Championship Gaming Series

E-Sport-Wettbewerb

Die Championship Gaming Series (kurz CGS) ist eine ehemalige professionelle Liga für elektronischen Sport aus den Vereinigten Staaten, welche auch außerhalb Nordamerikas ausgetragen wurde.

Gegründet 2007 gehörte die Liga zum US-Satellitenbetreiber DirecTV und wird in Zusammenarbeit mit British Sky Broadcasting in Europa und STAR TV in Asien betrieben. Die Liga war organisiert wie eine Nordamerikanische Sportliga: es gab einen Draft und die Mannschaften waren Städten zugeordnet. Das erste US-amerikanische Qualifikationsturnier startete am 30. März 2007, die erste TV-Ausstrahlung erfolgte am 9. Juli 2007. Am 18. November 2008 gaben die Verantwortlichen ihr Ende bekannt.

Disziplinen Bearbeiten

In der CGS sind vier verschiedene Computer-/Videospielarten vertreten: ein Taktik-Shooter, ein Beat ’em up, eine Fußballsimulation sowie ein Autorennspiel.

Folgende Spiele wurden im Einzelnen ausgetragen:

Erste Saison (2007) Bearbeiten

Zweite Saison (2008) Bearbeiten

Regionen Bearbeiten

Titel Lage
Region 1 Nordamerika Vereinigte Staaten, Kanada
Region 2 Lateinamerika Mexiko, Karibik, Südamerika
Region 3 Europa Europa
Region 4 Afrika/Naher Osten Naher Osten, Afrika, Südasien
Region 5 Asien Volksrepublik China, Ostasien
Region 6 Australien Australien, Ozeanien

Franchise-Teams Bearbeiten

In der ersten Saison gab es sechs Franchise-Teams von sechs verschiedenen großen Städten aus Region 1 (USA und Kanada). Weltweit kamen insgesamt zehn weitere Lizenz-Teams hinzu (vier aus Europa, zwei aus Lateinamerika, drei aus Asien und ein Team aus Australien).

Jedes Franchise besteht aus insgesamt zehn Spielern: fünf Counter-Strike Source Spieler, zwei Dead or Alive 4 Spieler (ein männlicher und ein weiblicher) sowie ein FIFA 2007 (bzw. FIFA 08) und zwei Project Gotham Racing 3 (bzw. Forza Motorsport 2) Spieler.

Region 1 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Carolina Core Vereinigte Staaten  Charlotte, North Carolina Vereinigte Staaten  Mark Dolven
Chicago Chimera Vereinigte Staaten  Chicago, Illinois Vereinigte Staaten  Brian „DKT“ Flander
Dallas Venom Vereinigte Staaten  Dallas, Texas Vereinigte Staaten  Alex „JaX“ Conroy
Los Angeles Complexity Vereinigte Staaten  Los Angeles, Kalifornien Vereinigte Staaten  Jason „1“ Lake
New York 3D Vereinigte Staaten  New York City, New York Vereinigte Staaten  Dave „moto“ Geffon
San Francisco Optx Vereinigte Staaten  San Francisco, Kalifornien Vereinigte Staaten  Kathleen „kathunter“ Hunter

Die Lizenzteams aus Los Angeles und New York hatten bereits vor dem ersten Draft Exklusiv-Verträge mit den bestehenden Counter-Strike Teams CompLexity und 3D abgeschlossen und neben den Counter-Strike Spielern auch die Namen für die gesamte Mannschaft übernommen.

Region 2 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Mexico City Furia Mexiko  Mexiko-Stadt, Mexiko Peru  Augusto „NoobZaibot“ Zapata
Rio Sinistro Brasilien  Rio de Janeiro, Brasilien Brasilien  Paulo Sergio Velloso

Region 3 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Berlin Allianz Deutschland  Berlin, Deutschland Norwegen  Jonas „bsl“ Vikan
Birmingham Salvo Vereinigtes Konigreich  Birmingham, Vereinigtes Königreich Vereinigtes Konigreich  Michael „ODEE“ O’Dell
London Mint Vereinigtes Konigreich  London, Vereinigtes Königreich Vereinigtes Konigreich  Ben Woodward
Stockholm Magnetik Schweden  Stockholm, Schweden Schweden  Emil „HeatoN“ Christensen

Das Vereinigte Königreich und der Rest Europas haben getrennte Combine-Turniere und Finals. Obwohl Berlin Allianz ein deutsches Franchise war, stand dort bis zuletzt nur ein einziger Deutscher unter Vertrag.

Region 4 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Dubai Mirage Vereinigte Arabische Emirate  Dubai, Vereinigte Arabische Emirate Shariff Ibrahim

Dubai Mirage ist erst seit 2008 ein CGS Team.

Region 5 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Wuhan Dragon China Volksrepublik  Wuhan, Volksrepublik China China Volksrepublik  Chao Ma
Singapore Sword Singapur  Singapur, Singapur Singapur  Steven Yong (interim)
Seoul Jinhwa Korea Sud  Seoul, Südkorea Korea Sud  „Crystal“ Sung Eun Kim
Kuala Lumpur Taufan Malaysia  Kuala Lumpur, Malaysia Malaysia  Mohd Irman Nawawi

Kuala Lumpur Taufan ist erst seit 2008 ein CGS Team.

Region 6 Bearbeiten

Mannschaftsname Franchise Standort Teammanager
Sydney Underground Australien  Sydney, Australien Australien  Ben „Racs“ Thomas

Ligasystem Bearbeiten

Vor dem Start einer CGS Saison gibt es mehrere regionsspezifische Qualifikationsturniere, die Counter-strike Source Teams und den Spielern der anderen Videospiele die Möglichkeit gibt sich zu beweisen. Eine limitierte Anzahl an Mannschaften/Spielern wird auf das so genannte Combine-Turnier eingeladen. Den Teammanagern wird dort die letzte Möglichkeit gegeben sich von den Fähigkeiten der Spieler zu überzeugen. Im darauf folgenden Draft bestimmen die Teammanager der Franchise-Teams in einer zuvor festgelegten Reihenfolge welche Spieler sie unter Vertrag nehmen wollen. Jedes Lizenzteam kann dabei zuvor fünf der zehn bereits im Team befindlichen Spieler festlegen, welche nicht von anderen Mannschaften gedraftet werden können, sondern in der Mannschaft verbleiben (einen so genannten Franchise-Spieler und vier geschützte (protected) Spieler). Beim teambasierten Counter-Strike: Source kann es also passieren, dass nur ein Teil der eingespielten 5er-Mannschaft zusammenbleibt. In der Regel wird jedoch darauf geachtet, dass eingespielte CS-Mannschaften zusammenbleiben.

Die CGS zeichnet sich durch hohes Preisgeld aus und bietet den unter Vertrag genommenen Spielern ein monatliches Gehalt.

Die in der CGS gespielten Videospiele zeigen eine starke Orientierung zur TV-Übertragung auf. So wird zum Beispiel statt des etablierteren Counter-Strikes 1.6 auf das optisch ansprechendere Counter-Strike: Source gesetzt sowie mit kurzen Rundenzeiten und viel Startgeld darauf abgezielt, das Spiel actionreicher zu machen und langsamere Parts zu unterbinden.[1]

Besonders in Europa hat die CGS einen schweren Start. Bereits seit längerem etablierte Ligastrukturen, schlecht organisierte Online-Qualifikationsturniere für die erste CGS-Saison sowie die schlechte Informationsvergabe und zuletzt das teure Anreisen zu dem europäischen Combine-Turnier in Birmingham haben dazu geführt, dass viele europäische Topteams bzw. Topspieler erst gar nicht zum ersten europäischen Combine-Turnier nach England gefahren sind.[2]

Ergebnisse Bearbeiten

Saison 2007 Bearbeiten

Das erste große Finale der Region 1 fand am 30. Juli 2007 in Los Angeles statt. Chicago Chimera besiegte Carolina Core mit 22:21 und wurde damit zum ersten regionalen CGS Gewinner.[3] Gewinner des Latein-Amerikanischen Finales wurde Mexico City Furia mit nur einem Punkt Vorsprung gegen Rio Sinistro (23:22).[4] Gewinner des europäischen Finales wurde Berlin Allianz knapp mit 30:28 gegen Stockholm Magnetik[5] und im getrennt stattfindenden Finale der britischen Teams gewann London Mint[6] gegen Birmingham Salvo mit 31:19. Erster Gewinner der Pan Asia Finals (Regionen 4, 5 und 6) wurde Singapore Sword deutlich mit 30:18 gegen Sydney Underground.[7]

  • Grand Final
  Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
              
      
    
        
    
        
      
      
      
      
    
        
    
        
Platz Mannschaft Preisgeld
1 Vereinigte Staaten  Carolina Core $500.000
2 Vereinigte Staaten  Chicago Chimera $150.000
3-4 Vereinigtes Konigreich  Birmingham Salvo $70.000
Deutschland  Berlin Allianz $70.000
5-8 Singapur  Singapure Sword $30.000
Schweden  Stockholm Magnetik $30.000
Mexiko  Mexico Furia $30.000
Vereinigtes Konigreich  London Mint $30.000

Die ersten CGS World Finals fanden vom 6. bis zum 14. Dezember 2007 in Los Angeles statt wo elf der insgesamt sechsten Franchise-Teams um ein Gesamtpreisgeld von einer Million US-Dollar kämpften. Zusätzlich zu den vier Standardspielen fand auch ein World-of-Warcraft-Turnier statt. Im Gesamtfinale gelang es diesmal Carolina Core über Chicago Chimera zu triumphieren. Auch die CGS Individual Finals, wo nur die Gewinner der einzelnen Disziplinen jeder Region unabhängig vom Gesamtteam aufeinander treffen, wurde von den US-amerikanischen Vertretern dominiert. Einzig in Dead or Alive 4 gewann mit Singapore Sword ein nicht US-Team.

Saison 2008 Bearbeiten

  • Grand Final
  Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
              
      
    
        
    
        
      
      
      
      
    
        
    
        
Platz Mannschaft Preisgeld
1 Vereinigtes Konigreich  Birmingham Salvo $500.000
2 Vereinigte Staaten  San Francisco Optx $150.000
3-4 Vereinigte Staaten  Carolina Core $70.000
Deutschland  Berlin Allianz $70.000
5-8 Australien  Sydney Underground $30.000
Vereinigte Staaten  Dallas Venom $30.000
China Volksrepublik  Wuhan Dragon $30.000
Mexiko  Mexico Furia $30.000

Verweise Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die besonderen Regeln bei Counter-Strike (Memento vom 4. Mai 2007 im Internet Archive) (nur Teil der Seite erhalten)
  2. Probleme der Anerkennung der CGS in Europas etablierter Counter-Strike Szene (Memento vom 28. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  3. Amerikanische Finals (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)
  4. Latein-Amerikanische Finals (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)
  5. Europäisches Finale (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)
  6. Britisches Finale (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)
  7. Pan Asian Finals (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)