Clan Armstrong
Wappen

Wappen: Ein wachsender rechter Arm, angewinkelt, die Hand zur Faust geballt
Wahlspruch: Invictus maneo („Ich bleibe unbesiegt“)
Porträt
Region Borders
Bezirk Roxburghshire
Chief
Clan Armstrong hat keinen Clan-Chief und ist ein armigerous clan
Historischer Sitz Mangerton Castle, Gilnockie Tower


Wappen der Herren von Mangerton
Tartan
Gedenkstein John Armstrongs von Gilnockie in Caerlanrig
Archibald Armstrong, Stich um 1640

Der schottische Clan Armstrong stammt aus der Grenzregion zwischen England und Schottland, genauer zwischen Cumberland und den Scottish Borders, wo er einer der stärksten und einflussreichsten der Region war. Der Clan hat keinen durch den Lord Lyon King of Arms anerkannten Chief, weshalb er als Armigerous Clan gilt.

Geschichte Bearbeiten

Das ursprüngliche Geschlecht, aus dem der Clan später hervorging, findet seine erste urkundliche Erwähnung 1235 mit Adam Armestran in Carlisle[1]. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Alexander Armgstrand, 3. Herr von Mangerton, der ab 1378 in Steuerlisten von Liddesdale, Roxburghshire, aufgeführt ist.[2]

Die Hauptlinie des Clans hat sowohl bedeutende Persönlichkeiten in Politik und Klerus hervorgebracht, als auch berüchtigte Raubritter, die mit ihrem Gefolge teilweise tief in englisches Gebiet vordrangen und plünderten. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit der Krone und dem Verlust der angestammten Besitzungen im schottisch-englischen Grenzgebiet Ende des 16. Jahrhunderts, begründete eine Nebenlinie im County Offaly (zeitweise auch King’s County genannt) das Adelsgeschlecht Armstrong[3]. Dieses breitete sich Ende des 18. Jahrhunderts ins Baltikum und nach Russland sowie Anfang des 19. Jahrhunderts nach Österreich aus. Ein Zweig wurde 1841 in den erblichen Baronetstand des Vereinigten Königreichs erhoben.[4]

Das Motto des Clans lautet Invictus maneo („Ich bleibe unbesiegt“).

Clanabzeichen und Wappen

Das Clanabzeichen, das sogenannte Badge, darf von jedem des Namens benutzt und getragen werden. Das Stammwappen der ehemaligen Chiefs, der Armstrong of Mangerton, ist nur direkten Nachkommen vorbehalten und zeigt in Silber drei blaue Pfähle. Auf dem Helm mit silber-blauer Decke in rot ein wachsender natürlicher Arm als Zier, angewinkelt, die Hand zur Faust geballt. In dieser Form wird das Stammwappen jedoch von niemandem mehr geführt.

Tartan

Das Clan-Tartan ist im Vestiarium Scoticum von 1842 aufgeführt, als eines von neun Tartans der Border Clans.

Namensgebung/Herkunft Bearbeiten

Das Geschlecht stammt von einem Krieger namens Fairbairn ab, der sich um den schottischen König verdient gemacht hat. Demnach soll er 1138 während der Standartenschlacht seinen König, David I., in voller Kampfrüstung mit nur einem Arm auf sein eigenes Pferd gehoben haben, nachdem der Feldherr seines verloren hatte. Der König nannte ihn von da an „Sir Strong Arm“, übertragenerweise Armstrong, und belehnte ihn mit der Herrschaft Mangerton im stark umkämpften Grenzgebiet zu England.[5]

Über die Herkunft jenes Kriegers gibt es keine gesicherten Angaben. Der Legende nach soll er anglo-dänischer Abstammung gewesen und die Vorfahren im Gefolge Knut des Großen in der Wikingerzeit auf die Britischen Inseln gekommen sein.[5]

Ehemalige Besitzungen Bearbeiten

Herrschaft Mangerton
Erst als Lehnsmannen der Earls of Douglas, später der Earls of Bothwell und schließlich der Earls und späteren Dukes of Buccleuch
Herrschaft Whitehaugh
Als Lehen der Earls of Bothwell
Herrschaft Kinmont
Als Lehen der Earls of Buccleuch
Herrschaft Langholm
Als Lehen der Lords Maxwell
Herrschaft Gilnockie und Staplegorton
Ebenfalls als Lehen der Lords Maxwell

Persönlichkeiten Bearbeiten

Alexander Armstrong
Herr von Mangerton († 1320), wurde bei einem Festgelage im nahen Hermitage Castle von William Soulis hinterrücks erdolcht.
Gilbert Armstrong
(† 1376), war ab 1362 Propst des Kollegiatstifts St. Mary of the Rock und verhandelte 1363 als Gesandter die Freilassung König David II. aus englischer Gefangenschaft.
Rouland Armstrong
Kämpfte am 25. Oktober 1415 in der siegreichen Schlacht von Azincourt im Hundertjährigen Krieg als Edelknecht im Gefolge von Sir John Grey.
John Armstrong
Herr von Gilnockie und Staplegorton († 1530), für seine zahlreichen Übergriffe auf englisches Territorium berüchtigt, wurde zusammen mit etwa 30 seiner Gefolgsleute von Jakob V. ohne Prozess in Caerlanrig gehängt[6], ein Ereignis, von dem das Werk The Minstrelsy of the Scottish Border von Sir Walter Scott erzählt.
William Armstrong
Herr von Kinmont († 1608), dessen unrechtmäßige Gefangennahme durch den Pfleger der englischen Westmark, Thomas Scrope, 10. Baron Scrope of Bolton, eine spektakuläre Befreiung am 13. April 1596 durch seinen Lehnsherren, Walter Scott, 1. Lord Scott of Buccleuch, und dessen Truppen aus der Festung Carlisle auslöste.
Archibald Armstrong
(† 1672), einflussreicher Berater am Hof James I., der 1623 auch an der Spanienreise des Dukes of Buckingham mit dem Thronfolger Prinz Charles teilnahm, die anlässlich der Verhandlungen mit König Philipp III. über die beabsichtigte Heirat mit der Infantin Maria stattfand.

Armstrong Septs Bearbeiten

Septs sind Familien, die die Oberherrschaft eines Clanchiefs akzeptieren. Diese Familien sind entweder Blutsverwandte oder Familien, die schon immer im Clangebiet ansässig waren oder hinzuzogen und den Clanchief als Lehnsherren anerkannten.[7]

Familiennamen, die dem Armstrong Clan zugerechnet werden[8]:

  • Fairbairn
  • Crosier
  • Nixon

Schottisch-Gälische Bezeichnungen Bearbeiten

  • MacGhillielàidir (Familienname)
  • Clann 'icGhillelàidir (Sammelbezeichnung)

Verbündete Clans Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Robert Bruce Armstrong: The History of Liddesdale, Eskdale, Ewesdale, Wauchopedale and the Debateable Land. D. Douglas, Edinburgh 1883.
  • James Lewis Armstrong (Hrsg.): Chronicles of the Armstrongs. The Marion Press, Jamaica NY 1902, (Digitalisat).
  • Gerald Warner: Homelands of the Clans. Collins, London u. a. 1980, ISBN 0-00-411128-1.
  • George MacDonald Fraser: The Steel Bonnets. The Story of the Anglo-Scottish Border Reivers. Skyhorse Publishing, New York NY 2008, ISBN 978-1-60239-265-6.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag auf scotsconnection.com
  2. scotlandsplaces.gov.uk: Mangerton Tower (Memento vom 5. August 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  3. John Burke, Bernard Burke (Hrsg.): A genealogical and heraldic dictionary of the landed gentry of Great Britain & Ireland. Band 1. H. Colburn, London 1847, S. 23.
  4. Eintrag auf cracroftspeerage.com
  5. a b armstrong.org: The Armstrong – Fairbairn Link (Memento vom 19. Februar 2011 im Internet Archive) (englisch)
  6. scotlandsplaces.gov.uk: Gilnockie Tower (Memento vom 5. August 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  7. rampantscotland.com
  8. heritageofscotland.com: Armstrong Clan (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive) (englisch)