Bertoldo di Giovanni

italienischer Bildhauer und Medaillengraveur aus Florenz

Bertoldo di Giovanni (* nach 1420 in Florenz; † im Dezember 1491 in Poggio a Caiano in der Villa Medici) war ein florentinischer Bildhauer und Medailleur der Renaissance.[1]

Leben Bearbeiten

Bertoldo di Giovanni war ein Schüler Donatellos, arbeitete lange Zeit in der Werkstätte seines Meisters und führte nach dessen Tod 1466[2] unvollendet hinterlassene Werke aus, darunter die bronzenen Kanzelreliefs aus dem Leben Christi in San Lorenzo zu Florenz. Später wurde er Haupt und Lehrer der Schule für Maler und namentlich für Bildhauer, die der prachtliebende Lorenzo de’ Medici in seinem Garten errichtet hatte. Bertoldo war zugleich Aufseher über die Antiken dort. In dieser Schule lernten die bedeutendsten Bildhauer ihrer Zeit, darunter Michelangelo, Baccio da Montelupo, Rustici und Sansovino.

Werk Bearbeiten

 
Mehmed II., Medaille Bertoldo di Giovannis. Galvano
 
Bertoldo di Giovanni, Medaille auf die Pazzi-Verschwörung (1478)
 
Bertoldo di Giovanni (zugeschrieben), Junger Philosoph, um 1470, Florenz, Bargello

Eine Reihe seiner hervorragenden Medaillen waren früher fälschlicherweise Antonio Pollaiuolo zugeschrieben worden.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Charles Seymour jr.: Bertoldo di Giovanni. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 9: Berengario–Biagini. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1967.
  • James David Draper: Bertoldo di Giovanni. Sculptor of the Medici household. Critical reappraisal and catalogue raisonné. University of Missouri Press, Columbia MO u. a. 1992, ISBN 0-8262-0819-3.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bertoldo di Giovanni. The Oxford Dictionary of Art and Artists. Oxford University Press, abgerufen am 26. April 2015 (englisch).
  2. Bertoldo di Giovanni. Encyclopædia Britannica, abgerufen am 26. April 2015 (englisch).
  3. Leonard Forrer: Bertoldo di Giovanni. In: Leonard Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Band 1. Revised. Spink & Son, London 1904, S. 176–178.