 1814 erneuert und eine davor stehende kleine Holzkirche im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[6]
  • Die Häuser Gheorghe Popescu in der str. Învăţător Popescu 1, 1934 errichtet und das Pfarrhaus Ion Constantinescu in der str. Preot Constantinescu 38, 1928 errichtet im eingemeindeten Dorf Poienărei, stehen unter Denkmalschutz.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Corbi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 10. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Webdarstellung der Gemeinde, abgerufen am 5. Januar 2012 (rumänisch).
  4. MIGRAŢIILE INTERNE ŞI ENCLAVELE CULTURALE -AŞEZĂRI DE PĂSTORI UNGURENI ÎN NORDUL MUNTENIEI (Memento vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive) abgerufen am 14. Januar 2012 (rumänisch).
  5. Volkszählung 2002 bei edrc.ro abgerufen am 12. Dezember 2015.
  6. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
  7. Beschreibung und Bilder der Felsenkirche von Jgheaburi, auf Historische Denkmäler in Rumänien (rumänisch)