Capannoli ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Pisa in der italienischen Region Toskana mit 6430 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Capannoli
Capannoli (Italien)
Capannoli (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Pisa (PI)
Koordinaten 43° 35′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 43° 35′ 24″ N, 10° 40′ 11″ O
Höhe 51 m s.l.m.
Fläche 22,67 km²
Einwohner 6.430 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 56033
Vorwahl 0587
ISTAT-Nummer 050005
Bezeichnung der Bewohner Capannolesi
Schutzpatron San Bartolomeo (24. August)
Website Capannoli

Blick auf Capannoli

Geographie Bearbeiten

 
Lage von Capannoli in der Provinz Pisa
 
Panorama des Ortsteils Santo Pietro Belvedere

Der Ort liegt ca. 25 km südöstlich der Provinzhauptstadt Pisa und rund 50 km südwestlich der Regionalhauptstadt Florenz am Fluss Era und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 650 GR/G.[2] Die wichtigsten Flüsse im Gemeindegebiet sind der Fluss Era (8 von 55 km im Gemeindegebiet) und der Torrente Roglio (9 von 28 km im Gemeindegebiet).[3] Die Kirchen der Gemeinde liegen im Bistum San Miniato, einem Suffraganbistum des Erzbistums Florenz.

Einziger Ortsteil ist Santo Pietro Belvedere (147 m, ca. 1200 Einwohner).[4]

Capannoli grenzt an die Gemeinden Casciana Terme Lari, Palaia, Peccioli, Ponsacco, Pontedera und Terricciola.

Geschichte Bearbeiten

Erstmals Erwähnung fand der Ort zwischen 843 und 1051 in Dokumenten des Erzbistums Lucca.[5] Im Mittelalter herrschten im Ort die Gherardesca aus Pisa, die im 13. Jahrhundert von der Republik Pisa (Repubblica di Pisa) verdrängt wurden. 1406 gelangte der Ort unter die Herrschaft von Florenz.[5] Bis 1776 war Santo Pietro Belvedere eine eigenständige Gemeinde und gelangte dann als Ortsteil zu Capannoli.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Seit dem 13. Jahrhundert war Capannoli eine Burg der Familie Gherardesca. An der Stelle der Burg steht heute die spätbarocke Villa Bourbon del Monte, ehemals Villa Baciocchi. Hier befindet sich seit 1997 das Museo Civico Zoologico di Capannoli[6] und das Museo Archeologico della Valdera[7].

Kirchen Bearbeiten

  • Chiesa di San Bartolomeo, Pfarrkirche mit Ursprüngen im 14. Jahrhundert, Mitte des 19. Jahrhunderts komplett umgestaltet. Enthält im Querhaus zwei Kapellen, die von 1860 stammen. Rechtsseitig das Gemälde Martirio di San Bartolomeo von Giovanni Stefano Marucelli (17. Jahrhundert), linksseitig L’Eucarestia (spätes 17. Jahrhundert/frühes 18. Jahrhundert).[8]
  • Santuario della Santissima Annunziata, Kirche mit barocken Stilelementen, die durch die Restaurierungen von 1714 entstanden. Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem Jahr 1624. Der rechte enthält das Gemälde Angelo custode, der linke ein Martirio di San Sebastiano.[8] Der Campanile stammt aus dem Jahre 1837.
  • Chiesa Santi Pietro e Paolo, Kirche im Ortsteil Santo Pietro Belvedere, die 1260 erwähnt und im 17. Jahrhundert vergrößert wurde, heutiges Aussehen durch Umbau um 1958. Enthält ein Taufbecken in weißem Marmor aus dem Jahr 1686 sowie zwei Gemälde aus dem späten 17. Jahrhundert ("San Gaetano" und "Crocifissione"). Der heutige Campanile entstand durch Luigi Bellincioni von 1881 bis 1883 auf den Resten eines älteren Turmes.[8]
  • San Rocco Kirche (Oratorium) am Friedhof von Santo Pietro Belvedere kurz nördlich des Ortsteils. Enthält eine Madonna con Bambino aus dem Umfeld von Benozzo Gozzoli.[8]

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Capannoli unterhält mit folgenden Orten Gemeindepartnerschaften:

Argenbühl und Cieszanów sind auch miteinander eine Partnerschaft eingegangen.

Literatur Bearbeiten

  • Emanuele Repetti: CAPANNOLI (Capannule) in Val d’Era. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Capannoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 14. November 2012 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. Offizielle Website des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Capannoli, abgerufen am 7. Juli 2017 (italienisch)
  4. Offizielle Website des ISTAT (Memento des Originals vom 19. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Pisa, abgerufen am 14. November 2012 (italienisch)
  5. a b Emanuele Repetti: CAPANNOLI (Capannule) in Val d’Era.
  6. Webseite des Museo Galileo (Institut und Museum für Wissenschaftsgeschichte, IMSS - Istituto e Museo di Storia della Scienza) zum Museo Civico Zoologico di Capannoli, abgerufen am 8. Juli 2017 (italienisch)
  7. Offizielle Website der Provinz Pisa zu den Museen Museo Archeologico e Museo Zoologico, abgerufen am 8. Juli 2017 (italienisch)
  8. a b c d I Luoghi della Fede.