Beutelsbach (Niederbayern)

Gemeinde im Landkreis Passau

Beutelsbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Passau. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Aidenbach.

Wappen Deutschlandkarte
Beutelsbach (Niederbayern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Beutelsbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 33′ N, 13° 7′ OKoordinaten: 48° 33′ N, 13° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Verwaltungs­gemeinschaft: Aidenbach
Höhe: 361 m ü. NHN
Fläche: 20,39 km2
Einwohner: 1201 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94501
Vorwahl: 08543
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 117
Gemeindegliederung: 30 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfplatz 8
94501 Beutelsbach
Website: www.beutelsbach.de
Erster Bürgermeister: Michael Diewald[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Beutelsbach im Landkreis Passau
KarteLandkreis DeggendorfLandkreis Rottal-InnLandkreis Freyung-GrafenauPassauWitzmannsbergWindorfWegscheidVilshofen an der DonauUntergriesbachTittlingTiefenbach (bei Passau)ThyrnauTettenweisSonnenSalzwegRuhstorf an der RottRudertingRotthalmünsterPockingOrtenburgObernzellNeukirchen vorm WaldNeuhaus am InnNeuburg am InnMalchingKößlarnKirchham (Landkreis Passau)HutthurmHofkirchen (Donau)HauzenbergHaarbachBad Griesbach im RottalFürstenzellFürstensteinEging am SeeBüchlbergBreitenberg (Niederbayern)BeutelsbachBad FüssingAldersbachAidenbachAicha vorm WaldÖsterreich
Karte

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Beutelsbach liegt in der Region Donau-Wald rund zwölf Kilometer südlich von Vilshofen an der Donau, 33 km westlich von Passau, 15 km nördlich von Bad Griesbach im Rottal und Bad Birnbach sowie 22 km nordöstlich von Pfarrkirchen.

Beutelsbach liegt im Klosterwinkel und am Rand des Holzlandes im Unterbayerischen Hügelland.

Im südwestlichen Gemeindegebiet entspringt der Aunkirchner Bach, der bei Aunkirchen in die Vils mündet. Das 8,82 km lange Gewässer trug einst den Namen des Quellortes, nämlich Beutels-Bach.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt nur die Gemarkung Beutelsbach.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

 
Die katholische Pfarrkirche St. Georg

Bereits in vorchristlicher Zeit war das Gemeindegebiet von den Kelten besiedelt. Davon zeugen mehrere im Gemeindebereich befindliche Gräberfelder sowie eine keltische Viereckschanze. Beutelsbach war Teil der Herrschaft Haidenburg und gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Vilshofen im Kurfürstentum Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Die Pfarrei Beutelsbach war von 1447 bis 1806 dem Zisterzienserkloster Fürstenzell inkorporiert.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1084 auf 1180 um 96 Einwohner bzw. um 8,9 %.

Jahr Einwohner
1961 1097
1970 1058
1987 1082
1991 1112
1995 1091
2000 1133
2005 1109
2010 1136
2015 1110

Politik Bearbeiten

Gemeinderatswahl 2020[5]
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
43,71
30,59
25,70
ÜW
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Beutelsbach (15. März 2020)
   
Insgesamt 12 Sitze
  • CSU: 5
  • FWG: 4
  • ÜW: 3

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 965 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Beutelsbach, 656 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,98 % lag.[5]

Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister ist Michael Diewald (CSU), der sich am 16. Dezember 2012 mit 54,9 % der Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten durchsetzte. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 93,09 % der Stimmen wiedergewählt.[2] Sein Vorgänger Josef Eglseder (CSU), der seit 2002 im Amt war und 2008 mit 65,77 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt wurde, war am 20. September 2012 unerwartet im Alter von 68 Jahren verstorben. Dessen Vorgänger war Hans Röhrner (Überparteiliche Wählergemeinschaft).

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Bechhofen
Blasonierung: „In Gold unter einem silbern-rot gespickelten Sparren eine nach linksgewendete, rot bewehrte, schwarze Utterschwalbe.“[6]
Wappenbegründung: Die sogenannte Utterschwalbe (auch Uttenschwalbe; nicht eindeutig bestimmter schwarzer Wappenvogel - Schwarzschwan, Schwarzstorch, Kormoran oder Waldrapp)[7] ist das Wappentier der Freiherren von Closen, die als Inhaber der Herrschaft Haidenburg bedeutende Grund- und Niedergerichtsherren im Gemeindegebiet von Beutelsbach waren. Der in Form von Spitzen geteilte (gespickelte) Sparren in Silber und Rot ist das Abteiwappen des Zisterzienserklosters Fürstenzell.

Wappenführung seit 1971; Schreiben der Regierung von Niederbayern vom 13. Oktober 1971.

Baudenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Im Jahr 1999 bestanden 68 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1363 ha, davon waren 1054 ha Ackerfläche und 303 ha Dauergrünfläche. 2016 waren es 40 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Flächen von 1454 ha, davon waren 1296 ha Ackerland und 158 ha Dauergrünland.

2017 gab es am Arbeitsort 105 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Von der Wohnbevölkerung standen 470 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, so dass die Zahl der Auspendler um 365 höher war als die der Einpendler. 23 Einwohner waren arbeitslos.

Bildung Bearbeiten

2018 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindertagesstätte: 42 genehmigte Plätze, 34 aufgenommene Kinder
  • Öffentliche Grundschule mit 2 Klassen und 40 Schülern

Sonstiges Bearbeiten

Als lokale Apfelsorte gilt der „Beutelsbacher Rambur“.[8] Er ist vermutlich im gesamten östlichen Niederbayern bis heute eine noch weit verbreitete Lokalsorte. Die Sorte wurde um 1914 vom Beutelsbacher Bäcker Franz Xaver Klinger als spontan entstandener Zufallssämling entdeckt. Er brachte 1930 Reiser davon zur Baumschule Baumgartner (Nöham bei Passau), wo die Sorte nach ihrem Herkunftsort benannt und bis heute vermehrt und verbreitet wird.[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Beutelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Wahl des ersten Bürgermeisters Gemeinde Beutelsbach. Landkreis Passau, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Gemeinde Beutelsbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  4. Gemeinde Beutelsbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  5. a b Wahl des Gemeinderats Gemeinde Beutelsbach. Landkreis Passau, abgerufen am 30. Mai 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Beutelsbach (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 1: A–F. Georg Joseph Manz, Regensburg 1860, S. 237.
  8. Beutelsbacher Rambur auf bund-weinstadt.de, abgerufen am 9. November 2021
  9. Beutelsbacher Rambur auf alte-obstsorten.eu, abgerufen am 9. November 2021