Blauer Doktorfisch

Art der Gattung Echte Doktorfische (Acanthurus)

Der Blaue Doktorfisch (Acanthurus coeruleus) ist eine Art aus der Familie der Doktorfische. Da die als Jungfische zunächst gelben Tiere später blau werden, werden sie auch Spätblaue Doktorfische genannt.

Blauer Doktorfisch

Blauer Doktorfisch (Acanthurus coeruleus)

Systematik
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
Familie: Doktorfische (Acanthuridae)
Unterfamilie: Skalpelldoktorfische (Acanthurinae)
Gattung: Echte Doktorfische (Acanthurus)
Art: Blauer Doktorfisch
Wissenschaftlicher Name
Acanthurus coeruleus
Bloch & Schneider, 1801
Blauer Doktorfisch (Acanthurus coeruleus)

Merkmale Bearbeiten

Der Blaue Doktorfisch ist sehr hochrückig, seitlich abgeflacht und erreicht gewöhnlich eine Gesamtlänge von 25 cm und eine maximale Gesamtlänge von 39 cm[1]. In dem kleinen, tief am Kopf befindlichen Maul sitzen im Oberkiefer bis zu 18 und im Unterkiefer bis zu 20 dicht zusammen stehende, spatelförmige Zähne mit gezähnten Rändern. An der Seite am Schwanzstiels befindet sich ein scharfer, skalpellartiger Dorn der in eine horizontale Rille passt. Die Rückenflosse ist ungeteilt, mit 9 Stachelstrahlen und 26 bis 28 Weichstrahlen, die Afterflosse hat 3 Stachelstrahlen und 24 bis 26 Weichstrahlen. Die Ctenoidschuppen sind klein und an den Kanten rau. Auf dem ersten Kiemenbogen sitzen 13 oder 14 Kiemenreusendornen. Der Magen ist dünnwandig.[2]

Von den Doktorfischen im Westatlantik ist der Blaue Doktorfisch am auffälligsten gefärbt.[1] Die Art ist blau bis violettgrau, am Körper entlang laufen graue Längslinien. Rücken- und Afterflossen sind blau mit schmalen, schräg laufenden orangebraunen Bändern. Der Hülle des Dorns am Schwanzstiel ist weiß. Jungtiere sind leuchtend gelb.[2]

Verbreitung Bearbeiten

Der Blaue Doktorfisch lebt im Westatlantik bei den Bermudas und vom Bundesstaat New York südlich bis Rio de Janeiro. Im Golf von Mexiko ist er selten, nördlich von Florida nicht häufig. Vom östlichen Atlantik gibt es Berichte über Vorkommen bei der Insel Ascension.[2]

Lebensraum und Lebensweise Bearbeiten

Die Tiere leben in flachem, küstennahem Wasser an Korallenriffen, in felsigen Gebieten und über Seegraswiesen. Sie sind hauptsächlich tagaktiv und ernähren sich fast ausschließlich von benthischen Algen, gelegentlich wird auch Seegras gefressen. Im Verdauungstrakt findet sich relativ wenig Sand und anderes anorganisches Material. Blaue Doktorfische bilden kleine Gruppen, manchmal fressen sie auch mit Ozean-Doktorfischen und/oder Streifen-Doktorfischen.[2] Bei der Fernando de Noronha Inselgruppe im südwestlichen Atlantik beteiligen sich Jungfische an Putzerstationen und weiden Grüne Meeresschildkröten ab. Zur Laichzeit versammelt sich die Art am späten Nachmittag nach der Flut.[1]

Nutzung Bearbeiten

In Teilen seines Verbreitungsgebiets wird die Art als Speisefisch für den Eigenbedarf mit Fallen und Kiemennetzen gefangen, gelegentlich auch gespeert. Sie ist auch Bestandteil des Aquarienhandels. Das „Skalpell“ auf beiden Seiten des Schwanzstiels kann schmerzhafte Wunden verursachen.[2][1]

Sonstiges Bearbeiten

 
Biolumineszenz beim Blauen Doktorfisch

Blaue Doktorfische zählen zu den über 180 Fischarten, bei denen Biolumineszenz nachgewiesen werden konnte.[3]

Literatur Bearbeiten

  • André Luty: Doktorfische im Korallenriff und Aquarium, Dähne Verlag Ettlingen, 2013, ISBN 3-86386-478-6

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Fishbase
  2. a b c d e Kent E. Carpenter (2002) The Living Marine Resources of the Western Central Atlantic Volume 3: Bony fishes part 2 (Opistognathidae to Molidae), sea turtles and marine mammals. In: FAO Species Identification Guide for Fishery Purposes and American Society of Ichthyologists and Herpetologists Special Publication No. 5. Online
  3. Lichtspektakel unter Wasser – Biolumineszenz in Meerestieren von Gabriele Kerber am 3. Juni 2018 Spektrum der Wissenschaft, aufgerufen am 16. Februar 2022

Weblinks Bearbeiten

Commons: Blauer Doktorfisch (Acanthurus coeruleu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien