Bernard Picart

französischer Kupferstecher und Buchillustrator

Bernard Picart (auch Pikahr) (* 11. Juni 1673 in Paris; † 8. Mai 1733 in Amsterdam) war ein französischer Kupferstecher und Buchillustrator.

Bernard Picart (nach Jean-Marc Nattier, 1765)
Die Beschneidung der portugiesischen Juden und die Auslösung des Erstgeborenen, 1722, in der Sammlung des Jüdischen Museums der Schweiz.

Leben Bearbeiten

Bernard Picart war zuerst Schüler seines Vaters Étienne Picart (1632–1721), des Benoît Audran d. Ä. und ab 1689 von Sébastien Le Clerc (1637–1714). An der Académie Royale studierte er Zeichnen. Seine erste signierte Gravur war 1693 der Hermaphrodite nach Poussin.[1][2]

1696 ging er an die Akademie in Antwerpen und 1698 nach Amsterdam, wo er als Buchillustrator tätig war. Am Ende des Jahres kehrte er nach Frankreich zurück. 1702 heiratete er in Paris, wo er vor allem als Stecher tätig war.[3] Nach dem Tod seiner Gattin Ende 1708 reiste er über Schweden 1710 nach Den Haag und ließ sich im folgenden Jahr in Amsterdam nieder. Sein Vater folgte ihm hierher.

Zu seinen ausgezeichnetsten Arbeiten gehören das Porträt seines Vaters, des Prinzen Eugen, der Kindermord und die Stiche zu dem Traité des cérémonies religieuses de toutes les nations.[4] Bekannt sind auch seine Stiche der Gemmen der Sammlung des Baron von Stosch, die anders als andere Werke der Zeit sehr originalgetreu waren.

Sein Schüler war Jacob van der Schley (1715–1779) aus Amsterdam.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Cérémonies et coutumes religieuses des peuples idolatres. Representées par des Figures dessinées de la main de Bernard Picard. Avec une Explication Historique, & quelques Dissertations curieuses. Band 1, erster Teil: Qui contient les Ceremonies Religieuses des Peuples des Indes Occidental. J. F. Bernard, Amsterdam 1723.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bernard Picart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hermaphrodite 1693. Museum of Fine Arts, Boston, abgerufen am 22. April 2021.
  2. Lynn Avery Hunt, Margaret C. Jacob, W. W. Mijnhardt (Hrsg.): Bernard Picart and the First Global Vision of Religion. Getty Publications, 2010, ISBN 978-0-89236-968-3, S. 118 (books.google.at).
  3. Bernard Picart 1673 Paris – Amsterdam 1733. (Memento vom 13. August 2007 im Internet Archive) galerie-fach.de
  4. Picart. In: Herders Conversations-Lexikon. 1. Auflage. Band 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1856, S. 541 (Digitalisat. zeno.org).