Berglern ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Erding. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wartenberg.

Wappen Deutschlandkarte
Berglern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berglern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 23′ N, 11° 56′ OKoordinaten: 48° 23′ N, 11° 56′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Erding
Verwaltungs­gemeinschaft: Wartenberg
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 19,88 km2
Einwohner: 3053 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85459
Vorwahl: 08762
Kfz-Kennzeichen: ED
Gemeindeschlüssel: 09 1 77 112
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 8
85456 Wartenberg
Website: vg-wartenberg.de
Erster Bürgermeister: Anton Scherer[2] (Berglerner Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Berglern im Landkreis Erding
KarteOberdingEittingBerglernLangenpreisingMoosinningErdingBockhorn (Oberbayern)Taufkirchen (Vils)DorfenSankt Wolfgang (Oberbayern)LengdorfWartenberg (Oberbayern)Kirchberg (Oberbayern)HohenpoldingSteinkirchen (Oberbayern)Inning am HolzFraunbergIsenFinsingWalpertskirchenForsternNeuchingOttenhofenPastettenBuch am BuchrainWörth (Landkreis Erding)Landkreis Mühldorf am InnLandkreis EbersbergMünchenLandkreis MünchenLandkreis LandshutLandkreis Freising
Karte

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Berglern liegt in der Region München mitten im Erdinger Moos, etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Moosburg an der Isar (11 km) und Erding (9 km). Zum Flughafen München sind es 12 km.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt die vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Sie liegen alle in der Gemarkung Berglern.[5]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Langenpreising, Wartenberg (Oberbayern), Fraunberg, Erding und Eitting – allesamt im Landkreis Erding gelegen – sowie Langenbach (Oberbayern) – im Landkreis Freising gelegen.

Gewässer Bearbeiten

Zwischen den Gemeindeteilen Mitterlern und Berglern fließt der Mittlere-Isar-Kanal.

Geschichte Bearbeiten

Das erst 1952 östlich der Pfarrkirche St. Peter und Paul aufgefundene Urnengräberfeld deutet auf eine frühe Besiedelung hin. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt mit einem Grundstückstausch zwischen Bischof Atto von Freising (783–793) und einem gewissen Hungis „in loco qui dicitur Hiera“. Die 1281 ausgestorbenen Grafen von Moosburg hatten in Berglern die Grundherrschaft, den Zehent und die Kirchenvogtei inne. Ihre Nachfolger waren die Wittelsbacher.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde von dem Erdinger Baumeister Johann Baptist Lethner Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Die Filialkirche St. Andreas in Niederlern wurde 1698 geweiht. Berglern gehörte vor 1800 zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Erding des Kurfürstentums Bayern.

1818 entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde. Entlang des Mittlere-Isar-Kanals verlief bis 1967 die zu dessen Bau errichtete Bahnstrecke Altenerding–Pfrombach.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen wie folgt entwickelt[6]:

Stand Einwohner
1939 768
1950 1069
1960 1036
1970 1014
1980 1127
1990 1309
1995 1660
Stand Einwohner
2000 2198
2005 2406
2006 2472
2007 2515
2008 2539
2009 2564
2010 2568
Stand Einwohner[7]
2011 2562
2012 2626
2013 2672
2014 2717
2015 2711
2016 2815
2019 2982

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 1774 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 170,41 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren nahm die Einwohnerzahl 11,93 (7,2) Prozent zu.

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1227 auf 2951 um 1724 Einwohner bzw. um 140,5 % – höchster prozentualer Zuwachs im Landkreis und vierthöchster Wert in Bayern im genannten Zeitraum.

Politik Bearbeiten

 
Berglern und Mitterlern

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 14 Mitgliedern:[8]

Hinzu kommt der Bürgermeister.

Bürgermeister Bearbeiten

Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Anton Scherer (Berglerner Bürgerliste). Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde er im ersten Wahlgang mit einem Stimmenanteil von 72,8 Prozent gewählt.[2] Sein Vorgänger war Simon Oberhofer (Freie Wähler).

Wappen und Flagge Bearbeiten

Das Wappen der Gemeinde wurde am 4. September 1962 mit folgender Blasonierung festgelegt: „Geteilt von Rot und Silber; oben eine silberne heraldische Rose, unten ein grüner Dreiberg.“[9][10]

Neben dem Wappen führt die Gemeinde eine Flagge mit den Farben Rot-Weiß-Grün belegt mit dem Gemeindewappen.

Gemeindefinanzen Bearbeiten

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 742.000 €, davon waren umgerechnet 196.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Der Haushalt 2019 der Gemeinde umfasst 6.059.445,99 € im Verwaltungshaushalt und 1.189.266,68 € im Vermögenshaushalt.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
St. Peter und Paul in Berglern

Naturdenkmäler Bearbeiten

Nordwestlich von Niederlern befindet sich das Naturschutzgebiet Viehlaßmoos; der östliche Teil des Naturschutzgebietes liegt auf Gemeindegebiet, der westliche Teil gehört zur Gemeinde Eitting.

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berglern: Stattlicher Saalbau, Chor und Turm im Kern spätgotisch. Langhausneubau 1734/35, Chor und Turmerhöhung von Johann Baptist Lethner 1778
  • Katholische Filialkirche St. Andreas in Niederlern: Erbaut 1678 von Hans Kogler, über mittelalterlichem Kern

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Industrie, Handel und Gewerbe Bearbeiten

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 109 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 13 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 787. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.

2019 gab es nach der amtlichen Statistik 281 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1579. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.

Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1999 1720 ha, davon waren 1538 ha Ackerfläche. Bestanden im Jahr 1999 noch 57 landwirtschaftliche Betriebe, ging deren Zahl bis 2010 auf 39 und 2016 auf 36 zurück.

Betriebsgrößenstruktur in der Landwirtschaft[12]
Betriebsgröße in ha Anzahl der Betriebe
1999 2010 2016
unter 5 8 2 1
5 bis unter 10 4 3 2
10 bis unter 20 18 8 12
20 bis unter 50 15 11 7
50 oder mehr 12 15 14
Gesamt 57 39 36

Verkehr Bearbeiten

Berglern befindet sich genau in einer Einflugschneise des Flughafens München. Durch die geplante dritte Start- und Landebahn wäre Berglern betroffen; bei Westwind würden – von Osten kommend – täglich 437 Landeanflüge über das Zentrum von Berglern führen.

Früher führte die Bahnstrecke Altenerding–Pfrombach durch Berglern.

Bildung Bearbeiten

Im Jahr 2015 gab es folgende Einrichtungen:

  • 2 Kindertageseinrichtungen mit 258 Plätzen und 153 Kindern (gegenüber 2014 sind 84 Plätze zusätzlich geschaffen worden)
  • Volksschulen: eine mit sechs Lehrern und 103 Schülern

Literatur Bearbeiten

  • Günther Flohrschütz, Matthias Johannes Bauer (Hrsg.): Lern bis zum 13. Jahrhundert. Herrschaftsstrukturen und Herrschaftsträger in Berglern und Umgebung. Herbert Utz Verlag, München 2006, ISBN 3-8316-0653-6

Weblinks Bearbeiten

Commons: Berglern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
  3. Berglern in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2024.
  4. Gemeinde Berglern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. März 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik: 12111-101z Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinde, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell), Stichtage. Online auf www.statistikdaten.bayern.de. Abgerufen am 18. August 2016.
  7. https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2020/09177112.pdf
  8. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in Berglern - Gesamtergebnis. Abgerufen am 17. Dezember 2022.
  9. Eintrag zum Wappen von Berglern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Berglern. Abgerufen am 17. Dezember 2022.
  11. Allgemeine Ortsinformationen – Gemeinde Berglern. Abgerufen am 27. Mai 2022 (deutsch).
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal 2015 – Gemeinde Berglern 09 177 112 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. PDF, online auf www.statistik.bayern.de, abgerufen am 5. November 2016.