Bornhausen ist der nördlichste Ortsteil der Stadt Seesen am Harz nach Rhüden im Landkreis Goslar, Niedersachsen, und liegt am Nordwestrand des Harzes. Der Ort ist der drittgrößte Ortsteil nach Rhüden und Münchehof, wenn man von der Kernstadt absieht.

Bornhausen
Stadt Seesen
Wappen von Bornhausen
Koordinaten: 51° 55′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 51° 55′ 2″ N, 10° 8′ 58″ O
Höhe: 150 m
Fläche: 9,62 km²
Einwohner: 1013 (30. Jun. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38723
Vorwahl: 05381
Bornhausen (Niedersachsen)
Bornhausen (Niedersachsen)

Lage von Bornhausen in Niedersachsen

Geographie Bearbeiten

Ortsgliederung Bearbeiten

Zu Bornhausen gehört das östlich des Dorfes gelegene Vorwerk Klingenhagen.

Geschichte Bearbeiten

Erstmals erwähnt wurde Bornhausen im Jahre 973, als Otto II. seinen hiesigen Besitz dem Marienkloster schenkte.[2] Die Bezeichnung leitet sich vom mittelalterlichen Bornumhusum ab.

Vor der Eingemeindung in die Stadt Seesen befand sich der Ort im Landkreis Gandersheim. Am 1. März 1974 wurde Bornhausen in die Stadt Seesen eingemeindet.[3]

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 69,58 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
56,62 %
43,38 %

Der Ortsrat, der Bornhausen vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist seit dem 3. November 2021 Falko Frank (CDU).

Wappen Bearbeiten

 
Bornhausen um 1654

Das Bornhäuser Wappen zeigt auf einem blauen Hintergrund einen goldenen Steinbock mit herausgestreckter Zunge über einem Wasserrad.

Der Steinbock ist das Familienwappen der Familie von Steinberg, die bis ins 17. Jahrhundert die Geschicke Bornhausens leiteten. Das Wasserrad steht für die alte Wassermühle, die an der Schildau, einem Nebenfluss der Nette, lag.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Evangelische Kirche Bornhausen

Museen Bearbeiten

  • Das Postmuseum bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Postwesens.[5] Die Sammlung wurde über 40 Jahre hinweg zusammengetragen. Schwerpunkte sind Briefe und Briefmarken, Uniformen und Telefone.

Vereine Bearbeiten

1910 wurde der Turnverein MTV Bornhausen gegründet. Heute betreibt der Verein Fußball, Turnen, Tanzen, Boßeln, Trendsport und Dart. Es gibt auch einen Theaterverein, die Schildberger Theatergruppe Bornhausen e.V. Aufführungen finden jährlich in den Herbstferien in der Turnhalle statt.[6] Des Weiteren gibt es den Männer-Gesangsverein „Kammerkrug Sänger Bornhausen“, den HVV Historienverein, das „Volkstümliche Blasorchester“ des MTV Bornhausen, DRK Bornhausen und weitere.

Verkehr Bearbeiten

Das Dorf wird von Süd nach Nord am westlichen Teil von der B 243 durchzogen, außerdem beginnt am Südostrand die Kreisstraße 53, die an die B 248 Richtung Salzgitter/Goslar anschließt.

Des Weiteren führen die Regionalbuslinien 35 (Seesen–Derneburg) des RVHI und 836 (Rhüden–Seesen) des VRB durch Bornhausen.[7][8]

Durch den Ort verläuft der Radweg der Europaroute (D3) als Teil des Europaradweg R1.

Schienenverkehr Bearbeiten

Am 1. Mai 1889 wurde mit dem Abschnitt Groß Rhüden–Seesen die Bahnstrecke Derneburg–Seesen der BLE auf ganzer Länge eröffnet und damit ging auch der Bahnhof Bornhausen in Betrieb. Schließlich wurde mit der Strecke auch der Bahnhof Bornhausen (Kürzel HBOH[9]) am 25. Mai 1990 erst nur im Personenverkehr und am 1. Januar 1996 komplett stillgelegt, die Bahnanlagen demontiert und verkauft. Heute befindet sich auf dem Streckenabschnitt bis Bornum ein Radweg.[10]

Südöstlich von Bornhausen befand sich an der Braunschweigischen Südbahn die Blockstelle Klingenhagen (Kürzel HKHA; Bauform Einheit Mw), die zwischen 1987 und 1991 außer Betrieb genommen wurde.[11]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerzahl der Gemeinden und Ortsteile des Landkreises Goslar, abgerufen am 17. März 2019.
  2. Dietrich Upmeyer: Die Herren von Oldershausen und die Herausbildung des Gerichts Westerhof, 1977, S. 10
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Postmuseum auf museen.de
  6. MTV Bornhausen: Abteilungen
  7. Liniennetzplan Landkreis Hildesheim. In: RVHI Hildesheim. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  8. Linie 836. Regionalverbund Braunschweig, abgerufen am 29. Mai 2022.
  9. Abkürzungen der Betriebsstellen. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  10. Drehscheibe Online Foren :: 04 - Historisches Forum :: Der " Rasende Peter " in Bornhausen. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  11. Klingenhagen km 82,936. Abgerufen am 29. Mai 2022.